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#1

Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 11.02.2013 16:35
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Die Idee für diese Fanfik kam mir im Deutschunterricht. Wir sollten darüber schreiben, was unser(e) Sitznachbar(in) zu Fasching machen sollte. Meine Freundin wollte umbedingt Prinzessin werden. Und so kam mir dann die Idee. Mittlerweile träume ich sogar Nachts schon verrückte Träume...ich finde mich immer wieder im Wunderland wider...naja, vill. war ich ja wirklich dort!

Auf jeden Fall ist es keine Fanfik, wo es wirklich um Johnny geht. In ihr kommen verschiedene Charaktäre vor, aus allen möglichen Johnny-Filmen, aber auch anderen, aus Nicht-Johnny-Filmen. Alles bunt zusammengewürfelt eben! Ich bin gespannt, ob ihr vielleicht den ein oder anderen Charakter erraten könnt!

Da ich erst vor zwei oder drei Tagen mit dem Schreiben angefangen habe, habe ich bis jetzt erst 5 Seiten geschrieben...Ich hoffe, dass ich in den Ferien noch einige mehr schaffe, denn wenn die Schule angeht, kann ich nicht versprechen, dass es so schnell weitergeht. Ich hoffe mal, ihr seid mir dann nicht allzu böse!

Aber zu aller Erst hoffe ich, dass euch die Geschichte gefällt. Den Anfang finde ich persönlich nicht so gut, aber ich weiß ja noch nicht, wie er euch gefällt.
Auf Kommis würde ich mich sehr, sehr freuen, ich eröffne dazu noch einen extra Kommi-Thread.

Einstweile wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen des Ersten Teiles. Vielleicht könnt ihr schon erraten, wer hinter der ersten Kreatur steckt....


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Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

1. Kapitel

Schule ist öde, fand ich. Sehr sehr öde sogar! Ständig die Ansagen der Lehrer und lernen tut man dann auch nichts überlebenswichtiges. Kopfschüttelnd saß das ich über meinem Matheheft gebeugt am Schreibtisch. Ständig musste ich mir meine braunen Haare zurückstreichen, weil sie mir sonst ins Gesicht hingen. Vielleicht sollte ich sie kürzer schneiden lassen.
Ach ja! Ich bin Lea und führe ein ziemlich unspektakuläres und langweiliges Leben. Ich bin nicht die größte in meiner Klasse, auch nicht die älteste oder die Beliebteste. Wenn ich ehrlich war, befand ich mich sogar weit unter dem Durchschnitt. Ich hatte zwei Freundinnen, um genau zu sein. Aber immerhin waren es die besten Freundinnen der Welt. Der Unterricht langweilte mich meistens. Meist war ich beschäftigt irgendwelche wirren Zeichnungen auf ein Blatt Papier zu kritzeln, die dann auch die meisten Lehrer entdeckten und der ganzen Klasse präsentierten. Naja, wenigstens lachten sie nicht immer, denn Zeichnen war meine Stärke, um genau zu sein, wahrscheinlich sogar meine einzigste. Zumindest hatte ich noch nie etwas anderes gefunden, was ich gut konnte.
Immer noch starrte ich auf das Wirrwar im Heft vor mir. Welcher Mensch wurde aus diesen Zahlen nur schlau? Ich kannte keinen. Meine Oma erlöste mich endlich von meinen Mathequalen, als sie mich zum Essen rief. Schon immer hatte ich bei meiner Oma gewohnt. Meine Eltern hatte ich nie kennengelernt und meine Oma erzählte nie von ihnen, obwohl ich immer versuchte meiner Oma Löcher in den Bauch zu fragen.
Ich stapfte in die Küche. „Ich habe Spagetti gekocht“, empfing mich Oma, als ich mich an den gedeckten Tisch setzte. „Danke. Das Lieblingsessen ist immer das richtige an einem mathereichen Tag.“ Meine Oma lächelte: „Kann ich gut verstehen. Mathe war auch nie meine Stärke.“ Ich ginste. Meine Oma verstand mich gut. Sie war mehr eine Freundin für mich, wie meine Oma, was ich viel, viel besser fand!

diiiiiingdoooooong! Es klingelte an der Haustür. Wer mochte das denn sein so spät am Abend? „Öffnest du bitte Lea?“ Ich nickte, stand auf und ging zu Tür. Als ich sie geöffnet hatte, war ich erst einmal völlig erstaunt. „Solche neumodischen Dinger sind mehr als verrückt“, sagte die komische Kreatur, die etwas kleiner als ich war. Wuschelige, lockige Haare bedeckten den Kopf des...nun ja...komischen Etwas. „Wie nennt sich so ein Ding?“, fragte der Junge. Ja, es war eindeutig ein Junge. Aber ein seltsamer. Er trug keine Schuhe und seien Füße waren groß und sehr behaart. „Ähm, eine Klingel“, erklärte ich, nachdem ich meine Sprache wiedergefunden hatte. Irgendwoher kannte ich diesen Kerl. Ich blinzelte und durchfostete mein Gehirn. Tief in mir wusste ich, was der Junge war.


"Ich glaube ganz fest daran, dass wir alle ziemlich verrückt sind. Jeder auf seine Art." ~by Johnny~

"Eine weitere Träne lief meine Wange hinunter. Ich liebte ihn immer noch sehr, aber würde ich ihm wirklich je wieder verzei­hen können?" ~by me aus meinem Buch~

"Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben ihnen zu folgen, egal wohin der Weg auch führt!" ~by me~
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#2

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 12.02.2013 13:44
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Der heutige Teil ist etwas länger geworden, aber ich hoffe, dass stört euch nicht!

Und mal schaun, wer dahinter kommt, wer sich hinter der 2. Kreatur versteckt.
Ich denke, dass wirklich jeder von euch hier diesen Film kennt, denn es ist ein Johnny-Film,
aber kein Johnny-Charakter versteckt sich dahinter, so viel verrate ich.
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„Ein Hobbit!“, rief ich schließlich, „Aber das ist unmöglich. Bestimmt ähnelst du diesen Geschöpfen nur.“ Der Junge hob die Augenbrauen. „Soll das eine Beleidigung werden. Ich BIN ein Hobbit. Gestatten: Frodo Beutlin!“ Meine Augen wurden größer und größer. „Der mit dem Ring.“ Frodo nickte. „Genau der. Und ich bin froh, dass ich dieses verflixte Ding nicht mehr habe. Es hat nur Unfrieden im Land verbreitet. Aber eigentlich bin ich heute wegen etwas anderem hier, nicht um irgendwelche alten Geschichten zu erzählen. Darf ich vielleicht reinkommen?“ Ich trat zur Seite und gewährte ihm den Eintritt. Frodo ging zielstrebig in die Küche. Ich folgte etwas langsamer. Oma saß lächelnd auf ihrem Stuhl am Tisch. In ihrem Gesicht konnte man ablesen, dass sie den Hobbit kannte. Diese Frage stellte ich auch gleich Oma und diese bejate. „Er ist aus einem ganz bestimmten Grund hier. Eigentlich habe ich ihn schon seit Tagen erwartet. Die Eulenpost kam bei mir schon vor zwei Wochen an. Jetzt setz' dich aber erst einmal hin Schätzchen“ Ich tat wie mir geheißen wurde. Nervös strich ich mir mein Haar hinter die Ohren. Frodo saß inzwischen ebenfalls, holte kurz Luft und begann zu erzählen: „Ich denke, ich fange ganz am Anfang der Geschichte an und ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mich nicht unterbrechen würdet. Das hasse ich.“ Ich nickte und Frodo fuhr fort:
„Es gibt auf dieser Welt die verschiedensten Fantasiewelten, wie Mittelerde oder auch das Wunderland. Diese Welten liegen alle nebeneinander, sind Nachbarn und werden von einer einzigen Welt regiert, oder auch zusammengehalten. Diese Welt ist dafür zuständig, dass nirgendwo etwas aus dem Ruder läuft. Sie heißt: Crazonien und hat einen Königssitz. Und genau dort, Lea, liegen deine Wurzeln. Deine Eltern sind Könige dieser Welt und wachen über alle anderen Fantasiewelten.“
Mir klappte die Kinnlade herunter. „Das ist ja verrückt. So etwas kann es doch gar nicht geben.“ „Kann es doch. Auch das Unmögliche ist manchmal möglich, auch wenn wir nicht daran glauben.“ Frodo zwinkerte mir zu. „Nicht umsonst steht hier ein waschechter Hobbit.“ Er grinste und ich wandte mich an Oma: „Du hast davon gewusst, oder?“ Diese nickte. „Natürlich. Immerhin hat meine Tochter diesen Prinzen aus Crazonien geheiratet.“ „Aber wieso hast du es mir nie erzählt?“ „Weil ich eine Verschwiegenheitspflicht von deinen Eltern hatte. Sie wollten, dass du ohne Sorgen aufwächst und dann, wenn die Zeit gekommen ist, zu ihnen kommst.“ „Das heißt, ich soll zu meinen Eltern? Ich soll zu diesem Crazonien? Und weg von hier?“ Meine Großmutter nickte ruhig. „Aber wieso?“ „Hast du das denn immer noch nicht begriffen?“. Das war wieder Frodo. „Lea, du bist eine Prinzessin und sollst nun am Hof deiner Eltern alles lernen, was jemand mit königlichem Blut in sich lernen muss, um den Thron besteigen zu können. Deine Eltern wollen dich in die Gesellschaft einführen, wenn die Zeit gekommen ist.“ Ich schluckte. „Ich bin eine Prinzessin“, flüsterte ich, um alles besser begreifen zu können. Schließlich lächelte ich. „Ich werde mitkommen.“
Schließlich würde ich so die Chance haben, endlich meine Eltern kennenzulernen, was ich mir mein ganzes Leben lang schon gewünscht hatte und außerdem schien es mir fast so, als hätte ich sowieso keine andere Wahl. „Das ist ja super. Dann wollen wir doch gleich los...“, rief der kleine Hobbit, der sich inzwischen in aller Seelenruhe eine Pfeife angezündet hatte. „Halt! Wieso hast du es denn so eilig Frodo? Ich muss mich doch noch von allen hier verabschieden“, sagte ich. Frodo starrte mich mit seinen wasserblauen, hypnotisierenden Augen durchdringen an und nahm seine Pfeife aus dem Mund. „Was ist, wenn keine Zeit bleibt?“ Ich schluckte und wagte es nicht noch weiter zu fragen. „Kann ich wenigstens ein paar Dinge mitnehmen?“ Wieder ein Kopfschütteln des Hobbits. Seltsam, dachte ich, sehr seltsam! Tausende Fragen schwirrten durch ihren Kopf, aber ich wusste, dass Frodo sie nicht beantworten würde. Mein Blick wanderte hilfesuchend zu meiner Oma. „Die Antworten werden dir gegeben werden Lea! Vielleicht noch nicht jetzt, vielleicht nicht hier. Aber dort! Du musst gehen und ich werde dich natürlich gehenlassen. Ich wusste schon immer, dass dieser Moment eines Tages kommen würde. Aber eines sei dir gewiss: Ich werde dich nie, nie vergessen, mein Schätzchen.“ Ich stand auf und umarmte meine Oma. „Danke. Für alles“, sagte ich, obwohl in meinem Kopf immer noch Chaos war und für mich die ganze Sache einfach zu schnell ging. „So. Und wie kommen wir nach Crazonien?“, fragte ich mutig. Frodo grinste. „Ganz einfach.“ Frodo zog aus seiner Manteltasche einen Kerzenstummel. „Oh.“ Frodo betrachtete nachdenklich die Kerze oder das, was von ihr noch übrig war. „Das ist eine babylonische Kerze und eigentlich kann sie uns überall hinbringen. Nur leider recht sie nicht mehr für uns beide. Also würde ich vorschlagen, dass wir mit Flohpulver reisen. Zum Glück habe ich immer etwas davon in der Tasche. Ihr habt doch einen Kamin oder?“ Ich nickte. Flohpulver? Wie in Harry Potter? Eine babylonische Kerze, wie aus dem Film Der Sternwanderer? Das klang alles so unwirklich und gleichzeitig so unglaublich magisch. Ich hätte nie daran zu denken gewagt, dass es solche Dinge wirklich gibt. Meine Oma stand auf und führte Frodo ins Wohnzimmer, wo ein offener Kamin stand. Ich war darauf schon immer besonders stolz gewesen, denn in welchem modernen Haushalt fand man denn bitteschön noch solche altmodischen aber wunderschönen Kamine? „Weiß du, wie es funktioniert?“, fragte Frodo. Ich nickte. „Natürlich.“ Frodo holte einen Beutel heraus und öffnete ihn. Ich griff hinein und stieg in den Kamin. „Mach's gut Oma!“, sagte ich und lächelte tapfer meiner Großmutter zu. Dann sagte ich deutlich „Crazonien“ und warf das Pulver in die Asche auf den Boden des Kamin. Eine grüne Flamme umwirbelte mich und im nächsten Moment war ich verschwunden.

