Jepp, da habe ich was vertauscht. Aber dennoch, der Original-Johnny ist mir halt im Ohr, da ich alle seine Filme im Original schaue - bis auf die paar Besuche im Kino, wenn es dort keine OT gibt. Muss mir jetzt aber mal den Trailer noch einmal angucken und hören, ob ich den Captiän wiedererkennen kann...

Endlich!
Ich finde die Stimme auch nicht so schlimm. Auch ich denke, dass man sich schnell an die Synchronstimme gewöhnen wird!
Auf alle Fälle freu ich mich jetzt total, da sie den Film auch endlich bei uns zeigen! Hat ja gedauert...
Jetzt muss ich nur noch wen finden, den ich ins Kino mitschleppen kann.

Ich freue mich auch sehr, dass der Film in die deutschen Kinos kommt.
Meiner Ansicht nach ist die Stimme nicht so schlimm. Allerdings ist es bei mir auch so, dass ich keine Probleme damit habe, die Dinge so zu aktzeptieren wie sie sind. Ich finde auch, man kann sich an fast alles gewöhnen. Der Trailer hat mir mal ganz gut gefallen.

Wenn man es mal genau nimmt und man ehrlich ist, dann muss man sagen, ähnelt Nathans Stimme auch nicht wirklich Johnny's Stimme. Nur ist es vielmehr so, dass man sich an seine deutsche Stimme für Johnny gewöhnt hat.

Au contraire - Kemp ist Hunter, wenn auch vielleicht nur eine Seite von ihm - Yeamon (der im Film jedoch fehlt) wäre demnach die andere. Das Johnny Kemp ebenfalls so anlegt, bemerkt man an seinem Dialekt bzw. die Betonung. Er nuschelt zwar nicht so schlimm wie in FALILV, aber er kommt dem frühen Hunter schon sehr nahe. Mich stört daher die Klarheit und die Betonung, mit der Off Kemp spricht. Das mag selbstverständlich an den Vorgaben liegen, aber passt eben nicht zum Film und vor allem nicht zur Rolle von Paul Kemp - zumindest ist dies mein Eindruck. Aber es mag sicherlich daran liegen, dass ich diesen Film bereits mehrfach - das Buch ist eines meiner essentials - im Original gesehen habe und mich von daher schon mit der deutschen Synchro schwer tu.

Trailer und einige Szenen vom Film

http://www.kino-zeit.de/filme/trailer/the-rum-diary

Die Synchro beeindruckt mich zwar immer noch nicht besonders aber zumindest werd ich irgendwie damit leben können

@Elisa: Hast du auf der DVD auch "The rum diary back-story" gesehen? Bei den Gesprächen mit Hunter und den anderen Personen wird immer wieder deutlich, wieviel von seiner Person in Paul Kemp steckt. So wird in einer Gesprächsrunde sogar vermutet, dass Chenault Sandy Dawn Conklin, Hunters erste Frau, sein könnte. Diese Vermutung kommt auf, weil es im Abspann des Filmes heißt:
Kemp made is way back to New York where he married Chenault and was to become one of America´s most revered journalists." Dieser Blick in die Zukunft findet sich nicht im Buch und ist sicherlich von Bruce Robinson und Johnny eingefügt worden. Aber Johnny hat auch in vielen Interviews immer wieder deutlich werden lassen, das Paul Kemp den Hunter darstellt, der 1960 nach San Juan in Puerto Rico gereist ist um für eine Sportzeitung zu arbeiten. Johnny macht immer wieder deutlich, dass Hunter in Puerto Rico seine Stimme gefunden hat und genau das wird im Film dargestellt. Aber ich gebe dir Recht, auch das ist sicherlich alles nur Interpretation von Johnny und auch von mir. Hunters Grinsen in der Doku auf der DVD am Ende, als man ihn fragt, ob Chenault Sandy sein könnte, spricht für mich jedoch sehr für diese Auslegung.

Elisa, es ist wirklich toll, sich mit dir über Hunter unterhalten zu können. In meinem Umfeld gibt es nur wenige Personen, mit denen diese Gespräche möglich sind - zuviele Naturwissenschaftler halt...

Und jetzt zu Hunter: Ich stehe seiner Person auch in vieler Hinsicht kritisch gegenüber, trenne aber in meiner Meinung den Menschen und den Journalisten/Literaten voneinander. Über ihn als Mensch habe ich ebenfalls viel gelesen und gesehen, wage es aber immer noch nicht, ihn in eine Schublade zu stecken oder ihn gar zu bewerten. Hunter war sicherlich sehr impulsiv, aggressiv, egozentrisch und kompromisslos, was in vielen Schilderungen über ihn, aber auch seinen Arbeiten deutlich wird. Letzteres ist aber auch etwas, was ich an ihm bewundere und was auch seinen Erfolg bestimmt hat. Und damit meine ich nicht nur seinen literarischen, vielmehr auch seinen politischen Erfolg. Eine ganz andere Seite von Hunter habe ich über Dokumentationen und Orginal- Filmaufnahmen - sieh dir zum Beispiel die Szene in Johnnys Tiki-Hütte in der Doku auf TRD an - erlebt: Wenn er Johnny bittet, die Glasscheibe nicht vor den Kamin zu stellen, damit die Wärme besser abstrahlen kann oder ihn fragt, welches Holz er verwendet, dann wirkt er auf mich so absolut normal, nahezu spießig und langweilig. Also auch hier ist es die Ambivalenz in einer Persönlichkeit (ich bleibe immer noch dabei, dass Kemp und Yeamon zwei Seiten von Hunters Persönlichkeit wiederspiegeln) zuzüglich ihrer journalistischen und literarischen Fähigkeiten, die mich faszinieren - genauso wie bei Johnny halt. Dass dieser in den letzten Jahren in mancher Hinsicht - neben Keith Richards - Hunter immer ähnlicher geworden ist, dürfe keinem hier entgangen sein.

