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#1

Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 29.11.2012 22:01
von Andy (gelöscht)
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Paris. Die Verträge sind endlich unter Dach und Fach und ich werde mit Roman Polanski, The Ninth Gate drehen. Ich freue mich, dass dies zustande kam, da es schon immer ein lang gehegter Wunsch von mir war, mit diesem begnadeten Regisseur einen Film zu machen. Ich bin nun kurz nach Unterzeichnung, in meiner Hotelsuite, schmeiße meine Klamotten auf einen Sessel und wähle Kates Nummer, um ihr die freudige Botschaft mit zu teilen, obwohl ich schon fast glaube, dass dieser Anruf wieder umsonst sein wird, da ich sie die letzten Tage des Öfteren nicht erreichen konnte, oder sie kurz angebunden war. Ich lasse durchklingeln, schiebe mir in der Zeit eine Zigarette zwischen die Lippen, zünde sie an und fluche kurz „Fuck“, reibe mir über's Auge, weil ich den Qualm hineinbekommen habe und lasse mich, mit dem Hörer am Ohr, auf die Couch fallen.

Nach 10 mal Läuten brumme ich „Dann nicht“ und lege entnervt auf. Ich lehne mich zurück, lege meinen Finger auf meine Lippen und überlege, was eigentlich zwischen uns in letzter Zeit schief läuft. „Nichts“ denke ich „Ausser, dass wir uns kaum noch sehen, jeder seinen eigenen Interessen hinterher läuft, ist es doch alles easy“ Ich lächle ironisch vor mich hin, als das Telefon mich aus meinen Gedanken reißt und geh ran. „Ja?“ „Ich bin's Polanski“ „Ah ja. Alles Okay?“ „Alles bestens. Ich wollte fragen, ob du nachher noch Lust hast, mit ein paar Leuten vom zukünftigen Team und mir, einen Trinken zu gehen....so zu sagen, auf ein gutes Gelingen und eine gute Zusammenarbeit.“ Ich überlege kurz, stimme dann aber zu „Klar. Wann?“ „Ich dachte, so gegen 7. Bei dir in der Hotelbar.“ Ich blicke auf meine Armbanduhr und sage „Yep, okay“ „Fein“ höre ich ihn am anderen Ende „Bis dann, Johnny“ „Ja....Bis dann“ bestätige ich und lege auf.

„Gut, dann habe ich noch etwas Zeit mich aufs Ohr hauen“ murmle ich, begebe mich ins Schlafzimmer und werfe mich auf das große Bett. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen, starre ich noch ein wenig die Zimmerdecke an und denke an Kate. „Haben wir denn eigentlich das Interesse aneinander verloren?“ geht es mir durch die Gedanken. Nie zuvor ist es mir so bewusst geworden, wie jetzt wo ich hier bin. Sie macht in London einen Modeljob, der sie sehr beansprucht und ich bin schon seit 6 Tagen hier in Paris. Früher haben wir bald stündlich miteinander telefoniert, wenn wir getrennt waren. Doch wenn wir heute sprechen, habe ich das Gefühl, wir sind beide von einander einfach nur noch genervt. Sie mag es nicht mehr, wenn ich mir mal mit Freunden einen Trinken gehe. Früher war es ihr egal oder sie kam mit, doch jetzt kommen nur noch ihre Vorwürfe, ich nähme keine Rücksicht auf sie, käme ständig besoffen und zugedröhnt zu ihr. „Shit....Sie soll sich nicht so haben...ist doch keinen Deut besser“ flüstere ich, während mir die Gedanken durch den Kopf wirbeln.

Vor einem halben Jahr etwa, kam das Thema Kinder bei uns auf's Programm. Ich sagte ihr, dass ich nicht mehr länger damit warten wolle, welche zu bekommen...immerhin bin ich schon 34 und mir war schon immer klar, dass ich eine Familie wollte. Doch sie hat mich angesehen...ihren entsetzten Blick werde ich nie vergessen.....als ob ich von einem anderen Planeten käme und von ihr verlangt hätte, sich von mir sezieren zu lassen. Sie wäre viel zu jung und ihre Figur ihr Kapital....“Neeeiiinnn! Das kommt überhaupt nicht in Frage, Mr. Depp. Ich genieße jetzt mein Leben und da passen Kinder eben nicht rein“ hat sie damals zu mir gesagt. Also war die Sache dann vors Erste auch gegessen. Ich schüttle meinen Kopf, weiß im Moment nicht, wie es mit uns weitergehen soll. Irgendwo liebe ich sie ja noch, doch ich kann für nichts mehr garantieren. Ich richte mich noch einmal kurz auf, greife das Whiskeyglas und die Pillendose auf meinem Nachttisch, doch nach kurzer Überlegung stelle ich den kleinen weißen Behälter wieder hin, trinke nur das Glas aus und lasse mich zurück auf das Kissen sinken. So langsam fallen mir, über meine Grübeleien, die Augen zu und ich schlafe ein.

Das Läuten des Telefons, holt mich aus dem Schlaf. Ich drehe mich auf die Seite und taste den Boden vor dem Bett ab, wo ich es zuvor hingestellt hatte. „Mensch, da muss es doch irgendwo.....ah“ Meine Finger haben es gefunden und ich hauche verschlafen in den Hörer „Ja bitte?“
Dabei kratze ich mich an der Wange und meine Hand sucht sich ihren Weg durch meine Haare. „Hey, Darling. Wie schaut es bei dir aus?“ dringt Kate's Stimme zu mir „Bei mir.....ähm....Moment“ ich wechsle die Hand und komme allmählich mit halboffenen Augen hoch. „Tja“ gähne ich und blicke zur Uhr „Hast du geschlafen?“ „Ich?“ „Ja sicher du...wer sonst? Hörst dich zumindest so an“ „Ja, ungefähr eine Stunde“ langsam werde ich klarer, sehe noch mal auf die Uhr „Was hat es denn nun heute bei dir ergeben? Seid ihr euch einig geworden?“ „Oh Wooow, das interessiert dich?“ frage ich gereizt und setze mich hin „Ja klar, interessiert mich das...warum sollte es das nicht tun?“ „Na, weil ich dich nie erreichen kann und du immer sonst wo bist“ brumme ich in den Hörer, gehe mir dabei über die Stirn „Shit, Kopfschmerzen“ denke ich, während ich weiter lausche, was jetzt von ihr kommt.


zuletzt bearbeitet 29.11.2012 22:07 | nach oben springen

#2

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 01.12.2012 23:07
von Andy (gelöscht)
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„Okay, wenn du meinst“ sie macht eine kleine Pause „Entschuldige bitte, dass ich auch nur meiner Arbeit nachgehen und nicht immer abrufbereit am Telefon warte“ gibt Kate schnippisch von sich. Ich kneife die Augen zu und balle eine Faust „Ist ja schon gut“ versuche ich zu beschwichtigen „Es ist alles gut gegangen...ich werde mit ihm drehen“ „Das freut mich“ kommt es knapp zurück. Ich nicke und massiere meine Schläfe. „Ja mich auch..... Kate?“ „Ja?“ „Ich bin übermorgen bei dir in London...wir müssen reden“ wieder kurzes Schweigen, dann fragt sie unsicher „Reden? Über was?“ „Nicht am Telefon, Liebling.....ich komme nach London, dann sehen wir weiter“ „Sicher, was machst du heute Abend noch so?“ Ich hebe den Apparat hoch und gehe damit zum Bad „Roman Polanski hat mich noch zu einem kleinen Umtrunk eingeladen“ ich gehe zur Dusche, klemme mir den Hörer unters Ohr und stelle das Wasser an „Übertreibe es nicht wieder so“ mahnt mich Kate. Ich verdrehe die Augen „Kann dir doch egal sein“ flüstere ich sauer, während ich meine Hand abtrockne „Bitte?“ fragt sie, ich schüttle meinen Kopf und beiße mir auf die Unterlippe „Ach nichts...bleib du auch sauber, Kate...ich muss mich jetzt beeilen. Wir hören uns“ „Ja Johnny, wir hören uns......ich liebe dich“

Ich schließe einen kleinen Moment die Augen, atme tief ein „Ich dich auch, Kate“ dann lege ich schnell auf. „Verfluchte Kopfschmerzen“ grummle ich, gehe noch einmal ins Schlafzimmer und greife zu den Tabletten. Ich spüle eine, mit dem Rest Whiskey aus der Flasche, hinunter und mache mich daran, unter die Dusche zu gehen.

Punkt 7, kommt der Anruf von der Rezeption, Roman und seine Freunden sind da. „Er möchte bitte noch ein paar Minuten warten“ während ich das zu der netten Frau am Telefon sage, schaue ich an mir herab. Mit einem Handtuch um die Hüften geschlungen und klatschnass stehe ich im Schlafzimmer, es bildet sich eine Pfütze um meine Füße. „Isch werde es ausrischten, monsieur Depp“ säuselt sie und ich erwidere freundlich „Danke. Sehr nett von ihnen“. Der Hörer fällt auf die Gabel und ich ärgere mich über meine permanente Unpünktlichkeit „Ey Johnny, hat keinen Zweck sich auf zu regen, du wirst es nie schaffen.“ denke ich schief grinsend, schalte die Strereoanlage an und drehe die Lautstärke hoch. Das brauche ich jetzt! Und während die Bässe so richtig dröhnen, gehe ich, besser gelaunt, ins Bad zurück, trockne mich ab, ziehe meine Klamotten über und stehe zwanzig Minuten später im Aufzug.

Eine gute Gelegenheit, mich am Empfang zu erkundigen, ob neue Nachrichten für mich eingetroffen sind. Ich trete aus dem Fahrstuhl und gehe ins Hotelfoyer, um an der Rezeption nachzufragen. Auf dem Weg dort hin, hebe ich kurz den Kopf und bemerke aus dem Augenwinkel heraus, eine Gruppe von jungen Frauen, die sich unterhaltend und lachend in der Vorhalle aufhalten. Doch ganz besonders fällt mir ein wunderschöner Rücken auf, der mir von einer der Damen zugewandt wird. Ich bleibe stehen und betrachte einen Moment ihren grazilen Nacken, da dreht sie sich plötzlich um und lächelt mich an „Bonsoir“ Peng...das war's dann wohl! Mehr brauchte es gar nicht und ich war von diesem Wesen verzaubert. Ich nicke zaghaft „Bonsoir“, gehe dann weiter zur Rezeption, während sie mit den anderen Frauen an mir vorbei, in die kleine Bar, in der ich gleich Roman treffen werde, verschwindet.