Während Frodo sich die Haare raufte, weil er vergessen hatte mir den Namen des Palastes mitzuteilen, damit ich auch nicht irgendwo in Crazonien landete, rappelte ich mich verwirrt auf. „Wo bin ich denn nur?“, dachte ich und im nächsten Moment wusste ich auch schon, dass die Reise zum Palast schiefgelaufen war, denn hier war nirgendwo ein Schloss. Ich befand sich nämlich stattdessen in einem Dschungel aus riesigen Pflanzen. Naja, genauer gesagt, stand ich vor einem einzelnen, einzigen Kamin, der von den großen Pflanzen fast vollständig zugewachsen war. Wenn ich den Blick nach oben wandte, konnte ich nur hier und da ein Stückchen blauen Himmel sehen. Alles andere war von den metergroßen Pflanzen verdeckt. Ich wirbelte kurz im Kreis und spürte plötzlich, dass ich mich irgendwo verhäddert hatte. Meine Haare hingen fest. „Mist“, fluchte ich nur versuchte mein Haar aus einer Schar von Dornen zu befreien.
„Na, na, na! Also fluchen ist hier doch wohl nicht gestattet“, hörte ich plötzlich eine dunkle, ruhige Stimme sprechen. „Es gibt aber einen guten Grund dazu“, fauchte ich. Mein Blick suchte dabei jeden Winkel ab, fand aber niemandem, dem die Stimme gehörte. „Ach? Was den für einen Grund?“ „Tja, soeben habe ich erfahren das meine Eltern Könige einer anderen Welt sind und ich zu ihnen muss. Aber leider hat mich so ein verrückter Hobbit nicht zu einem Schloss geschickt, sondern hier hin!“ Ich zog an meinen Haaren. Am liebsten hätte ich laut geschriehen. Alle meine Gedanken waren einfach nur verwirrt. Nichts ergab mehr richtig Sinn, mein Leben war komplett durcheinander gewirbelt worden. Es ging einfach alles viel zu schnell. Ich schniefte. Meine Freundinnen wusste nicht, wo ich war, niemand wusste das! Am Montag würde ich einfach nicht in der Schule erscheinen und auch an keinem anderen Tag mehr. „Erst wütend und jetzt sentimental. Dazu gibt es keinen Grund.“ „Doch gibt es! Und hilfreich wäre es, wenn ich auch endlich einmal wüsste, wer da genau mit mir spricht.“ „Sieh nach unten! Lerne auch die kleinen Dinge zu sehen Mädchen.“ Ich ließ meinen Blick nach unten schweifen. „Ich kann nichts sehen!“ „Sei nicht dumm Kind. Auf dem großen Blatt, direkt neben dir auf der Höhe deines Bauches.“ Ich schielte nach unten so gut es ging, denn bewegen konnte ich mich nicht, weil meine Haare immer noch festhingen.


"Ich glaube ganz fest daran, dass wir alle ziemlich verrückt sind. Jeder auf seine Art." ~by Johnny~

"Eine weitere Träne lief meine Wange hinunter. Ich liebte ihn immer noch sehr, aber würde ich ihm wirklich je wieder verzei­hen können?" ~by me aus meinem Buch~

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zuletzt bearbeitet 12.02.2013 13:46 | nach oben springen

#3

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 13.02.2013 13:31
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Der nächste Teil ist wieder etwas kürzer...

... mal schaun, wer von euch weiß, wer sich hinter den beiden Streithähnen versteckt!

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Eine dicke Raupe saß auf dem Blatt, auf der Nase eine Brille, im Mund eine Pfeife. Ein Glück, dass ich, als ich noch klein war, das Buch „Alice im Wunderland“ tausendmal gelesen hatte. „Absolem“, rief ich. „Na, wenigstens kennst du meinen Namen. Das ist doch schon einmal ein gewaltiger Fortschritt. Aber bevor wir weiter reden, schlage ich vor, du kommst auf meine Höhe, damit ich mich nicht immer so recken muss.“ „Das würde ich ja gerne, aber ich hänge fest!“ Absolem verdrehte die Augen, wenn ich mich nicht irrte. „Hilfe kommt gleich. Frodo hat im Palast ein paar beauftragt dich zu suchen. Und diese Hilfe ist nicht mehr weit von hier. Ich denke, damit brauchst du mich nicht mehr.“ „Doch, doch! Natürlich. Ich habe so viele Fragen, aber der Hobbit wollte sie mir nicht beantworten. Aber du kannst es, ich weiß, dass du weiße bist.“ „Bin ich das wirklich?“, fragte Ablsolem und sog tief an seiner Pfeife. Als er den Rauch herausbließ, wurde er darin eingehüllt und als sich der Rauch lichtete, war Absolem verschwunden. Ich seufzte. Jetzt war ich wieder allein!
Verzweifelt zog ich an meinen Haaren, aber dadurch wurde das Wirrwar nur noch viel schlimmer.

„Ist sie das?“ „Ich glaube schon.“ „Und was machen wir jetzt?“ „Na, wir schleichen uns an.“ „Aber das erschreckt sie doch.“ „Gut, dass schleichen wir uns eben nicht an.“ „Wer geht vorraus?“ „Du.“ „Nein du.“ „Aber ich will nicht.“ „Ich doch auch nicht.“ „Geh trotzdem du.“ „Nein! Nein! Nein!“


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#4

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 14.02.2013 14:46
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Nächster Teil
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Wie ein Wollkneul rollten zwei ziemlich gleich aussehende, kugelrunde Jungs auf mich zu. Amüsiert beobachtete ich sie. „Pssst! Sie hat uns gesehen.“ Da standen die beiden auch schon kerzengerade nebeneinander. „Ich bin Diddeldumm, er Diddeldei“, sagte der, der rechts stand. Ich grinste. „Und ich bin Lea.“ „Ich hab es gewusst das sie es wirklich ist.“ „Ich doch auch.“ „Nein, hast du nicht.“ „Doch!“ „Könnt ihr vielleicht bitte aufhören zu streiten und mich von diesen Dornen befreien?“, fragte ich. „Klar doch“, sagten sie gleichzeitig und kletterten auf meine Schultern. Wie lange sie brauchten, um meine Haare zu entwirren, kann ich nicht genau sagen, aber sie haben es schließlich doch geschafft!
„Danke“, sagte ich zu den beiden und ein einstimmiges „bitte“ kam zurück. „Seit ihr die, die von Frodo geschickt worden sind?“ „Wenn du den Hobbit meinst, dann sind wir es“, sagten die beiden. „Und wir sind hier um dich zum Schloss zurückzugeleiten“, erklärte Diddeldei. „Hey, dass wollte ich sagen“, sagte Diddeldumm und stieß Diddeldei verärgert in den Bauch. „Auha!“, rief dieser und schon war wieder ein kleiner Streit im Gange. „Okay. Am besten wir machen uns gleich auf den Weg oder?“, meinte ich und lächelte die beiden verlegen an. Diese hörte zu meiner Überraschung auf und nickten. „Das ist eine gute Idee. In dieser Gegend wimmelt es nur so von Umpa Lumpas.“ Das sind die Wesen aus „Charlie und die Schokoladenfabrik“, entsann ich mich. „Mögt ihr die Umpa Lumpas wohl nicht?“ „Sie mögen uns nicht“, sagte Diddeldumm. „Genau, sie hassen uns mittlerweile.“ „Wieso denn?“, fragte ich. „Umpa Lumpas lieben Kakaobohnen. Über die Jahre haben sie einen ganzen Haufen von diesen Dingern in einer Höhle versteckt gehalten. Willy Wonka hat sie einfach zu gut bezahlt. Und wir konnte einfach nicht anders. Wir haben uns in die Höhle geschlichen und ein paar mitgenommen“, erzählte Diddeldumm und Diddeldei löste ihn ab: „Wir dachten, es würde nicht auffallen, weil es wirklich sehr viele Kakaobohnen in der Höhle gab. Aber als wir wieder durch den Dschungel gelaufen sind, haben uns ein paar Umpa Lumpas entdeckt. Das schlimme war nur, dass sie auch die Kakaobohnen in unseren Armen gesehen haben. Daraufhin haben sie uns zu ihren größten Feinden erklärt und wir müssten uns immer in Acht nehmen in dieser Gegend.“ „Dann sollten wir wohl besser keine Zeit verlieren.“ Ein zweistimmiges „Stimmt“ ertönte. „Wir sollten versuchen bis zum Anbruch der Dunkelheit zum Schokoladenfluss zu kommen.“ „Okay. Ihr seid die Führer“, sagte ich. „Abgemacht.“ Einer der beiden nahm mich links, der andere rechts an der Hand und so marschierten wir los.


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#5

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 15.02.2013 13:20
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Der nächste Teil folgt...
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Der Marsch ging scheinbar quer durch den Dschungel. Manchmal blieben wir stehen und Diddeldei und Diddeldumm stritten sich darum, welcher Weg der richtige war. Ich war mir ganz und gar nicht sicher, ob überhaupt einer der beiden uns richtig führte. Inzwischen fühlte ich mich etwas unwohler. Ich fühlte mich beobachtet, so als hätten alle Pflanzen plötzlich Augen. Dieses Gefühl beunruhigte mich. „Diddeldei und Diddeldumm! Wie weit ist es denn noch! Mir tun die Füße weh, außerdem scheint die Zeit hier anders zu vergehen, wie bei mir zu Hause und ich bin einfach nur totmüde!“ Die beiden blieben stehen. „Verehrteste Miss Prinzessin, wir könnten keine Pause einlegen. Die beiden Sonnen stehen schon tief am Horizont. Wir könnten nicht warten, bis der Mond aufgeht, da ist es hier gefährlich.“ Zwei Sonnen? Das musste ich selbst überprüfen, aber leider gab das Blätterdach immer noch keinen Blick auf den Himmel frei. „Na gut. Dann gehen wir eben weiter. Aber bitte, bitte versprecht, dass ihr die Zeit nicht wieder damit verbringt zu streiten! Ich konnte mich ja noch gar nicht mir euch selbst unterhalten.“ Die beiden Jungs nickte. „Gut.“ Wir setzten unseren Weg fort, vorbei an all den gruselig aussehenden Pflanzen, bis wir endlich auf einen richtigen Pfad stießen, der hoffentlich der richtige war. Ich muss gestehen, im Licht der Sonne hatten all die Pflanzen viel freundlicher ausgesehen. Jetzt, nachdem die Sonnen nur noch triste ihr Licht auf die Erde schickten, war alles in ein dunkles Licht getaucht. Zum Glück gewöhnten sich meine Augen langsam an die immer rascher dunkler werdende Welt.
Irgendwann leuchtete der Mond hell und klar über uns. Ich konnte ihn sogar sehen. Glühwürmchen trudelten an uns vorbei. „Erzähl doch endlich etwas Lea. Vorhin hast du gesagt, du würdest dich gern mit uns unterhalten und jetzt schweigst du“, sagte einer der beiden. Ich konnte nicht ausmachen, wer von ihnen es war. „Ich lasse das ganze gerade auf mich wirken. Also diese Natur, meine ich. Solche Dinge habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.“ „Du wirst dich an diese Welt schnell gewöhnen, auch wenn es noch viele Sachen gibt, die du noch nicht kennst.“ „Das werde ich hoffen. Kennt ihr eigentlich meine Eltern? Die Könige?“ Ich schluckte. Diese Frage lag mir schon lange auf den Lippen. Diddeldei und Diddeldumm nickten. „Natürlich. Sie sind die besten König überhaupt“, sagten sie zweistimming. „Du wirst sie gernhaben“, fügte Diddeldumm hinzu. Ich lächelte. „Dann ist ja gut.“ „Du hast trotzdem Angst vor dem Treffen mit ihnen stimmts?“ „Klar. Wer hätte das nicht. Habt ihr eigentlich eine Familie?“ „Wenn du das weiße Kanninchen meinst, die Grinsekatze, den Hutmacher und die ganzen anderen, dann ja.“, sagte Diddeldei. Ich wunderte mich, dass die beiden plötzlich so zahm waren. Sie zankten sich gar nicht mehr. Vielleicht, weil sie auch erschöpft waren. Sie hatten schon mehrmals gegähnt. „Eigentlich hätte ich das ja wissen müssen. Ich habe die Geschichte von Alice im Wunderland schließlich schon oft gelesen. Ist sie eigentlich wahr?“ „Was denkst du denn!“ Jetzt schauten die beiden Kerlchen aber entrüstet. Ich verfluchte mich für meine Dussligkeit. „Naja, ich meine, ob Alice wirklich hier war, oder ob das nur erfunden ist.“ Diddeldumm und Diddeldei nickten. „Das ist wahr. Alles. Jedes einzelne Wort der Geschichte.“ „Sind dann alle Geschichten wahr, die es gibt?“, fragte ich. „Das musst du selbst herausfinden“, sagte Diddeldei. „Was ist eigentlich dein Lieblingsessen?“, fragte plötzlich Diddeldumm. „Pssst“, flüsterte ich und zog die beiden in den Schutz eines großen Blattes. „Was ist?“ „Ich höre etwas. Es klingt wie ein Lied.“ Die beiden lauschten. „Ja, wir können es auch hören!“


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#6

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 16.02.2013 15:37
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Heute mal wieder ein etwas längerer Teil!
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Verfolgung in der Tiefen Nacht, das macht uns richtig Spaß. Wir wollen Rache, denn es war gemein, gemein, gemein!
Es schleichen Diebe durch die Nacht, die uns die Bohnen nahmen. Böse sind sie und kugelrund. Sie können gar nicht noch mehr Schokolade vertragen.

Umpa Lumpas macht euch bereit, wir wollen sie jetzt jagen! Jagen durch den finstren Wald, um sie später zu braten!

Wir haben Waffen stets dabei, Netze und fette Gabeln. Damit spießen wir die Diebe auf, das ist die große Rache!
Schon lange warten wir darauf, jedes Mal sind sie uns entwischt, doch nun haben wir einen Plan, der sie in unser Netz krabbeln lässt! Heyyyy!

Umpa Lumpas macht euch bereit, wir wollen sie jetzt jagen! Jagen durch den finstren Wald, um sie später zu braten!



Diese Zeilen reichten Dideldum und Dideldei. Sie zerrten an meiner Hand und wollten sofort los rennen. Aber ich hielt sie zurück. „Wenn wir ganz still sind, vielleicht bemerken sie uns wahrscheinlich nicht“, flüsterte ich den zitternden Gestalten links und rechts von mir zu. „Aber sie kennen den Dschungel besser wie wir alle!“ „Wir sind doch versteckt! Und jetzt seid still. Wir müssen muckmäuschensill sein“, versuchte ich sie zu beruhigen.
Da hörte man auch schon Füße näher kommen. Viele Füße. Ich schluckte. Es mussten wirklich viele von ihnen sein. Jetzt hielt die Umpa Lumpa Gruppe an. Ich wagte einen Blick hinter dem Blatt hervor und erschrak. Eine Blattbreite entfernt stand ein ganzer Trupp Umpa Lumpas. Ich lauschte und konnte die Stimme des Hauptmannes verstehen. „Hier irgendwo müssen sie sein. Vorhin habe ich sie noch gesehen. Sucht alles ab! Sucht hinter jedem Blatt, hinter jedem Pilz und hinter jedem Busch. Lasst nichts aus!“ Die kleinen Füße stoben in alle Richtungen und ein paar trampelten auf unser Blatt zu. „Nichts wie weg“, flüsterte ich angstvoll, „Wir müssen uns wohl nach hinten einen Weg durchs Gebüsch schlagen. Nach vorne kommen wir nicht und somit auch nicht mehr auf den Pfad. Wir sind beinahe umzingelt“ Dideldei und Dideldum nickten. Sie zitterten wie Laub. Im selben Moment wurde das Blatt zur Seite gerissen und drei paar Augen schauten uns grimmig an. Dann ertönten Schreie und sie stürzten sich auf uns. Meine Füße waren wie festgenagelt, aber Dideldei nahm mich fest an der Hand ich zog mich mit sich. Wie benommen fing ich an zu rennen. Ich nahm nur leicht war, wie Blätter in mein Gesicht schlugen, oder Dornen meinen Arm zerkratzten. Nur die Rufe der Umpa Lumpas hörte ich. Sie stürmten wie besessene hinter mir her. Ihre kleinen Beine trugen sie so schnell, dass ich richtige Angst hatte, sie würden uns einholen. Ich hatte auch nicht Unrecht. Der Abstand zwischen uns und ihnen schrumpfte immer mehr. Plötzlich rutschte ich auf einem großen Blatt aus und fiel hin. „Autsch“, rief ich und versuchte aufzustehen. Es gelang mir nicht. Dideldei zog mich hoch. Unsere Verfolger kamen immer näher. Ihre spitzen Gabeln zischten nach vorne, wie Speere, eine verfehlte mich nur um haaresbreite. Ich humpelte so schnell wie möglich vorwärts. Ich hatte ja nicht gewusst, wie schnell die kleinen Füße der Umpa Lumpas laufen konnten! „Beieile dich! Dideldum ist schon weit voraus. Wir müssen zum Schokoladenfluss. Er kann nicht mehr weit sein. Ich kann ihn schon riechen!“, rief Dideldei. Ich versuchte schneller zu gehen, aber mit jedem Schritt spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem rechten Fußknöchel. Mutig wie ein Indianer biss ich die Zähne zusammen und lief, lief und lief!


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#7

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 17.02.2013 14:41
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Next Part
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Ich weiß nicht, wie ich es geschafft hatte, aber plötzlich lichtete sich der Dschungel und wir kamen auf eine große Wiese. Auch den Schokofluss konnte ich sehen. Fast geschafft!, dachte ich, sammelte alle meine Kräfte und rannte in Richtung Fluss, den Dideldum schon fast erreicht hatte. „Auf sie! Schneller“, rief von weit her ein Umpa Lumpa. Immer mehr kamen auf die Wiese gestürmt, von fast allen Seiten. „Sie werden uns gleich umzingelt haben Lea!“, quieckte Dideldei angstvoll. „Wir schaffen es schon“, keuchte ich. „Gleich haben wir den Fluss erreicht.“ Hände grapschten nach uns, Gabeln stachen nach uns und Netze wurden geworfen. Wir wichen allen aus und siehe da, der Fluss rückte näher. Braun wie Schokolader war er und der Geruch war einmalig! „Wir müssen zum anderen Ufer hinüber“, schrie Dideldei noch, dann gab es noch einmal Gas und sprang in die Schokolade hinein. Ich tat es ihm gleich, über mir zischten einzelne Gabeln und Netze hinweg, fielen in den Fluss oder landeten am anderen Ufer im Gras. Mit was ich nicht gerechnet hatte war, dass der Fluss reißend schnell floss. Nur mit Mühe schaffte ich es trotzdem mich durch die zähflüssige Flüssigkeit zu kämpfen. Dideldei und Dideldum waren schon am trockenen Ufer, reichten mir die Hände und zogen mich mit ganzer Kraf hinaus. „Können Umpa Lumpas denn nicht schwimmen“, japste ich und schluckte die Schokolade, die ich in den Mund bekommen hatte, hinunter. Sie schmeckte köstlich. „Nein“, riefen Dideldum und Dideldei gleichzeitg, „Sie würden doch nicht in Schokolade schwimmen, wo sie doch aus ihren Kakaobohnen hergestellt wird.“ „Verstehe“, sagte ich und besah mir meine Klamotten. Die blaue Jeans und das lila T-Shirt waren ganz und gar braun, soweit ich in der Dunkelheit erkennen konnte. „Mach dir nichts drauß. Die Schokolade schmeckt doch super. Außerdem hat Willy Wonka bestimmt ein paar frische Sachen für dich.“ „Willy Wonka!?“ „Ja, er wohnt hier am Fluss. Wir müssen nur noch ein Stückchen flussabwärts gehen.“ „Okay“, sagte ich, obwohl ich mich am liebsten hier auf der Stelle hingelegt und ausgeruht hätte.
Müde humpelten wir drei also weiter. Naja, eigentlich war ich die einzige, die humpelte. Dideldei war ein wenig an seiner Schulter verletzt worden. Eine Gabel hatte ihn gestreift. Dideldums Klamotten waren teilweise zerrissen. Aber wir alle drei waren von den Dornen nur so zerkratzt worden. Hoffentlich konnte ich mich bald aufwärmen!


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#8

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 18.02.2013 09:11
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Ich poste dann mal schnell weiter, damit Lea ihre heiße Schokolade bekommt!

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Irgendwann, ich wollte schon gar nicht mehr wissen, wie spät es war, sah man in der Ferne ein erleuchtetes Fenster. Es gehörte einer kleinen, windschiefen Hütte. Aus dem Schornstein stieg lustig Rauch hinaus. War Willy Wonka so spät in der Nacht etwa noch auf den Beinen?, fragte ich mich.
Ich würde es wohl bald erfahren.
Die Hütte kam näher und näher.
Schließlich standen wir endlich davor. Erschöpft aber erleichtert.
Dideldum klopfte und Dideldei tat es ihm, wer hätte das gedacht, nach.
Nach weiteren vier Klopfversuchen von Dideldum und Dideldei, wurde die Tür endlich geöffnet. „Willkommen! Was machen Dideldei und Dideldum denn so spät hier in der Gegend?“, fragte Willy Wonka. Er trug einen kurzen, braunen Bob und auf dem Kopf einen zylinderförmigen Hut. Außerdem hatte er eine rießige, dunkelgetönte Brille auf, die er aber jetzt abnahm. „Oh Verzeihung!“, sagte er, an mich gewandt, „Ich habe nicht damit gerechnet, dass auch noch Fremde so spät hier unterwegs sind. Vor allem keine, die in den Schokoladenfluss gefallen sind. Das seid ihr doch, oder habt ihr euch etwas mit Absicht mit Schokolade beschmiert?“ „Wir sind freiwillig reingesprungen, aber die Geschichte ist etwas länger, könnten wir also hereinkommen?“, fragte Dideldei. Willy Wonka grinse. „Aber selbstverständlich. Gäste sind mir immer willkommen. Aber erst möchte ich wissen, wie du heißt.“ Der letzte Satz war an mich gerichtet. „Lea“, sagte ich. „Hmmm, dich habe ich aber noch nie gesehen. Du kommst weder in einem Film, noch in einem Buch vor, was darauf schließen muss, dass du gar nicht von hier bist. Das möchte ich gern auch noch näher erfahren, aber jetzt kommt erst einmal rein. Ihr müsst euch aufwärmen und eure Sachen säubern.“ Willy Wonka trat zur Seite und wir betraten seine bescheidene Hütte. Von außen hatte sie irgendwie kleiner gewirkt, aber drinnen war alles so riesig und verwinkelt. Mal hier mal da, standen komische Maschinen herum, aber von Schokolade fehlte jede Spur. Was war nur aus seiner Fabrik geworden? Diese Frage interessierte mich brennend. Jetzt aber war ich erst einmal froh, meine klebrigen Sachen ausziehen zu können. Willy Wonka hatte zum Glück einige Kleider für mich. Zwar waren mir die Sachen etwas zu groß, vor allem der überdimensionale rote Mantel, aber sie waren allemal besser als die alten Sachen. Außerdem säuberte Willy Wonka noch unsere Wunden, die wir beim Wegrennen von den Umpa Lumpas davongetragen hatten. Bei Knöchel war zum Glück nur verstaucht. Als wir wieder einigermaßen gut aussahen, gingen wir ins Wohnzimmer, was man eigentlich nicht so nennen konnte, denn überall standen lustige Maschinen herum, auf ein klappriges, altes Sofa das vor einem Kamin stand, in dem die Flammen warm und gemütlich züngelten. Nach einer Weile kam Williy Wonka mit vier dampfenden Tassen herein, die er vorsichtig, aber breit grinsend auf seinen Armen balancierte. „So, jetzt gibt es erst einmal heiße Schokolade. Das wärmt die Glieder auf“, sagte Willy Wonka und reichte jedem eine Tasse. Ich sog genießerisch den fantastischen Duft ein. Die Schokolade roch einfach himmlisch und schmecken tat sie genauso. „Also, warum seid ihr hier?“, fragte Willy Wonka. Ich fing an zu erzählen, denn Dideldei und Dideldum waren schläfrig und konnten kaum noch die Augen offen halten. „Ich bin die Prinzessin“, sagte ich, „Die Prinzessin von Crazonien.“ Willy Wonkas Lächeln wurde noch breiter. „Die Prinzessin kehrt also nun endlich in ihr Königreich. Wir haben alle lange darauf gewartet, aber wieso bist du dann eigentlich nicht im Palast sondern hier mitten im Dschungel? Ihr seid doch sicherlich aus den Dschungel gekommen oder?“ Ich nickte und schilderte alles ganz genau. Wie Frodo mich besucht hatte, die Reise mit dem Flohpulver nicht funktioniert hatte, die Begegnung mit Absolem und dann die Flucht vor den Umpa Lumpas mit Dideldei und Dideldum. Als ich die Umpa Lumpas erwähnte, bemerkte ich, wie sich Willy Wonkas Miene leicht veränderte, als würde er an Vergangenes denken müssen. „Was ist denn los?“, fragte ich ihn, aber Willy Wonka zwang sich nur zu einem Lächeln. „Nichts.“ Ich überlegte kurz und sagte schließlich. „Kann es sein, dass es an deiner Schokoladenfabrik liegt? Eigentlich hieß es doch in den Geschichten, du würdest dort wohnen.“ „Jetzt hast du mich erwischt“, sagte Willy Wonka. Er schluckte. Sein Blick wanderte einmal quer durch den ganzen Raum, über den schlafenden Dideldum und den schlafenden Dideldei, bis er bei mir hängenblieb.


"Ich glaube ganz fest daran, dass wir alle ziemlich verrückt sind. Jeder auf seine Art." ~by Johnny~

"Eine weitere Träne lief meine Wange hinunter. Ich liebte ihn immer noch sehr, aber würde ich ihm wirklich je wieder verzei­hen können?" ~by me aus meinem Buch~

"Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben ihnen zu folgen, egal wohin der Weg auch führt!" ~by me~
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#9

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 19.02.2013 13:52
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Nächster Teil

A Story ....
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„Ich erzähle es dir. Du kennst die Geschichte, und weißt, dass der Junge Charlie bei mir angefangen hat zu arbeiten?“ Ich nickte und Willy Wonka holte tief Luft und begann: „Charlie arbeitet nicht ewig bei mir in der Fabrik. Seine Großeltern verstarben irgendwann und auch seine Eltern wollten nicht mehr in der Fabrik leben. Und so ist Charlie mit ihnen ausgezogen. Nun hatte ich wieder nur meine Umpa Lumpas, meine kräftigsten Arbeiter. Durch meine Einsamkeit, verlassen und ohne Freunde, begann ich die Umpa Lumpas immer mehr mit Kakaobohnen zu verwöhnen. Aber die Umpa Lumpas haben mich reingelegt. Sie lagerten alle Bohnen in einer riesigen Höhle und als sie genug hatten, verschwanden sie einfach. Natürlich suchte ich sie, aber sie wollten nicht mehr für mich arbeiten. Jetzt stand ich vor einem riesigen Problem, denn wie sollte ich denn ohne die Hilfe riesige Mengen an Schokolade herstellen können? Meine Fabrik ging immer mehr den Bach hinunter und eines Tages kam ein dahergelaufener Zigeuner vorbei und kaufte meine Fabrik. Ich hatte keine andere Wahl. Ich glaube, sein Name war Roux und er versprach vor dem Kauf, dass ich weiterhin in der Fabrik arbeiten durfte. Doch irgendwann feuerte er mich, eigentlich ganz ohne Grund. Das hat mir sehr, sehr traurig gemacht.“ „Das hört sich ja furchtbar an“; rief ich dazwischen, „Und was hast du dann gemacht?“ „Nun ja, ich bin Ewigkeiten umher gereist, bis ich diesen Fluss hier gefunden habe. Dort habe ich mir dann eine windschiefe Hütte gebaut. Sie erinnert mich immer an Charlie, den besten Freund, den ich in meinem ganzen Leben gehabt habe. Irgendwann klopfte neugieriger Besuch an meine Tür. Es waren Dideldei und Dideldum mit einigen ihrer Freunde. Sie luden mich zum Teetrinken ins Wunderland ein und wir wurden gute Freunde.“ Willy Wonka lächelte. „Wenigstens bin ich nicht zu sehr allein.“ „Trotzdem traurig. Du vermisst die Schokoladenfabrik bestimmt.“ „Selbstverständlich tu ich das, aber deswegen muss ich ja nicht aufhören Schokolade herzustellen. Ab und zu probiere ich immer noch einige neue Kreationen aus. Außerdem macht es mir auch Spaß, die verschiedensten Maschinen zu erfinden.“ Ich hätte mich noch ewig mit Willy Wonka unterhalten können, aber trotzdem überwiegte meine Müdigkeit. Willy Wonka bemerkte das und zeigte mir das Zimmer, wo ich schlafen konnte. „Hoffentlich nehme ich dir jetzt nicht dein Bett weg“, sagte ich noch, als ich unter die Decke kroch. Aber Willy Wonka schüttelte nur den Kopf. „Ich bin sowieso nicht müde“, sagte er, dass verließ er das Zimmer und ich fiel in einen traumlosen Schlaf.


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#10

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 20.02.2013 15:34
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

& weiter geht's
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Ich schlief noch lange in den nächsten Tag hinein. Gegen Mittag wachte ich erst wieder auf, weil mein Bauch knurrte. Ich stand auf und schlüpfte in Willy Wonkas geliehene Klamotten, dann ging ich hinüber ins Wohnzimmer. Mein Fußknöchel tat zwar immer noch etwas weh, aber es war schon deutlich besser geworden. Dideldei und Dideldum waren nirgendwo auffindbar, aber Willy Wonka war da. Er zeigte auf einen schiefen Tisch, der dafür aber mit vielen Leckereien gedeckt war. „Ich dachte mir, dass du bestimmt Hunger hast“, sagte er. „Und wie“, antwortete ich und setzte mich sofort hin. Williy Wonka setzte sich mir gegenüber. „Wo sind eigentlich Dideldum und Dideldei?“, fragte ich. „Die treiben sich irgendwo draußen herum. Ich weiß auch nicht genau, wo sie sind. Aber sie haben erwähnt, dass sie so schnell wie möglich zum Palast von Crazonien wollen.“ Ich nickte und widmete mich wieder dem Essen auf meinem Teller.

Dideldum und Dideldei tauchten kurz nach dem Essen wieder auf. Auf die Frage, wo sie waren, antworteten sie leider nicht.
„Willy Wonka, hast du denn noch welche?“, fragte Dideldei den ehemaligen Schokoladenhersteller. Wir saßen alle gemeinsam auf der Wiese vor dem Haus. Neben uns plätscherte der Schokoladenfluss und in der Ferne sah man den Dschungel. „Was denn?“, fragte ich. „Klar habe ich noch welche. Sie werden euch sicher bis zum Schloss tragen können.“ Willy Wonka verschwand im Haus und ich fragte mich mal wieder, um was es denn gerade nur ging. Wenige Minuten später kam Willy Wonka mit drei Besen in der Hand wieder. Es waren aber keine normalen Besen, sondern welche ganz aus Schokolade. „Drei Mal Schoki 2000“, präsentierte Willy Wonka die Besen. Ich staunte. „Kann man auf denen wohl fliegen?“, fragte ich. „Natürlich.“ „Und schmilzen sie auch nicht in der Sonne?“, fragte ich mit einem Blick auf die beiden Sonnen, die hell und warm vom Himmel aus ihre Strahlen aussendeten. „Natürlich schmilzen sie nicht. Sie sind eine Spezialanfertigung“, sagte Willy Wonka stolz. „Wir fliegen sofort los“, riefen Dideldei und Dideldum im Chor. Ich seufzte. Und schon ging es wieder weiter. Ich fand es bei Willy Wonka eigentlich sehr gemütlich, aber natürlich war ich auch schon gespannt und aufgeregt, meine Eltern endlich zu treffen.


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#11

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 21.02.2013 16:29
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

The Journey to the Castle goes on ....
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„Also dann, mach's gut Willy Wonka“, sagte ich und umarmte ihn. „Mach's du auch gut, Prinzessin. Ich werde mal im Schloss vorbeischauen, auch wenn es erst bei deiner Einführung in die Gesellschaft sein wird.“ „Ja“, sagte ich, dass stieg ich auf meinen Besen. Dideldei und Dideldum hatten auf ihren schon Platz genommen. Willy Wonka erklärte und noch kurz, wie wir die Besen lenken mussten, dann stießen wir drei uns gleichzeitig vom Boden ab. Mein Herz machte einen aufgeregten Hüpfer, als mein Besen langsam nach oben schwebte. Ich schaute nach unten. Willy Wonka wurde immer kleiner. Ich sah, dass er uns noch hinterherwinkte. Ich wollte ihm auch winken, traute mich aber nicht, meine Hand vom Besenstiel zu lösen. „Wir müssen alle dicht zusammenbleiben“, erklärte Dideldum. „Dideldei fliegt vor dir Lea. Hinter dir fliege ich.“ „In Ordnung“, rief ich und versuchte den Besen zu lenken. Ich musste mir wohl noch daran gewöhnen, denn es schwankte sehr beim lenken. In den „Harry Potter“ Filmen hatte das Ganze immer viel einfach ausgesehen.
Mit der Zeit gewöhnte ich mich aber an das Lenken. Und auch an die Höhe. Wir brausten über Wälder und Felder hinweg, über Seen und Flüsse. Ich konnte mal wieder nur staunen: Ich entdeckte zum Beispiel einen See, dessen Wasser rosa war, dann einen Wald, an dessen Bäumen Süßigkeiten wuchsen. Außerdem flogen die seltsamsten Wesen in der Luft herum. In der Ferne sah man sogar einige Drachen vorbeifliegen. Große, gefährliche Geschöpfe, deren Gebrüll man kilometerweit hören konnte. Zum Glück blieben die Drachen auf ihrem Kurs und flogen nicht in unsere Richtung. Sonst wäre ich vom Besen gekippt.
Die Welt unter mir war ein einziges Wunder. Es gab große Städte, aber auch viel unberührte Natur. Vulkane, düstere Türme und atemberaubende Schlösser sah man. Ich war einfach nur beeindruckt. Beeindruckt und fasziniert.


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zuletzt bearbeitet 21.02.2013 16:29 | nach oben springen

#12

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 23.02.2013 15:47
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Und ich flieg, flieg, auf einem Besen den Sonnenuntergang entgegen!
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Die Besen glitten scheinbar lautlos durch die Luft. Mittlerweile waren wir schon den ganzen Tag geflogen und ich wurde langsam müde. So kam es, dass wir landete und uns nach einem sicheren Lager umsahen. Wir schliefen schließlich unter einer großen, grünen Tanne. Niemand hielt Wache, auch wenn ich skeptisch war, ob es hier nicht vielleicht Orks oder Werwölfe gab. Denn eines war ich mir sicher: Es gab nicht nur die guten Geschöpfe aus den Geschichten hier, sondern auch die bösen, dunklen und hinterlistigen. Dideldei und Dideldum hatten aber gemeint, dass es hier garantiert nicht im Geringsten gefährlich war. Nach diesen Worten hatten sie sich einfach schlafen gelegt und mich mit meinen Sorgen allein gelassen. Um ehrlich zu sein, versuchte ich ja zu schlafen, aber mein innerlicher Instinkt befahl mir wach zu bleiben. Also starrte ich in die Dunkelheit über mir. Ich musste an Oma denken. Ob sie mich schon in der Schule abgemeldet und meinen zwei Freundinnen gesagt hatte, wieso ich nicht mehr da war? Ich wünschte, ich wüsste, ob sie das schon getan hatte und was sie im Moment machte. Um wie viele Stunden verging hier die Zeit eigentlich anders? Ich wusste es nicht, konnte nur jämmerliche Schätzungen aufstellen, denn inzwischen hatte ich mich sowieso schon an die Zeit hier gewöhnt. Wo befanden wir uns denn überhaupt genau? Und was war jetzt alles Crazonien? Waren wir schon in dem Königreich meiner Eltern? Tausende Fragen plagten mich, auf die ich keine Antwort hatte. Ich fing an die Sterne zu zählen, um mich abzulenken und irgendwann schlief ich dann wohl doch ein.

Außer ein paar Pilzen und Beeren bekam ich am nächsten Morgen nichts zwischen die Zähne. Sehr sehnte ich mich nach meinem Lieblingsmüsli oder einem Marmeladenbrötchen.
Nach dem kargen Mahl flogen wir weiter.
Diesmal flogen wir über ein hohes Gebirge. Die Gipfel der Berge streiften ab und zu die Wolken. Nachdem wir das Gebirge überquert hatten, befahl Dideldei, dass wir tiefer fliegen sollten. Also tauchten wir wieder durch die Wolken. In der Ferne sah man ein seltsames Glitzern und Glänzen. „Was ist das?“, fragte ich. „Die Diamandenkuppel von Paradieso, dem Palast oder Schloss von Crazonien.“ Mir klappte die Kinnlade hinunter. Das also war mein neues zu Hause, die Welt, in der meine Eltern lebten. „Ungefähr eine halbe Stunde und wir sind dort“, verkündete Dideldum. Ich schluckte und spürte augenblicklich Aufregung in mir aufleben. Aufregung vor dem ersten Treffen mit meinen Eltern. Ich wusste nicht, wie sie aussahen, wie sie hießen und welchen Charakter sie besaßen. Und vor allem wusste ich nicht, ob ich ihnen gefiel. Ich wusste schließlich rein gar nichts davon, wie man sich an Hofe benehmen musste. Sollte ich mich verbeugen oder nicht? Wieder quälten mich Fragen, ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, dass ich langsam immer mehr den Besen nach links lenkte. Erst ein aufregendes Quieken von Dideldei ließ mich aufschrecken. Ich wäre fast in einen Schwarm Vögel hineingeflogen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich den „Schoki 2000“ wieder in die andere Richtung bewegen.