Und jetzt noch zu Chenault/Sandy: Ich weiß einfach viel zu wenig über Sandy, als dass ich die Parallelen und Unterschiede genau sehen kann. Weiterhin bleibt Chenault - vor allem auch in der Verfilmung - eine Person, in die verschiedene Ideen, Vorstellung und vor allem Interpretationen unterschiedlicher Personen eingeflossen sind. Dafür spricht allein schon ihr erster Auftritt als "Meerjungfrau" (siehe auch entsprechend Johnnys Musiktitel auf der CD). Bin mir daher auch sehr sicher, dass wir eine ganz andere Chenault erlebt hätten (ggf. mit mehr offensichtlichen Parallen zu Sandy?) , wenn Hunter die Dreharbeiten begleitet hätte. Ohne ihn bleibt sie das Produkt aus Erinnerungen an eine intensive Freundschaft zwischen Bruce, Johnny und Hunter.
Deine letzte Beschreibung von Sandy lässt zudem wieder Parallelen zu Johnny erkennen: Vanessa war zwar nie nur Hausfrau, aber auch sie erträgt (oder hat ) Johnnys Launen und Eskapaden (ertragen), weil sie ihn liebt. Oje, es tun sich hier gerade irgendwie Abgründe auf...

Für mich ist es auch so, dass Hunter sich selbst in The Rum Diary beschrieben hat und sich dort in zwei Personen widerspiegelt...Yeamon steht für den harten, jähzornigen und rücksichtslosen und Kemp für den netten, "normalen" (eben spießigen) und bedachten Teil in ihm.

Und ich denke nicht, dass Johnny sich in seine Richtung entwickelt, sondern dass er sich in Hunter, wenn auch in abgeschwächter Form, wiederfindet, weil er im Grunde eine ähnliche Gemütswelt hat....immer hatte!

Da stimme ich dir zu, sprich es ist kein aktives Auf-Hunter-zu-Entwickeln, was wir beobachten. Vielmehr sind die beiden sich in mancher Hinsicht von Beginn an sehr ähnlich gewesen. Hunter war ja sehr exzentrisch und zugleich egozentrisch, was sich auch auf die Wahl der Menschen ausgewirkt hat, die er in seine "Festung" gelassen hat. Wenn zwischen ihm und Johnny nicht die entsprechende Chemie gewesen wäre, Johnny nicht bestimmte Seiten in Hunter direkt angesprochen hätte - und umgekehrt - hätten sie sicherlich auch nie eine so enge Freundschaft aufbauen können.
Die Arbeit an TRD hat nun offensichtlich bei Johnny etwas ausgelöst, Erinnerungen, die unteschwellig seit dem Tod von Hunter in ihm gebrodelt haben. Diese sind mit Grund für die sichtbaren Veränderungen der letzten Monate vor der Trennung. Erinnert auch ein wenig an die Zeit der Vorbereitung zu FALTLV, sprich der Zeit in Hunters Dungeon. Auch das war sicherlich eine schwere Belastungsprobe für die Menschen in seiner Umgebung und vor allem für seine Beziehung zu Vanessa. Damals haben sie es aber geschafft, was mir Mut für die Zukunft gibt.

Wäre aus Johnny nicht vielleicht ein ebensolch drogensüchtiger Freak geworden, wenn er nicht zum rechten Zeitpunkt seine Familie gegründet hätte? Auf dem besten Wege war er ja nun damals bereits....

Es ist wichtig, seine Prioritäten zu setzen und Johnny hat eben für sich entschieden, dass ihm Familie über alles geht. Hunter hat sie keinen Halt gegeben. Wer weiß, wenn Vanessa damals nicht die Richtige gewesen wäre, was dann aus Johnny geworden wäre. Ich bleibe dabei, Johnny ist Hunter in mancherlei Hinsicht ähnlich, wenn auch nicht in diesen Extremen.

...und ich weiß auf jeden Fall, dass dieser Film mir um Längen besser gefallen wird als alles, was Johnny in den letzten Jahren so von sich gegeben hat. Back to the roots würd ich sagen

Gleiches gilt auch für mich, Elisa. Habe mir gerade wieder eine neue Biographie von Hunter besorgt und sein Buch "Fluch des Lono" gekauft. Damit verkürze ich mir die Zeit bis zur Deutschlandpremiere von RT und bis zu neuen Fotos von unserem Liebling. Den vermisse ich nämlich gerade so ziemlich in der Öffentlichkeit, vor allem jetzt nach Vanessas neuen Bildern.

Offizielle deutsche Seite:
http://www.rumdiary-film.de/

Ein Interview mit Johnny:
http://www.hna.de/nachrichten/kultur/kul...ig-2439335.html

Wirklich schönes Interview!