Er und seine Leute sitzen bereits an einem Tisch, als ich hereinkomme, doch fällt mein Blick zuerst zur Theke, wo sie schon auf einem Barhocker Platz genommen hat und sich angeregt unterhält. Unwillkürlich macht mein Herz einen kleinen Hüpfer, als sie in meine Richtung schaut. Verlegen wende ich mich Roman zu, begrüße ihn und die Männer, die bei ihm sind, welche er mir dann auch vorstellt. Ich nicke freundlich und hebe entschuldigend die Hände „Sorry, ich habe mich etwas verspätet. Hatte noch mit Kate telefoniert und....“ „Ist doch kein Beinbruch, Johnny. Wir freuen uns, dass du dich zu uns gesellst“ unterbricht mich Roman „Komm setz dich.Was willst du trinken?“ Ich schaue auf und sage „Einen Rotwein, bitte“ Er winkt den Kellner heran und bestellt für alle. Während für mich noch ein Stuhl an den Tisch gestellt wird, spüre ich förmlich, dass ich beobachtet werde, fühle ihre Blicke in meinem Rücken und ich weiß instinktiv, dass sie von dieser bezaubernden Person kommen.

Jetzt sitze ich hier und meine Augen suchen zwischendurch, nach der Frau an der Bar. Sie hat sich umgedreht und spricht mit ihrer Freundin. "Sie hat was" geht es mir automatisch durch den Kopf, als ich sie verstohlen mustere. Das schulterfreie Kleid umschmeichelt ihre schmale Figur und ich verspüre auf einmal den Drang, ihren Rücken berühren zu wollen.

Plötzlich schaut sie sich um und mir direkt ins Gesicht. Sofort senke ich den Blick, nehme mein Glas in die Hand und frage unverfänglich in die Runde „Ich wüsste jetzt gerne noch ein paar Einzelheiten“ „Ja, der Beginn der Dreharbeiten ist ja nun für Anfang Juni geplant...“ Ich spiele nervös mit dem Glas, während ich halbherzig zuhöre und wieder aufschaue. Sie zuckt unmerklich zusammen, als sich unsere Blicke abermals treffen und schenkt sofort ihrer Freundin wieder ihre Aufmerksamkeit. Ich grinse und schüttle leicht mit dem Kopf. „Johnny, wir hatten ja schon besprochen, dass du nicht so wirklich in die Rolle passt, da es sich ja bei Dean Corso um einen Mann handelt, der so Anfang vierzig sein soll...“ holt mich Roman's Stimme aus meinen Gedanken „Aber ich denke, Dank einer guten Maske, werden wir das Problem schon in den Griff bekommen. Richtig?“ „Hm?...Ja ja. Sorry. Ich war gerade woanders“ schrecke ich leicht hoch. Roman grinst mich an „Was macht eigentlich Kate? Immer noch so beschäftigt?“ Ich nicke „Ja, es läuft zur Zeit sehr gut bei ihr. Sie ist gefragter denn je“ antworte ich „Entschuldigt mich bitte. Ich möchte etwas vor die Tür. Frische Luft schnappen und meinem Laster nachgeben“ Dabei erhebe ich mich, greife meine Jacke und gehe an der Schönheit vorbei, nach draußen.

„Uuhh“ mache ich, als ich die kühle Luft einatme und wische mir über das Gesicht, da mich ein wenig das schlechte Gewissen plagt. Es ist schon recht lang her, dass ich mich wirklich für eine andere Frau interessiert habe, als für Kate. „Was soll ich machen? Sie gefällt mir. Eine tolle Frau“ denke ich gerade laut, als ich eine weibliche Stimme hinter mir höre. „Wer?“


zuletzt bearbeitet 01.12.2012 23:13 | nach oben springen

#3

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 02.12.2012 19:01
von Andy (gelöscht)
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Eine sehr angenehme Stimme, muss ich sagen. Ich nehme die Zigarette, welche ich gerade anzünden wollte, aus dem Mund und drehe mich um. Ihre großen Augen sind auf mich gerichtet und schauen mich fragend an. „Pardon?“ kommt es überrascht von mir. Sie grinst „Von wem haben sie gesprochen, monsieur....sie sagten doch, eine tolle Frau“ „Ähm....nichts, niemand“ erkläre ich nicht wirklich überzeugend „Aber Moment mal“ ich betrachte sie eingehender, auch ihr Blick sieht nachdenklich aus „Wir kennen uns...ja wir sind uns schon begegnet“ bemerke ich jetzt. Mein Herz hat um einige Schläge zugelegt, doch ich bemühe mich, mir nichts anmerken zu lassen. Sie neigt ihren Kopf ein wenig zur Seite. „Stimmt....Erstens, sie sind Johnny Depp und zweitens, sind wir uns schon einmal in New York über den Weg gelaufen.“ Ich hebe den Zeigefinger und nicke erfreut „Richtig, New York...in diesem Haus. Da fand eine Party statt. Ich erinnere mich...Lenny“ Ein Lächeln huscht über ihr reizendes Gesicht „Ich war damals mit ihm zusammen“ Ich führe die Zigarette, gedankenverloren zum Mund, will ziehen und bemerke, dass sie noch aus ist. Ich fange an zu lachen „Oh Mann....jetzt haben sie mich aber verwirrt, mademoiselle....sorry, es ist doch schon ein bisschen her. Helfen sie mir?“ „Vanessa....aber ich denke, wir können uns ruhig duzen. Hättest du auch eine für mich?“ sie deutet auf die Zigarette.

Endlich nehme ich mal den Blick von ihrem Gesicht und schaue auf meine Hand „Oh ja, aber sicher.....Moment“ Ich wühle in meiner Jackeninnentasche, hole das Päckchen hervor und biete sie ihr an. „Merci“ Sie nimmt eine Zigarette heraus und steckt sie sich zwischen ihre Lippen....ihre wunderschönen Lippen. „Gibst du mir auch Feuer?“ „Wie?....ah ja ja“ grinse ich verlegen und halte das Feuerzeug an die Zigarette. Sie nickt lächelnd und lässt den Rauch aus ihrem Mund aufsteigen. Jetzt zünde auch ich meinen Glimmstengel an und komme noch einmal darauf zu sprechen „Vanessa....richtig“ Ich tippe mir überlegend an den Kopf „Das war doch so ein himmlischer Nachname“ Ich blicke auf den Boden, scharre bedächtig mit dem Fuß. „Nein, nicht sagen.....ich komme gleich drauf“ Dabei höre ich ihr leises Lachen, nehme einen Zug von meiner Zigarette, schaue wieder auf und sage stolz „Paradis!.....Stimmts?“ „Jaha...wow...ich bin beeindruckt“

Ihr Grinsen wird immer breiter und da fällt sie mir auf, eine niedliche Zahnlücke. „Das würde bei uns, in Hollywood, nie passieren“ schießt es mir durch den Kopf. „Da hätte diese Frau sich schon längst das Gebiss richten lassen. Es ist toll, auf dieses individuelle, natürliche Mädchen gestoßen zu sein“

Im Hintergrund wird die Tür geöffnet und vier junge Frauen treten auf die Straße. Ich schaue über Vanessas Schulter zu ihnen herüber und sehe, dass sie hinter Vanessa treten. Ihre prüfenden Blicke ruhen auf mir. Vanessa dreht sich zu ihren Freundinnen um und spricht mit ihnen. Alles auf französisch, versteht sich und ich habe keinen blassen Schimmer, was da alles so erzählt wird. Ich ziehe noch einmal an der Zigarette, schnippe sie weg und trete nervös von einem Fuß auf den anderen. Dann beobachte ich, wie die Mädels, nach Vanessas Erläuterungen, kichernd ihre Hände vor den Mund heben und mich anstarren. Ich grinse unsicher und nicke ihnen zu. „Ich geh dann mal wieder rein“ sage ich zu ihr und vernehme plötzlich ein einstimmiges „Non non“ und eine dunkelhaarige Schönheit spricht weiter „Bleiben sie....wir sind gerade dabei zu gehen. Wir wollten Vanessa nur noch viel Spaß wünschen und...“ „Das ist Julie Bouchand, meine beste Freundin“ unterbricht sie Vanessa und hakt sich bei ihr unter. Dann deutet sie auf die anderen drei und stellt sie mir ebenfalls vor. Ich gebe die höfliche Floskel „Freut mich“ von mir und jeder einzelnen die Hand, bemerke, dass sie mich freudig mustern. „Johnny Depp“ flüstert Annette mich ungläubig anblickend, wendet sich dann noch einmal an Vanessa und sagt etwas in französisch zu ihr. Ich gehe mir verlegen durchs Haar und schüttle grinsend den Kopf.

Minuten später stehen wir dann allein vor der Bar, schauen noch dem kleinen Trupp, wild schnatternden Frauen hinterher und beschließen dann wieder hinein zu gehen.


zuletzt bearbeitet 02.12.2012 19:02 | nach oben springen

#4

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 03.12.2012 20:33
von Andy (gelöscht)
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Ich führe Vanessa zu unserem Tisch und bin überrascht, dass sie und Roman, sich kennen. „Ja Vanessa war schon zu einem Casting bei uns. War aber leider nicht das Richtige, hm!?“ Er zwinkert ihr zu und sie schüttelt den Kopf „Nein, ich hatte mir etwas anderes vorgestellt“ Erstaunt hebe ich die Augenbraue „Also auch Schauspielerin?“ frage ich verduzt „Warum hast du das draußen nicht erwähnt?“ während sie sich zu mir setzt, antwortet sie „Du hast mich nicht danach gefragt, so einfach ist das.“ Das beeindruckt mich. Sie sagt was sie denkt, ist kein bisschen eingeschüchtert.

Fasziniert hänge ich förmlich an ihren Lippen, stütze mein Kinn auf meine Hand und beobachte ihre Art und Weise sich zu unterhalten, ihre Gestik und Mimik, alles passt zu diesem kleinen Persönchen. Ich liebe es jetzt schon, wie sie ihre langen Haare zurück streicht, ihr unschuldig wirkendes Lächeln und den Einsatz ihrer Hände, wenn sie etwas erklärt. Und im Laufe unseres Gespräches entdecken wir noch viel mehr Gemeinsamkeiten, als die Schauspielerei, unsere Liebe zur Musik......“Sie singt...ey Mann, sie singt“ bemerke ich innerlich hoch erfreut, während ich weiter lausche und mein Glas leere. Bei der Kunst und Literatur, scheinen wir auch auf einer Wellenlänge zu sein. Doch leider neigt sich der Abend dem Ende und einer nach dem anderen, verabschiedet sich, um zu gehen. Roman beugt sich vor und meint zu uns „Ich befürchte, sie wollen den Laden für heute schließen“ „Oh ja“ blickt Vanessa zu ihm auf „Ich muss morgen sehr früh raus.“ dann sieht sie mich an. „Es hat mich sehr gefreut, dich wieder getroffen zu haben, Johnny.“ Ihr französischer Akzent ist aber auch zu niedlich, ich lächle und sage „Und ich hoffe, dass es nicht bei dem einen Mal bleibt. Ich fliege erst übermorgen...“ schaue auf die Uhr, ziehe die Augenbrauen zusammen und stelle fest „nein, jetzt doch schon morgen, aber wenn du irgendwann im Laufe des Tages Zeit hast, könnten wir doch auf einen gemeinsamen Kaffee....vielleicht“ ich sehe sie mit zur Seite geneigtem Kopf an, meine Hand liegt in meinem Nacken....komme mir vor, wie ein kleiner schüchterner Schuljunge, setze einen bettelnden Blick auf.....sie grinst und scheint zu überlegen, dann nickt sie zaghaft „Ich glaube, ab vier hätte ich Zeit..“ „Und Lust?“ frage ich dazwischen, meine Augen weiten sich und ich spüre, dass mein Herz einen kleinen Sprung macht, als sie antwortet „Ja auch Lust“ sie lacht.

Roman kommt vom Bezahlen zurück „So, sie schmeißen uns jetzt raus. Soll ich dich nach Hause bringen?“ sein Blick ruht auf Vanessa. „Ja sehr gern“ antwortet sie und sieht dann wieder mich an. Ich drücke die Zigarette im Aschenbecher aus, trinke noch den Rest Wein und stehe auf. „Ich komme noch mit euch raus und mache noch einen kleinen Spaziergang. Ein bisschen frische Luft kann ich jetzt vertragen“ Vanessa schaut mich mit ihren wahnsinns grünen Augen an, lächelt, erhebt sich und schlüpft in ihren Mantel, den ich ihr geöffnet hinhalte. Wir verabschieden uns mit Küsschen links und rechts auf die Wange und treten vor die Tür. „Bist du dir sicher, dass du um diese Uhrzeit noch rumlaufen möchtest?“ hakt Roman nach „Ja klar. Ich brauche das jetzt. Ausserdem bin ich schon groß und kann auf mich aufpassen“ winke ich lachend ab, schlage meinen Kragen hoch und stecke meine Hände tief in die Jackentaschen. „Ich freue mich auf nachher“ höre ich noch Vanessa, sehe ihr Lächeln, das ich erwidere und nicke „Ja ich mich auch, sollen wir uns hier treffen?“ deute mit meinem Kopf zum Eingang der Bar, wo nun das Licht gelöscht wird. „Ja“ haucht sie, während sie mir noch einen Kuss auf die Wange gibt. Ich blicke nervös auf und hoffe, dass Roman das nicht mitbekommen hat, doch der hält nach seinem Wagen Ausschau und beachtet uns nicht. Ich grinse verhalten. Sie sieht mich skeptisch an und meint „Entschuldige, es kam so über mich“ Ich nicke nur stumm, denn meine Gefühle fahren gerade Achterbahn. Weiß nicht, wie ich sie einordnen soll.

Dann ruft Roman „Er ist da....komm Vanessa. Salut Johnny“ und deutet zu uns herüber. Sie dreht sich um und geht zu ihm, um dann in den Wagen zu steigen. Durch die Scheibe winkt sie mir noch einmal zu, dann stehe ich mit gesenktem Blick, auf dem Bürgersteig und bin mit meinen Gedanken allein, die mir nun Kopfschmerzen bereiten.


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#5

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 04.12.2012 22:02
von Andy (gelöscht)
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Den ganzen Weg über, rauche ich eine nach der anderen. Ich bin mega nervös und mir völlig darüber im klaren, dass ich dabei bin, Shit zu bauen. Immer wieder flüstere ich vor mich hin, so was wie „Fuck....ich liebe Kate.....liebe ich sie?“ Ich bleibe stehen, sehe in ein Schaufenster, welches mein Gesicht widerspiegelt „Ich meine, so wirklich, bedingungslos....liebe ich sie? Johnny, willst du mit ihr alt werden?“ Was mache ich hier eigentlich? Ich führe Selbstgespräche! Tolle Erkenntnis, Johnny.... und wenn es nicht mitten in der Nacht wäre und mich Leute dabei beobachten würden.......ich hätte längst eine weiße Jacke, mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit an und die Einweisung wäre mir sicher. Ich ziehe an der Zigarette, strecke meinem Spiegelbild die Zunge raus und setze kopfschüttelnd meinen Weg fort. „Shit, ich bin noch nicht mal blau....Mensch, dann wäre mir wenigstens alles scheißegal.“ murmle ich, den Blick auf den Bürgersteig gerichtet. Ich kicke ein paar Steinchen vor mir her. Es fängt an zu Nieseln. Mir ist kalt. Ich vergrabe meine Hände noch tiefer in den Jackentaschen, presse die Arme fest an meinen Körper und sehe langsam zu, dass ich vorankomme.

Endlich wieder in meiner Suite angelangt, bemerke ich, dass mein Bett zwischenzeitlich schon wieder gerichtet wurde. Ich schlage die Decke zurück, ziehe mein Hemd aus und gehe ins Bad. Danach setze ich mich auf den Bettrand, ziehe die Jeans aus, schütte mir noch ein Glas Whiskey ein und zappe durch die Programme, suche Ablenkung, mache es mir auf dem Bett gemütlich....doch meine Unruhe nimmt kein Ende, also greife ich zur kleinen Dose und versuche mit einem meiner Helfer runterzukommen. Und siehe da, kurze Zeit später, schlafe ich dann auch ein.

Den Morgen verbringe ich in meiner Suite. Ich höre Musik, lese, faulenze und telefoniere mit Kate....ich höre ihre Stimme und mir fällt auf, dass ich sie doch vermisse. Sie klingt zerknirscht und ihre Stimme wirkt, als sei sie nicht ganz nüchtern „Johnny, du fehlst mir....ich brauche dich. Gestern war die Hölle. Die haben so einen Mist von mir verlangt...ich kann einfach nicht mehr“ Ich sitze im Schneidersitz auf der Couch, meine Finger spielen an den ausgefranzten Löchern meiner Jeans. Ich schließe für einen Moment meine Augen, denn es trifft mich hart, sie so verzweifelt zu hören „Morgen bin ich doch bei dir, Kleines. Es sind nur noch wenige Stunden, dann nehme ich dich wieder mit nach Hause...Ich will, dass du dich jetzt zusammenreißt, hörst du!?.....Ich liebe dich doch, meine Süße.“ versuche ich sie zu trösten. Ich höre, dass sie schluckt „Was trinkst du?“ frage ich besorgt und sehe auf die Uhr. Es ist gerade halb zwölf „Ist doch egal“ kommt es nach kurzem Zögern von ihr „Warum kannst du denn nicht jetzt schon zu mir kommen?“ „Hör auf, dich jetzt schon mit Alkohol abzufüllen, Kate. Dadurch wird’s nicht besser“ Sie sagt nichts. Ich hole tief Luft, setze mich richtig hin und stütze meine Stirn auf meine Handfläche „Du weißt, dass ich heute noch ein Gespräch mit den Produzenten, wegen der Skripts, habe....deshalb ist mein Rückflug erst für morgen gebucht. Ich kann jetzt nicht einfach hier weg“ „Ja, ich weiß....ich werde mich heute noch einmal durchbeißen“ höre ich sie am anderen Ende. Ich richte mich auf, nehme mir eine Zigarette vom Tisch, zünde sie an und mache einen tiefen Zug, will ihr Mut zusprechen „Siehst du, das ist meine Kate. Du wirst sehen, die Zeit vergeht wie im Flug und morgen früh, nehmen wir uns schon in die Arme“ „Ja, du hast sicher Recht, Johnny. Ich muss dann auch wieder.......ich habe dich lieb“ Noch einmal schließen sich meine Augen, bevor ich sage „Ich habe dich auch lieb, Kate.....und ich freue mich auf morgen und auf dich. Bye, Liebes“ „Bye, Darling“ haucht sie noch, dann legt sie auf.

Ich freue mich. Die Gespräche mit dem Produzententeam sind sehr gut verlaufen. Die Skripts werden uns bald zur Verfügung stehen und sie konnten den Termin, nächstes Jahr im Juni, für den Drehbeginn erst einmal bestätigen. Natürlich kann immer mal etwas dazwischen kommen, aber soweit ich weiß, ist es gut abgesichert.

Es ist kurz vor vier....ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe.... und ich stehe vor der Bar. Gut getarnt, mit Sonnenbrille und Mütze und den Blick auf die Turmuhr einer Kirche geheftet, reibe ich meine kalten Finger und warte. „Johnny“ ich drehe mich um, da ist sie. Vanessa kommt lächelnd auf mich zu. Ich grinse, denn auch sie hat ihre Augen hinter einer großen Sonnenbrille und ihre Haare unter einer bunten Mütze versteckt. Ich gehe ihr entgegen und bleibe vor ihr stehen, schiebe meine Brille etwas nach vorn und mustere sie belustigt, über den Brillenrand hinweg. „Na“ sage ich „Bin ich ja nicht der einzige Bekloppte hier“ Vanessa schlägt die Hand vor den Mund und beginnt herzlich zu lachen.


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#6

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 06.12.2012 16:21
von Andy (gelöscht)
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Ich beuge mich zu ihr und flüstere in ihr Ohr „Du musst wissen“ ich blicke mich verstohlen um, flüstere dann weiter „Die halten mich nämlich für einen amerikanischen Schauspieler, verwechseln mich andauernd mit dem...“ ich richte mich auf, verziehe mein Gesicht “... und das kann manchmal ein bisschen lästig sein“ „Nooooon“ Vanessa schaut mich kurz entsetzt an und lacht dann wieder los. „Doch....denkst du ich lüge dich an?“ sage ich ernst. „Okay, dann sollten wir versuchen, von hier zu verschwinden“ meint Vanessa noch immer kichernd. „Nun, ich warte doch nur darauf, dass du das sagst“ grinse ich, hebe die Augenbrauen „Wohin?“ „Komm ich zeig's dir. Da gibt es ein Cafe, dort können wir ungestört reden“ Sie hakt sich bei mir unter, reckt sich ein Stück und flüstert mir ins Ohr „Du musst wissen...ich habe dasselbe Problem“ Ich grinse und nicke „Ah ouiiii? Deshalb dieser lustige Aufzug. Sonnenbrille im Oktober, bei Wolken und so“ blicke an ihr herab und mir fällt auf, dass sie sogar in Jeans und dicker Jacke, sehr anziehend wirkt „Oui....wollen wir?“ holt sie mich zurück und ich antworte lächelnd „Ja, lass uns“

Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir uns hier in Paris getroffen haben. Es scheint kaum jemand Notiz von uns zu nehmen, als wir zu Fuß durch die Straßen laufen, um das, etwas ausserhalb liegende Cafe, zu erreichen. Hier und da blicken sich Leute grübelnd nach uns um, doch das ist es auch schon. „Ich bin von dieser Stadt fasziniert“ sage ich zur Seite, an der Vanessa neben mir geht ”Hier läuft alles so normal ab, hier kann man frei atmen. In LA undenkbar“ Sie schaut auf und streicht mir kurz über den Arm. „Das freut mich, Johnny. Wirklich“ „Ja, ich könnte mir schon vorstellen, hier zu leben“ meine ich ehrlich, wollte noch, mit Kate, anmerken, beiße mir dann doch auf die Zunge und schluck's runter. Ich weiß nur nicht warum.....empfinde ich schon so viel für diese Frau? Zu viel?

Nun sitzen wir in diesem schnuckeligen Cafe und unterhalten uns, bei Kaffee und Zigaretten, über Gott und die Welten. Das sie zur Zeit hier bei ihren Eltern in Paris lebt und in Frankreich ein recht angesagter Star ist. Ich erfahre, dass sie eine jüngere Schwester hat, die übrigens auch schauspielert, aber nicht ganz so erfolgreich ist wie sie und das auch sie schon Modeljobs für bekannte Designer gemacht hat. Es freut mich, so viel von ihr kennenzulernen und Kate rückt im Moment immer weiter in den Hintergrund, bis die Sprache auf ihren Ex, Lenny Kravitz, kommt. Sie waren wohl einige Jahre zusammen, doch sie hat seinen starken Drogenkonsum nicht mehr ausgehalten, denn er hat sie schließlich mit in die Szene gezogen. Aber ausschlaggebend für ihre Trennung war, seine ständige Untreue....er schleppte, nach jedem Auftritt, die Groupies haufenweise ab und vergnügte sich mit ihnen. Ich senke betroffen den Blick und lege meine Hand auf ihre, denn ich höre die Verbitterung in ihrer Stimme, als sie darüber spricht. „Das kann ich wirklich nicht nachvollziehen, Vanessa“ murmle ich und schaue wieder auf. Sie blickt die Tasse an und streicht sich gerade gedankenverloren eine Haarsträhne hinters Ohr. „Hm?“ wendet sie sich mir zu. Ich zögere, sehe zur Seite, dann wieder sie an und wiederhole „Ich kann es nicht nachvollziehen, dass er dir so weh getan hat“ Sie zieht ihre Hand unter meiner zurück und greift nach den Zigaretten. „Danke, Johnny“ sie lächelt angestrengt, holt eine Zigarette aus dem Päckchen und lässt sie durch ihre Finger gleiten. „Es ist alles schon längst vergessen, nur die Drogen noch nicht.“ Dann macht sie sie an. Ich nicke wissend und trinke noch einen Schluck von meinem Cafe au laite. „Und wie sieht es bei dir aus? Bist du noch mit Kate zusammen?“ Ihre Frage lässt mich innerlich zusammen zucken. Ich lasse die Tasse langsam sinken, hebe die Augenbrauen und antworte „Ja, bin ich“


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#7

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 07.12.2012 08:31
von Andy (gelöscht)
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„Oh“ höre ich Vanessa, sehe ihr Lächeln, doch es ist kein aufrichtiges Lächeln. Dann erstirbt es. Sie schlägt die Lider nieder und greift zum Kaffeelöffel, um in ihrer Tasse herum zu rühren. „Das ist schön, für dich....für euch“ flüstert sie stockend. Auch ich schaue verlegen auf den Tisch, spiele mit der Zigarettenschachtel. Dann nicke ich zaghaft, blicke vorsichtig zur Seite „Ja, es läuft auch ganz gut mit uns“ sage ich leise. „Zur Zeit jedenfalls“ füge ich hinzu, bemerke, dass sie nicht reagiert und starre wieder die Tischplatte an. Ich drücke die Schachtel auf das Holz und schiebe sie durch meine Finger nach oben, immer und immer wieder. Dann ergreift sie wieder das Wort „Und wo lebt ihr?“ Ich blicke auf und antworte „Überall.....hauptsächlich in LA natürlich. Doch unsere Jobs verschlagen uns in alle Welt......aber das kennst du ja sicher“ Sie legt ihr Kinn auf ihre Hand, betrachtet mich nachdenklich und erwidert „Sicher, ist bei mir doch auch nicht anders“

Dann schreckt sie auf einmal auf „Wie spät ist es?“ „Ich denke so um sieben rum“ antworte ich überrascht und blicke mich, nach einer Uhr suchend, um. „Ja, es ist viertel nach sieben..... warum?“ ich wende mich ihr wieder zu und sehe das sie aufspringt „Weil ich jetzt los muss....ich habe noch eine ganz wichtige, geschäftliche Verabredung“ Ich schaue sie verstört an und komme hoch „Aber da hast du mir gar nichts von gesagt“ „Vergessen“ ist knapp ihre Antwort. Sie setzt ihre Mütze auf und die Jacke an und sucht in ihrer Handtasche herum. „Nee, lass mal, das übernehme ich“ brumme ich, halte ihren Arm fest und versuche ihren Blick einzufangen. Sie weicht meinem aus und meint nur „Danke, aber ich zahle lieber selbst“ „Nein, du bist eingeladen......ey, was soll das denn jetzt? Ich versteh jetzt gerade nicht, was hier abläuft“ ich habe sie immer noch am Arm, ducke mich und schaue ihr in die Augen. Kurz blickt sie mich an, kann aber nicht standhalten und sieht zur Seite „Es ist wirklich nichts, Johnny. Ich bin einfach nur spät dran, das ist alles“ „Das glaube ich dir zwar nicht...“ richte ich mich wieder auf, lasse sie los und meine Arme resigniert sinken „Aber nun gut. Bekomme ich wenigstens eine Telefonnummer von dir?“

Jetzt sieht sie mich prüfend an „Ich weiß nicht wofür das gut sein soll“ doch sie greift in ihre Tasche und holt ein Kärtchen heraus. „Ich dachte ganz einfach, wir wären Freunde und könnten in Kontakt bleiben“ gebe ich aufrichtig von mir. Sie blickt eine Weile nachdenklich auf die Karte, reicht sie mir dann aber doch herüber „Ja sicher, das können wir. Hier, meine Nummer“ Ich nehme sie an mich „Danke.....warte....ich schreibe dir meine auch auf“ taste meine Taschen ab „Fuck, kein Stift“ murmle ich, sehe sie fragend an. Endlich lächelt sie mal wieder, schüttelt aber mit dem Kopf. „Pardon, ich habe auch keinen dabei“ „Hm.....Garcon, sil vous plait“ winke ich den Kellner heran und bitte ihn um einen Stift und Zettel, was er mir auch sofort bringt. Schnell habe ich meine Telefonnummer notiert und gebe sie Vanessa. Ein letztes Mal sehen wir uns intensiv an und plötzlich kommt es über mich, ich nehme sie in die Arme und drücke sie an mich, lasse sie aber sofort wieder los und entschuldige mich bei ihr „Non, ist schon in Ordnung“ sagt sie nervös, richtet ihre Jacke, nimmt ihre Handtasche und fügt leise hinzu „So ich muss jetzt. Es wird Zeit“ Ich nicke und flüstere „Soll ich dich nicht noch ein wenig begleiten?“ doch sie schüttelt nur mit dem Kopf. „Ich werde abgeholt“ „Alles klar Vanessa.....wir hören uns“ Dann haucht sie mir noch einen Kuss auf die Wange und ich blicke ihr schweren Herzens hinterher, als sie durch die Tür tritt und aus meinem Blickfeld verschwindet.

Die Nacht war eine Katastrophe. Ich konnte, trotz ein paar Drinks, nicht schlafen, habe mich hin und her gewälzt. Meine Gedanken kreisten nur um zwei Frauen. Bin letztendlich so gegen fünf eingedämmert, um dann schon wieder um sieben von Weckdienst geweckt zu werden.

Dementsprechend ist nun auch meine Verfassung, als wir endlich in London-Heathrow landen. Ich verschwinde erst einmal auf der Toilette, werfe mir eine handvoll Wasser ins Gesicht, um einigermaßen wach zu werden, streiche meine Haare zurück und betrachte mich im Spiegel... bemerke zerknirscht, meine dicken, dunklen Augenringe. Ich stütze mich auf das Waschbecken „Ey, so kann ich ihr nicht unter die Augen treten. Kommen doch eh wieder nur dumme Fragen von ihr“ brumme ich sauer und ziehe die getönte Brille von meinem T-shirt Kragen ab, um sie aufzusetzen und denke „Naja nicht gut, aber besser“

Bob, mein Bodyguard, wartet draußen auf mich und als ich die Toilette verlasse, deutet er schon in Kates Richtung, die nun freudestrahlend und von drei Gorillas umringt, auf mich zukommt. Mit im Schlepptau, Duzende von Paparazzis, die auch sogleich ein Blitzlichtgewitter über uns hereinbrechen lassen, das seines Gleichen sucht. „Hallo altes Leben, du hast mich wieder“ knurre ich frustriert und schicke meinen Blick gen Himmel.


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#8

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 07.12.2012 18:42
von Andy (gelöscht)
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Wir sind in Kate's Hotelsuite angekommen. Als sie die Tür hinter uns ins Schloß fallen und den ganzen scheiß „Johnny hier gucken, Kate da gucken“ Rummel draußen lässt, steuere ich erst einmal auf das breite Sofa zu, setze mich und strecke alle Viere von mir. „Hach“ seufze ich laut und richte mich wieder auf. Kate steht in der Tür und stützt sich lasziv am Rahmen ab. Ihre Augen mustern mich interessiert. Ich hebe eine Braue und erwidere ihren Blick. Während ich meine Mütze vom Kopf ziehe, meine ich „Na, komm schon zu mir“ und klopfe mit der Hand auf den leeren Platz neben mir.

Kate grinst mich an, lässt die Hand sinken und kommt zu mir herüber. Ich verfolge ihre katzenartigen, eleganten Bewegungen und spüre, wie sehr ich diese Frau begehre....mein Verlangen, sie jetzt ganz nah bei mir zu haben. Ihre bloße Anwesenheit, reicht schon aus, um bei jedem Mann bestimmte Fantasien in Gang zubringen, ihren Verstand aussetzen zu lassen. „Und ich habe sie hier bei mir“ denke ich, wohl wissend, von tausenden von Männern beneidet zu werden.

Unterwegs greift sie noch eine Flasche Wein, lässt mich dabei nicht aus dem Blick und tritt neben mich. Sie setzt sich. „Johnny Darling?“ haucht sie ihre Stimme in mein Ohr. Ich bekomme eine Gänsehaut. „Hm?“ wende ich mich ihr zu „Johnny, hast du mich vermisst?“ Sie kommt noch näher „So wie ich dich?“ „Ja, Kleines, das habe ich“ flüstere ich, drehe mich ganz zu ihr herum, streichle ihren Oberschenkel und betrachte forschend ihr Gesicht. Ihre Lippen suchen meine und sie vereinen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss. Dann hält sie inne, führt die Flasche an ihren Mund und trinkt. Danach drückt sie meinen Oberkörper gegen die Rückenlehne der Couch und lässt mir den Inhalt der Flasche in den Mund laufen. Ein Schwall ergießt sich über meinen Hals und rinnt auf meine Brust hinunter, verfärbt mein Hemd und T-shirt in einen Rotton, doch ihre Zunge ist bereits unterwegs, meine Lippen und meinen Hals sauber zu lecken, was bei mir bewirkt, dass ich meine Augen schließe und ihr Tun genieße. Während ihre Zunge mit meinem Schlüsselbein beschäftigt ist, gleitet ihre Hand über mein nasses T-shirt, über meinen gesamten Oberkörper.....meine Gefühle geraten in Wallung und als sie schließlich ihr Bein auf meinen Schenkel legt und damit meine, doch schon recht deutliche Wölbung in meiner Jeans reibt, packe ich ihr Gesicht zwischen meine Händen und ziehe sie, wild küssend, mit mir auf den Boden.

Ihr Kopf liegt auf meinem Arm, meine Finger streicheln ihren Oberarm. Ich halte ihr die Zigarette hin, sie nimmt sie, zieht daran und gibt sie mir wieder zurück. Ich schiebe sie mir in den Mund und starre gedankenverloren, die Decke an. Ich will mit ihr sprechen, doch nach diesem heißen Liebesspiel, weiß ich nicht so recht, wie ich es anfangen soll. „Wenn wir wieder in LA sind.....ich finde, dann ist immer noch Zeit genug“ rede ich mir innerlich ein und gebe mich erst einmal damit zufrieden.

„Hast du schon gepackt, Süße“ frage ich und komme hoch. Sie nimmt ihren Kopf von meinem Arm, damit ich mich auf ihn stützen kann. Ihre Finger streichen über meine Brust, doch sie schaut mich an. „Ja, habe ich und unser Flug, geht um kurz nach sechs.“ „Das ist gut“ sage ich während ich die Zigarette im Ascher ausdrücke „Ich freue mich schon auf zu Hause......erzähl mir doch, wie es dir hier bei deinem Job so ergangen ist.Wie war Karl denn so drauf, hm?....“ Sie lacht auf und beginnt mir von Zickereien und Intrigen zu berichten, wie es sie nur in der Modebranche geben kann.


Ein paar Wochen später wieder in LA. Ich habe noch immer nicht mit Kate gesprochen. Denke auch ehrlich gesagt nicht mehr daran, weil wir uns im Moment blendend verstehen. Tja man kann sagen, wir genießen unsere Zweisamkeit in vollen Zügen, haben zur Zeit keine Verpflichtungen und leben auf Teufel komm raus.

Wir sind heute Abend auf einer Party eingeladen, für die sich Kate, im Bad, schon seit einer gefühlten Ewigkeit fertig macht. Ich sitze im Wohnzimmer und spiele ein wenig auf meiner Gitarre, da klingelt das Telefon.


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#9

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 10.12.2012 21:45
von Andy (gelöscht)
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Ich blicke auf und greife zum Hörer. „Ja?“ „Salute Johnny. Ich bin's Vanessa“ Ich schlucke, sehe verstohlen zur Tür, um mich zu vergewissern, dass Kate jetzt nicht jeden Moment erscheint und entgegne dann erfreut „Vanessa.....oh Mann, ist das schön, dass du dich meldest. Wie geht es dir? Was macht Paris?“ „Echt? Freust du dich?“ „Ja auf jeden Fall und wie....aber sag schon. Wie geht es dir?“ „Mir geht es gut.....ich dachte schon ich rufe ungelegen an“ „Nein nein, echt nicht“ hebe ich meine Augenbrauen. Ich hatte schon längst vergessen, wie reizend ihre Stimme klingt. Ich lächle in mich hinein und frage interessiert „Was gibt es denn Neues aus Paris zu berichten?“ Vorsichtig lege ich die Gitarre beiseite, fische in meiner Jeanstasche nach meinem Tabakpäckchen, drehe mir eine Zigarette und höre zu, was sie mir zu erzählen hat.

Ich erfahre, dass sie einen neuen Plattenvertrag angeboten bekommen hat und demnächst auch wieder drehen möchte. Doch was mich am meisten freut, ist die Tatsache, dass sie fast clean ist und den Drogenkonsum stark reduzieren konnte. „Das ist ja fantastisch, Vanessa“ sage ich erfreut „Es ist so toll, dass es wenigstens dir glückt, das Zeug in den Griff zu bekommen.“ leise setze ich noch hinzu „Wenn ich da an so manch anderen denke...“ und blicke auf meine Finger, zwischen denen die Zigarette vor sich hin qualmt. „Johnny, was ist?“ höre ich Vanessa am anderen Ende. Ich hebe meinen Kopf, wische mir mit dem Daumen über die Stirn. Ich räuspere mich „Ähm nichts, warum!?“ „Ich dachte. Du hörtest dich auf einmal so anders an.“ „Nein...es ist wirklich alles okay“ Kurzes Schweigen, dann sagt sie „Du....Ich werde in zwei Wochen nach LA kommen. Für Modeaufnahmen“ Ich erstarre, denn ich spüre, dass ein leiser Anflug von Freude in mir aufsteigt. Sie erzählt weiter „Es wird nur für zwei Tage sein, aber ich dachte....“ sie macht eine kleine Pause „Das wir uns sehen könnten?“ ergänze ich den Satz automatisch. Ich höre ihr leises Lachen. „Ja genau, du hast es erraten. Und? Wäre es möglich?“ „Das....das passt wunderbar.“ Stottere ich erfreut. „Ich glaube, Kate hat in vierzehn Tagen auch wieder zu arbeiten. Da könnte ich mir genug Zeit nehmen und dir einiges zeigen“ „Oh ja“ ruft sie fröhlich, dann meint sie doch etwas nachdenklich „Naja, so sehr viel Zeit werde ich natürlich nicht haben, sind ja nur zwei Tage und ich bin dann nicht zu meinem Vergnügen dort....“ „Lass mich mal machen, Vanessa“ unterbreche ich sie „Du gibst mir noch den genauen Termin. Den Rest erledige ich“ „Okay“ Auf einmal höre ich die Tür vom Badezimmer. „Vanessa, ich muss jetzt Schluss machen, Kate und ich, wir wollen gleich noch los“ meine ich ein bisschen nervös. „Ah ja sicher“ ihre Stimme verändert sich etwas, sie hört sich trauriger an. Ich presse meine Lippen zusammen und sage dann bestimmt „Ruf mich an, wenn du genaueres weißt, ja!? Versprochen?“ „Ja versprochen. Ich wünsche dir und Kate noch viel Spaß. Salute, Johnny“ „Salute Vanessa und Danke“

Dann beende ich das Gespräch, nehme mein Whiskeyglas und lehne mich zurück, warte auf Kate, die auch schon herein kommt. Ich betrachte sie, bemerke „Schick, Kleines“ und ernte ein Lächeln von ihr. „Danke, Johnny.....ähm, weißt du wo ich meine Tasche habe?“ „Welche?“ Sie blickt sich suchend um „Ah hab sie schon“ sagt sie und nimmt die Handtasche vom Stuhl. Sie holt ein kleines Päckchen heraus und legt es auf den Couchtisch. Ich beobachte sie, mit geschmälerten Augen dabei, wie sie zum Regal geht und sich den Spiegel greift. Dann kommt sie zu mir herüber und setzt sich auf den Sessel gegenüber von mir. Ich trinke einen Schluck, während ich ihr weiter zusehe, wie sie das Tütchen öffnet und einen kleinen Haufen Koks auf den Spiegel schüttet. Wieder sucht sie in ihrer Tasche und fördert ein dünnes Röhrchen zu Tage. Geschickt verteilen ihre Finger das weiße Zeug, auf dem glatten Untergrund und sie arbeitet die Linien heraus.

Ich trinke das Glas aus, knalle es auf die Tischplatte und frage gereizt „Muss das schon wieder sein?“ Kate schreckt hoch und erwidert „Was hast du denn auf einmal? Willst du auch?“ Sie bietet mir das Röhrchen an. Ich beuge mich vor, meine Augen verengen sich, spüre wie die Wut in mir aufsteigt und ich zische „Nein ganz bestimmt nicht. Du weißt, dass ich mir nichts aus diesem Scheiß Zeug mache. Wir sind noch nicht mal auf dieser verdammten Party und Miss Moss muss sich schon wieder den Schnee in den hohlen Kopf ziehen. Hältst du es nicht mehr ohne aus?“ „Das musst, du Mistkerl, mir gerade sagen....geh doch mal ins Bad und guck hinter den Spiegel, Mister Depp. Alles was du da findest ist deines....soll ich mal aufzählen, was du dir jeden Tag an Pillchen so reinziehst, HÄ? Vom Saufen mal ganz abgesehen.“ schreit sie mich an.

Ich fixiere sie zornig, spüre, dass meine Kieferknochen zucken. „Reiz mich nicht, Kate. Ich warne dich.“ Meine Stimme klingt drohend „Ach soll ich nicht?“ funkelt sie mich an „Ich sag dir mal was. Ohne deine kleinen bunten Helfer, wärst du doch nur ein Schlappschwanz, der nichts auf die Reihe kriegt. Der sich nur heulend in seiner Bude verkriecht und sich nur allzu gerne selbst bemitleidet“ „Halts Maul“ brülle ich sie jetzt an. „Einen Scheiß werde ich“ kontert sie „Kannst wohl die Wahrheit nicht vertragen. Ich mache das, was ich will“ Dann dreht sie sich weg, beugt sich über den Spiegel und zieht sich die erste Linie. In mir brodelt wahnsinniger Zorn. Sehe auf einmal Vanessa vor meinem geistigen Auge „Ich bin auf dem besten Wege“ höre ich ihre Worte. Ich springe auf und schreie „Lass es“ Sie blickt zu mir hoch und meint nur „Nein“ und senkt wieder den Kopf. Meine Hand erhebt sich, doch als ich sie herunter fahren lasse, zwingt mich innerlich etwas zu stoppen. Statt ihr eine Ohrfeige zu verpasse, greife ich das Glas und schleudere es gegen die Wand. Es zerspringt in kleinste Splitter. „Bist du verrückt geworden?“ kreischt Kate's Stimme in meinen Ohren. „Sind wir mal wieder so weit?“ Ich kneife meine Augen zu, balle meine Hand zu einer Faust, starre dann an die Wand, wo zuvor das Glas landete und zische rau durch meine Zähne „Sei froh, dass es nicht dich erwischt hat, Kate“ Dann verlasse ich das Zimmer.


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#10

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 11.12.2012 19:57
von Andy (gelöscht)
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Ich befinde mich in meinem Musikzimmer, im obersten Stock, wo ich mich gerade an einer meiner Gitarren abreagiere. Habe schon gehört, dass Kate das Haus verlassen hat. Geht wohl jetzt allein zu dieser Party. Ist eh ihr Bekannter, mit dem ich, an sich, wenig zu tun habe. Ich drehe den Verstärker auf und lasse es mal so richtig krachen. Meine Finger fliegen über die Saiten und die E-Gitarre kreischt in den höchsten Tönen. Eine ganze Zeit lang, malträtiere ich das Instrument, komme dabei allmählich ins Schwitzen. „Fuck you Kate....warum treibst du es immer auf die Spitze?“ flüstere ich und spiele, bis zur Erschöpfung, die harten Akkorde.

Ein wenig ist meine Wut mit den letzten schrillen Tönen verraucht, doch es pocht in meinen Schläfen. „Nein jetzt nicht“ denke ich, als mein Blick zur Tür fällt „Ich schaff's auch ohne“, packe die Gitarre weg und setze mich auf den alten abgenutzten Sessel. Meine Hand fährt nervös über mein feuchtes Gesicht, trinke Whiskey, rauche und starre unentwegt diese verdammte Tür an. Das Pochen nimmt zu, meine Hände beginnen zu zittern, sehe das der Inhalt des Glases hin und her schwappt. Ich presse den Daumen gegen meine Lippen, meine Zähne bearbeiten sie von innen....“Nein, ich will das jetzt nicht“ doch meine Gedanken kreisen nur noch um das, was sich hinter dieser Tür befindet...um das, was mir den scheiß Schmerz und das verfluchte Zittern nimmt. „Ey Johnny..nur zwei Stück, nur zwei kleine Dinger und dir geht’s wieder besser“ flüstert mir der Teufel auf meiner Schulter zu, den Engel auf der anderen, habe ich schon längst vertrieben. Also stehe ich auf, kralle die Finger um das Whiskeyglas und gehe durch diese Tür, um die Treppe, die nach unten führt, herunter zu hasten. Im Bad reiße ich den Spiegelschrank auf und lasse meine Augen suchend darin umherwandern, nehme meine Hände zur Hilfe, schiebe sämtliche Dosen, Röhrchen und Fläschchen zur Seite, sodass einige laut scheppernd ins Waschbecken fallen. Triumphierend halte ich dann endlich das Gesuchte in meiner Hand. Ein schiefes Grinsen huscht über mein verschwitztes Gesicht. Schnell ist der Verschluss, trotz Zitterns, entfernt und ich lasse mir zwei Tabletten in meine Handfläche fallen, schiebe sie mir in den Mund und trinke den Whiskey, um sie herunter zu spülen. Ich streiche mir den feuchten Pony aus der Stirn und blicke in den großen Spiegel. Meine Augen sehen mich traurig an. Ich senke den Blick „Shit....Kate hat Recht....so verdammt Recht. Du bist ein Loser“ sage ich leise und gehe.

Jetzt sitze ich wieder in dem Sessel. Das Pochen in meinem Kopf ist weg und ich fühle mich gut....um genau zu sein super gut. Kate ist nun schon mehrere Stunden unterwegs und ich habe keine Lust, hier zu versauern, mache mich auf den Weg nach unten, schnappe meine Jacke und Autoschlüssel, verlasse das Haus und steige in meinen BMW Roadster. 20 Minuten später halte ich vorm Viper Room. Mein Blick schweift zum Eingang, wo sich um diese Zeit eine Traube von Menschen befindet. Ich ziehe meine Mütze tiefer ins Gesicht, beschließe den Hintereingang zu benutzen und biege in die Seitenstraße.

„Hey Johnny“ begrüßt mich Jack, einer unserer Türsteher, mit einem freundschaftlichen Schlag auf meine Schulter „Was verschafft uns diese Ehre? Warst ja schon länger nicht mehr hier“ „Tja, ab und zu muss man doch mal nach dem Rechten sehen. Ich weiß ja nicht, was ihr hier alles so treibt, wenn man nicht da ist“ grinse ich ihn an. Er zwinkert mir zu und lässt mich durch. Ich gehe den schmalen Gang hinunter und betrete die eigentliche Bar. Es ist gut was los. Die kleine Tanzfläche ist voll und die Gogos geben alles um das Publikum aufzuheizen. Ich schiebe mich durch die Menge und höre hier und da „Hallo Johnny“ grüße und winke zurück und begebe mich so zur Theke, wo Lucy mir schon das Übliche serviert. „Ey, schön dich zu sehen, Johnny“ versucht sie den Krach zu übertönen, beugt sich zu mir herüber und lächelt. Ich fasse ihr in den Nacken, ziehe sie ein Stück über den Tresen und drücke ihr einen Kuss auf den Mund. Dann lasse ich sie wieder los, setze mich auf einen Hocker und meine zwinkernd „Ich freue mich auch“ sie grinst und macht sich wieder an die Arbeit. Ich hole meinen Tabak hervor, zünde eine Zigarette an und nehme das Glas, trinke einen großen Schluck und verschaffe mir einen Überblick. Da kommt auch schon Steve auf mich zu und umarmt mich stürmisch. „Hi alter Freund. Lässt du dich auch mal wieder blicken?“ er nimmt etwas Abstand und mustert mich freundlich. Ich nicke, lege ihm eine Hand auf die Schulter „Sicher. Muss euch doch mal auf die Finger gucken und mich vergewissern, ob alles läuft“ Er nickt ebenfalls und deutet auf die Leute „Wie du siehst, läuft's prächtig“ ich schaue auf und merke wie mein Blick an einer Frau hängen bleibt, die sich knutschenderweise an einen Typ gehängt hat. Ich lasse das Glas sinken „Kate“


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#11

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 12.12.2012 21:51
von Andy (gelöscht)
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Ich will gerade wutentbrannt aufspringen, da hält mich Steve am Arm zurück. „Ey Johnny, das bringt doch nichts“ Er sieht zu den Beiden hinüber und gibt zu bedenken „Das ist doch nur verschwendete Energie.“ dann blickt er mich wieder an „Und du kennst sie doch lange genug und weißt, dass sie nicht anders kann“ Doch ich reiße mich von ihm los und schiebe mich, zu allem entschlossen, durch die Leute.

Kurz bevor ich sie erreicht habe, bleibe ich plötzlich stehen. Sie hat mich noch nicht entdeckt. „Ich habe einfach keinen Bock mehr auf die Frau“ geht es mir durch den Kopf, den ich nun unmerklich schüttle „Doch es tut weh, sie so zu sehen“ murmle ich leise, balle eine Faust und schiebe sie in meine Jackentasche, will jetzt nur noch raus hier. Da rempelt mich irgendein besoffener Typ an, drehe mich schlagartig um und schubse ihn zurück. „Pass doch auf, Idiot“ zische ich mit geschmälerten Augen und versuche mich an ihm vorbei zudrücken, doch der Kerl hält mich fest und meint „Willst du Ärger?“ „Ey, den Ärger hast du bereits“ antworte ich gereizt und deute auf Jack, der schon auf uns zu kommt und ihn schnell am Kragen packt. „Ist nämlich mein Laden hier. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Arschloch“ nicke Jack grinsend zu und dränge dann weiter nach draußen, um endlich an die frische Luft zu gelangen. Hier lehne ich mich an die Hauswand, drehe mir erst einmal eine Zigarette und beobachte belustigt, wie Jack den schmierigen Typen durch die Tür bugsiert und mit einem Tritt in den Hintern nach draußen, auf den Bordstein befördert. Jack wendet sich zu mir um und lächelt „Den hatten wir schon den ganzen Abend im Visier“ „Verstehe“ sage ich grinsend und ziehe an meiner Zigarette „Man kann sich halt auf dich verlassen, Jack“ klopfe ihm auf die Schulter und verabschiede mich „Bis demnächst, alter Knabe. Halt die Ohren steif“ „Willst du schon gehen, Boss?“ Ich nicke „Ja. Mir reichts für heute. Wenn ich bleibe....“ Ich sehe durch die Tür, ins Innere „Dann bleibt es nicht so friedlich und Kate läge dann da“ mein Kopf deutet zu dem Kerl, der sich gerade aufrappelt und wankend das Weite sucht.

Nachdem ich, mit gehörigem Zorn im Bauch, durch das nächtliche LA gefahren bin und versucht habe, meinen Kopf wieder frei zu bekommen, sitze ich im dunklen Wohnzimmer, bin gerade dabei, mich besinnungslos zu saufen, um das Elend unserer Beziehung zu vergessen, bis ich Kates Wagen höre. Vor mich hin fluchend, warte ich auf sie und starre zur Wohnzimmertür. Kurz darauf, erscheint darin ihre Silhouette. Ich mache das Licht an, Kate zuckt zusammen und blinzelt erschrocken zu mir rüber.

„Oh Shit“ flüstert sie, als sie mir in meine zu Schlitzen verengten Augen blickt und dreht sich zu jemanden, der hinter ihr steht, um. „Ja, oh Shit....kannst ihn gleich wieder nach Hause schicken“ schreie ich ihr entgegen und deute, mit dem Glas in der Hand, hinter sie. „Ich will deinen Lover nicht hier haben und schon gar nicht in meinem Bett“ füge ich lallend und nicht mehr Herr meiner Stimme, hinzu. Ich höre ihr Kichern und wie sie mit dem Kerl tuschelt. Das heizt meine Wut noch an und ich brülle „Am besten, du gehst gleich mit....pack deine Sachen und verschwinde aus meinem Leben..du...du, ach Fuck“ dabei richte ich mich auf, schiebe das Glas auf den Tisch und komme von der Couch hoch....habe aber einige Standschwierigkeiten und falle wieder auf das Sofa zurück. „Ey, reg dich mal ab“ tönt Kate. Ich blicke auf und bemerke, dass sie längst vor mir steht „Raus“ schreie ich, dann erst sehe ich, dass nicht ein Kerl bei ihr ist, sondern Sarah, eine ihrer Modelkolleginnen, die mich belustigt anstarrt „Wo ist er?“ frage ich nun, während ich meine Augen von der einen zur anderen wandern lasse „Hä....wo ist der Typ? Mir machst du nichts vor...ich habe dich im Viper Room gesehen, Kate“ Doch sie winkt nur ab „Ach das ...das war nichts, Liebling.....ich habe mich doch nur ein bisschen amüsiert“ Sie setzt sich zu mir und lehnt sich gelassen zurück, ihre Finger gleiten durch meine Haare „Glaub mir, ich liebe doch nur dich.....setz dich doch, Sarah“ dabei deutet sie zum Sessel neben mir, auf dem es sich Sarah nun bequem macht. Ich schlage Kates Hand weg und zische „Lass das...ich steh jetzt nicht auf deine Spielchen“

Sie lacht nur, ignoriert einfach meine Laune und zwinkert Sarah amüsiert zu. „Du hast doch nichts dagegen, wenn sie heute hier schläft“ haucht Kate wieder an mich gewandt, legt ihre Hand auf meinen Oberschenkel und lässt sie ein Stück weit hinauf gleiten. Ich blicke missmutig zwischen meine Beine, packe ihre Hand und schiebe sie zur Seite, schaue sie wieder an „Nein, nicht doch, Kate...zieht hier ruhig eure Linien, lasst euch nicht von mir stören..holt doch auch noch die Typen dazu und...“ „Ach, hab dich doch nicht so....du lebst doch auch nicht gerade wie ein Mönch. Sieh dich doch an“ unterbricht sie mich gereizt. Mir reicht's jetzt. Wutentbrannt springe ich auf, halte kurz inne, weil sich alles dreht, doch als ich mich wieder etwas stabilisiert habe, beuge ich mich zornig zu Kate hinunter „Mach was du willst! Hauptsache ihr seid nachher verschwunden...“ ich tippe ihr auf die Brust und setze heiser hinzu „...ich will dich nicht mehr sehen. Du kotzt mich nur noch an!“ Sarah kichert blöd vor sich hin, Kate betrachtet mich ebenso und grinst nur dämlich. „Bin ich jetzt sooo besoffen, oder hat sie vorhin ihr letztes bisschen, beschissenen Verstand verkokst“ denke ich und schüttle meine Kopf. „Sie hat ihn eindeutig verkokst“ entscheide ich für mich und brumme sauer „Ach, leck mich doch“ schnappe mir die halbvolle Whiskeyflasche und begebe mich fluchend, die Treppe zu unserem Schlafzimmer hinauf... ärgere mich darüber, dass ich wieder so gut wie nüchtern bin.

Komischerweise übermannt mich der Schlaf recht schnell und ich schnalle zuerst überhaupt nichts, als spüre, wie jemand unter meine Decke schlüpft. Mir wird warm, drehe mich auf die Seite und fühle den Körper vor mir. Meine Augen öffnen sich einen Spalt. Doch ich kann nichts erkennen „Kate?“ murmle ich verschlafen und höre hinter mir ein „Ja?“. „Hm?“ brumme ich erstaunt, spüre, dass sie an meinem Rücken rutscht und drehe mich erschrocken zu ihr um. „Was soll das?“ ich bin auf einmal hellwach. „Ich will mich bei dir entschuldigen“ flüstert Kate, mit einem unschuldig wirkenden Augenaufschlag und legt ihr Kinn auf meinen Oberarm. Plötzlich lenkt eine Bewegung auf meiner anderen Seite, meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich wende den Kopf und sehe in Sarahs Gesicht. „WIR wollen uns entschuldigen“ haucht sie mir ins Ohr und lächelt mich an.


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#12

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 13.12.2012 21:28
von Andy (gelöscht)
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Ich weiß nicht, ich muss in diesem Moment dreinschauen, wie ein Auto....verstehe noch gar nicht, was hier abgeht.....rutsche zwischen den Grazien hoch und lehne mich an das Gitter des Bettes. Ihre Augen folgen mir. Hektisch fährt meine Hand durch meine Haare. „Ne, Kate bitte nicht....eure Entschuldigung ist angenommen, aber ich will jetzt schlafen“ Ich gucke beide an und fahre fort „Allein“ Ich höre mich schon fast flehend an, doch scheint es nicht wirklich überzeugend rüber zu kommen, denn ich bemerke, dass Kate etwas Metallisches hinter ihrem Rücken hervor zaubert, spüre Sarahs Hand, die unter der Decke ihren Weg zwischen meine Beine sucht. „Oh, was muss ich denn da feststellen“ sagt sie entzückt, als sie angekommen ist „Schläfst du immer nackt?“ Meine Augen weiten sich, rutsche erschrocken noch ein Stückchen höher. Kate kichert und nickt, dabei hält sie mir etwas vor die Nase, das wie Handschellen aussieht. Jetzt schüttle ich energisch den Kopf „Komm, lass das ja...dazu habe ich überhaupt keine Lust..und schon gar nicht zu Dritt...Wer weiß, was ihr zugedröhnten Weiber alles mit mir anstellt“ protestiere ich, mit einem leichten Anflug von Panik in meiner Stimme und versuche mich zwischen ihnen frei zu kämpfen, um hoch zu kommen und zu flüchten. Doch Kate ist komischerweise schneller, wirft sich auf mich und dreht meinen Arm vor das Gitter. Ich versuche noch, sie von mir herunter zu befördern, doch Sarah reagiert sofort, schlingt ihr Bein mit aller Kraft um meines und hält mich so in Schach. Dann drückt sie meinen rechten Arm vor die Stäbe und lässt die Handschellen einrasten. Ich weiß gar nicht wie mir geschieht, entwinde Kate meinen Arm und zerre an der Fessel „Das ist also eure Art, euch bei mir zu entschuldigen“ brülle ich ausser mir „Ich sagte doch bereits, dass ich heute nicht auf Fesselspielchen stehe“ ich weiß nicht, ob ich gerade heulen oder lachen soll. „Ey, vertraust du mir nicht, Süßer?“ fragt Kate und sieht mich beleidigt an. „Soll ich ehrlich sein?“ entgegne ich, sehe die auf meinem Bauch sitzende, in Dessous gekleidete Frau, durch meine Ponysträhnen hindurch an. Sie tut so, als ob sie angestrengt nachdenkt. Sarah lacht plötzlich laut auf. Ich zucke zusammen und werfe ihr einen wütenden Blick zu. Sie richtet sich auf und grinst verlegen. Dann fasst Kate mir ans Kinn, zwingt mich, sie anzusehen und sagt „Nö, ich weiß was du willst, was dich scharf macht, Sweetheart“ Dann presst sie ihre Lippen auf die meinen, schiebt dabei meine Hand zum Gitter und ich merke, dass Sarah über mich hinweg klettert, um auch diesen Arm zu fixieren.

Kate küsst mich begierig, was ich erwidere. Unsere Zungen spielen in unseren Mundhöhlen. Sarah kniet sich neben uns auf's Bett und ich fühle ihre Finger auf meiner Brust, sie wandern zu meinen Brustwarzen und umkreisen sie langsam. Ich keuche, vom Kuss abgeschwächt, auf und verdrehe die Augen. Heiße Gefühle steigen in mir hoch. Doch plötzlich beißt mir Kate in die Unterlippe. Wie ein kleiner Blitz, durchzuckt mich der Schmerz und ich reiße meine Augen auf „Aautsch! Was soll das?“ fluche ich und drehe meinen Kopf zur Seite, schmecke mein Blut. Kates Zunge leckt über meinen Mund, meinen Bart und lässt dann von mir ab. „Bist du irre?“ frage ich etwas pikiert, sehe sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. „Ja“ haucht sie „Ich bin irre....irre vor Verlangen nach dir, Johnny“ Sie lächelt, wuschelt mir durchs Haar und geht von mir herunter.

Sarah stellt sich neben sie vor's Bett. Beide tragen schwarze Spitzendessous. „Sie sehen sich verflucht ähnlich“ überlege ich. „Komisch ist mir noch nie aufgefallen....Niedlich!“ Mit zur Seite geneigtem Kopf, beobachte ich die Beiden. Sarah hat aber im Gegensatz zu Kate, lange, dunkle stark gelockte Haare und ist ein Stück größer und fraulicher gebaut, als Kate.

Erst wird getuschelt, dann bauen sich die Beiden vor dem Bett auf und ziehen mir die Decke weg. Kate fängt an zu gackern „Na, habe ich dir zu viel versprochen?“. Sarah schluckt und schüttelt bedächtig den Kopf, kann den Blick gar nicht abwenden. Ich schaue zur Zimmerdecke und meine genervt “Och, kommt schon...noch nie einen nackten Mann gesehen? So jetzt hattet ihr euren Spaß, haha“ Ich schneide eine Grimasse, schlage meine Beine übereinander und rutsche peinlich berührt, etwas höher. Endlich sieht Sarah zu Kate herüber und starrt nicht mich unentwegt an. Ich kann etwas durchatmen...frage mich gerade, was sie wohl vor haben.

Naja, das habe ich dann erfahren. Es war unbeschreiblich heiß mit den Beiden und jetzt hänge ich, schwer atmend, im wahrsten Sinne des Wortes, in den Seilen. Meine Augen sind geschlossen. Sarah rappelt sich allmählich von meinen Beinen hoch. Kate's Kopf ruht auf meiner Brust, gedankenverloren, gleiten ihre Finger über meinen Bauch. „Ich liebe dich“ höre ich sie leise wispern. Ich drehe meinen Kopf in ihre Richtung, schlage die Augen auf und flüstere „Ich dich auch.“ Meine Stimme klingt rau, denn meine Hals ist trocken, räuspere mich und frage dann „Wie spät ist es eigentlich?“ Kate erhebt sich, schaut zur Uhr, auf dem Nachttisch und sagt „Halb acht“ „Wann kommen Suzie und Miguelle?“ „Gegen neun, so wie immer. Warte...“ sie richtet sich auf „Ich mache dich los“ „Ja das wäre nett, Süße. Ich spüre meine Hände nicht mehr“ Ein Grinsen huscht über Kate's Gesicht „Also wenn ich es mir so recht überlege...“ „Kate!“ ich hebe die Augenbrauen „Ist ja schon gut“ murmelt sie und wuschelt sich durchs Haar. Sarah hat sich inzwischen an meine Seite gekuschelt und schaut mich verträumt an. „Sarah!“ faucht Kate sie nun an „Steh auf....guck mal in der Schublade da...da müssten die Schlüssel drin sein.“ Sarah schreckt hoch „Ey nicht in diesem Ton, ja!?“ funkelt sie Kate an „Vorhin war dir alles egal“ „Jahaha...vorhin, Schätzchen, jetzt aber nicht mehr...nimm gefälligst die Flossen von meinem Mann und hol die Schlüssel.....mach schon“ „Pah“ macht Sarah abfällig und schaut Kate überheblich an, dann haucht sie mir schnell einen Kuss auf die Wange und meint leise „Du bist der Wahnsinn, Johnny“ Ich grinse sie an und Kate kreischt hinter mir „Sarah!“ steht abrupt auf. „Ja ja....jetzt einen auf eifersüchtig machen“ meckert die Kleine, wirft Kate einen bösen Blick zu, den Kate ebenso finster erwidert, klettert vom Bett herunter und wühlt in der Schublade.

Ich halte mich da raus, Hauptsache ich werde endlich mal befreit. „Sollen sie sich doch nachher die Augen auskratzen“ denke ich und grinse still in mich hinein, als ich es mir so bildlich vorstelle.

Endlich macht sich Sarah daran, die Handschellen auf ihrer Seite zu öffnen und reicht Kate die Schlüssel herüber. Sie nimmt sie entgegen, zögert dann aber....“Wir haben noch Zeit“ mit diesen Worten blickt sie in einer Art und Weise auf mich herab, die mir klar verdeutlicht, dass ich immer noch nicht fertig bin, dass sie jetzt an der Reihe ist. Sie wendet sich in barschem Ton an Sarah „Du wolltest doch eh gehen, hm“ die stutzt, wirft ihren kleinen Hintern herum, blitzt Kate an und sammelt ihre Klamotten zusammen. Ich drehe mich auf die Seite, schaue von Kate zu Sarah, die gerade, ohne uns noch eines Blickes zu würdigen, durch die Tür verschwindet, dann wieder zu Kate, die mich jetzt süffisant lächelnd betrachtet. „Hm“ seufze ich laut und lege mich wieder auf den Rücken. „Machst du die ab?“ frage ich zaghaft, halte ihr die Hand hin, setze einen Hundeblick auf. Sie neigt den Kopf und erwidert „Mal sehen, kommt darauf an ...“ und setzt sich auf meine Hüften......


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#13

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 16.12.2012 16:37
von Andy (gelöscht)
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Seitdem sind die Tage ohne Weiteres verstrichen. Kate zog mit Freunden um die Häuser und ich verbrachte meine Zeit damit, Skripts und Filmangebote zu bearbeiten, auch gehörten kleinere Projekte, die mit Musik zu tun hatten, dazu.

Es ist Mitte Dezember. Ich habe Kate zum Flughafen gebracht. Sie hat einen Job auf den Malediven, für den sie nun ein paar Tage dort sein wird. Unterwegs haben wir kein Wort miteinander gewechselt. Es fing noch zu Hause an, ganz harmlos. Eine gute Bekannte von ihr hat erfahren, dass sie schwanger ist und teilte uns dies, ausgerechnet noch vor unserer Abfahrt, telefonisch mit. Ich habe sie nur angesehen, einfach so. „Bilde dir jetzt nicht ein, dass mich das dazu bringt, auch welche haben zu wollen“ machte sie mich auf einmal an. „Ey, habe ich was gesagt?“ ich war ganz perplex, obwohl sie Recht hatte. Kurz ging mir dieser Wunsch wieder durch meinen Kopf. „Nein, aber ich habe es dir angesehen. Ich kenne dich“ „Ach, du kennst mich.....glaub doch was du willst. Hat eh keinen Sinn, vernünftig mit dir darüber zu reden“ habe ich abgewunken, sie stehen lassen und Jason geholfen ihre Koffer ins Auto zu bringen. „Das ist ja wieder typisch“ hat sie noch hinter mir her gekeift „Allem aus dem Weg gehen“ Ich blieb stehen, schloss die Augen, zählte innerlich bis zehn „...neun...zehn. Sie fliegt gleich, Johnny. Bloß nicht eskalieren lassen“ und meinte dann nur noch gelassen über meine Schulter „Nein, das tust du, Kate“: Dementsprechend kühl war dann auch leider unsere Verabschiedung, was mich nicht gerade fröhlich gestimmt hat.


Jetzt sitze ich frustriert in meinem Stammrestaurant und stochere lustlos in der Pasta herum. Da höre ich mein Handy, hole es aus meiner Jackentasche und geh dran. „Ja, hallo?“ „Hallo Johnny?“ „Vanessa“ ich lege die Gabel zur Seite und lehne mich zurück. „Ja ich bin's. Schön, das du mich erkannt hast“ ich grinse, ihr vertrauter französischer Akzent weckt Erinnerungen „Aber sicher erkenne ich deine Stimme“ ich richte mich auf, schiebe den Teller zurück und lehne mich auf den Tisch. „Ich habe nicht viel Zeit, Johnny, ich wollte dir nur sagen, dass ich übermorgen nach LA komme....du weißt schon, wegen der Fotoshoots“ Ihre Stimme wirkt etwas unsicher „Klar weiß ich das noch. Ich habe Kate gerade zum Flughafen gebracht...“ Ich halte inne, streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr und sage „Na egal...Wann wirst du ankommen?“ „Die Maschine soll so gegen 1.00pm in LA landen, aber du brauchst mich nicht abholen. Wir werden erst unser Hotel beziehen und dann auch schon mit der Arbeit beginnen. Ich sagte ja, ist kein Vergnügungsurlaub“ sie lacht. Ich lächle und rücke den Stuhl ein wenig zurecht, meine dann aber ernst „Schade....aber abends können wir uns doch sicher...“ „Mais oui“ unterbricht sie mich „Das hoffe ich doch. Ich hatte schon Angst, du hättest möglicherweise keine Zeit“ „Vanessa...was ich verspreche, halte ich auch. Mensch, ich freue mich schon darauf, dich wieder zu sehen“ „Ich mich auch...so ich muss dann mal ins Bett. Ich habe morgen noch einiges zu erledigen, bevor es los geht“ Ich blicke auf die Uhr „Stimmt...es ist ja mitten in der Nacht, bei euch in Europa und du bist noch wach!? tztztz“ schüttle amüsiert den Kopf, spiele mir verlegen am Bart herum. „Gleich nicht mehr“ bemerkt sie und lacht wieder „Musste dir doch irgendwie Bescheid geben...Also bis sehr Bald, Johnny...ich freue mich auf dich“ Ihre Stimme klingt so zart, ich sehe gedankenverloren aus dem Fenster, registriere kaum das emsige mittägliche Treiben, was sich vor mir abspielt, und entgegne „Ich freue mich auch....ruf mich an, sag mir, ab wann es dir passt, dass ich bei dir auftauche“ Ein leises Gähnen am anderen Ende, dann folgt ein gelachtes „Sorry...Ja, dass mache ich. Salute, Johnny“ ein Grinsen huscht über mein Gesicht und ich sage „Salute und schlaf gut, Vanessa“

Ich drehe meine letzte Zigarette, die das Päckchen hergibt. Ich brauche neuen Tabak. Die Dämmerung bricht so langsam über die Stadt herein und ich sitze immer noch in diesem Restaurant. Mit Weihnachtseinkäufen beladene Menschen ziehen an mir und diesem Fenster vorbei. Ab und an sehe ich einen im roten Weihnachtsmannkostüm steckenden Kerl, der die Straße auf und ab marschiert, dabei seine Glocke schwingt und den Leuten „HOHO“ entgegen brüllt. „Ist das eigentlich immer der gleiche Trottel?“ kommt mir die blödsinnige Frage in den Kopf, nachdem ich die ganze Zeit versuche, mir darüber im Klaren zu werden, was für einen Sinn es macht mich mit Vanessa zu treffen und wie ich zu Kate stehe. „Ich weiß es nicht“ murmle ich, stecke mir die Zigarette in den Mund, zünde sie an und zahle.

In der Tiefgarage beschließe ich Nic anzurufen. Krame mein Handy hervor, entriegle meinen Wagen, wähle seine Nummer und setze mich ins Auto. „Ja?“ „Hi...Moment“ ich nehme die Kippe aus dem Mund, trete sie aus „...ich bin's Nicolas, Johnny. Hast du Zeit und Lust heute Abend, einen Männerabend zu zweit mit mir zu veranstalten?“ Ich schließe die Wagentür und fahre los.


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#14

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 18.12.2012 20:16
von Andy (gelöscht)
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15 Minuten später passiere ich das Tor vor Nicholas Cage's Haus in Beverly Hills, fahre die lange Auffahrt zu seinem Anwesen hinauf und sehe, dass er mir schon entgegen kommt. Er winkt, ich stoppe neben ihm und steige aus. Wir nehmen uns freundschaftlich in die Arme und begrüßen uns. „Schön das du mal wieder hast von dir hören lassen, Johnny. Ich dachte schon, dich gibt’s gar nicht mehr“ Ich grinse verlegen und blicke auf den Boden. „Sorry“ murmle ich, während ich wieder aufsehe „Die Verpflichtungen“ „Ja, ja, das sagen sie alle“ lacht Nick und nimmt mich bei der Schulter „Komm erst mal, ich mache mich fertig. Ich hatte eh vor raus zu gehen, Marc hat mich in seinen Rockschuppen eingeladen, deshalb trifft es sich echt gut, dass du angerufen hast. Bruce wird auch da sein“ „Bruce?“ „Ja, Witkins“ „Super, dann lass uns mal...was macht Patricia?“ „Die ist bei ihren Eltern, kommt nächste Woche wieder.....“

Es herrscht eine klasse Stimmung in dem kleinen Laden. Nick und ich sitzen in einer Ecke und unterhalten uns über gute alte Zeiten, unter anderem aber auch über die Probleme zwischen Kate und mir, sehen und hören den kleinen, aber feinen Rockbands zu, die den Abend hier auftreten und haben Spaß. „Erinnert mich an meine Anfänge hier in LA“ meine ich etwas melancholisch und trinke von meinem Whiskey. Nicolas nickt „Ja, das kann ich mir denken. Bereust du es?“ „Was?“ frage ich, während ich das Zigarettenpapier befeuchte. „Na, das du dich nicht für die Musik entschieden hast“ ich nehme einen Tabakkrümel von meiner Zunge und knete an meiner Zigarette rum, bevor ich antworte „Nein...ich bereue nichts. Kann doch meine Leidenschaft weiter ausleben. Das eine, schließt doch das andere, nicht aus“ ich grinse Nick an und stecke sie mir in den Mund. Da taucht Bruce in der Tür auf. Sein Anblick erfreut mich und ich winke ihm zu. Bruce stutzt, schaut noch einmal genauer zu mir hin und ich kann erkennen, dass ein breites Lächeln sein Gesicht erhellt. Schnurstracks führt sein Weg zu uns an den Tisch. Nick und ich stehen auf „Hey Nic! Hey Johnny!“ wir klatschen uns ab und klopfen uns auf die Schultern. „Wow! Ist das schön, euch hier zu sehen“ „Ey, die Freude ist ganz auf meiner Seite, Bruce“ meine ich echt glücklich „Ist ja schon eine Ewigkeit her, dass wir uns gesehen haben“ er mustert mich von Kopf bis Fuß „Stimmt, Kumpel. Siehst echt gut aus, aber das hast du ja schon immer....liegen dir die Frauen immer noch so zu Füßen?“ dabei stößt er mich in die Seite und zwinkert mir zu. Ich blicke verschämt grinsend auf den Tisch, greife mir in den Nacken „Hör auf damit. Du weißt immer verdammt genau, wie du mich kriegst, eh!?“ er lacht auf „Och, immer noch sooo bescheiden, der Kleine“ dann setzen wir uns hin und er wendet sich an Nicolas „Wie geht’s denn so altes Haus...“

Einige Stunden, Männergespräche und Drinks weiter, merke ich doch schon so langsam, dass bei mir die Müdigkeit die Überhand gewinnt, aber ich habe noch keine Lust ihr nach zu geben und auch noch keine Lust schon nach Hause zu fahren und mich meinen komplizierten Gedanken zu stellen. „Sorry, Jungs...ich müsste mal eben für kleine Königstiger“ lalle ich mit schwerer Zunge, stehe auf und mache mich auf den Weg zur Toilette. Unterwegs treffe ich auf die kleine Brünette, die mich schon die ganze Zeit mit ihrer Freundin zusammen beobachtet und mit mir, mit Blicken rum geschäkert hat. „Ey, schöner Mann, Wohin so schnell?“ Ich bleibe stehen, komme irgendwie nicht umhin, in ihren tiefen Ausschnitt zu gucken, grinse und meine „Dahin wo du nicht mit hin kommen kannst“ „Schade. Meine Freundin und ich würden dich gerne ein bisschen näher kennenlernen“ kommt von ihr zurück, sieht mich intensiv an und fährt mit einem gekonnten Augenaufschlag fort „Naja, der Abend ist ja noch lang. Wir sehen uns bestimmt noch, