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#1

Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 06.06.2012 11:09
von Andy (gelöscht)
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"Johnny, bist du nächste Woche für die Kinder da? Ich habe einige Termine in Paris, wie du weißt" Ich sitze in der Küche vor meiner Tasse Kaffee, drehe mir gerade eine Zigarette, als Vanessa mit diesen Worten herein kommt und mich, an sich, kaum beachtet. Sie öffnet hier und da Schränke, kramt die Tupperdosen für Jacks und Lilys Schulfrühstück heraus und platziert sie auf der Arbeitsfläche. Überlegend steht sie vor dem Kühlschrank. Ich stutze und versuche müde zu verarbeiten, was sie da vorhin gesagt hat, lecke zwischenzeitlich über das Ende des Zigarettenpapiers und verklebe es mit dem Rest. Meine Finger zupfen die überschüssigen Krümel ab "Wie ich weiß?" frage ich, während ich stirnrunzelnd zu ihr aufblicke und mir die fertige Kippe zwischen die Lippen schiebe. "Ja, ich habe es dir früh genug gesagt" meint sie ohne mich anzusehen, holt das Sandwichbrot hervor und legt es neben die Dosen. "Wann?" frage ich wieder, nehme die unangezündete Zigarette wieder aus meinem Mund und trinke einen Schluck vom Kaffee. Sie blickt von ihrer Tätigkeit, dem Sandwiches zubereiten auf, starrt die Schranktür an und tut so, als ob sie nachdenken müsste "Vor drei, vier Wochen...Ist doch egal...bist du nun da oder nicht?" sie macht sich wieder ans Schmieren, ohne mich auch nur eine Sekunde angesehen zu haben. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und überlege krampfhaft, was ich verbrochen habe, dass sie hier wieder solch ein Theater abzieht. Die letzten Monate hatte ich öfter das Gefühl, an allem Schuld zu sein, an allem was schief ging, ja selbst daran, dass ihre Mutter nicht pünktlich anrief. Ich senke den Blick auf die Kaffeetasse und drehe sie hin und her. "Ich glaube, ich werde nicht die ganze Woche da sein. Zwei T..." "Alles klar!" fällt sie mir schnippisch ins Wort und bemüht sich endlich, mich anzusehen. Ich schaue von der Tasse auf und sie nun auch an und erwidere mit geschmälerten Augen ein wenig ungehalten "Wo ist dein Problem, Hm? Unsere Kinder werden es doch wohl mal zwei Tage nur mit den Nannies schaffen. Ich denke sie sind alt genug und ganz allein waren sie ja noch nie..." ich fuchtle mit der Hand, in der ich die Zigarette halte, herum, "Fuck...der ganze Hofstab, der pausenlos um sie herum ist...in ihrem Alter hat uns niemand gefragt, ob wir allein bleiben möchten, neeee....wir wurden es einfach gelassen, verdammt noch mal!" ich streiche meine Haare zurück, schiebe mir die Zigarette in den Mund und zünde sie an. "Ist ja klar" kontert Vanessa "Wie es mir dabei geht, wenn ich arbeite und weiß, dass sich nur Alice und Steff um sie kümmern, interessiert nicht. Ich habe dann kaum eine ruhige Minute..." "Herr Gott noch mal" unterbreche ich sie nun harsch und springe auf. "Sie haben so viele Leute hier, die sie kennen, denen sie vertrauen...da brauchen sie uns nicht ewig um sich." "Mach die Zigarette aus, Johnny!" macht sie mich jetzt an. "Waas?" frage ich ungläubig und sehe sie groß an. Sie deutet auf meinen qualmenden Glimmstengel und meckert "Du weißt doch, dass wir drinnen nicht rauchen...schon gar nicht wenn die..." "Oh Maaannn" gebe ich zurück, Gehe zur Spüle, lasse Wasser laufen und halte die Zigarette darunter. "So, nun zufrieden?" frage ich provozierend und schmeiße das nasse Teil ins Becken. "Ich hätte niemals gedacht, dass du mal eine solche Glucke wirst Vanessa...niiiee! Nur zwei ganze Tage!" ich schüttle den Kopf. "Ich bin keine Glucke, Johnny" entgegnet sie barsch und wirft das Messer auf die Arbeitsplatte "Ich habe nur Verantwortungsbewusstsein, was dir in letzter Zeit abhanden gekommen zu sein scheint" "Ach jetzt kommst du wieder mit der Schiene" verdrehe ich die Augen, verschränke die Arme vor meiner Brust und lehne mich an die Spüle. "Ich habe dir doch auch alles ermöglicht zu tun, was du tun wolltest....oder etwa nicht!?" zische ich "Wir leben doch nicht schlecht, oder!? Ich gehe arbeiten, wie jeder andere Dad es auch tut, versorge dich und die Kinder..." "Iiich bin auf dich nicht angewiesen, mein Lieber" "Ist mir klar!" neige ich den Kopf zur Seite "Du konntest ja auch deine Karriere, dank mir fortsetzen" "Dank diiir? Ich habe mich jahrelang der Kinder wegen zurückgezogen, während der feine Herr, weiter um die halbe Welt jettete" Sie deutet abfällig an mir herunter. "Jetzt reicht's, Vanessa. Ich warne dich" knurre ich nun und sehe sie drohend an. Sie hält meinem Blick stand, hebt die Hände, zieht ihren Ring ab und knallt ihn auf die Arbeitsplatte. "Hier...du...du Arschloch....ich will dich nicht mehr sehen"


zuletzt bearbeitet 06.06.2012 11:18 | nach oben springen

#2

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 08.06.2012 16:21
von Andy (gelöscht)
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"Das...das ist jetzt nicht dein Ernst" meine ich einigermaßen ruhig, mit dem Blick auf den Ring gerichtet, will ihn greifen. Doch Vanessa sagt "Lass ihn liegen" ich ziehe die Hand zurück und sehe auf "Ey, das kannst du doch nicht machen. Ich mein..." "Ich meine auch, Johnny" sagt sie trocken, doch in ihren Augen, die mich jetzt anblicken, liegt Wut und ein Hauch von Traurigkeit. Ich trete näher an sie heran, will ihren Arm greifen "Vanessa, das ist doch lächerlich" meine ich. Sie wehrt meine Hand ab, da höre ich Lily kommen. "Das ist nicht lächerlich, Johnny. Zu lange habe ich das mit mir machen lassen" zischt mich Vanessa noch an, als Lily die Küche betritt "Mom? Ich muss los! Jason wartet" Vanessa greift schnell den Ring, schiebt ihn in ihre Hosentasche und dreht sich zu unserer Tochter um. Es versetzt mir irgendwie einen Stich, dass sie ihn wirklich nicht wieder an den Finger steckt. Ich beiße mir auf die Unterlippe, weil ich noch etwas erwidern möchte, doch vor Lily....stattdessen, schnappe ich meinen Tabak vom Tisch und streichle meiner Tochter noch flüchtig über den Kopf, während ich an ihr vorbei haste und die Küche verlasse und noch einen entsprechenden Blick zu Vanessa werfe. "Was ist denn mit Daddy?" höre ich Lily noch fragen und Vanessas Antwort "Der hat wohl noch ein eiliges Telefonat zu führen"

Ich habe für mich einen Entschluss gefasst. Vanessa hat Recht. Es läuft nichts mehr so zwischen uns, wie es noch vor ein paar Monaten, war. Irgendwie sind unsere Gemeinsamkeiten auf der Strecke geblieben. Wenn wir uns die wenigen Male zwischen Premieren, Sets, Studioaufnahmen, Photoshootings und all den anderen Events an verschiedenen Schauplätzen der Welt, gesehen haben, dann war das einzige Gesprächsthema, welches uns noch blieb, die Kiddies. Für Zweisamkeit, für unsere Belange, war kaum noch Platz....wir haben uns einfach zu weit von einander entfernt. Jeder lebt in seiner beruflichen Welt, jeder zieht nur noch sein Ding durch...ich vielleicht ein bisschen mehr, als Vanessa. Doch ich habe es bis jetzt nicht wahr haben wollen...


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#3

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 10.06.2012 19:34
von Andy (gelöscht)
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Ich starre, mich unentwegt meine Stirn reibend, auf den Bildschirm meines Notebooks, nehme aber nichts von dem, was darauf zu sehen ist wahr... Ich greife zur Mouse und schalte den PC aus, klappe ihn zu "Hat ja doch keinen Sinn" seufze ich, lehne mich in meinem Bürostuhl zurück und atme durch, blicke zum Fenster "Das ist nicht fair" murmle ich, als ich noch einmal ihr Verhalten, von vorhin, Revue passieren lasse. "Nur mir allein die Schuld zuzuschieben, ist einfach nicht fair" denke ich kopfschüttelnd "Aber das kann sie in letzter Zeit echt gut." sage ich leise, aber ungehalten. Ich spüre, dass sich zwischen meine Einsicht, Resignation und Wut mischt. Wenn sie meint, so schnell unsere Beziehung abzuschreiben, bitte, ich bin es Leid, immer Abbitte leisten und mich ständig für alles entschuldigen und rechtfertigen zu müssen. Ich habe ihre unzähligen Vorhaltungen, die in den letzten Wochen/Monaten über mich hereinbrachen und meine Gefühle für sie abstumpfen ließen, mehr schlecht als recht über mich ergehen lassen, aber das heute, war für mich das Ende der Fahnenstange, und ich werde ihr nicht... und nein auf keinen Fall werde ich das.... hinterher kriechen. Gedankenverloren starre ich noch immer zum Fenster hinaus, während meine Finger über meinen Schnäutzer streifen. "Scheiß drauf, sie will es so" sage ich entschlossen, löse mich aus meiner Starre, nehme den Kippenstummel aus dem Ascher, zünde ihn an und öffne den Rechner. Patti hatte mich gebeten, nach New York zu kommen. Es klopft, ich sehe kurz auf und nuschle "Ja?" Margerite schaut zur Tür herein "Mister Depp, Miss Paradis fragt, ob sie Mittagessen wollen. Sie ist nachher nicht da und Lily und Jack kommen erst heute Nachmittag aus der Schule!" ich ziehe die Zigarette zwischen meinen Lippen weg und schüttle den Kopf "Nein Danke! Für mich nicht. Ich habe keinen Hunger" "Okay" sagt meine Hausangestellte und will wieder gehen, als ich rufe "Warten sie. Ich möchte sie bitten, mir nachher beim Packen zu helfen" Sie schaut mich verständnislos an "Liegt denn etwas an? Ich dachte, sie würden erst nächste Woche, zur Besichtigung einiger Drehorte fliegen" "Planänderung..." ich ziehe an der Zigarette und überfliege kurz die E-mail von Patti, erwidere dann "Ich wollte eigentlich auch nicht so bald weg, aber es scheint sich nun so zu ergeben, dass ich kurzfristig nach New York muss" "Alles klar, Mister Depp" nickt Margerite. "Okay, ich komme dann gleich hoch und zeige ihnen, was ich mitnehmen will"

Als sie weg ist, greife ich zum Telefon und unterrichte meinen Assistenten Joe, dass er mir einen Jet buchen und bei Jerry anfragen soll, ob er mir morgen so auf die Schnelle, zur Verfügung stehen kann. Dann beantworte ich knapp Pattis E-mail "Hi Dear! Thanks! I will come tomorrow so we can handle the business dealings. I hope you still have the old '55th Bordeaux, you know!? The delicious one.....Johnny"

Auf dem Weg zum Schlafzimmer, treffe ich noch auf Vanessa, die sich gerade im Aufbruch befindet.....


zuletzt bearbeitet 10.06.2012 21:19 | nach oben springen

#4

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 11.06.2012 10:18
von Andy (gelöscht)
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Unsere Blicke treffen sich. Ich streiche mir nervös die Haare zurück "Viel Spaß" murmle ich knapp, senke den Blick und will weitergehen, da fragt sie mich "Ist das dein Ernst? Du willst wirklich morgen nach New York? Du bist doch gerade erst angekommen, so quasi" dabei zeichnet sie Anführungsstriche in die Luft. Ich halte im Schritt inne, mustere sie mit geschmälerten Augen und gebe sarkastischer zurück, als ich ursprünglich wollte "Ja und? Du willst mich doch eh nicht mehr sehen und keine Angst, das brauchst du dann auch eine Weile nicht. Wenn ich wiederkomme, dann bist du schon weg...ahm, ist eigentlich so wie immer. Ich denke mal wieder nur an mich" grinse ich fies, was aber schnell wieder verschwindet. Sie schaut mich mit großen Augen an, was in mir natürlich den Drang erweckt, sie in die Arme zu nehmen, doch ich widerstehe diesem Verlangen. "Sie kriegt mich nicht" schießt es mir durch den Kopf. Sie nimmt ihre Tasche "Ich muss los, Johnny" sie schaut auf den Boden, dann mich an "Sieh wie weit es mit uns gekommen ist...macht es noch einen Sinn?" sagt sie. Ich zucke die Schultern und blicke in eine andere Richtung "Ich...ich weiß es zur Zeit nicht...wir müssen daran arbeiten, aber..." ich sehe sie an, schüttle den Kopf, hebe die Hände "Ich weiß es einfach nicht" Vanessa nickt, blickt wieder auf den Boden "Tja...bis dann und ich will heute Abend allein schlafen" Meine Augen suchen irgendein Ziel, meine rechte Hand reibt über den Stoff meiner Jeans, wird dann zur Faust "Okay..." meine ich nur knapp "Ich habe noch zu tun" und verschwinde die Treppe hinauf.


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#5

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 11.06.2012 18:57
von Andy (gelöscht)
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Es ist später Nachmittag. Nachdem meine Kiddies von der Schule nach Hause gekommen sind, habe ich mich mit ihnen zum Essen hingesetzt und ihnen eröffnet, dass ich nach New York fliege. "Bringst du uns etwas mihit?" fragt Jack und spült seinen Bissen mit Limo herunter. Ich reiche Margerite meinen Teller, nicke ihr dankend zu und wende mich an meinen Sohn "Na, mal sehen, mir fällt sicher was ein" Lily schaut von ihrem I-Pod auf und fragt "Was denn?" "Lass dich überraschen, Süße" lächle ich und trinke einen Schluck. "Jack, bist du soweit? Ich möchte eben noch die Gitarren startklar machen" "Ja, ich bin satt" "Okay, dann ab auf eure Zimmer und was für die Schule tun" dabei nehme ich die leeren Teller meiner Kinder und stehe auf. "Darf ich denn dann gleich mit Rosalie chatten?" ich drehe mich zu meiner Tochter um und bemerke "Wenn du die Schulaufgaben gemacht..." "Ich bin aber in zehn Minueten mit ihr verabredet" "Ich sagte wenn du..." werfe ich ein, doch Lily zieht eine Schmollschnute. Ich blicke seufzend zur Zimmerdecke "Okay, aber nur eine halbe Stunde, verstanden" meine ich dann und mache mich auf den Weg, die Teller zu Margerite in die Küche zu bringen. "Yep Daddy" ruft Lily, dann höre ich die Beiden die Treppe hinaufrennen und das knallen der Türen, was mich die Augen verdrehen lässt. "Verdammt, wiiieee oft..." Margerite lacht "Sie werden es noch lernen." Ich erwidere "Ihr Wort in Gottes Gehörgang" und reiche ihr die schmutzigen Teller. "Danke" sagt sie und packt alles in den Geschirrspüler. Ich wende mich zum Gehen, kratze mich nachdenkend an der Stirn, weil ich unbedingt noch etwas sagen wollte "Ah ja" drehe ich mich noch einmal um und hebe den Finger "Falls Jason mich sucht...ich bin im Musikzimmer" "Ich sage ihm Bescheid, Mister Depp" mit diesen Worten schiebt mich Margerite grinsend aus der Küche "Sie können sich drauf verlassen" "Danke, wenn ich sie nicht hätte"

"Komm her mein Baby" ich recke mich und nehme meine Les Paul vorsichtig von der Wand, packe sie in den Transportkoffer und blicke mich nach der Westerngitarre um, die ich auch noch unbedingt mitnehmen will. "Daddy?" "Ja, Jack...ich bin hier" "Dad?" Jack öffnet die Tür und kommt herein "Was gibt's denn?" frage ich hinter mich und halte weiter Ausschau nach der Gitarre, die ich gedenke einzupacken. Jack tritt neben mich "Ich wollte dich fragen, ob du noch einmal den neuen Song von gestern, mit mir üben kannst" "Mhm...wenn du mir hilfst eine bestimmte Gitarre zu finden" "Welche denn?" "Die schwarze Ovation" "Okay" sagt mein Sohn und läuft auf die gegenüberliegende Ecke zu. "Die hier?" ruft er. Ich wirble herum, sehe meinen Spross, der das gesuchte Stück in der Hand hält, erstaunt an "Jaaa, genau die...wie hast du das denn jetzt gemacht? Ich habe sie beim besten Willen nicht gesehen" Jack grinst "Du hast sie gestern selbst in den Ständer da gestellt" "Ach, hab ich das?" gebe ich zurück "Mhm" macht Jack und bringt mir die Gitarre her. "Danke dir" sage ich erfreut, nehme sie entgegen und lege sie in den dafür vorgesehenen Koffer. "Bitte schön. Können wir denn jetzt üben." "Setz dich da hin" erwidere ich, hole meine alte Accustikgitarre aus dem Schrank und reiche sie ihm. Er fängt schon an darauf zu klimpern, während ich eine von meinen Fendern an den Verstärker anschließe und die ersten Töne von "Stairway to Heaven" anstimme. Plötzlich reißt jemand die Tür auf. Erschrocken blicke ich auf, auch Jack sieht sofort zur Tür. Vanessa steht da und sagt "Kommst du bitte mal, Johnny?" und lächelnd zu Jack "Du bekommst deinen Dad gleich wieder."


zuletzt bearbeitet 11.06.2012 19:02 | nach oben springen

#6

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 14.06.2012 18:46
von Andy (gelöscht)
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"Hat das nicht noch Zeit?" frage ich mürrisch und streiche über die Seiten. "Nein, bitte komm!" meint Vanessa dringlich. "Okay" erwidere ich und nehme die Gitarre ab. "Jack, üb schon mal die Griffe, die ich dir gestern gezeigt habe, ja!?" sage ich, während ich das Instrument in den Ständer stelle. "Bin gleich wieder da" Jack nickt und hantiert am Griffbrett herum. "Was gibt es denn so Dringendes?" ich gehe auf Vanessa zu "Komm" deutet sie hinter sich und geht vor. Als ich die Tür schließe, krallt sie mich am Arm und zieht mich ein gutes Stück den Korridor entlang. "Ich muss mit dir reden" sagt sie. "Das habe ich mir schon irgendwie gedacht, Vanessa" entgegne ich und blicke mit zusammen gezogenen Augenbrauen auf meinen Unterarm. Kurz vor der Treppe kommen wir zum Stehen. Vanessa bemerkt meinen Blick und lässt mich los. "Johnny?" höre ich sie leise reden, sie schaut auf. "Ja? Ich bin ganz Ohr." "Johnny, unsere Tochter kam gerade zu mir und fragte, ob es stimmen würde, dass ihr Vater jetzt eine andere Frau lieben würde." Ich schlucke, schüttle verständnislos den Kopf "Waaaas? Woher...ich verstehe nicht" Vanessa späht kurz um sich und fährt flüsternd fort "Ihre Freundin hätte sie heute darauf angesprochen" "Fuck" fluche ich, lasse mich gegen die Wand fallen und wische mir die Haare aus der Stirn., seufze "Ich hatte gehofft, dass die endlich...." im Haus geht eine Tür meine Augen wandern automatisch zur Treppe. "Was hast du gehofft, John? Das unsere Kinder nie etwas von solch einem Dreck...." "Schscht" ich unterbreche sie, sehe sie an und nicke zur Gartentür "Komm lass uns rausgehen"

Auf der Terrasse drehe ich mir erst einmal eine Zigarette. Vanessa hat ihre schon angezündet, nimmt einen tiefen Zug und sagt leise, aber aufgebracht "Wie lange dachtest du, dass unsere Kinder davon verschont bleiben? Hm, wie lange?" Abermals zieht sie an der Zigarette und schaut ins Tal. Ich stopfe den Tabak wieder in meine Gesäßtasche. Zieh resigniert die Augenbrauen hoch, streife meinen Bart glatt und antworte "Machen wir uns nichts vor....Wir wussten beide, dass es irgendwann so kommen muss" meine Finger spielen an der Zigarette herum, auf die ich nun hinuntersehe. "Ich kann und will mich aber damit nicht abfinden, Johnny. Ich habe geahnt, dass es nicht gut ist, für immer nach LA zu ziehen" sagt Vanessa und inhaliert den Rauch, während sie weiter auf die Silhouette der Stadt blickt, um dann fortzufahren "Warum habe ich mich, in Gottes Namen, nur darauf eingelassen? Ich hätte es nicht tun sollen. Alles Schlechte hat hier angefangen!"


zuletzt bearbeitet 15.06.2012 21:33 | nach oben springen

#7

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 16.06.2012 09:35
von Andy (gelöscht)
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Bis gerade stellte sich noch ein halbwegs gutes Gefühl bei mir ein....Sie spricht noch mit mir und das ziemlich relaxt, doch jetzt kippt dieses Gefühl, weil sich wieder einmal alles gegen mich zuwenden scheint. Und dann setzt sie noch einen drauf "Und" sagt sie in einem Ton, der mir Angst macht. Vanessa dreht sich abrupt zu mir um, sie betrachtet mich mit prüfendem Blick "Und wer sagt mir, ob nicht doch ein Fünkchen Wahrheit..." Unwillkürlich weiten sich meine Augen und ich verschlucke mich am Qualm, huste und krächze "Waaas?" huste nochmals, meine Hand fährt durch die Luft, als ich mahne "Jetzt mach aber mal halblang, ja!? Das muss ich mir nicht noch einmal geben, wirklich nicht. Das Thema hatten wir durch, dachte ich" schüttle ich den Kopf, ziehe an der Zigarette, die ich dann in den Aschenbecher schnippe. "Johnny, du musst mich doch auch verstehen" "Nein, das tue ich nicht, Vanessa. So wenig Vertrauen macht mich krank" zische ich und sehe sie erbost an "Wer soll es denn diesmal sein, HM!? Welche Frau habe ich nun wieder flach gelegt? Immer noch Eva oder doch schon die halbe Filmcrew? Und woher kommt dieser ganze Dreck eigentlich wieder...Fuck, ich fass es nicht" werde ich laut, schaue resigniert im Garten umher und kaue auf meiner Unterlippe, fühle mich irgendwie in die Ecke getrieben. "Ich weiß es nicht, John" erwidert Vanessa mich anfunkelnd "Ich lese nicht im Internet oder die Yellowpress, wie du weißt, aber wenn jetzt unsere Kinder...." sie stockt. Ich bemerke, dass sich ihre Augen mit Tränen füllen, ihre Stimme wird leiser "Ich will einfach nicht mehr, Johnny. Du weißt, dass ich mich hier nicht wohl fühle, hier fremd bin und immer eine Fremde sein werde... und ständig diese Beschuldigungen, Lügen und Angriffe....alles erst, seit wir unseren Lebensmittelpunkt hierher verlegt haben, siehst du das denn nicht?" "Daddy, kommst du?" ruft nun auch noch Jack dazwischen "Nein, verdammt Jack! Jetzt nicht!" brülle ich zur Terrassentür, meinen Sohn an, weil ich meinen aufkeimenden Zorn, nicht mehr unterdrücken kann. Der sieht mich an, als ob er vom Blitz getroffen wäre und rennt wieder ins Haus. "Johnny!!!" kommt es entsetzt von Vanessa hinter mir. Ich fahre herum und schreie aufgebracht "Jaaa, ich bin hier das Arschloch und unerwünscht...Lass uns jetzt den Schlussstrich ziehen. Während ich in New York bin, will ich, dass du meine Sachen ins Hyatt bringen lässt. Da hast du dann ein Problem weniger...." "Weglaufen kannst du gut, wenn es heikel wird" zischt Vanessa. "Ach, leck mich doch" winke ich ab und verschwinde ins Haus.


zuletzt bearbeitet 16.06.2012 11:29 | nach oben springen

#8

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 19.06.2012 09:51
von Andy (gelöscht)
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Mein Weg führt mich direkt in mein Musikzimmer, wo ich hoffe, Jack anzutreffen, um mich bei ihm zu entschuldigen. Doch er ist, wie ich schon befürchtete, nicht da. "Jackie, Jackie, Jackie" murmle ich, nehme die Brille ab und wische mir über's Gesicht. Das schlechte Gewissen hatte mich sofort, nachdem ich ihn angebrüllt habe, ereilt. Ich atme hörbar aus, setze die Brille wieder auf und mache mich auf die Suche nach meinem Sohn. Ich schaue in mein Büro, nichts. Dann begebe ich mich in die obere Etage, weil ich ihn in seinem Zimmer vermute. Und richtig....ich erreiche seine Tür, da höre ich auch schon zwei Stimmen. Die eine, von Jack, hört sich weinerlich und wütend zugleich an. Ich kann nicht verstehen, was er sagt, doch Lily antwortet "Ich glaube, sie haben Stress. Mom ist nur noch mit Daddy am streiten" "Echt?" fragt Jack "Ja, die denken, ich bekomme das nicht mit, aber ich habe es in letzter Zeit öfter gehört und...." Lily schweigt. Ein Schniefer von Jack, dann hakt er nach "Und was Lily?" "Ach nichts....aber es macht mir Angst, wie sie sich benehmen" Im selben Augenblick kommt Margerite mit einem Stapel Wäsche auf dem Arm, um die Ecke. Ich weiche ein Stück von der Tür zurück und versuche mich an einem unschuldigen Lächeln während ich innerlich "Shit" fluche "Ach Mister Depp, gut das ich sieh hier habe. Welche Hemden brauchen sie?" "Ahm" runzle ich die Stirn und setze die Brille ab. In dem Moment öffnet sich die Tür zu Jacks Zimmer und meine Kinder treten in geschlossener Eintracht heraus. "Sieht man auch nicht so häufig" geht es mir absurderweise durch den Kopf. "Jack kommst du bitte mal?" Ja, ich habe mich bei meinem Sohn entschuldigt, doch es bleibt ein bitterer Beigeschmack, weil ich weiß, dass unsere Kinder von unseren Querelen nicht verschont bleiben, egal wie man sich auch bemüht, sie außen vorzuhalten...sie haben einfach zu gute Antennen und wenn ich ehrlich bin, war mir das von vornherein klar...ich bin ein gebranntes Kind.


Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, ein paar Bier fielen mir zum Opfer und ich denke, Vanessa ging es nicht anders. Vom Gästetrakt unseres Hauses aus konnte ich beobachten, dass in unserem Schlafzimmer das Licht jede Stunde angeschaltet wurde. "Geh zu ihr" sagte ständig eine innere Stimme zu mir, doch ich bin mir meiner Gefühle zu ihr nicht mehr so sicher und mein verfluchter Stolz ließ es nicht zu. Der Wecker zeigt kurz vor 5 Uhr morgens und der Fernseher flimmert vor sich hin. In sechs Stunden geht mein Flug. Ich weiß nicht ob ich das Richtige tue, wenn ich jetzt sofort den letzten Schritt mache und ins Hotel ziehe. Mein Kopf schmerzt vom vielen Nachdenken und...naja, ich schaue müde vom Bett auf den Boden hinunter, einige leere Bierflaschen grinsen mich an. Ich drücke die Kippe in den Ascher, stelle ihn auf den Nachttisch, wische mir über's Gesicht und seufze "Ich weiß einfach nicht weiter"


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#9

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 21.06.2012 10:14
von Andy (gelöscht)
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Ich setze mich irgendwie auf die Bettkante. Muss wohl doch noch eingeschlafen sein. Margerite hat um sieben an die Tür gehämmert. Ich fühle mich gerade wie...na, älter als 70 bestimmt. Meine Augen schließen sich wieder und ich merke, dass ich allmählich weg dämmere. "Oops, fuck, wach bleiben" höre ich meine eigene Stimme, die mich mit einem Ruck durch meinen Körper, zurückholt. Ich lecke mir über die Lippen, stütze meine Stirn auf die Hände und reibe mir über die Augen. "Okay, hoch jetzt, alter Junge. Mach einen halbwegs gutaussehenden Menschen aus dir" murmle ich, gähne noch einmal, strecke mich und versuche, dann nun doch aufzustehen. Es muss gelungen sein, denn ich spüre das kalte Wasser auf meinem Gesicht, das meine Lebensgeister weckt und meinen Entschluss festigt, unter die Dusche zu springen. Von draussen dringen Geräusche herauf. Jack scheint die Zeitung herein zu holen und mault, dass immer er gehen muss. Ich blicke kurz in den Spiegel, während ich die Zähne putze und muss kopfschüttelnd grinsen "Fauler Kerl".

Eine viertel Stunde später, betrete ich die Küche. Lily Rose und Jack hetzen mit ihren Schulrucksäcken an mir vorbei. "Bye Daddy! Wann kommst du wieder nach Hause?" fragt Jack reckt sich mit gespitzten Lippen zu mir hoch. Ich blicke erst betroffen zu Vanessa, die uns zusieht, bevor ich mich ein wenig zu ihm hinunterbeuge und einen Kuss auf der Wange ernte. "Hm, wann sehen wir dich wieder?" hakt Lily nach und küsst mich auch. Ich zucke mit den Schultern, während Vanessa mir wohl keine große Hilfe sein will, sie beschäftigt sich schon wieder anderweitig. "Aahm, ich...ich weiß nicht, wie lange die Sache mit Patti dauern wird...aber...aber.." mein Blick wandert zu meinen Kindern. "Ich denke, es werden nur ein paar Tage sein" "Und dann bringst du uns was mihit" ruft Jack erfreut, packt Lily, die sich gerade die Ohrstöpsel platzieren will, an der Hand und schleift sie mit sich aus der Küche. "Bye Dad" bringt sie noch heraus, bevor sie auch schon um die Ecke verschwunden sind. Ich schaue ihnen nach, in meinem Magen macht sich ein mulmiges Gefühl breit. Da hält mir eine Hand, einen Becher Kaffee vor die Nase. Ich drehe mich zu Vanessa um, nehme den Becher und nicke. "Danke ....auch für deine Hilfe gerade eben" knurre ich missmutig, während ich mich zum Gehen wende und in mein Büro verschwinden will, um noch einige Papiere einzupacken. "Johnny" sagt sie. "Ja?" ich blicke hinter mich. "Johnny...du hattest mir versprochen...erinnerst du dich?" "Was?" kommt es knapp von mir. "Du sagtest, nachdem du einige Filme abgedreht hast, wolltest du mit den Kindern und mir wieder mehr Zeit in Frankreich verbringen" Ihre Augen wirken müde und traurig, als sie mich mustert. Ich atme hörbar aus und schaue auf die Tasse in meiner Hand. "Ich weiß...ja, ich weiß...doch es hat sich eben alles anders ergeben, Vanessa." ich sehe wieder auf und sie an "Mittlerweile gehen die Kinder hier zur Schule. Sie haben hier alles was sie brauchen, ihre Freunde, ihr vertrautes Umfeld...und ich" mein Blick wandert wieder zum Kaffeebecher "...ich bin hier nun einmal auch mehr eingebunden, als zunächst geplant. Mein Leben findet eben jetzt hier in LA statt...aber" Noch einmal sehe ich zu ihr herüber, ziehe die Augenbrauen zusammen und meine allmählich genervt "Aber das hatten wir doch schon alles" "Ja, das hatten wir und immer wieder hast du mich...nein...uns vertröstet. Ich will nur endlich zu dir durchdringen, Mensch...dir verdeutlichen, dass ich so nicht weiterleben will. Ich pendle schon immer alleine zwischen Paris und LA hin und her...ich will dass du und die Kinder, dass wir alle zusammen, wir als Familie.....Mon Dieu!" Sie streckt ihre Arme aus, presst die Lippen aufeinander, hebt den Kopf und schaut zur Zimmerdecke, sieht mich wieder an "...und wann hast du meine Eltern zuletzt und das mal für länger, in Paris besucht? HM? Ehrlich." Ich zucke die Schultern und muss für mich zugeben, dass es schon einiges an Zeit her ist. Ich kratze mich am Bart und erwidere "Ey, wenn das dein einziges Problem ist, dann lass uns doch..." "Du willst es nicht kapieren" schüttelt Vanessa den Kopf, klatscht sich mit dem Handrücken in die andere Hand "Ich bin hier alleine. Du bist nur unterwegs und ich bin hier alleine." "Du hast hier doch auch Freunde..." will ich zu bedenken geben, doch sie unterbricht mich "Pah, Freunde...in LA denkt jeder doch nur an sich...Johnny, ich will dich bei mir haben, verstehst du das denn nicht? ICH LIEBE DICH!"


zuletzt bearbeitet 26.06.2012 19:50 | nach oben springen

#10

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 22.06.2012 16:14
von Andy (gelöscht)
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Ich zucke innerlich zusammen. "Liebe" hallt es in meinem Kopf nach. Ein unangenehmes, für mich unendlich andauerndes Zögern meinerseits, während ich sie nur anstarre. Ich...ich bin selbst überrascht, dass ich nicht sofort und hier antworte. "Ich dich auch, Vanessa. Mehr als mein Leben" doch ich kann es einfach nicht. Anstelle dessen spüre ich, dass ich mich in den letzten Monaten immer mehr von ihr entfernt habe, dass sie nicht mehr die Rolle in meinem Leben spielt, die sie eigentlich spielen sollte. Wir beide haben dieses kleine Wörtchen, was doch so groß sein soll, schon lange nicht mehr in den Mund genommen. Für einen Bruchteil von Sekunden, gehen mir diese erschreckenden Gedanken durch den Sinn. Schiebe sie aber beiseite, weil ich sie nicht wahrhaben will. Vanessa neigt den Kopf zur Seite und sieht mich abwartend an. Anstelle auf das von ihr zuletzt Gesagte einzugehen, drehe ich lieber den Spieß um "Fragst du mich denn, ob ich dich bei mir haben will, wenn du Wochen, Monate in Frankreich bist, um deiner Arbeit nachzugehen? Hm? Neeiin, aber mir die Buhmann-Rolle zustecken, damit man selbst gut dasteht, wie in letzter Zeit immer wieder....Jaha, wir arbeiten beide, Vanessa. Schon vergessen? Hm?" Mein Zeigefinger deutet auf sie und auf mich. "Entweder du arrangierst dich damit, wie es läuft, akzeptierst das sich unser Zusammenleben verändert hat oder..." rede ich mich in Rage "Zusammenleben??? Es gibt schon lange kein Zusammenleben mehr. Wenn du hier bist, dann bist du nicht wirklich hier" fällt sie mir ins Wort. "Du ziehst dich immer mehr von mir zurück, Johnny. Entweder sitzt du nur in deinem Büro und arbeitest an neuen Sachen, machst Musik...ALLEIN..." das betont sie demonstrativ"... oder du ziehst mit deinen feinen Freunden um die Häuser" dabei macht sie eine ausladende Handbewegung, dann tippt sie sich gegen die Brust "Wenn ich Probleme habe, dann willst du sie nicht hören, es sei denn, es geht um Jack oder Lily." "Shit...der Kaffee ist kalt" knurre ich und knalle den Becher auf die Anrichte. "Ich habe eh keine Zeit mehr, mir den Scheiß hier weiter anzuhören. Ich koche mir unten einen Neuen" drehe ich mich um. "Du hast dich verändert, Johnny. So sehr verändert" dringt ihre resignierte Stimme zu mir. "Falsch" sage ich, wende mich kurz noch einmal Vanessa zu "Wir haben uns verändert"


zuletzt bearbeitet 22.06.2012 16:25 | nach oben springen

#11

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 26.06.2012 19:11
von Andy (gelöscht)
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"Nein, DU hast dich verändert...seit du näher mit dieser Amber befreundet bist" hat sie mir noch hinterhergerufen, doch ich habe es ignoriert.

"Mister Depp?" "Hmm?" "Mister Depp, wir landen in einer halben Stunde. Möchten sie noch ein letztes Glas Wein?" flüstert es weiter. So langsam öffnen sich meine Augen und blinzeln der freundlichen Stimme entgegen. "Sorry" murmle ich und strecke meinen Nacken "Ich bin wohl eingenickt" "Ja, aber das macht doch nichts. Ich hole ihnen noch ein Glas, wenn sie möchten" ich überlege kurz, aber träge und nicke dann schließlich "Ja, danke" Die Stewardess schwebt von dannen. Ich schiebe das Buch von meiner Brust und richte den Sitz wieder in seine normale Position, greife meinen Tabak, streife mir durchs Haar und blicke mich dabei verstohlen um. "Joe, hey Joe" rufe ich zu dem Sitzen schräg hinter mir. "Ja?" blickt der von seinem Handy auf "Gibst du mir bitte mein Feuerzeug zurück?" "Klar, hier" er steht auf und kommt zu mir. "Danke" sagt er und reicht mir das Gewünschte. "No Problem" erwidere ich und nehme es an mich. Dann mache ich mich daran mir noch ein letzte Zigarette zu drehen, bevor wir den Flughafen erreichen. Joe steht neben mir und schaut aus dem Fensterchen. "Man gewöhnt sich irgendwie nie an die Landephase, stimmt's!?" frage ich, während ich die Zigarette verklebe. "Nein" seufzt mein Assistent "Da haben wir etwas gemeinsam. Man kann so oft fliegen wie man will. Ein beschissenes Gefühl bleibt immer" sage ich grinsend und zünde die Kippe an.

Wir sind in New York gelandet. Ein schwarzer Van steht auf dem Rollfeld bereit, um uns in Empfang zu nehmen. Ich freue mich darauf, meine gute Freundin recht bald in die Arme schließen zu können. Und auf die Musik, die wir gemeinsam machen werden. Ich schaue hinaus und sehe, wie zwei Männer damit beschäftigt sind meine Koffer aus dem Gepäckraum zu holen und in den Van zu verladen. Ich packe mein Buch ein, trinke noch den kleinen Schluck Wein, der im Glas verblieben ist und höre auch schon Jerry sagen. "Johnny kommst du? Wir können"


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#12

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 27.06.2012 11:34
von Andy (gelöscht)
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Auf dem Weg zum Van, vibriert mein Handy in der Hosentasche. Ich nehme meine Mappe in die andere Hand und ziehe es heraus. "Vani" steht auf dem Display. Ich atme einmal kurz durch und geh dran. "Ja" dabei reiche ich Jerry mein I-Pad, der es im Wagen verstaut. "Ja...ich bin's" ich halte mir das linke Ohr zu, weil die Geräuschkulisse, um mich herum, doch recht laut ist "Ich hab's gesehen. Was gibt's denn?" frage ich und klettere auf den Rücksitz. Jerry schmeißt die Tür zu. "Johnny...es es tut mir Leid" höre ich ihre zerknirschte Stimme, während ich den Hut abnehme, neben mich auf die Sitzfläche lege und durch meine Haare gehe. Ich schaue auf meinen Schoß und spiele automatisch an den losen Fäden der, in meiner Jeans befindlichen Löcher, herum. "Johnny? Sag doch bitte was" "Tja" schaue ich auf und zum Seitenfenster "Was soll ich sagen? Mir auch, Vanessa" entgegne ich und meine es auch aufrichtig. Es ist nicht so einfach, im Streit mit dem Partner abzureisen, so viel steht schon mal fest. "Ich...ich bin manchmal einfach nicht mehr ich selbst" meint sie nach kurzem Zögern. "Ist ja schon gut" murmle ich in den Hörer und beobachte meine Finger dabei, wie sie die Fäden verknoten. "Wir müssen beide an uns arbeiten." "Ja sicher, da hast du Recht" erwidert sie leise. Ich höre, dass sie traurig ist. Meine Augen schließen sich für einen Moment, es tut schon noch weh, aber...da öffnet sich die andere Tür und Joe setzt sich zu mir. Ich blicke ihn an und meine zu Vanessa "Ja, ja...Jetzt vergiss erst mal, was ich über das Hotel gesagt habe, ja!? Wir sehen weiter, wenn ich wiederkomme!" mein Blick wandert wieder auf meine Oberschenkel, wo nun meine Hand darüber reibt. "Okay...nur" "Nur was?" "Ich fliege doch in drei Tagen" Ich seufze, knete mittlerweile an meinem Ohr herum, während ich gedankenverloren die Geschäftigkeit auf dem Rollfeld, welches jetzt an uns vorbeizieht, beobachte "Ich sehe zu, dass ich übermorgen wieder zu Hause bin, Okay!?" teile ich ihr dann mit. "Ich muss jetzt Schluss machen. Ich melde mich so bald es geht, wieder bei dir" schiebe ich nach. "Ist okay, Johnny. Ich...ich liebe dich" Ich beiße mir kurz auf die Unterlippe, lege meine Hand über meine Augen und sage dann leise "Ich dich auch. Bye! Bis dann und grüß die Kiddies schön von mir, Süße" "Mache ich. Bis dann"


zuletzt bearbeitet 27.06.2012 15:35 | nach oben springen

#13

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 28.06.2012 15:20
von Andy (gelöscht)
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Nach einem guten Dinner sitzen Patti, Frank, ein guter Freund von ihr, ihr Sohn Jackson und ich noch gemeinsam in ihrem New Yorker Studio. Wir hören uns Patti's fertiges Album "Banga" an, zu dem ich auch einen kleinen Beitrag geleistet habe. Der 55er Bordeau mundet uns sehr gut und wir haben viel zu lachen. Jackson führt uns vor, wie er das Hundegebell kreiert hat und scheitert kläglich bei seinen ersten Versuchen, uns eine kleine Kostprobe davon zu geben. "Das hört sich aber jetzt eher wie ein frisch kastrierter Kojote an, der seine Eier sucht." meine ich neckend. Jackson zeigt mir schief grinsend den bösen Finger. Patti haut ihm auf die Hand "Na, musst du mich denn jetzt reinreiten und allen hier zeigen, dass du in Wirklichkeit keine Erziehung genossen hast?" "Ach, komm Patti...geahnt haben wir das eh schon" lache ich und ziehe an meiner Zigarette.

Der Abend schreitet voran. Frank hat sich schon verabschiedet und ich inzwischen meine Gitarre ausgepackt, auf der ich nun einige der Songs nachspiele. Patti singt und Jackson trommelt auf dem Tisch herum. Mein üppiger Weingenuss wirkt allmählich, denn die Fröhlichkeit, von vorhin, ist in meinem Innersten, einer Traurigkeit gewichen, lasse es mir aber nicht anmerken und konzentriere mich, mit gesenktem Blick, so gut es noch geht, auf mein Gitarrenspiel. Doch als wir beginnen "Nine" anzustimmen, schaue ich kurz Patti an und sie kapiert. "Machen wir eine kleine Pause" sagt sie und steht auf "Ich wechsle eben die abgebrannte Kerze aus" Jackson blickt derweil zur Uhr "So" sagt er "Ich werde euch dann mal verlassen. Ich muss morgen früh raus." Er erhebt sich, ich versuche mich an einem müden Lächeln, zwei meiner Finger gehen zu meiner Stirn und deuten einen kleinen Salut an. "Okay...Bye, Jackson, Schade. War schön dich wiedergesehen zu haben" meine ich mit schwerer Zunge. "Ja dito, Johnny...aber... vielleicht sehen wir uns morgen Abend noch?" mit diesen Worten kommt er auf mich zu und reicht mir die Hand. Ich greife sie über die Gitarre hinweg und schüttle den Kopf "Nein, ich werde morgen noch zwei Geschenke für meine Kiddies besorgen und dann auch schon wieder zurück nach LA fliegen" "Alles klar. Na dann" entgegnet er und tätschelt mir freundschaftlich den Arm. Patti kommt mit zwei frischen Kerzen herein und fragt ihren Sohn erstaunt "Ach, willst du schon los?" und macht das Licht an. "Oh, WOW!" mache ich und kneife einen Moment die Augen zu. "Ja...Ich muss" wendet sich Jackson seiner Mutter zu "Wir sehen uns...Bye" dabei umarmt er sie. "Mach's gut, mein Junge" sagt sie. "Ja, du auch, Mom..... Alles Gute noch, Johnny!" richtet er sich noch kurz an mich. Ich nicke lächelnd und hebe die Hand zum Gruß.

Er ist gegangen. Patti tauscht die Kerzen aus. Ich lege die Gitarre in den Koffer und stehe auf, um mir noch einmal vom Wein einzuschenken und mir ein neues Päckchen Tabak aus meiner Jackentasche zu holen. Ein leichter Schwindel befällt mich, als ich mich aus dem Sessel erhebe. "Fuck" brumme ich, suche ein wenig Stabilität und bemerke, dass mich Patti beobachtet. "Du solltest es jetzt gut sein lassen" mahnt sie mich, während sie den Kerzenständer auf einem Tisch, der näher bei der Sitzgruppe steht, platziert. "Ist jetzt eh egal" gebe ich müde zurück und bewege mich auf die kleine Bar zu, greife die geöffnete Flasche. "Ich Idiot, das Glas" drehe ich mich um "Hier" sie reicht es mir und sagt besorgt "Ich weiß nicht. Es wäre wirklich besser..." "Du weißt, ich vertrage einiges...Danke" dabei hebe ich das Glas an. Dann schütte ich mir vom Bordeau ein. "Johnny......irgendetwas stimmt nicht. Irgendetwas ist doch bei dir los. Willst du..." "Hm?" ziehe ich die Augenbrauen hoch, wende ich mich zu Patti um und wühle dabei in meiner Jackentasche nach meinem Tabak, den ich dann auch herausziehe. "Nein, Patti...es ist nichts, alles bestens. Mir geht es so gut wie selten." erwidere ich, fasse in meine Jeanstasche und befördere das Zigarettenpapier heraus, bevor ich das Glas wieder aufnehme. "Johnny, bitte" drängt Patti mich "Als wir vorhin den Song angestimmt haben" sie pausiert, sucht auf den Boden schauend, nach Worten "Johnny, ich habe deinen Blick gesehen" sie sieht mich wieder an, löscht das große Deckenlicht und fährt fort "....darin war Traurigkeit und Schmerz enthalten. Dafür kenne ich dich bereits zu gut, als das ich dies nicht bemerken würde. Magst du erzählen, was los ist, bei euch?" Ich schnaufe vernehmlich aus, sehe auf das Glas in meiner Hand hinunter, trinke dann einen Schluck und stelle es auf die Theke zurück. Ich bin mir nicht sicher...weiß nicht, ob ich Patti damit belasten kann. Meine Hand reibt über meine Jeans, ich habe das Gefühl, als sei ein ganzer See hineingeströmt. "Hm? Oder willst du es nicht? Dann musst du natürlich auch nicht" versucht sie mich nochmals zu locken.


zuletzt bearbeitet 28.06.2012 15:45 | nach oben springen

#14

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 29.06.2012 20:39
von Andy (gelöscht)
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Ich grinse unschlüssig, schüttle den Kopf und öffne das Päckchen, verteile den Tabak auf dem Papier und rolle es zwischen meinen Fingern hin und her. Ich denke nach...Nein, das sind meine Probleme und die haben hier nichts zu suchen... Patti wartet und setzt sich hin, mustert mich, das sehe ich aus dem Augenwinkel heraus. Ich lecke über das Papier und schaue Patti an. "Komm, lass uns noch etwas spielen" sage ich, deute mit dem Kopf zur Gitarre und stecke mir die Zigarette ins Gesicht. Mit dem Glas und der Flasche im Schlepptau, mache ich mich auf den Weg zu meinem Sessel. "Okay" sagt Patti seufzend, lässt ihre Hände auf ihre Oberschenkel fallen und lächelt mich skeptisch an "Welchen Song sollen wir spielen?"

Ich weiß nicht, aber ich glaube, ich habe die komplette Flasche fast allein getrunken, was nun zur Folge hat, dass sich meine Zunge dann doch ein wenig löst. Als wir das Musizieren beendet haben, unterhielten wir uns über unverfängliche Dinge, die Kiddies, mein und ihr nächstes Projekt, solche Sachen halt, doch Patti hat mich dabei immer so angesehen, als ob sie hinter meine Stirn blicken könnte. Jetzt legt sie plötzlich ihre Hand auf meinen Arm und nickt nur. Ich presse die Lippen zusammen, greife das Glas und lasse mich in dem Sessel zurückfallen, sehe sie einen Augenblick nur stumm an, beuge mich wieder vor und kratze mich an der Stirn. "Okay" seufze ich, ziehe an meiner Zigarette, zupfe an meinem Bart herum und blicke gedankenverloren auf den Tisch, während ich beginne "Ja, du hast Recht, Patti....es ist nichts in Ordnung. Vanessa und ich...wir...wir" ich senke den Blick, trinke einen Schluck, fahre dann fort "...wir verstehen uns absolut nicht mehr. Tse...Würdest du mir glauben, dass es im Grunde genommen, schon seit gut zwei Jahren so geht?" schaue ich nun meine Freundin mit einem ironischen Grinsen an. Sie schweigt und wartet ab. Doch mir ist so, als wisse sie Bescheid. Ich mache noch einen Zug und drücke die Kippe im Aschenbecher aus. Meine Hand sucht wieder mein Kinn "Fuck...Nachdem wir unseren Lebensmittelpunkt nach Hollywood verlegt haben, hat sie sich verändert.....Aber..." ich ziehe die Augenbrauen zusammen, schüttle leicht den Kopf "...aber immer nur ein kleines bisschen und so nach und nach" sinniere ich, über meinen Bart streichend und vor mich hinstarrend. "Schleichend...ja, ich denke, schleichend ist das richtige Wort." nicke ich bedächtig, spiele mittlerweile an meinen Ringen herum. "Ich habe zu Anfang ihre kleinen Eifersüchteleien nicht wirklich ernst genommen, weißt du!?" sehe ich nun Patti an, die einfach nur interessiert zuhört. "Als wir noch in Frankreich lebten, hat sie sich nicht so sehr daran gestört, mit welcher Kollegin ich spielte. Naja, hier und da hat sie schon mal eine Bemerkung gemacht. Doch das war meist spielerisch." Meine Freundin nickt "Sicher" "Ja" ich blicke auf meine Hand "In LA fing sie dann immer mehr an zu klammern. Was ich bis heute nicht verstehe.... Sie machte doch mittlerweile auch ihr Ding. Arbeitete mit Kerlen zusammen und zwar auch recht eng, verstehst du!? Monate lang tourt sie mit ein und derselben Crew durch die Welt" Ich atme hörbar aus und fahre mir durchs Haar. "Doch jedes neue Projekt von mir, wurde allmählich zu einer riesigen Debatte, was meine weiblichen Co-Stars betraf...zig mal meine, eigentlich doch unnötigen, Erklärungen, dass ich doch überhaupt keinen Einfluss auf die Castings hätte, dass sie mir doch bitte ein wenig mehr Vertrauen entgegenbringen möchte, wie ich es ja nun auch ihr gegenüber tat und das sie doch schließlich selbst wüsste, wie so etwas abläuft...Fuck, es ist mein...nein, unser verdammter Job." ich nehme meinen Tabak vom Tisch und lehne mich zurück, beginne mir eine Zigarette zu drehen. "Tja, mittlerweile sind wir so weit, dass wir getrennt schlafen, es funktioniert einfach nicht mehr...ich kann mir ihre verdammten Vorwürfe, über unser Leben in den Staaten, nicht mehr ziehen...es hat alles in mir abgestumpft. Es prallt alles an mir ab und es ist mir scheißegal, ob sie noch bei mir in LA bleiben möchte oder nicht...Ich bin mir nicht einmal mehr sicher" ich lecke am Papier, verklebe es ".... ob ich sie überhaupt noch liebe!" Ich schiebe mir die fertige Zigarette zwischen die Lippen und krame mein Feuerzeug hervor. Patti sagt unterdessen, mit gesenktem Blick "Ich hatte schon so etwas befürchtet. Sie hatte mir ja auch erzählt, dass sie sich nicht wirklich an das Leben in LA gewöhnen kann. Ich habe in letzter Zeit auch die Spannungen zwischen euch gefühlt und auch mitbekommen, wie Vanessa dich beobachtet hat, wenn du dich mit anderen, sei es Mann oder Frau, unterhalten hast. Sie schien wirklich Angst gehabt zu haben, dich an den Moloch Hollywood zu verlieren" Ich stoße den Qualm aus und deute mit der Hand auf meine Brust "Doch es hat mich erdrückt, Patti....Ich will damit ja auch nicht sagen, dass nur sie die alleinige Schuld hat." Meine Hand schneidet bekräftigend durch die Luft "Ganz gewiss nicht. Ich weiß wie ich bin, wie ich sein kann...dass ich zu impulsiv reagiere, wenn mir etwas gegen den Strich geht...und ich weiß auch, dass sich mein Freiheitsdrang, in dieser Zeit wieder mehr und mehr durchgesetzt hat. Auch das ich zu viel mache...arbeite. Ich denke, aus alldem heraus resultierend" gebe ich nachdenklich zu. "Nur ist es so, dass unsere Kinder mittlerweile alles mitbekommen und das ist für mich ein unhaltbarer Zustand" sage ich und trinke wieder vom Wein. "Keine Frage, Johnny....Aber" sagt Patti und macht ein nachdenkliches Gesicht "Aber als wir vorhin dein Lied spielen wollten. Da ging etwas in deinem Kopf vor sich, dass habe ich gemerkt. Ging es darum oder ist da noch was anderes?" Ich blicke zur Seite, fasse mir in den Nacken und bemerke "Tja, da war der Knackpunkt, damals in San Juan"


zuletzt bearbeitet 29.06.2012 23:20 | nach oben springen

#15

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 01.07.2012 12:11
von Andy (gelöscht)
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"Bitte? Entschuldige, ich habe dich nicht verstanden" hakt Patti nach und berührt mich am Arm. Mein Blick wendet sich abrupt ihr zu und ich erzähle "Es muss alles während des Drehs in San Juan angefangen haben. Seitdem ist eigentlich nichts mehr so, wie es war. Bis Vanessa auf Amber traf, lief alles seinen Gang, gab jeder dem anderen doch einen gewissen Freiraum für seine Belange." "Wie meinst du das?" fragt Patti mich. Ich hebe die Hände, ziehe die Schultern hoch "Sieh dir Amber an. Du hast sie doch auch getroffen und kenngelernt. Sie ist eine junge, wunderschöne und erfrischende, auch intelligente Frau. Ich habe mich auf Anhieb super mit ihr verstanden...tja, in Vanessas Augen, anscheinend zu gut. Ich habe mir darüber gar keinen Kopf gemacht, zumal sie lesbisch und in festen Händen war. Doch ich habe das Gefühl, das war der Punkt...vielleicht wurde gerade Amber durch diese Tatsache, eine potentielle Konkurrentin für sie." "Aach du meinst..." wirft meine Freundin ein. Ich nicke, kratze mich unter meinem Kinn "Ja, absurd aber....ja, ich denke sie nimmt an, dass es für mich eine Herausforderung darstellt, Amber ins Bett zu bekommen. Aber das wurde mir erst später bewusst." reibe ich über meine Stirn "Hast du denn einen Anlass dazu gegeben?" "Mein Gott" ziehe ich die Augenbrauen zusammen "Was heißt Anlass? Natürlich finde ich sie äusserst attraktiv und in gewissem Sinne..." unterbreche und überlege die richtigen Worte zu finden. "...tja, im gewissen Sinne fühlte ich mich auch mehr zu ihr hingezogen, als zu manch anderen meiner Kolleginnen. Aber über neckische Flirtereien und Umarmungen, wie üblich, ging es nie hinaus, Mensch!!! Doch als an einem Partyabend Vanessa zugegen war und ich mich mit Amber wohl etwas intensiver über...ach ich weiß nicht was...unterhalten habe, hat ein Crewmitglied gemeint "Sind die beiden nicht ein schönes Pärchen?" Da muss es bei Vanessa wohl irgendetwas ausgelöst haben. Sie hat nichts gesagt, doch das sie an diesem Abend und auch noch ein paar Tage danach, kaum noch ein Wort mit mir wechselte...schien darauf zurückzuführen zu sein, weil dies ansonsten überhaupt nicht Vanessa's Art ist, wie du weißt. Aber wirklich was dazu gesagt hat sie nie, nur ist ihr die Freundschaft, die sich zwischen Amber und mir entwickelt hat, ein Dorn im Auge...es würde sie verletzen, hat sie mal zu mir gemeint. Ich habe zig mal um eine Erklärung gebeten, doch jedes mal lief dann der Streit aus dem Ruder. Es hat sich wieder einigermaßen eingeränkt. Doch das Vertrauen ist seitdem angeknackst und das Drängen, wieder nach Frankreich zu ziehen, hat zugenommen. Den Rest kennst du ja jetzt" ich senke traurig den Blick, richte mich im Sessel auf, werfe den Rest meiner Zigarette in den Aschenbecher und schüttle über mich selbst verärgert, den Kopf "Es sollte ein schöner Abend werden, Patti...entschuldige. Jetzt habe ich dich stattdessen, mit meinen beschissenen Problemen zugetextet" sehe mich dann um und frage "Kann ich noch Wein haben?"

Patti versicherte mir, dass es gut so sei, dass ich ihr davon erzählt habe und versuchte mir natürlich Vanessas Beweggründe darzulegen, wie es wohl aus ihrer Sicht als Frau aussähe und das sie Vanessa ja auch verstände und ob sie mal mit ihr sprechen solle, doch das habe ich erst einmal abgelehnt, weil ich dies meine Probleme sind. Ich habe Patti schon zu sehr mit dahinein gezogen, was sonst nicht meine Art ist, aber ich weiß, dass ich mich da auf meine Freundin verlassen kann. Doch ich habe ihr zugesichert, alles daran zusetzen, zu versuchen, meine Beziehung zu Vanessa aufzuarbeiten, schon allein der Kinder wegen. Da gerade ich weiß, was es heißt, Kind einer gescheiterten Ehe zu sein.


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#16

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 01.07.2012 21:18
von Andy (gelöscht)
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Nach einer wieder mal verdammt kurzen Nacht..... habe aber wenigstens, Dank des alten Bordeau's, ein paar wenige Stunden durchgeschlafen.... frühstückte ich meinen Kaffee+Zigaretten und zog mit meinen Leuten los, um zwei gute Gitarren bei einem namhaften Händler in NY City zu kaufen, in der Hoffnung, dass sich meine zwei Süßen darüber freuen würden. Danach bin ich noch bei Patti reingesprungen, um mich zu verabschieden und dann hieß es auch schon wieder "Goodbye kaltes New York"

Es ist spät am Abend, als mich Tom vor unser Haus fährt. Ich wollte Vanessa überraschen und habe deshalb nicht gesagt, wann ich eintreffen werde. Auf dem Flug dachte ich über Pattis Anmerkungen, bezüglich Vanessa's eventueller Gefühlswelt, nach und habe versucht, mich ihr gedanklich wieder anzunähern. Ich freue mich sogar auch schon wieder auf sie. Tom und Joe laden das Gepäck aus, während ich die Tür öffne. "Stellt die Sachen bitte in die Halle. Ich kümmere mich morgen darum" sage ich hinter mich blickend und trete ein. "Okay" meint Tom, dem ich einen der Gitarrenkoffer abnehme. Ich nicke lächelnd "Danke...ich wünsche euch einen schönen Feierabend ....und Joe" rufe ich zum Auto herüber. "Auch dir vielen Dank, dass du alles so kurzfristig für mich eingestielt hast." Joe stellt eine Tasche ab und hebt die Hand "Keine Ursache. Dafür bezahlst du mich" Ich trete beiseite und lasse Tom eben an mir vorbei, damit er die Koffer abstellen kann, gehe dann noch mal vor und bekräftige "Trotzdem Danke...Bye, bis nächste Woche" "Yep, bis nächste Woche" nickt Joe und macht sich wieder an die Arbeit. Nachdem ich mich meiner Jacke und meines Hutes an der Garderobe entledigt habe, lausche ich, ob im Haus überhaupt noch Leben vorhanden ist, oder ob alle schon in den Betten liegen. Aus dem Wohnzimmer dringen die Laute des laufenden Fernsehers zu mir, also müsste Vanessa noch wach sein. Für die Kiddies dürfte es zu spät sein, überlege ich. Ich atme tief durch, wuschle mir durchs Haar und begebe mich leise in Richtung der Geräusche. Das Zimmer ist dunkel, nur das Flackern der TV-Bilder und eine kleine Tischlampe werfen Schatten an die Wand. Langsam und ruhig betrete ich den großen Raum und als ich auf Höhe unseres Kamins bin, sehe ich, dass Vanessa auf der Couch liegt und schläft. Ich bleibe stehen und betrachte sie eine ganze zeitlang aus dieser Entfernung...mustere ihr schönes und friedliches Gesicht, beobachte jeden Atemzug von ihr...und ich spüre auf einmal, dass tief in mir, doch noch Gefühle für diese Frau vorhanden sind.


zuletzt bearbeitet 01.07.2012 21:20 | nach oben springen

#17

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 03.07.2012 21:02
von Andy (gelöscht)
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Und diese Gefühle signalisieren mir unter anderem "Ich will mit ihr schlafen, aber ob..." seufze ich innerlich unschlüssig. Ich schiebe die Brille zurück und schaue zu unserer großen Standuhr. Es ist kurz vor Mitternacht. Ich werfe einen flüchtigen Blick auf den Fernseher, es läuft eine französische Sendung. Dann ziehe ich die Hände aus meinen Hosentaschen und begebe mich zum Tisch, greife die Fernbedienung und drücke den Aus-Knopf. Ich verharre, Vanessa regt sich, dreht sich aber nur um. "Mmm" mache ich leise, lege die Fernbedienung wieder hin, nehme das halbvolle Glas Wein vom Tisch und mache mich trinkend, auf den Weg in die Küche, da sich mein Magen meldet. Dort suche ich mir die Sachen zusammen, die ich für ein Sandwich brauche, trinke noch einen Schluck, setze die Brille ab und stelle das Glas beiseite. Als ich gerade die Erdnussbutter auf das Weißbrot schmieren will, höre ich hinter mir ein schlurfendes Geräusch. "Du bist schon da" dringt ihre verschlafene Stimme zu mir. Ich halte inne und wende mich ihr zu. Sie blinzelt mich an und wischt sich gähnend über die Wange. Ich muss unwillkürlich grinsen, sie sieht niedlich in ihrem Top und der kurzen Hose aus und erwidere "Ja...aber ich wollte dich nicht wecken" "Ist schon gut" meint sie und kommt herein. Ich schmiere weiter und greife die Marmelade. Vanessa öffnet den Kühlschrank, zieht eine kleine Flasche Cola heraus und beobachtet mich eine Weile. "Hm? Was ist?" frage ich, als ich sie anschaue. Sie sieht auf mein halb gemachtes Sandwich und sagt "Nichts." "Aaah okay" nicke ich und mache mich wieder an die Fertigstellung meines Brotes. Unterdessen, trinkt Vanessa von der Cola und meint dann aber "Ich habe dich vermisst, Johnny....alles habe ich vermisst. Schon so lange" Sie stellt die Flasche auf die Arbeitsfläche und kommt näher. Ich spüre wie sich ihre Hände unter meinen Achseln hindurch schieben, um sich vor meinem Brustkorb zu vereinen, fühle ihren Kopf an meinem Rücken. Ich lege das Messer hin, hebe den Kopf, atme tief durch und wiederhole Vanessa's Worte "Ja, schon so lange, aber bist du dir sicher...ich meine, du hast mich rausgeschmissen, aus unserem..." "Wollen wir an uns arbeiten?" höre ich sie dazwischenfragen. Ich fühle, dass sie ihr Kinn in meinen Rücken bohrt und das sich ihre Hände lösen und das eine davon langsam an meinem Bauch hinunter wandert. Ich schaue an mir herab und sehe zu, wie sie meine Jeans erreicht, noch Stück weiter rutscht und dort verbleibt, wo ich es gern habe. "Das sagte ich, Vanessa...ganz richtig" entgegne ich leise und schließe für einen Augenblick die Augen, als sie die andere Hand unter mein T-Shirt schiebt und meine Brust sucht. "Ich habe es so sehr vermisst" raunt sie und zieht zärtliche Kreise über meine Brustwarzen. Mein Verlangen ist entfacht, ich drehe mich um, nehme ihr Gesicht in meine Hände und beginne sie zu küssen, dränge sie zur Kochinsel, löse den Kuss, ziehe mein Hemd und T-Shirt aus.... Ich mustere ihr Gesicht, streichle ihre nackten Arme bis zum Nacken hinauf, fasse in ihr Haar und küsse sie erneut.......


Bevor sie zwei Tage später nach Paris flog, konnten wir Gespräche führen, die uns dahin gebracht haben, dass jeder von uns versucht, Kompromisse einzugehen. Einer davon war, dass ich in der nächsten Woche, in der sie in Paris ist, nur einen Tag mit Jerry und Gore zur Drehortbesichtigung nach New Mexiko fliege, um den Rest der Zeit, mit den Kindern zu verbringen.


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#18

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 04.07.2012 20:48
von Andy (gelöscht)
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In dieser Zeit habe ich auch geplant, das kleine Tonstudio in unserem Keller, auf zwei Räume ausweiten zu lassen, damit ich demnächst auch größere musikalische Projekt hier in meinem Haus verwirklichen kann. Als Vanessa aus Paris zurückgekommen ist, habe ich ihr davon berichtet. Nun ja, sie schien nicht sehr begeistert zu sein, hat aber erste einmal unter Vorbehalt zugestimmt. Seitdem ist eine Woche ins Land gegangen. Als Vanessa und ich gestern gemeinsam bei einem Auftritt von Jack's Schülerband waren...ich war richtig Stolz auf meinen Sohn, den besten Gitarrenspieler seines Alters, btw.... rief mich zwischendurch die Sekretärin von Graham King an und bat mich für heute, um ein Gespräch mit ihm, in meiner Agentur. Ich konnte mir schon denken, dass es nichts Erfreuliches war und lag verdammt richtig.....

"Johnny...Johnny?" "Ja, sicher ich ...oder wer denkst du, das kommt.... Santa Claus???" rufe ich nicht wirklich erfreut zurück und pfeffere den Schlüssel in die Messingschale, ziehe mein Handy aus der Hosentasche und werfe es dazu."So eine Scheiße" zische ich, blicke kurz in den goldumrahmten Spiegel, der über dem Sideboard in unserem Empfangsbereich hängt. Meine Augen starren mich wütend an. "Zahlen, Zahlen, Zahlen...alles nur Zahlen" knurre ich, reibe dabei meine Stirn, da höre ich Vanessa, die aus dem Esszimmer kommt "Johnny, wie war denn dein Gespräch?" Abrupt drehe ich mich um und schreie "Wie mein Gespräch...Fuck....nicht jetzt, Vanessa. Okay?" schnappe mein I-Pad und will gehen, da meint Vanessa, mich weiter zutexten zu müssen "Ja, aber ich wollte doch nur..." ich schüttle verständnislos den Kopf, verziehe mein Gesicht, deute mit der Hand unmissverständlich zu der Tür, durch die sie gerade gekommen ist und brülle wieder "Es ist mir scheißegal, was du wolltest...ich sagte, jetzt nicht. Was ist da das Problem? Lass mich dann doch auch einfach in Ruhe, Fuck!" Ich wende mich kurzerhand um, dabei fliegt meine Jacke auf einen Stuhl, ich streife meine Haare zurück und mache mich, ohne mich weiter um Vanessa zu kümmern, auf den Weg in mein Büro. "Tu es un con, Oui!?" ruft Vanessa aufgebracht hinter mir her. Ich schnelle herum, deute mit wütend zusammengezogenen Augenbrauen auf sie und zische "Was ist dein Problem, Vanessa? Hä? Was ist dein Gottverdammtes Problem? Ich hatte einen beschissenen, abgefuckten Vormittag in meiner Agentur und möchte jetzt einfach nur meine verdammte Ruhe haben...ist das zu viel verlangt?" ich presse meine Hand vor meine Brust, schüttle mit dem Kopf und knurre "Ich denke doch wohl, NEIN!" Ich nehme die Hand wieder herunter und wende mich zum Gehen, doch Vanessa kommt mir nach "Dann sprich doch mal mit mir, mon Dieu...ist das denn so schwer?" "Okay...." schreie ich, während ich ihre Hand von meiner abwehre "Rum Diary ist ein einziger, riesengroßer Flop! So, nun zufrieden, reicht das, Madame?" "Ja, mir reicht's" kontert Vanessa mit giftigem Blick, hebt die Hand und zeigt die Treppe hinunter "Von mir aus vergrab dich jetzt mal wieder, in Selbstmitleid versinkend, da unten für Stunden, in deinem Bereich" ich neige meinen Kopf zur Seite, erhebe die Arme und grinse sarkastisch "Na, siehst du...geht doch! Warum nicht gleich so?" dann schmälere ich wütend die Augen und knurre "Hätten wir uns einiges ersparen können" drehe mich auf dem Absatz um und verschwinde, begleitet von wüsten französischen Flüchen und Beschimpfungen, meiner "Liebsten", nun endgültig in meinen Katakomben.


zuletzt bearbeitet 04.07.2012 21:03 | nach oben springen

#19

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 06.07.2012 16:11
von Andy (gelöscht)
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Ich knalle die Tür hinter mir zu und gehe geradewegs zur kleinen Bar, die sich in meinen Arbeitsräumen befindet und hole mir ein Corona aus dem Kühlschrank. Ich suche den verdammten Flaschenöffner und blicke und wühle fluchend in den Schubladen herum. "Ach, scheiß drauf" brumme ich, schmeiße die Lade wieder zu und nehme das Feuerzeug aus meiner Hosentasche, um endlich an das sehnlichst Gewünschte zu kommen. Ich atme innerlich auf, als das kühle Bier meine Kehle hinunter rinnt. Es hilft aber auch nicht gegen die maßlose Enttäuschung und letztendlich die Wut über die miesen Einspielergebnisse des Filmes, meines Babies und jetzt auch noch den Streit mit Vanessa..."Oh Mann" seufze ich, setze die Flasche ab, knalle sie auf den Schrank und blicke mit zusammengepressten Lippen, planlos im Raum umher, streife über meine Stirn. "Ich will nicht mehr denken...nein, will ich nicht....mein Gehirn explodiert gleich" geht es mir durch den Kopf und doch wirbelt es darin weiter herum "Hoffentlich wird mit den mageren Ergebnissen wenigstens ein Teil der Dreh und Produktionskosten gedeckt...Graham, es ist mir mittlerweile sooo was von scheißegal....nein, ich hatte schon so eine Ahnung, dass der Film hier nicht angenommen wird, Fuck, fuck, fuck....Ey Halloooo....wo ist der Ausknopf? Ich sagte, ich will nicht mehr naaaaachdenken" mahne ich mich innerlich, aber warum soll ich auf mich hören und weiter geht's "....der Prophet gilt nichts, im eigenen Land...ja, ja...sagt man so und...es stimmt... sieht man ja wieder.....oder bin ich doch Schuld, weil ich einfach zu hohe Erwartungen, an den Intellekt des verblödeten amerikanischen Publikums habe und immer wieder der falschen Hoffnung unterliege, dass da noch was zu retten ist, in diesem unseren schönen Lande?" Mittlerweile stehe ich, Bier trinkend, an meinem Schreibtisch und blicke auf den Stapel Post, den Vanessa wohl dorthin gelegt hat. Meine Finger breiten ihn aus, obwohl ich mich nicht wirklich auf die Sendungen konzentriere. "Nicht jetzt" denke ich, nehme die Flasche von meinen Lippen und schiebe die Briefe wieder zum Stapel zusammen. "Nicht jetzt" flüstere ich und fange erneut an zu denken, während ich das Büro wieder verlasse "Das habe ich Vanessa entgegen geschrien....warum auch immer. Sie hat mir nichts getan. Es tut mir Leid....weil ich ein so abgefuckter Idiot bin?...Aber sie weiß doch, dass sie mich in solchen Situationen besser in Ruhe lassen sollte....ach, jetzt schieb nicht ihr die Schuld zu...Schuld, Schuld, Schuld, alles wie immer meine Schuld" ich bin auf dem Weg, in mein Musikzimmer... bloß nicht nach oben, um das einzig Richtige zu tun....mich bei ihr zu entschuldigen. "Nicht jetzt...mache ich nachher" ich trinke einen Schluck und betrete das Zimmer, in dem ich wirklich abschalten und alles vergessen kann, stelle die Flasche auf den kleinen Tisch, auf dem der Aschenbecher schon überquillt...hier rauche ich, hier hat Vanessa nichts zu sagen...drehe mir auch gleich eine, zünde sie an, hänge mir die Gibson um den Hals, schalte den Verstärker ein und meine beschissenen Gedanken aus, indem ich sie einfach mit den kreischenden Tönen, welche meine Finger nun produzieren, verhallen lasse....sie werden früh genug wiederkommen, das weiß ich


zuletzt bearbeitet 07.07.2012 22:19 | nach oben springen

#20

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 08.07.2012 19:28
von Andy (gelöscht)
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Ich höre zufällig zwischen den Riffs, dass es an der Tür hämmert. Meine Finger drücken auf die Seiten und ersticken damit den Ton. Dann wische ich mir die schweißfeuchten Haare aus den Augen und schaue zur Uhr. Ich spiele seit fast zwei Stunden, was mich doch sehr überrascht. Es klopft wieder "Würdest du freundlicherweise mal aufmachen?" höre ich Vanessa's vorwurfsvolle Stimme. "Ja doch, ich komme." rufe ich, reiße den Stecker aus der Gitarre und gehe zur Tür. "Du bekommst aber auch gar nichts mit, was!?" sagt Vanessa mit vorwurfsvollem Unterton, als ich öffne. "Wieso was denn?" frage ich. Vanessa kommt herein und zeigt zum Telefon. "Bill hat schon dreimal versucht dich zu erreichen" "Bill?" schüttle ich den Kopf "Ja, Bill Carter...dein Handy hattest du ja auch oben gelassen" "Stimmt auffallend" nicke ich, während ich den Gurt der Gitarre über meinen Kopf ziehe und das Instrument in den Ständer stelle. "Was wollte er denn?" frage ich, nehme den Tabak und die Corona Flasche vom Tisch und gehe zu Vanessa. Die zuckt mit den Schultern "Ich weiß es nicht. Du möchtest ihn zurückrufen" dann wandert ihr Blick zu meinem feuchten T-Shirt, das sie mit spitzen Fingern anfasst und mir von der Haut zieht. "Musstest du wieder so übertreiben? Naja, besser als mich anzuschreien..." seufzt sie. Ich schaue betreten auf ihre Finger, die jetzt mein Shirt wieder loslassen, kratze mich verlegen am Nacken "Ich weiß, das war nicht gut. Sorry!"

Zur Wiedergutmachung habe ich sie ins Chateau Marmont zum Essen eingeladen. Wir haben gegessen und uns gut unterhalten, jetzt sitzen wir mittlerweile wieder zu Hause, noch beim Wein zusammen, auf der Couch. "Ach was mir einfällt....Hast du Bill noch zurückgerufen?" fragt Vanessa nach einer Zeit des Schweigens und streicht mir zärtlich über die Schulter, ich nicke gedankenverloren. "Und? Was wollte er oder willst du nicht darüber sprechen?" Ich schnaufe aus, trinke einen Schluck, ziehe mein Bein unter dem Oberschenkel hervor und sehe zur Seite, Vanessa an. "Er fragte mich, ob er mir beratend zur Seite stehen soll" "Wobei?" sie schaut mich interessiert an. Ich beuge mich etwas vor und meine "Ach, bei der Einrichtung des Studios" "Hmmm" macht sie und macht ein skeptisches Gesicht. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und hinterfrage "Was heißt jetzt... hmm? Wir waren uns doch einig, dass..." "Du warst dir einig" fällt sie mir ins Wort und zieht ihre Hand von meiner Schulter zurück "Moment mal" schüttle ich ungläubig mit dem Kopf und lehne mich weiter vor "Du hattest doch zugestimmt...ausserdem kommt es dir und deiner Musik doch auch zu Gute....oder habe ich da wieder einmal was verpasst?" Vanessa senkt den Blick und greift ihr Glas "Ich wusste nicht, dass es bereits so spruchreif ist, dass du deine Freunde schon mit einbeziehst." "Aber" ich hebe die Hand "du weißt doch wie sehr mir die Musik am Herzen liegt und das ich auch anderen die Chance geben möchte...." "Ach Johnny..." sie macht schon fast ein flehendes Gesicht "Bitte... dann spielt sich alles nur noch bei uns ab. Wer weiß, was du mir dann für Leute ins Haus schleppst...es ist doch heute schon genug bei uns los. Die Kinder kommen ja kaum zur Ruhe." "Vanessa...Hallooo? Kannst du mir jetzt bitte mal erklären, was das Theater soll? Ich weiß langsam nicht mehr was du von mir willst..." ich fixiere sie mit gerunzelter Stirn "Echt...Einerseits hältst du mir vor, ich sei zu wenig zu Hause. Dann will ich was daran ändern..." "Aber dann machst du doch wieder nur DEIN Ding, mit DEINEN Freunden, ich sehe es schon kommen....deine Familie rückt immer weiter in den Hintergrund, wenn du dir noch mehr Aktivitäten aufhalst. Siehst du das denn nicht, Johnny" sie hebt beschwörend die Hand. Ich verdrehe genervt die Augen, spüre, dass sich meine Kiefermuskulatur anspannt...muss an mich halten, um nicht laut zu explodieren und versuche es halbwegs leise, damit die Kiddies nichts davon mitbekommen und aufwachen "Weißt du was, Vanessa?....ich habe keine Lust mehr, mir das hier noch länger anzutun. Shit!" Ich springe auf, weil mir doch allmählich der Hals platzt, dabei zischt meine Hand durch die Luft und ich beginne nun doch lauter zu werden "Okay...Das Studio wird nicht vergrößert. Ich suche mir irgendwo ein bereits Fertiges, dann kommen wir uns nicht ins Gehege... es wird dich niemand mehr in unserem Haus belästigen, was dich dann, so hoffe ich, glücklich macht." "Du verstehst mich nicht" erwidert sie "Oder besser, du willst mich nicht..." Ich fahre zornig dazwischen "Doch Vanessa, ich verstehe dich nur allzu gut, du willst nicht mehr in LA bleiben, einzig und alleine darum geht es hier...aber ich habe keinen Bock mehr, das ewig und ewig auszudiskutieren...du kennst meinen Standpunkt und basta" Ich bin bereits bei der Tür und drehe mich noch einmal zu Vanessa um ".....und es ist mir mittlerweile scheißegal, ob du wieder nach Frankreich zurückgehst oder bleibst"

Seitdem herrscht Eiszeit zwischen Vanessa und mir. Ich habe wieder den Gästeflügel bezogen...an Sex ist seit Wochen nicht...ach, lassen wir das. Für die Kiddies schauspielern wir so gut es geht und gaukeln ihnen die halbwegs heile Welt vor. Doch ich halte das nicht aus. Abends bin praktisch nur noch auf der Piste. Bruce, Bill und andere Kumpels freuen sich natürlich darüber, dass ich ihnen und der Musik mehr Zeit widme... wundern sich bestimmt, fragen aber auch nicht warum, weil sie wohl spüren, dass ich nicht bereit bin, ihnen Näheres zu sagen.


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#21

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 13.07.2012 19:27
von Andy (gelöscht)
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Unser Zusammenleben gestaltet sich zunehmend schwerer. Eigentlich wollte ich mit der gesamten Familie zu einem Konzert von meinem Freund Iggy. Er hatte sich gemeldet und uns dazu eingeladen. Vanessa sagte zuerst auch zu, dass wir gemeinsam mit den Kiddies hingehen, doch an diesem Abend hat sie mir aus einem unerfindlichen Grund, da wir ja mit den Kindern noch ein einigermaßen gutes Verhältnis pflegten, verkündet, dass ich auf sie nicht mehr zählen könne. Ich habe, trotz Entäuschung, da ich schon irgendeine Erwartung in dieses gemeinsame Event setzte, die Zähne zusammengebissen und den Kindern zuliebe, nicht auf eine Aussprache gedrängt und bin alleine mit ihnen hingegangen...sie freuten sich doch schon so sehr darauf.

"Gefällt es dir, Jack?" frage ich zur Seite und lächle meinen Jungen an, der mit erhitzten Wangen neben mir steht und sich reckt, um alles genaustens mitzubekommen. Er sieht mich an und nickt enthusiastisch. Lily steht bei Jason und tanzt ein wenig, da spüre ich, dass sich jemand von hinten nähert und mich anrempelt. Joe schiebt sich zwischen mich und diese Person und sieht sie drohend an. "Sorry" höre ich, während ich mich kurz umdrehe und aus dem Augenwinkel heraus eine doch recht korpulente Frau sehe, die sich wieder entfernt. Aber hinter Lily stehen bleibt und zu mir herüber pöbelt "Ihr denkt wohl ihr seid was besseres, ihr mit euren bezahlten Gorillas" dann kommt sie wieder in meine Richtung tanzt herum, verschüttet dabei ihr Bier und lallt "Naa, willst du nicht ein Tänzchen mit mir wagen, Süßer?" fasst mir dabei hinten an die Hose. Ben reagiert sofort, greift ihre Hand und schiebt dieses Ungetüm zurück und macht ihr unmissverständlich klar "Hier wird niemand angefasst, verstanden!? Verschwinden sie...sie haben hier nichts verloren" "Ist ja schon gut" kreischt die Frau. "Ja, dann gehen sie doch endlich" sagt Ben und zeigt ihr den Weg. Dabei bekommt Lily etwas von ihrem Bier ab und fängt an zu weinen. Ich fasse Jack, der mit offenem Mund dieser Besoffenen hinterher starrt, bei den Schultern, wende mich an Joe und rufe "Kommt wir gehen erst mal hier raus" Dabei nehme ich Jack an die Hand, damit wir endlich von dort verschwinden können, denn die Frau ruft noch irgendetwas Unschönes hinter uns her. Am Bühnenausgang tröste ich Lily, die sich schon wieder ein wenig beruhigt hat und erkläre ihr, dass es immer solche Idioten gibt und geben wird und das wir uns damit abfinden müssen, oft belästigt zu werden. Draussen atme ich zuerst mal durch, während ich Jack sage, dass er bei mir bleiben soll, trinke dann einen großen Schluck von meinem Bier und ziehe den Tabak aus meiner Jackentasche. "Ist was passiert?" fragt mich Frank, der Organisator des Konzerts, der sich mit anderen Leuten, auch eine Zigarettenpause gönnt. Ich erkläre ihm, was sich zugetragen hat, rauche zwei-drei Zigaretten und mache mich dann wieder mit meinem Trupp auf, um das Konzert weiterverfolgen zu können. Doch ich habe die Rechnung ohne diese Verrückte gemacht. Wir sitzen/stehen kaum zehn Minuten an unserem Tisch, als ich abermals ihre grelle Stimme vernehme, die uns beschimpft, spüre wieder ihre unangenehme Nähe in meinem Rücken und hätte mich am liebsten auf der Stelle umgedreht, um ihr ein Paar zu klatschen. Bin ich froh, dass Ben und Joe sie schnell abgefangen und gepackt und mit Hilfe der örtlichen Security, nun endgültig des Ortes verwiesen haben.

Trotzdem sind wir vorzeitig gegangen und der Genuss hielt sich wegen des unschönen Zwischenfalls leider, auch bei Jack und Lily, in Grenzen. Der Morgen danach...ich ernte eine kühle Begrüßung, als ich die Treppe hinunter schleiche....ich habe allmählich das Bedürfnis, mich in meinem eigenen Haus, unsichtbar zu machen. Nicht das ich es nicht schon gewohnt bin, aber diesmal schenkt mir Vanessa kaum noch einen Blick. Trotzdem versuche ich eine Konversation in Gange zu bringen. "Sind die Kiddies schon zur Schule?" frage ich. "Ja, sind sie" bekomme ich zur Antwort "MHM. Ich weiß, ich bin zu spät dran" sage ich und wische mir die Haare aus der Stirn, sehe sie an, während ich die letzten Stufen erreiche. Sie schaut auf und wirkt übernächtigt. "Ja, ja" entgegnet sie tonlos. "Was ist?" frage ich wirklich interessiert und gehe auf sie zu. "Und warum hast du gestern uns doch einen Korb gegeben? Es wäre für die Jack und Lily wirklich schön gewesen, wenn du mitgekommen wärest" meine Augen mustern ihr Gesicht, als ich sie bei den Schultern fasse, es wirkt irgendwie versteinert. "Ich weiß nicht...was ich von Lily gehört habe....Bist du dir eigentlich im Klaren darüber, dass es gefährlich für die Kinder war? So etwas werde ich auf jeden Fall nicht mehr erlauben." Ich lasse sie los, senke den Blick und erwidere "Du übertreibst, Vanessa...die Jungs hatten alles im Griff" "Ach ja? Lily hatte Angst, Johnny. Richtige Angst" ich schnaufe aus und verdrehe die Augen "Okay, ich verspreche dir, so etwas kommt nicht mehr vor" Vanessa schüttelt den Kopf "Das kannst du nicht und das weißt du" "Okay, kann ich nicht..." zucke ich die Schultern, verziehe genervt das Gesicht "...aber was willst du dann?" "Ich weiß es auch nicht...ich sage auch nichts mehr dazu" antwortet sie resigniert und dreht sich um und geht zur Küche. Ich lasse die Schultern hängen, weiß ich doch, was sie eigentlich dafür verantwortlich macht. Dann folge ich ihr "Aber das alles beantwortet nicht meine Frage, warum du nicht mitgekommen bist, Vanessa" In der Küche angekommen, greift Vanessa ihr Kaffeetasse und wendet sich mir zu. Sie betrachtet mich mit geschmälerten Augen und schweigt. Ich hebe die Arme und meine "Herr Gott noch mal, dann rede halt nicht mit mir" gehe zum Schrank, hole einen Becher heraus und knalle ihn auf die Arbeitsfläche, schenke mir Kaffee ein. "Ich habe gestern, entgegen meiner Gewohnheit, doch mal ins Internet gesehen" ich drehe mich abrupt um "Ja und?" sie antwortet ganz ruhig "Und mit Robin gesprochen" Vanessa atmet hörbar aus, fährt dann fort "Es ist mir mittlerweile zu viel....alle diese Gerüchte, die da herum schwirren" "Wie?" hake ich nach und trinke einen Schluck. Vanessa sieht auf ihre Tasse und flüstert "Ich glaube, ich schaffe das nicht mehr. Es ist nicht mehr tragbar für mich...Ich... Ich kann es nicht verhindern...Es frisst einfach sich in meinen Kopf." Sie blickt auf und mich traurig an "...ich verliere mehr und mehr mein Vertrauen zu dir und deiner Treue"


zuletzt bearbeitet 13.07.2012 19:33 | nach oben springen

#22

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 16.07.2012 14:22
von Andy (gelöscht)
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Ich zucke unmerklich zusammen, meine Finger krallen sich fest um den Kaffeebecher. Ich wusste, warum mich ihre Ruhe so ängstigte. Ich sehe zur Seite, dann zum Fenster, presse die Lippen zusammen und entgegne dann stockend "Okay, wenn...wenn das so ist, dass du diesen schmiiiierigen Klatschreportern..." "Johnny, ich habe mit Robin gesprochen" ihr Ton wird mahnend "Sie hat mir erzählt, dass ein Treffen mit dieser, dieser...dieser Amber geplant ist" mein Kopf wirbelt herum "Nicht nur mit Amber, wie du dann sicherlich auch weißt" knurre ich "Jaha, sicher...und mit Bruce, diesem versoffenen Kerl." winkt Vanessa mit angewidertem Gesicht ab. "Nuuur, hattest du auch vor, mir das irgendwann mal zu erzählen?" "Wann denn? Wir sprechen ja kaum noch miteinander...ausserdem weiß ich, wie allergisch du auf Amber reagierst" werde ich nun ungehalten. "Ach ja, wie kommst du denn darauf?" sagt Vanessa zynisch, ich wende mich nun ihr ganz zu und fuchtle mit der Hand herum und deute dann schließlich auf die Frau, die mir allmählich so fremdgeworden zu sein scheint "Duuu wolltest doch in Paris nicht auf Amber stoßen, das hast du mir doch zu verstehen gegeben, indem du wieder nach LA zurückgeflogen bist, bevor wir in Paris eintrafen. Duuu hast dort nicht auf mich gewartet, obwohl ich dich hätte sehen mögen, nach der langen Zeit." Vanessa senkt den Blick und streicht sich dabei unentwegt über ihren Oberarm "Ich kann dir leider nicht mehr glauben, John. Ich habe gesehen, wie du sie während der Dreharbeiten angeschaut hast. All die Male gehört, wie du mit ihr am Telefon gesprochen hast. Es ist alles so anders, als bei deinen anderen ehemaligen Filmpartnerinnen" Ich sehe sie durchdringend an und schweige. "Und jetzt hast du mir auch noch vorenthalten, dass du dich mit ihr treffen wirst...Sag mir...Habe ich Unrecht? Sag es mir bitte!" ich kann ihrem flehenden Blick nicht mehr standhalten, hole tief Luft , streife mir über den Bart, stelle den Becher auf den Schrank und stütze mich mit beiden Händen darauf ab. "Das brodelt also alles schon zwei Jahre in dir. Habe ich es doch geahnt, dass es nicht nur deine Abneigung gegen LA ist...Doch du machst dich lächerlich, Vanessa." knurre ich, während sich mein Kopf ihr zuwendet "So jaaa? Mache ich das? Aber sag mir warum kommen immer mehr Gerüchte dieser Art auf...ganz sicher nicht, weil du dich deinen Kolleginnen gegenüber, ach sooo sehr zurückhaltend verhältst...Ich habe mittlerweile Angst, dass andere so viel mehr wissen als ich....die Geschichten, die über dich und jetzt auch Eva..." spricht Vanessa weiter, den Rest höre ich nicht mehr. Meine Stirn fällt vor den Hängeschrank, ich schließe die Augen. In mir herrscht seltsame Leere. Meine Wut ist mit einem Mal verraucht "Muss ich mir etwas eingestehen? Gibt es keine Hoffnung mehr? Hat sie Recht damit, dass es mit Amber anders ist? Bin ich irgendwie zu weit gegangen?...doch es gibt für mich, an dieser Stelle, nichts mehr zu erwidern, weil alles was ich im Moment sagen würde, Vanessa Schmerzen zufügen würde und ich weiß, dass ich mich nicht mehr rechtfertigen will und mir einfach alles die Luft zum Atmen nimmt" geht es mir durch den Kopf. "Ich werte dein Schweigen als Antwort" holt mich ihre Stimme wieder zurück und ich sehe, dass sie etwas aus ihrer Hosentasche zieht und auf den Boden schmeißt. Mein Ring kreist auf den Fließen herum und bleibt vor meinen Füßen liegen. "Nimm ihn und geh" sagt sie, diesmal ohne Aggression und tonlos. "Ich will ihn nicht" sage ich, bücke mich, hebe ihn auf und lege ihn zu dem Becher. Dann blicke ich sie noch einmal kopfschüttelnd an und gehe auf sie zu. Sie tritt mit verschränkten Armen beiseite und sieht mich nicht mehr an. Ich bleibe neben ihr stehen, senke den Kopf und sage leise "Okay....das war's dann wohl. Überleg dir, wie wir es den Kindern beibringen", verlasse die Küche, mein Haus und mein bisheriges Leben.


zuletzt bearbeitet 16.07.2012 15:38 | nach oben springen

#23

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 19.07.2012 15:10
von Andy (gelöscht)
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Einige meiner Habseligkeiten stehen im Korridor meiner Suite im Hyatt. Die Dunkelheit hat sich mittlerweile über LA gesenkt. Mit der Flasche Corona in der Hand und meinen Kopf an den Arm gestützt, stehe ich an dem großen Fenster und beobachte wie immer mehr Lichter in den Häusern der Stadt eingeschaltet werden. "Familien, die jetzt zu Abend essen oder gemütlich vor dem Fernseher sitzen." denke ich "Was Lily und Jack jetzt wohl machen?" ich wische mir über's Gesicht und spüre den Kloß in der Kehle. Da klopft es. Ich atme tief ein, wende meinen Kopf zur Seite und sage "Ja bitte" "Johnny? Der Zimmerservice will abräumen" ich nehme den Arm von der Wand und drehe mich zu Steve um, der noch hier geblieben ist. "Ja, okay...bitte" murmle ich und deute zum Tisch. "Aber sie haben ja gar nichts angerührt, Mister Depp" meint der junge Mann im Livree, der nach Steve den großen Wohnraum betreten hat. "Soll ich nachher noch einmal wiederkommen?" "Nein, nein...ich habe keinen Hunger, sie können es mitnehmen" nicke ich, trinke die Flasche aus, gehe zum Tisch und stelle sie dazu. Während der Kellner das Geschirr, samt Steak und Gemüse auf den kleinen Wagen räumt, nimmt Steve seine Jacke vom Sessel und meint "Ich werd dann mal. Wann soll ich morgen vorbeikommen?" Ich setze mich auf die Couch und öffne mein Lederarmband, das ich vor mir auf den Tisch lege. "Ist mir egal" schaue ich zu Steve auf. "Ich wünsche ihnen eine gute Nacht, Mister Depp" zieht kurz der Kellner meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich sehe ihn an und nicke lächelnd "Ja, Danke. Ich ihnen auch" und hebe die Hand zum Gruß. Dann schiebt er mit samt dem klimpernden Wägelchen von Dannen. "Du wolltest so gegen 12 ins Büro" bemerkt Steve, während er die Jacke anzieht. "Ja..ja" ich massiere mein Genick, nehme die Brille ab und lasse mich an die Lehne zurückfallen. "Ich denke, ich sage den Termin ab. Ich rufe Melanie morgen früh an" "Okay" sagt mein Assistent und Freund "Sag mir einfach Bescheid, ob und wann etwas bei dir anliegt." Ich nicke Steve zu "Mache ich" , ziehe die Ringe von meinen Fingern, löse die Uhr und lege alles zu zum Armband und die Brille auf den Tisch. Steve beobachtet mich stumm und fragt dann "Soll ich dir noch ein Bier aus dem Kühlschrank holen?" ich erhebe mich von der Couch und antworte grinsend "Nein, das schaffe ich noch so gerade." Dabei wackle ich mit der Hand "Mach das du jetzt nach Hause kommst" "Okay Boss" entgegnet Steve, kommt zu mir herum und umarmt mich freundschaftlich zum Abschied.

Er ist gegangen, dafür kommen meine beschissenen Gedanken wieder. Um mich abzulenken, schalte ich den Fernseher an. Der senkt sich von der Zimmerdecke und erhellt den dunklen Raum. Dann gehe ich in die Suite-Küche und hole mir noch eine Flasche Bier, drehe mir eine Zigarette, setze mich hin, zünde sie an und versuche mich auf das gebotene Programm zu konzentrieren, doch man glaubt es nicht, über 200 Chanels und es laufen überall nur öde Sitcoms...naja, egal Hauptsache keine erdrückende Stille, die ich jetzt überhaupt nicht ertragen könnte. Es ist mittlerweile weit nach Mitternacht. Die Berieselung läuft immer noch, der Aschenbecher ist gut gefüllt und eine beachtliche Ansammlung von Flaschen auf dem Tisch. Ich finde keine Ruhe, nehme zum gefühlten hundertsten Mal mein I-Phone zur Hand und will bei Vanessa anrufen....ich mache mir Sorgen...wie sagen wir es den Kindern?....überhaupt, der Familie, meiner Mutter.....Scheiße und es ist bald Weihnachten....soll ich Geschenke kaufen? Es ist alles so absurd, was mir durch den Kopf geht...Es ist noch so abstrakt, was hier stattfindet...warum benebelt mir das Bier nicht meine sieben Sinne?....Fuck, Fuck, Fuck!!! Ich werfe mein Handy auf die Couch zurück, richte mich auf, streife meine Haare zurück und stütze meine Stirn auf meine Hände "Shit, Shit, Shit" flüstere ich, greife dann meinen Tabak und drehe mir noch eine, stehe auf und tigere durchs Zimmer. Da geht mein I-Phone.


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#24

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 21.07.2012 22:12
von Andy (gelöscht)
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Ich bleibe stehen und starre zur Couch, als ob ich noch nie zuvor eine gesehen hätte. Mein Daumen presst sich an meine Lippen. Ich trete hinter das Sofa und schaue auf das Handy. Lily's Nummer...meine Augenbrauen ziehen sich zusammen, mein Blick wandert auf meine Armbanduhr. "Was zum Teufel..." flüstere ich, ziehe an der Zigarette, nehme das I-Phone hoch und streiche über das Display "Lily, Kleines?" "Ja, Papa, ich bin's" höre ich ihre leise Stimme. Ein Lächeln zieht sich über mein Gesicht, doch dann werde ich streng, aber nicht allzu sehr "Lily...ich müsste jetzt sauer auf dich sein...hast du mal auf die Uhr geguckt?" ich gehe um die Couch und setze mich hin, mache einen letzten Zug und drücke die Kippe im Aschenbecher aus. "Ja, ich weiß...aber ich kann nicht einschlafen, ohne noch einmal mit dir gesprochen zu haben" "Aber doch nicht um diese Zeit, du musst doch morgen...nein, heute zur Schule" "Nein, wir haben Schulfrei, schon vergessen!?" lacht meine Kleine am anderen Ende. Ich grinse in mich hinein, während ich mich zurücklehne "Ja, stimmt. Dein alter Dad ist vergesslich...doch trotzdem, es ist zu spät für dich Lily." "Hm." macht sie "Warum musstest du denn schon wieder weg, Paps?" ich blicke auf meinen Schoß, wo meine Hand über meinen Oberschenkel reibt, dann kratze ich mich an der Stirn. Ich lüge sie nicht gerne an, habe es auch nie getan "Mäuschen...ich, ich habe es dir heute Mittag doch erklärt. Ich muss noch einmal mit Jerry Drehorte auswählen und das braucht seine Zeit...du weißt, ich konnte damals nicht so lang, als Mom in Paris war." "Ja, weiß ich, aber bist du wirklich nur deswegen weg, Paps?" ich höre ihre Besorgnis. Es trifft mich. Ich schließe die Augen, atme tief ein...sie ahnt es....was soll ich denn jetzt machen? Meine Faust geht zu meiner Stirn und ich antworte "Ja sicher, Schätzchen und ich komme bald wieder. Keine Angst" "Also ist es wirklich nicht, weil du und Mom...weil ihr beiden euch gestritten habt?" ich schüttle für mich den Kopf , kann ihr noch nicht die Wahrheit sagen, auch wenn es mich schmerzt "Neeeiiin, Kleines. Wirklich nicht. Es ist doch normal, dass man sich nicht immer versteht, aber deshalb geht man doch nicht gleich auseinander, Hm!?" "Ja, du hast Recht Papi" sagt mein kleines Mädchen... aber schwingt da nicht Skepsis mit? Ich wische dieses beklemmende Gefühl schnell beiseite und versuche das Gespräch so schnell wie möglich zu beenden "Na siehst du...und...und jetzt versuch zu schlafen, ja!? Auch wenn du morgen keine Schule hast...es wird Zeit. Glaub mir, eh du dich versiehst, bin ich auch schon wieder bei euch, Okay!?" "Okay, Paps. Ich hab dich lieb" ich beiße die Zähne fest aufeinander, es versetzt meinem Herzen einen Stich. Ich boxe mir auf den Oberschenkel und erwidere "Ich dich auch, mein Schatz. Schlaf gut" dann der Kuss ins Telefon. "Du auch, Dad. Bis bald" dann ihr Küsschen und das Geräusch, welches mir sagt, dass sie aufgelegt hat. Ich lasse das Handy sinken und starre auf den Fernseher, der immer noch vor sich hinflimmert, es läuft gerade Werbung für American Fries, eine glückliche Familie sitzt am Tisch und lächelt in die Kamera.


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#25

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 12.08.2012 21:15
von Andy (gelöscht)
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Es sind einige Tage vergangen. Ich stehe im Bad und putze mir die Zähne. Da höre ich Joe's Stimme hinter der Tür "Johnny?" dann klopft es. "Fuck" knurre ich nuschelnd und wende meinen Kopf der Geräuschquelle zu "JA!" "Johnny....Christie ist am Telefon" Ich ziehe ich die Zahnbürste aus meinem Mund und lasse sie sinken "Okay, ich komme" antworte ich so verständlich wie möglich, mit dem Mund voller Schaum, dessen ich mich jetzt entledige, trockne mir hastig mein Gesicht und den Oberkörper ab, gehe zur Tür, öffne und nehme mein Handy in Empfang. "Danke" nicke ich Joe zu und begebe mich in die kleine Küche. "HI Christie" sage ich, während ich mir die nassen Haare aus dem Gesicht streife, die feuchte Hand an meiner nackten Brust abwische und mir danach Kaffee eingieße. "Johnny....ich habe einen Termin bei Mister Richards gemacht." ich trinke einen Schluck und gehe zum Fenster, blicke hinaus "Meinst du wirklich, dass ich jetzt schon zu meinem Anwalt müsste?" frage ich nachdenklich "Es ist doch gerade erst geschehen." "Ich denke, damit sollte man nicht allzu lange warten" antwortet meine Schwester, die meine Finanzen verwaltet und sich mit diesen Dingen bestens auskennt "Nichts gegen Vanessa, aber sie könnte dir das letzte Hemd ausziehen, wenn sie wollte." "Das ist mir scheißegal! Von mir aus, kann sie alles haben..mir geht es vielmehr um Lily und Jack" seufze ich, kratze mich an der Stirn. "Sicher" erwidert Christie. Joe kommt vorbei und nimmt sich einen Bagel, hält ihn mir entgegen. Ich bewege verneinend den Zeigefinger und hebe meine Tasse an. Er nickt und begibt sich um die Küchentheke herum, um sich wieder an den Esstisch zu setzen, wo er für mich, an seinem Laptop arbeitet. "Ich schlage vor, wir treffen uns nachher zum Lunch" meint meine Schwester. "Hmmm" mache ich und blicke zur Uhr. "Ich wollte gleich mit Joe in mein Büro in der City fahren"
Einige Stunden später, sitze ich mit Christie zusammen im Restaurant. "Ist denn wirklich alles vorbei, mit dir und Vanessa, Johnny?" fragt sie und greift über den Tisch meine Hand, die mit dem Stil meines Weinglases herumspielt. Ich sehe auf, zupfe an meinem Bart und schüttle den Kopf "Ich weiß es nicht, Christie. Ich weiß es wirklich nicht. Ich weiß nur, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr funktioniert. Denkst du ich wohne freiwillig im Hyatt und würde jetzt hier mit dir überlegen, ob schon einen Termin bei meinen Anwälten machen soll, wenn es anders liefe?" "Hmm...ja wohl eher nicht" murmelt meine Schwester und senkt den Blick. "Es tut mir Leid. Ich dachte, es würde sich wieder einrenken, nach dem Theater, wegen der Premiere in Paris." "Stimmt, du hast es ja mitbekommen" sage ich und sehe Christie an "Ja leider" sie blickt auf den Tisch "Es war nicht wegen der Kinder...stimmt's? Die waren nur ein Vorwand, dafür, dass ihr euch nicht in Paris getroffen habt....du hättest anders reagiert" meint sie dann kopfschüttelnd. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und entgegne ärgerlicher, als ich wollte "Du hast Recht, es hatte andere Gründe, doch darüber will ich jetzt nicht sprechen, Okay!?" "Ist Okay" meint Christie beschwichtigend und schaut zum Fenster. Ich sehe auf das Glas in meiner Hand, seufze "Sorry, ich wollte nicht...." "Ist schon gut. Ich verstehe ja" beruhigt mich meine Schwester "Es ist nicht leicht..." "Nein, ist es nicht" ich spüre diese Traurigkeit, diese Leere in mir "Ich wollte Jack und Lily immer ein stabiles Umfeld bieten und....und was ist jetzt?" sehe ich abrupt auf, schüttle den Kopf "Ich habe auf ganzer Linie versagt....Ich bin ein Loser, ein verdammter Loser....so sieht's aus." "Du bist doch nicht allein schuld, Johnny" will mich Christie trösten. Mein Blick wird hart "Doch, das bin ich...ich bin ein absolut ignoranter Egoist"

Ich habe beschlossen, noch mit dem Anwalt zu warten. Einige Tage sind vergangen und Vanessa's Geburtstag und Weihnachten standen vor der Tür. Vanessa bat mich, erst einmal sporadisch wieder in unser Haus einzuziehen, weil sie es bis dahin nicht übers Herz gebracht hatte, Lily und Jack die Wahrheit zu sagen und noch immer die Lüge aufrecht erhielt, ich sei in New Mexiko. Ich stimmte zu, ich wollte den Kindern Weihnachten nicht verderben. Vanessa hat es so organisiert, dass Lily und Jack häufiger bei ihren Freunden waren, damit sie die kühle Stimmung nicht so sehr mitbekamen. Vanessa stürzte sich in ihre Arbeit und ließ mich nicht mehr daran teilhaben. Ab und zu bekam ich mit, wenn ihr Musikerkollege, Mattheu Chedid anrief. Dann strahlte ihr Gesicht...so hat sie mich schon lange nicht mehr angesehen... und sie verzog sich schnell, um ungestört mit ihm sprechen zu können. Ich versuchte mir nicht anmerken zulassen, dass es mich traf...recht tief sogar... und tat so, als interessiere mich das nicht mehr und verbrachte die meiste Zeit mit meinen Freunden, um Musik zu machen. Weihnachten kam unaufhaltsam und irgendwie hatte ich die irrsinnige Hoffnung, am Fest der Liebe, das Ruder wieder herumreißen zu können.


zuletzt bearbeitet 13.08.2012 21:35 | nach oben springen


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