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#13

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 24.02.2013 15:42
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Na?! Wer sind wohl ihre Eltern????
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2. Kapitel


Der Rest des Fluges verlief ohne Reibereien. Naja, wir landeten sowieso sehr bald.
Der Palast türmte sich riesig auf dem vor uns liegendem Hügel auf. Die Diamandenkuppel glitzerte und strahlte nur so im hellen Sonnenlicht. Das ganze Schloss war außen Schneeweiß und hatte drei Türme, die sich hoch in die Wolken schoben. Das war kein Witz: Die gingen tatsächlich bis in die Wolken. Oben auf dem Hügel entsprang ein kristallklarer Fluss. Bäume umschlossen den Palast, verbargen es aber nicht vor neugierigen Blicken. Sogar das riesige Tor konnte man sehen. Was ich vermisste waren Wachen, die das Schloss bewachten. „Willkommen zu Hause“, sagten Dideldum und Dideldei gleichzeitig. „Bereit deine Eltern kennenzulernen?“, fragten sie. Ich nickte mutig. Dann gingen wir den Hügel hinauf. Es war doch ein ganz großes Stück, von unten hatte der Hügel nicht ganz so hoch ausgesehen. Trotzdem bestanden Dideldum und Dideldei darauf, dass wir den Rest des Weges zu Fuß zurücklegten.
Aber – siehe da: Plötzlich waren wir dann doch oben. Jetzt erst bemerkte ich, dass die weiße Wand des Schlosses an den Rändern, um die Tür und um die Fenster herum, auch mit wertvollen Steinen besetzt war. „Warte erst einmal ab, bis du drinnen bist“, sagte Dideldei und klopfte an die Tür. Dreimal. Danach machte dasselbe Dideldumm. Die Tür wurde von einem kleinen Geschöpf geöffnet: Einem Kobold.

„Wahnsinn“, stieß ich aus, als ich auf den Marmorboden im inneren des Schlosses trat. Ich stand in einem großen Saal, der bis auf ein paar Pflanzen und Sitzgelegenheiten vollkommen leer war. Nur an den Wänden hingen noch zahllose Bilder von Königen und Königinnen vergangener Zeiten. Am Ende des Raumes führte eine kurze Treppe nach oben zu einer Brüstung. Und dort oben stand eine bekannte Person vor einer großen gläsernen Tür: Frodo! „Hallo Frodo“, rief ich glücklich und eilte durch den Raum und zu ihm hinauf. „Hallo Prinzessin! Zum Glück seid ihr endlich angekommen. Ich habe mir schon Sorgen gemacht und deine Eltern erst! Am besten, wir gehen sofort in den Thronsaal. Sie warten schon seit Tagen auf deine Ankunft.“ Zu Dideldei und Dideldum sagte er: „Und ihr kommt bitte mit!“ Die beiden rannten schnell die Treppe hinauf. Dann nahmen sie mich beide an die Hand. Einer links, der andere rechts. „Du bist sicherlich aufgeregt“, sagte Dideldum. „Und kannst Unterstützung gebrauchen“, fügte Dideldei hinzu. Ich lächelte dankbar.
Dann öffneten uns zwei Kobolde die große Glastür. Frodo ging als erstes hinein, danach folgte ich mit Dideldei und Dideldum. Nun befanden wir uns im Thronsaal, der wahrscheinlich zu Festlichkeiten genutzt wurde. Ganz hinten saßen auf ihren Thronen saßen meine Eltern. Mein Vater hatte dunkelbraune Haare, meine Mutter blonde, halblange engelsgleiche Locken. Ich stand wie angewurzelt da. Das war er also: Der Moment an dem ich meine Eltern zum ersten Mal sah. Ich schluckte und wäre wahrscheinlich stehengeblieben, hätten Dideldei und Dideldum mich nicht weitergezogen. Plötzlich stand meine Mutter auf. „Das ist sie“, hörte ich sie leise sagen und auch mein Vater stand auf. Ich sah, wie seine Mundwinkel leicht zuckten und sich dann in ein Lächeln verwandelten. Mein Herz hüpfte mir vor Aufregung fast aus der Brust. Und dann, dann stand ich vor ihnen. Von meinem Vater hatte ich eindeutig die Haare geerbt, von meiner Mutter die blau-grünen Augen. Ich lächelte und sah sie beide eine Weile an. Was sollte ich nur jetzt sagen?


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zuletzt bearbeitet 24.02.2013 15:43 | nach oben springen

#14

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 25.02.2013 15:08
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Weiter geht's. Nun ist gleich raus, wer Leas Eltern sind ...
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„Ich bin Johnny“, sagte mein Vater und brach die peinliche Stille. „Du brauchst nicht unbedingt Dad oder Vater zu mir sagen.“ Ich nickte nur, ein anderes Wort brachte ich nicht über die Lippen. Meine Mutter umarmte mich herzlich. „Da bist du ja endlich. Die ganze Zeit schon über habe ich mich nach dir gesehnt, aber meine mütterlichen Gefühle sind durch die lange Trennung von dir nicht weniger geworden“, sagte sie. „Ich bin übrigens Vanessa.“ Sie lächelte und entblößte dabei eine kleine Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen. Ich lächelte. „Tja, ich bin Lea.“ Wieder Stille. „Nun ja … ich habe viele Fragen …“, fing ich schließlich an, aber Johnny unterbrach mich. „Ich weiß, dass du Fragen hast. Und wir klären sie auch gleich. In einer halben Stunde treffen wir uns zum Tee. Vorher kannst du dein Zimmer beziehen und dich etwas frischmachen. Frodo wird dich zu deinem Gemach begleiten.“ Ich nickte nur. Na toll! Das hörte sich ja großartig an! Ob meine Eltern überhaupt ungezwungen und natürlich sein konnten? Und wieso schickten sie mich gleich wieder weg?
„Hier entlang Prinzessin“, hörte ich Frodo rufen. Wir verließen den Thronsaal durch eine Seitentür. Dann ging es eine große, breite, viel zu breite Treppe hinauf und was dann kam, kann ich leider nicht beschreiben, den Weg habe ich mir nicht genau gemerkt. Wichtig ist, dass es ständig Treppen hoch ging, dann wieder einen Gang entlang. Zum Schluss kam eine hohe Wendeltreppe, die anscheinend hoch in einen der Türme führte. Dort oben war mein Zimmer.
Oben angekommen gab es nur eine einzige Tür. „Das ist dein Zimmer“, erklärte Frodo, „Wenn du den Weg in das Teezimmer nicht finden solltest, rufe einfach deine Zofe. Sie kümmert sich auch um deine Kleider.“ Dann machte Frodo kehrt und ließ mich vor der hölzernen Tür allein.


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#15

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 27.02.2013 16:32
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Nächster Part:
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Seufzend öffnete ich sie und schluckte erst einmal. Das Zimmer war meiner Meinung nach viel zu groß! Ein riesiges Bett bildete den Mittelpunkt des gesamten Raumes. Außerdem hatte es ein eigenes großes Badezimmer und ein Kleiderzimmer, in dem sich alle Klamotten befanden, die man sich nur vorstellen konnte. Aber es gab weder einen Fernseher noch irgendwo etwas anderes, was an die moderne Welt erinnerte. Toll!, dachte ich.
Die Sonnen durchfluteten das Zimmer mit ihrem hellen Licht. An einer Seite befand sich ein riesengroßes Fenster. Als ich hinausblickte, fühlte ich mich wie Rapunzel, die auf ihrem Turm eingesperrt ist.
Nachdem ich eine Weile die Außenwelt betrachtet hatte, setzte ich mich aufs Bett. Das war jetzt also mein zu Hause, und das meine Eltern. Ich wusste nicht, ob ich sie mir anders vorgestellt hatte, oder nicht. Auf jeden Fall war es trotzdem komisch jetzt die Menschen zu kennen, die meine Eltern waren. Schon allein der Gedanke an das Wort „Mum“ oder „Dad“ fühlte sich komisch an. So ungewohnt. Früher, als ich noch kleiner war, hatte ich mir immer ausgemalt, wie meine Eltern wohl aussehen würden. Ich hatte tausende verschiedene Bilder gemalt, mal hatte meine Mutter kurze Haare, mal lange oder mein Vater grüne Augen, dann mal blaue. Jetzt kannte ich ihre Gesichter, aber ich wusste immer noch nicht richtig, wie ich meine Gefühle genau beschreiben konnte. Ich kannte meine Eltern ja noch gar nicht. Die Frage, die mich in diesem Moment am meisten beschäftigte war, warum sie mich bei meiner Oma gelassen, und danach für immer abgehauen waren. Nur wusste ich nicht, ob ich den Mut dazu hatte, diese Frage wirklich zu stellen.
Da vernahm ich ein leichtes, sachtes, fast schon schüchternes Klopfen an der Tür. „Komm doch rein“, rief ich. Eigentlich hätte ich höchstens Dideldei und Dideldum erwartet, aber es war ein Mädchen mit blonden Haaren, die ihr bis über die Schultern reichten. Ihre Augen waren schüchtern zu Boden gerichtet. „Hallo, wer bist du denn?“, fragte ich. Das Mädchen schien ungefähr so alt zu sein wie ich und unter dem Arm hatte sie einen Stapel Bücher geklemmt.


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#16

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 02.03.2013 15:24
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Weiter geht's !
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Das Mädchen machte einen vornehmen Knicks. „Prinzessin Lea, ich heiße Meggie Folchart, und bin deine Zofe“, sagte sie. Mein Gehirn begann zu arbeiten. Also war sie Meggie aus dem Buch Tintenherz. „Cool, aber ich glaube nicht, dass ich eine Zofe brauche“, erklärte ich bestimmt. „Aber der König und die Königin haben das angeordnet und ich brauche doch das Geld!“ „Wir können ja so tun, als wärst du meine Zofe. Du hilfst mir, führst mich herum und verbringst Zeit mit mir. Aber bitte lasse die Höflichkeiten weg.“ Meggie lächelte und zum ersten Mal hob sie ihre Augen vom Boden auf. „Das klingt super, aber der König und die Königin dürfen nichts davon erfahren.“ „Ich werde schweigen“, sagte ich lächelnd. „Die Bücher, die ich dabei habe sind übrigens für dich. Ich dachte, sie gefallen dir.“ „Danke“, sagte ich und Meggie legte die Bücher die Kommode neben dem Bett. „Also was ist! Möchtest du mich vielleicht ein wenig im Schloss herumführen? Hier ist es so langweilig“, klagte ich. „Aber du musst doch bald zum Tee mit deinen Eltern“, warf Meggie ein, „Du brauchst noch etwas passendes zum Anziehen. „Na gut. Dann ziehe ich mich eben schnell um.“ Ich eilte zum Kleiderzimmer. Meggie lief mir schnell hinterher. Als ich die Kleider durchwühlte, konnte ich nur eines: Mit dem Kopf schütteln! Da war nicht etwas dabei, was brauchbar und bequem aussah. Überall nur dämliche Kleider, in allen Varianten. „Gibt es hier denn keine normale Jeans?“, fragte ich Meggie. „Doch. Selbstverständlich, aber ich glaube nicht, dass deine Eltern das gut finden, wenn du sie an...“ „Natürlich ziehe ich sie an! Wo sind sie?“ Meggie kramte welche auf einem der hinteren Winkel des Zimmer hervor. „Klasse“, rief ich, „Die sind perfekt.“ Zu den Jeans fand ich noch ein lila Top, was eindeutig besser passte, wie einen mit Spitze besetzte Bluse.
Schnell duschte ich und zog dann die Klamotten an. Meggie wollte mir noch ein MakeUp aufzwängen, aber ich lehnte dankbar ab.


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#17

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 04.03.2013 16:56
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Was ist das wohl für eine Gestalt, die Lea zum Fall bringt?
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Dann machten wir uns endlich auf den Weg nach unten. „Kannst du mir den Garten zeigen?“, fragte ich. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich die Natur über Alles liebe? Zu Hause hatten wir, also Großmutter und ich, einen richtig großen Garten. Meggie nickte und führte mich wieder durch dieses verwinkelte Schloss, bis hin zu einer Glastür. Ich spähte hinaus. „Klasse“ rief ich aufgeregt und ging nach draußen, wo ich erst einmal die frische Luft einsog. Wir standen auf einer kleinen Terrasse. Dahinter befand sich ein riesiger Garten, dessen grün wirklich noch grüner war, wie das des Grases bei meiner Oma. Fein säuberlich und exakt symmetrisch waren Blumenbeere angelegt worden, in denen die unterschiedlichsten Blumen sprossen – und auch die seltsamsten! Manche hatte ich noch nie zuvor gesehen und brachten mich sehr zum Staunen.
Außerdem ging ein Fluss durch den gesamten Garten und es gab weiter hinten ein großer Irrgarten. „Komm!“, rief ich Meggie zu und lief erwartungsvoll und neugierig in den Irrgarten hinein. „Warte“, hörte ich Meggie rufen und sah, dass sie mir hinterherlief. „Mal schauen, wer von uns zuerst den Ausgang findet“, rief ich übermütig – vielleicht etwas zu übermütig, denn ehe ich es mir versah, wusste ich nicht mehr wo ich war. Der Irrgarten war größer, wie ich vermutet hatte. Auch Meggies Stimme konnte ich schon lange nicht mehr hören. Shit! Was hatte ich mir nur dabei gedacht, allein hier rein zu gehen? Ratlos lief ich weiter. Über mir sah ich nur den blauen Himmel, kein einziges Zeichen, wo ich genau war. „Meggie? Meggie!“, rief ich schrill. Super! Das Teetrinken mit meinen Eltern würde ich wahrscheinlich verpassen. Wieso baute man auch in einen Garten so einen großen Irrgarten?, fragte ich mich und bog nach links ab. Mist! Jetzt war ich auch noch in einer Sackgasse gelandet. Missmutig ging ich wieder zurück und wählte einen anderen Weg. Da hörte ich ein Rascheln und ein seltsames Ticken. „Meggie?“, rief ich erwartungsvoll. Vielleicht hatte sie mich ja tatsächlich gefunden. „Du kommst zu spät.“ Die Stimme klang ganz und gar nicht nach Meggie. Wer war das wohl? Vielleicht ja ein Kobold aus dem Schloss, der mich aufgespürt hatte. „Wo bist du?“, fragte ich. Das Ticken wurde leiser. Ich spitze die Ohren und versuchte dem Ticken zu folgen. Nanu? Was war den das? Etwa ein weißes Kaninchen? Oder hatte ich mich nur getäuscht. „Du kommst zu spät“, hörte ich die Stimme wieder. „Jetzt zeig dich doch endlich! Ich weiß, dass ich zu spät komme. Nämlich zu spät zum Tee.“ „Ja, du kommst zu spät zum Tee.“ Ich seufzte. „Das hab ich doch eben schon gesagt!“
Auf einmal stürzte eine kleine Gestalt aus der Hecke und stürmte auf mich zu. Vor Schreck stoperte ich und fiel hin. „Autsch“, fluchte ich. Wieso passierten mir in diesem Land, in dieser Welt immer so komische Sachen?


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#18

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 05.03.2013 16:36
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Und noch mehr bekannte Gesichter...oder auch unbekannte!
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„Jack, ich habe dir doch gesagt, du sollst noch in deinem Versteck bleiben. Du hast die Prinzessin zu Tode erschreckt.“ Ein weißes Kaninchen beugte sich über mich. Im Arm hielt es eine Uhr. Außerdem hockte ein ziemlich aufmüpfiger Affe auf meinem Bauch, der mich frech angrinste. „Was macht ihr den hier?“, fragte ich. Der Affe quietschte laut. Anscheinend war er nicht fähig zu sprechen, so wie manch andere Tiere, zum Beispiel diese Raupe. „Wir sind gekommen, um dich zu suchen. Meggie hat und ganz aufgeregt erzählt, dass du ohne Erlaubnis in den Irrgarten gelaufen bist. Wusstest du nicht, dass es verboten ist, ihn zu betreten? Vor allem für eine Prinzessin wie dich ist es verboten. Du bist im sicheren Schloss besser aufgehoben.“ Jetzt war meine Neugier erst recht geweckt. „Was ist denn hinter dem Irrgarten?“, fragte ich, aber das Kaninchen ignorierte meine Frage einfach. „So, am besten du kommst jetzt mit uns. Du verpasst sonst den Tee mit deinen Eltern.“ Ich stand auf und der Affe Jack sprang auf meine Schulter. „Hier geht’s lang“, sagte das weiße Kaninchen und drängte mich schnell weiter.
Bald schon standen wir wieder im Schlossgarten. Wehmütig warf ich noch einen Blick auf den Irrgarten hinter mir, ehe ich wieder ins innere des Schlosses trat. Meine Neugier war noch lange nicht gestillt, denn ich spürte, dass irgendetwas mich in diesen Irrgarten gezogen hatte. Es war so ein komisches Gefühl. Vielleicht eine Art Anziehungskraft. Ich wusste nicht, wie ich es genau beschreiben konnte.
„Komm, wir müssen endlich zum Teezimmer!“ Das weiße Kaninchen zog aufgeregt am Saum meines Tops. „Okay, ich komm ja schon“, sagte ich und folgte dem Kaninchen durch das Schloss.
Vor einer großen Tür, blieb es schließlich stehen. „Da wären wir. Tut mir leid, aber Jack und ich kommen nicht mit rein. Geschlossene Gesellschaft.“ Dann verschwand das Kaninchen und ich klopfte und trat ein.

Der Raum war so groß, wie alle anderen in diesem Schloss auch zu sein schienen. „Hallo, schön, dass du endlich da bist“, begrüßte mich meine Mutter, die neben meinem Vater ganz oben an einem langen Tisch saß. Johnny saß genau an der Stirnseite. „Da ist sie ja endlich! Ich wusste doch, dass das weiße Kaninchen es schafft sie zu holen“, sagte eine, mir sehr bekannte Gestalt. Ich kannte sie aus dem Film Alice im Wunderland. Den Film hatte ich ebenso oft gesehen, wie ich das Buch gelesen habe. „Kannst du nicht endlich mal den Mund halten.“ Die Stimme des Mannes, der diesen Satz gesagt hatte, klang irgendwie dunkel, unheimlich und ließ nicht darauf schließen, welche Emotionen gerade in dem Mann mit den ziemlich ungepflegten schwarzen Haaren tobten.


"Ich glaube ganz fest daran, dass wir alle ziemlich verrückt sind. Jeder auf seine Art." ~by Johnny~

"Eine weitere Träne lief meine Wange hinunter. Ich liebte ihn immer noch sehr, aber würde ich ihm wirklich je wieder verzei­hen können?" ~by me aus meinem Buch~

"Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben ihnen zu folgen, egal wohin der Weg auch führt!" ~by me~
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#19

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 07.03.2013 15:42
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Was der Hutmacher und Snape wohl für eine Rolle spielen...
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Bestimmt habt ihr es bereits erraten. Keine geringeren, wie der verrückte Hutmacher und Professor Snape aus Harry Potter saßen mit am Tisch. Außerdem thronte mitten auf dem Tisch eine große, graue Katze. Ich glaube, es war ein Kater. „Na endlich. Ich dachte, ich müssten den ganzen Tag hier herumsitzen und warten“, gähnte der Kater gelangweilt. „Ich bin der Hutmacher“, stellte sich der Hutmacher vor, „Und das ist Professor Snape, er ist manchmal etwas grummelig.“ Snape strafte den Hutmacher mit einem bösen Blick, aber dieser ließ sich nicht beirren. „Wer ist diese Katze?“, fragte ich ihn. Beleidigt erhob sich der graue Kater. „Das ist eine Frechheit! Eigentlich müsstest du mich doch kennen Prinzessin. Jeder der Menschen kennt doch Grimalkins furchtlose Abenteuer im Nimmernie.“ Ich schüttelte entschuldigend den Kopf. „Ich kenne sie leider nicht.“ „Vielleicht werde ich sie dir ja mal erzählen Prinzessin“, sagte der Kater und setzte sich wieder vornehm hin.
„Am besten Lea, du setzt dich erst einmal. Wir wollen doch endlich mit dem Kuchen beginnen.“ Vanessa wies auf eine große Torte, die mit vielen verschiedenen Früchten verziert war. „In Ordnung.“ Ich setzte mich gegenüber meiner Mutter, neben den Hutmacher. Dann wurde Tee eingegossen und der Kuchen aufgeteilt. Ich musste schon sagen, die Torte war einfach köstlich.
Aber schon wieder machte ich mir Gedanken. Ich hatte gehofft, mit Johnny und Vanessa einmal allein reden zu können. Dass jetzt noch drei andere dabei waren, nämlich Grimalkin, Snape und der Hutmacher, fand ich etwas störend. Wobei der Hutmacher natürlich mit seinen Späßen das Teetrinken zum absoluten Vergnügen machte, aber Snape brachte natürlich trotzdem etwas dunkle Stimmung hinein. Er war genauso, wie ihn Joanne K. Rowling in ihren Büchern beschrieben hatte.
Nachdem die ganze Torte verputzt worden war (Grimalkin hatte die meiste Arbeit dabei geleistet), konnte ich nicht anders, als das auszusprechen, was die ganze Zeit in meinem Kopf herumgewirbelt wurde: „Vanessa, Johnny, wieso sind eigentlich der Hutmacher und der Professor auch da? Ich dachte, wir wären nur zu dritt.“ Vanessa sah mich lieb und verständnisvoll an. „Ich weiß, du willst uns alle besser kennenlernen. Das wollen Johnny und ich doch auch, aber vorher gibt es noch etwas wichtigeres zu besprechen.“ Johnny nahm Vanessa die Worte ab und fuhr fort. „Du weißt, dass du eine Prinzessin bist.“ Ich nickte. „Aber als Prinzessin muss man viel lernen, zum Beispiel, wie man sich bei Hofe zu benehmen hat. Außerdem musst du schließlich bald in die Gesellschaft eingeführt werden. Das ganze Volk möchte dich schließlich kennenlernen.“ Johnny lächelte stolz. „Und deswegen“, fuhr Vanessa fort, „Haben wir für dich ein paar Lehrer ausgesucht, die dich in allen Sachen, die du können musst, unterrichten werden.“ „Einer deiner Lehrer bin ich“, erklärte der Hutmacher mit breitem grinsen und leichtem Nuscheln, „Und Snape wird dich auch unterrichten.“ „Stimmt“, nickte Snape ruhig und emotionslos, „Dazu kommt dann noch so ein verrückter Pirat und außerdem Madame Bertaux.“ „Genau. Sie werden dich alle in den verschiedensten Disziplinen unterrichten“, sagte Johnny. Ich dagegen sah Snape erwartungsvoll und mit glitzernden Augen an: „Werde ich auch zaubern lernen?“, fragte ich. Meine Mutter schüttelte sofort energisch den Kopf. „Selbstverständlich nicht, aber dafür andere Dinge, die du an Hofe brauchst.“ „Okay“, sagte ich, etwas enttäuscht. Insgeheim fragte ich mich auch schon, was Snape mir denn bitteschön beibringen wollte. Er sah für mich ganz und gar nicht wie jemand aus, der mir das Benehmen bei Hofe zeigen konnte. „Dein Unterricht beginnt übrigens gleich morgen und deine erste Stunde hast du bei Madame Bertaux. Sie erwartet dich im Musikzimmer, aber das wird dir morgen Grimalkin oder jemand anderes zeigen können“, fügte Johnny noch hinzu. „Jap.“
Dann standen Snape und der Hutmacher plötzlich auf, verabschiedeten sich kurz und verließen das Zimmer. Auch Grimalkin sprang vom Tisch. „Ich werde mich dann auch verdrücken. Ich war sowieso schon viel zu lang hier. Man sieht sich mal wieder Prinzessin“, schnurrte er und stolzierte ebenfalls aus dem Zimmer.


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zuletzt bearbeitet 07.03.2013 15:42 | nach oben springen

#20

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 09.03.2013 14:55
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Fragen nach der Vergangenheit!
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„Komm, wir gehen in den Salon nebenan“, sagte meine Mutter mit ihrer hellen Stimme. Meine Laune stieg an. Endlich hatte ich eine Chance meine Eltern von einer nicht vornehmen und königlichen Seite kennenzulernen.
Der Salon befand sich gleich neben dem Teezimmer. Es standen zwei Sofas darin, außerdem noch ein kleiner Tisch und ein Sessel. Nach einem Fernseher hielt ich vergeblich Ausschau. Anscheinend gab es hier wirklich noch keine ausgereifte Technik. Schade! Aber ich musste mich wohl oder übel daran gewöhnen.
Mein Vater setzte sich in den Sessel, ich mich neben meine Mutter auf das größere der beiden Sofas.
Ich lächelte und fing an: „Endlich kann ich euch besser kennenlernen. Ich habe wirklich tausende Fragen.“ Mein Vater grinste: „Kann ich mir vorstellen. Dann schieß' mal los.“ Ich überlegte, ob ich sofort mit der wichtigsten Frage anfangen sollte und entschied mich für ja. „Wieso bin ich eigentlich bei meiner Großmutter aufgewachsen?“ Eigentlich hatte ich erwartet, dass das Lächeln meiner Mom verschwand, aber es blieb. „Schätzchen weißt du, dass ist eine lange Geschichte.“ „Du kannst doch da anfangen, wie du Johnny kennengelernt hast“, schlug ich vor. Sie nickte. „Okay. Ich merke schon, dass du neugierig bist, aber am besten Johnny fängt an zu erzählen. Er kann dir den Anfang besser näher bringen.“ Sie lächelte zu meinem Vater hinüber und er sah sie liebend an. Romantisch!, war mein einziger Gedanke. „Also, ich war damals der Prinz von Crazonien und eigentlich war es so gar nicht üblich eine Frau aus der „anderen Welt“, wie wir sie nennen, zu heiraten. Meine Eltern hatten für mich eigentlich schon lange eine Prinzessin für mich ausgesucht. Du musst wissen, dass ich als Junge immer sehr neugierig war. Ich wollte neue Dinge ausprobieren, Dinge, die meine Eltern als „nicht normal“ ansahen. Irgendwann schaffte ich es, sie davon zu überzeugen, dass sie mich auf eine Reise in die „andere Welt“ ließen. Ich war begeistert von all den neuen Sachen dort. Und eines Abends, da sah ich plötzlich den Nacken einer wunderschönen Frau. Als sie sich umdrehte und mich mit ihren wundervollen Augen anschaute, war ich schon längst von ihr verzaubert. Es war Vanessa. Ich habe mich sofort in sie verliebt und sie auch in mich. Eigentlich hatte ich ja vor gehabt mir die „andere Welt“ anzusehen, aber nach diesem Abend blieb ich bei Vanessa und lernte sie kennen und lieben. Für mich war sofort klar, dass sie die Frau meines Lebens war. Ich blieb länger in ihrer Welt, als ich eigentlich vorgehabt hatte und irgendwann war es passiert: Vanessa war schwanger. Ich stand vor einer schwierigen Entscheidung, denn eigentlich hätte ich zurückgehen und meinen Pflichten in Cranzonien nachgehen müssen. Aber ich wollte Vanessa und mein Kind nicht verlieren, also fragte ich Vanessa, ob sie mit mir kommen wollte. Und sie wollte.“ „Ich konnte es einfach nicht ertragen, nicht bei ihm zu sein“, warf Vanessa ein. Johnny lächelte, als würde er in alten Erinnerungen schwelgen. „Tja und dann kam das Treffen mit meinen Eltern. Erst einmal gab es natürlich einen riesigen Streit, aber sie gaben schließlich nach. Vanessa durfte bei mir bleiben. Aber einen Kompromiss gab es: Meine Eltern bestanden darauf, dass du in der „anderen Welt“ aufwächst. Sie wollten nicht, dass du, wie ich, deine Kindheit nur zu Hofe verbringst. Sie hatten gemerkt, dass so etwas nicht sinnvoll wäre, denn deine Neugier würde trotzdem auch einmal die „andere Welt“ kennenlernen wollen.“ „Für mich und Johnny war es auf jeden Fall die schmerzlichste Erfahrung. Kurz nach deiner Geburt brachten wir dich zu meiner Mutter. Es war schwer, sehr schwer, aber wir haben dich trotzdem nie aus den Augen verloren. Wir hatten dich immer im Blickfeld, wenn auch du uns nicht bemerkt hast. Glaub mir, wir wollten dich nicht weggeben, aber nach einiger Zeit, wusste ich auch, wieso Johnnys Eltern darauf bestanden hatten. Das Leben hier ist kein Ort für eine kleine Prinzessin, für ein kleines Kind. Du hättest so nur schon zu früh tausende Verpflichtungen gehabt“, erzählte Vanessa.


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#21

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 10.03.2013 15:53
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Ich schluckte und schwieg eine Weile. Das Ganze musste ich erst einmal verarbeiten. Es war kompliziert, aber ich hatte begriffen, dass meine Eltern es wirklich nur gut mit mir gemeint hatten.
„Kann ich eigentlich Oma und meine Freundinnen einmal wiedersehen?“, fragte ich meine Eltern schluckend. Die Beiden wechselten kurze Blicke. „Wir wissen es noch nicht“, antwortete Johnny ehrlich. „Es dürfen so wenig Menschen wie nur möglich von unserer Existenz erfahren. Das könnte tödlich für uns sein.“ „Wieso denn tödlich?“ Das interessierte mich jetzt aber brennend. „Die Menschen erschufen dieses Land und lassen es immer weiter wachsen durch die Bücher und Filme, die sie entwickeln.“ „Hätte ich mir ja schon fast denken müssten. Ich hab viele bekannte Gestalten aus so manchen Büchern und Filmen schließlich bereits getroffen.“ „Aber wenn die Menschen davon wüssten, was sie mit ihren Worten und Bildern tun, würden sie vielleicht immer schrecklichere Gestalten erschaffen und wir wären nicht mehr in der Lage sie zu bändigen. Verstehst du?“ Johnny sah mich eindringlich an. „Ja, ich hab's kapiert. Aber von wo bis wo erstreckt sich jetzt eigentlich Crazonien? Schon auf dem Flug hierher hab ich gegrübelt.“ „Das ist mittlerweile schwer zu sagen“, erklärte Johnny, „Früher gab es ganz klare Grenzen, aber schon seit langer Zeit haben sich die Welten miteinander vermischt und verwoben.“ „Deswegen laugen hier auch Hobbits und andere Gestalten durch die Gegend, oder?“ „So ist es.“
Danach herrschte kurze Stille. Vanessa winkte einen Kobold herbei und ließ Getränke bringen.
„Was befindet sich eigentlich hinter dem Irrgarten?“, rutschte es mir plötzlich heraus. Die Augenbrauen meines Vaters verengten sich kurz. Am liebsten hätte ich mir zur Strafe auf die Zunge gebissen. Ich hätte doch, nachdem mir schon das weiße Kaninchen keine Antwort gegeben hatte, mir denken könnten, dass die Antwort auf diese Frage nicht für meine Ohren bestimmt war. „Schätzchen, du darfst niemals dort hinein. Du wirst dich wieder verlaufen und dahinter ist nichts was für eine Prinzessin bestimmt ist“, erklärte Vanessa. „Im Allgemeinen darfst du das Areal des Schlosses nicht verlassen. Das ist von äußerst wichtiger Bedeutung“, sagte Johnny. Seine Stimme klang warnend und einschärfend zugleich. Mächtig und dunkel wie die eines Königs.
„Vergessen wird doch jetzt das ganze mit dem Irrgarten“, wechselte meine Mom abrupt das Thema. „Was sind eigentlich deine Hobbys?“


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#22

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 11.03.2013 16:23
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Ein etwas längerer Teil, hoffe, das stört nicht!
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Wir unterhielten uns bis zum Abendessen und darüber hinaus.
Langsam aber sicher fühlte ich mich immer wohler und bekam einen besseren Eindruck von meinen Eltern. Ich vermutete, dass Johnny auch schon mal ziemlich ausrasten konnte, aber dafür hatte er auch mächtig viel Humor, was ich ihm als König gar nicht zugetraut hätte.
Vanessa schien mir so, wie das ruhige, aber zähmende Band, dass darauf achtgab, dass Johnny keinen Blödsinn anstellte.
Als draußen die Sonnen sich verabschiedeten, sagten auch mir meine Eltern Gute Nacht. „Morgen solltest du dir aber bitte etwas vernünftigeres anziehen. Die Sachen hängen nur bei dir im Schrank, weil ich dachte, dass du vielleicht gerne ein paar Erinnerungsstücke an deine Welt hättest. Ansonsten sind eigentlich die Kleider für dich bestimmt“, sagte meine Mutter zum Abschied. Mein Vater dagegen erinnerte mich nur noch einmal daran, dass ich morgen pünktlich im Musikzimmer zu erscheinen hatte.
Danach machte ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer.

Komischerweise traf ich wieder Frodo auf dem Flur, den ich ratlos auf und abwanderte, weil ich mich nicht mehr an den Weg zu meinen Turm erinnerte. „Wo ist Meggie?“, fragte ich den kleinen Hobbit. Ich hatte sie schließlich seitdem ich in den Irrgarten gerannt war nicht mehr gesehen. „Natürlich schon in ihrem Zimmer. Alle Diener, Köche und Zimmermädchen wohnen auf einer Etage. Fast alle. Manche wohnen natürlich nicht im Schloss, aber für viele ist es einfach praktischer, weil sie dann nicht jeden Tag zum Schloss laufen müssen.“ „Ach so. Ich hätte mich nur gern noch etwas mit ihr unterhalten.“ „Mit deiner Zofe?“ Frodo hob seine Augenbrauen. „Ist es denn etwa verboten, wenn man seine „Zofe““, ich sprach das Wort mit einem Augenrollen aus, „gerne etwas näher kennenlernen möchte? Sie ist wirklich nett und ich habe hier überhaupt niemanden mit dem ich reden kann. Eine Freundin, verstehst du.“ Frodo nickte. „Klar verstehe ich. Ich bin auch froh, dass ich meinen besten Freund Sam habe. Er arbeitet auch hier. Als Gärtner.“ Ich lächelte. „Siehst du. Freunde sind wichtig.“ „Schön gesagt. Aber jetzt gehe ich besser auch. Du solltest dich ausruhen.“ Frodo hielt mir die Tür zu meinem Zimmer auf. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir schon da waren. „Danke.“ Ich lächelte den kleinen Hobbit freundlich an und er grinste zurück, ehe er die gewundene Treppe wieder hinunter hüpfte.
Nun war ich wieder allein. Ich seufzte und schaltete das Licht an. Etwas komisch war das alles hier schon. Elektrisches Licht gab es, Fernsehen dafür aber nicht und auch nicht die modernsten Klamotten, geschweige denn Autos. Zumindest hatte ich hier noch keine gesehen. Ich musste unbedingt noch jemanden über diese Eigenartigkeiten Löcher in den Bauch fragen. Jetzt schälte ich mich aber erst einmal aus meinen Klamotten und suchte mir ein Nachthemd. Toll! Alle hatten Spitze dran und sahen wirklich seltsam aus. Seufzend zog ich eines von ihnen an, fand es aber, als ich mich im Spiegel betrachtete gar nicht mal mehr so schlecht. Eher lustig. Erinnerte mich an alte Filme. Ich schmunzelte. Meine Freundinnen hätten sich darüber kaputtgelacht und ich mich mit ihnen. Aber jetzt war ich weg und das wahrscheinlich für immer. Wehmütig dachte ich an die ganzen Sachen, die wir unternommen hatten. Vom shoppen, über die DVD-Abende bis zu den wöchentlichen Pyjamapartys zu dritt. Das war so toll gewesen! Ob sie mich wohl genauso vermissten, wie ich sie?
Nach weiteren Gedanken an zu Hause, oder wie mein Dad gesagt hatte die „andere Welt“ legte ich mich in das viel zu große, überdimensionale Himmelbett. Ich schmunzelte und schon wieder wanderten meine Gedanken in die Vergangenheit. Als kleines Mädchen hatte ich mir immer vorgestellt, wie es wohl wäre eine Prinzessin zu sein. Ich wollte auch immer so ein schickes Bett haben, aber mein Großmutter hatte mir nie eines gekauft und irgendwann war ich dann natürlich auch schon aus dem Prinzessinenalter draußen.
Eine Weile lauschte ich noch den Geräuschen. Zu Hause hatte ich immer ab und zu ein Auto vorbeirauschen hören, aber hier war es beunruhigenderweise vollkommen still. Seufzend schloss ich die Augen und befand mich sogleich in meiner eigenen Welt!


3. Kapitel


„Tja, du warst ja gestern nicht beim Tee, also hab ich sie zuerst kennengelernt.“ „Jetzt kenne ich sie eben auch.“ „Aber ICH habe versprochen sie ins Musikzimmer zu bringen.“ „Jetzt mach mal halb lang. Ich bin genauso eine Katze wie du!“ „Ach und wer gibt immer so damit an, dass er sich unsichtbar machen kann: Du!“ „Hoch, jetzt bist du schon wieder eifersüchtig.“
Das waren das erste was ich am Morgen hörte. Leichtes Fauchen war auch dabei. Als ich verschlafen die Augen öffnete, sah ich als Erstes ein fettest Grinsen. Es gehörte einem weiteren Kater, der gemeinsam mit Grimalkin auf meiner Decke saß. „Oh Prinzessin, wir wollten dich nicht wecken, aber dieser Angeber von Kater ist mir in dein Gemach gefolgt, obwohl mir die Aufgabe zu Teil wurde, dich zum Unterricht zu begleiten“, schnurrte Grimalkin. Dabei entging mir nicht, dass ein finsterer Blick zu dem anderen, ebenfalls grauen Kater, aber mit blauen Streifen, hinüberging. „Aber liebste Prinzessin! Auf deinen Weg zum Musikzimmer kannst du doch sicher etwas mehr Unterstützung als nur diesen Fellball brauchen, oder?“ Das war wieder der andere Kater. Konnte er eigentlich gar nicht aufhören zu grinsen? „Stell dich doch erst einmal vor.“ Grimalkins Schwanz war majestätisch nach oben gerollt.


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#23

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 13.03.2013 15:02
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Grins
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„Aber natürlich. Ich bin die Grinsekatze, oder kurz: Grins.“ Grins grinste mich an. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen vor Augen. „Aus „Alice im Wunderland“?“, fragte ich. „Na endlich kam die Erleuchtung“, schnurrte Grins. Grimalkom ignorierte Grins inzwischen vollkommen. Belustigt sah ich zwischen den beiden hin und her. Es war offensichtlich, dass sie sich nicht besonders gut leiden konnte. Zumindest auf eine gewisse Art und Weise. „Wäre nett, wenn ihr bitte kurz vor der Tür warten könntet. Ich muss mich anziehen.“ „Okay“, sagte Grins, dann löste er sich - Puff! - in Luft auf. Grimalkin rollte nur mit seinen großen grünen Augen. „Dieser Angeber.“ Dann hüpfte er leichtfüßig vom Bett und trippelte zur Tür.
Müde tappte ich hinüber in das Kleiderzimmer. Diesmal zog ich ein einfaches, nicht zu aufgebauschtes Kleid an. Meinen Eltern zu Liebe. Vielleicht konnte ich sie ja noch überzeugen, weiterhin Jeans tragen zu dürfen, aber vorerst wollte ich sie nicht verärgern. Sie meinten es ja nur gut mit mir.
„Grimalkin, Grins ich bin fertig“, rief ich nach einer Weile. Sofort tauchte Grins wieder auf – ich fragte mich wo er gewesen war – und auch Grimalkin kam wieder herein. „Dann mal los, sonst verpasst du erstens das Frühstück und zweitens wird Madame Bertaux nicht gerade erfreut sein.“, sagte Grimalkin mit Lehrerähnlichen Stimme. „Folge uns einfach so schnell du kannst“, hauchte Grins nur mit seiner geheimnisvollen Stimme. „Geht klar.“ Schon ging es die Wendeltreppe hinunter. Ich musste mich wirklich beeilen, um mit den beiden Katzen Schritt halten zu können. Und ich war so beschäftigt damit, die Katzen im Auge zu behalten, dass ich irgendwann fast über einen Mann gestolpert wäre, der mit einer Leiter und einem Koffer gerade dabei war, die Treppe nach oben zu steigen. Der Mann trug eine Brille und seine Haare standen in alle Richtungen ab. Außerdem lugte aus seiner Hosentasche eine Packung Chips heraus. Kopfschüttelnd ging ich weiter. Vor Verwirrung hatte ich sogar vergessen den Mann zu grüßen.

Als ich endlich unten angekommen war, wartete Grimalkin zum Glück auf mich. Grins dagegen konnte ich nirgendwo mehr entdecken. Ob Grim ihn verjagt hatte? Die Antwort lieferte mir Grim sofort, als könne er Gedanken lesen. „Die grinsende Katze gibt gern damit an, dass sie verschwinden kann“, sagte er und trippelte weiter durch die Gänge. „Du, Grimalkin“, rief ich außer Atem, „Wer war der Mann vorhin auf der Treppe?“ „Och, dass ich Mort Rainey unser Hausmeister. Ein seltsamer Vogel. Er hat eine schwäche für Chips.“ „Ah“, war die einzige Reaktion die ich darauf geben konnte.
Nach einer Weile hatten wir endlich das Teezimmer erreicht, wo scheinbar alle Mahlzeiten stattzufinden schienen. Zu meiner Enttäuschung musste ich feststellen, dass meine Eltern gar nicht da waren. Dafür aber Dideldei und Dideldum, die mich sofort freudenstrahlend begrüßten. Auch Grins tauchte wieder auf, um sich am Frühstück zu beteiligen. Auch Frodo war da, aber Meggie fehlte zu meinem Verdruss. „Sie muss sich heute Vormittag um andere Dinge kümmern“, erklärte Frodo wissend. Schade, dachte ich, wirklich schade!


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#24

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 19.03.2013 15:16
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Ich poste jetzt mal den nächsten Teil
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Nach dem kurzen Frühstück ging es auch schon wieder durch die Gänge des Schlosses. Laut Grim, führte er mich in den Ostflügel, wo sich das Musikzimmer befand. Grins begleitete uns und nutze die Zeit, um Grimalkin wieder etwas zu necken.
Das Musikzimmer war ein riesiger Raum (inzwischen hatte ich auch begriffen, dass scheinbar alle Räume hier im Schloss riesig waren) mit vielen Fenstern. Von dort konnte man bestimmt den Garten überblicken und vielleicht ja sogar den Irrgarten. Der Boden war aus Parkett und an der anderen Seite standen viele Musikinstrumente. Der Blickfang aber war der weiße Flügel, der ganz in der Mitte stand. „Anscheinend ist Madame Bertaux noch nicht da“, schnurrte Grins. „Bis bald dann also Prinzessin.“ Puff – schon hatte er sich wieder unsichtbar gemacht. „Grins hat recht. Du kommst sicher allein klar, deswegen mach ich mich auch auf die Socken.“ „Meinetwegen. Wir sehen uns bestimmt später, oder?“, fragte ich. „Vielleicht“, war Grims Antwort und weg war er. Typisch Katzen, dachte ich nur und ging langsam durch den Raum, um jeden Eindruck in mich aufzusaugen. Die Wände waren in einem leichten gelb Gestrichen und ab und zu hingen dort auch Bilder, von Instrumenten und Landschafen. Alle hatten eines gemeinsam: Sie waren gemalt und nicht fotografiert.
Am Fenster angekommen schaute ich hinaus. Es war wirklich eine Aussicht auf den Garten und den Irrgarten konnte man auch sehen, allerdings nicht, wann er aufhörte, denn er erstreckte sich bis zum Horizont. Wie weit ich wohl dort hineingelaufen war? Und was wäre passiert, wenn das weiße Kaninchen mich nicht gefunden hätte?
„Allo, meine Kleine, isch bin Madame Bertaux.“ Eine kleine, rundliche Frau kam in den Raum gestöckelt. Ihre Schritte hallten weit durch den ganzen Raum. Mit einem breiten Grinsen blieb sie vor mir stehen. Sie hatte einen kurzen, schwarzen Bob und ihre Lippen waren in grellem Pink geschminkt. Dazu trug sie grünen, ebenso grellen Lidschatten. Ihre Klamotten waren ebenso bunt. Aber sie strahlte eine solche Freundlichkeit aus, dass ich sie auf Anhieb gern hatte. „Guten Morgen Madame Bertaux“, sagte ich und reichte ihr die Hand. Die Lehrerin trat einen Schritt zurück und musterte mich von oben bis unten. „Du bist ein wirklisch übsches Schwanen'älsschen“, säuselte sie mit ihrem französischem Akzent. Eigentlich sagte sie: „Du bist ein wirklich hübsches Schwanenhälschen.“ Lustiger Name, dachte ich nur. „Am besten, du setzt disch erst einmal 'in, wir wollen erst noch ein wenig was bespreschen.“ Madame Bertaux manövrierte mich zu einer kleinen Sitzgruppe. Andächtig betrachtete ich die wundervolle Geige die genau neben mir auf einem kleinen Ständer stand. „Wunderschön, nischt war“, schwärmte Madame Bertaux. Ich nickte nur. „Alors, zuerst erkläre isch dir, was isch dir alles beibringen werde. Zu aller Erst natürlisch Musik,“ (Sie sprach es „Müsik“) „dann noch Sprachen und Geschichte.“ „Cool“, war meine Antwort. Ich fand es witzig und gleichzeitig irgendwie niedlich, wie Madame Bertaux sprach. Sie betonte manche Buchstaben so lustig, wie das „g“ bei manchen Wörtern. „Kannst du irgendein Müsikinstrument?“, fragte sie. „Öhm … nein!“, stammelte ich. „Alors, isch denke, eine Geige würde sehr gut zu dir passen, aber isch denke, du solltest dir selbst aussuchen, welsches Intrument du lernen möschtest.“ „Um ehrlich zu sein, kenne ich mich gar nicht mir solchen Dingen aus“, musste ich zugeben. „In Ordnung. Isch denke, dass zu dir ein sanftest, romantisches, helles Instrument passen würde, dass genauso 'übsch spiel, wie du bist, kleines Schwanen'älsschen.“ „Okay“, sagte ich langsam und betrachtete die verschiedenen Instrumente. Es gab große, kleine, dicke, dünne, hölzerne oder silberne. Madame Bertaux stand auf und legte stolz eine Geige an. Gefühlsvoll strich sie über die Saiten, aber ich mochte dieses Gequietsche nicht. Also holte sie das nächste Instrument, eine Harve. Die Töne klangen lieblich uns schon zugleich, aber war es wirklich das Richtige für mich?
Dann legte Madame Bertaux ein weiteres, kleines Instrument an die Lippen. Die Töne waren so zart und weich, flogen durch die Luft und schienen mich fast mitnehmen zu können, in diese Höhen. Ich schmolz dahin, schloss meine Augen und lauschte nur noch diesem Klang, der Melodie, die Madame Bertaux spielte.
„Wundervoll“, sagte ich, als die Französin das Instrument absetzte. „Das möchte ich lernen.“


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#25

RE: Lea schmeißt alles hin und wird Prinzessin

in Fanfiktion 21.03.2013 15:57
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Wer ist denn nur der Lehrer, der Lea das reiten
beibrigen soll?
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„Querflöte? C'est fantastique“, rief Madame Bertaux. Ich lächelte. Ja, ich fand auch, dass meine Wahl fantastisch war. Hoffentlich konnte ich dieses Instrument bald auch so gut spielen, wie Madame Bertaux.
Diese reichte mir inzwischen die Flöte. „Spürst du, wie leischt sie ist? Wenn du dieses Instrument wirklich liebst, wird es eines Tages eins mit dir werden.“ Ihre Augen wanderten verträumt umher. „Fangen wir heute schon an?“, fragte ich. „Was denkst du denn! Natürlisch! Das kleine Schwanen'hälsschen 'at schließlisch noch eine Weile Unterrischt.“
Madame Bertaux zeigte mir zuerst, wie ich die Flöte halten musste. Dann sollte ich versuchen einen Ton zu blasen. Leichter gesagt, wie getan! Es dauerte eine Weile, bis ich herausfand, dass man nicht in das Loch hinein, sondern darüber hinweg blasen musste, damit ein Ton erklang. Madame Bertaux war ganz entzückt, als ich das endlich geschafft hatte. Leider verging die Zeit viel zu schnell, aber ich hatte auch noch gelernt, wie man die Noten las und sehen konnte, wie lang man sie spielen musste. Nur ein richtiges Lied konnte ich noch nicht spielen. War natürlich schade, aber Madame Bertaux versprach sobald wie möglich den Unterricht fortzusetzen.

Nach dem Mittagessen sollte ich zum nächsten Unterricht in den Hof kommen. Reiten stand auf dem Plan, so viel hatte mir mein Vater schon erzählt.
Beim Mittagessen war ich übrigens zum ersten Mal richtig aufgeblüht. Ich konnte gar nicht aufhören über den wundervollen Unterricht bei Madame Bertaux zu schwärmen und ich merkte auch, dass die kleine, rundliche Französin am anderen Ende des Tisches sichtbar errötete. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich mich seit dem Unterricht bei Madame Bertaux viel wohler hier fühle. Ich habe nun etwas gefunden, was zu mir passt und was ich auch so schnell nicht mehr wieder hergeben werde: Die Musik. Zu Hause bei Oma hatte ich nie in Erwägung gezogen so etwas zu erlernen, vielleicht, weil ich der „anderen Welt“ meist nur die Coolness zählte.
Naja, mittlerweile war ich auf jeden Fall auf den Weg zum Westhof. War gar nicht schwer zu finden, denn schon von Weitem sah man die imposanten Ställe. Toll!, war mein erster Gedanke, denn eigentlich stand ich gar nicht richtig auf Pferde. Zumindest nicht, seitdem ich mich entsinnen kann. Ich glaube, als kleines Mädchen habe ich diese Tiere geradezu vergöttert, aber jedes Mädchen machte ja diese Phase einmal durch. Da nützte alles nichts.
Im Sattel gesessen hatte ich natürlich auch schon einige Male, wer hatte das denn schon nicht? Auf Jahrmärkten gab es immer mal wieder Reitattraktionen, oder wenn man auf einer Geburtstagsparty war und dort statt Kino reiten angesagt gewesen war.
Also konnte ich wenigstens meinem Lehrer sagen, dass ich schon eine klitzekleines Bisschen Erfahrung hatte. Bei Madame Bertaux schon hatte ich zu wenig Ahnung gehabt. Das einzig tolle an dem Unterricht in Crazonien war, dass noch niemand Mathe erwähnt hatte. Oder Physik oder Chemie. Diese Fächer waren noch nie meine absolute Stärke gewesen.
Mittlerweile war der Boden unter meinen Füßen staubiger geworden. Wenigstens hatte ich mir nach dem Mittagessen noch schnell eine Reithose, die für meinen Geschmack viel zu eng war, und ein Top angezogen. Nur Reitstiefel hatte ich nicht gefunden, also mussten Sneakers genügen. Und wenn der Lehrer denken würde, ich würde so einen dämlichen Helm aufsetzten, dann hatte er sich geschnitten. Damit sah ich einfach nur dämlich aus. Schon Fahrradhelme hatte ich ebenfalls aus diesem Grund nie aufgesetzt, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ.
Nanu? Abrupt blieb ich stehen. Wer war denn das?
Ich sah mitten auf dem Hof jemanden herumstolzieren …. naja, eher herumtorkeln. Hatte er etwa auch eine Flasche in der Hand? Höchstwahrscheinlich mit irgendetwas alkoholischen. Sag bloß, das war mein Lehrer!


"Ich glaube ganz fest daran, dass wir alle ziemlich verrückt sind. Jeder auf seine Art." ~by Johnny~

"Eine weitere Träne lief meine Wange hinunter. Ich liebte ihn immer noch sehr, aber würde ich ihm wirklich je wieder verzei­hen können?" ~by me aus meinem Buch~

"Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben ihnen zu folgen, egal wohin der Weg auch führt!" ~by me~
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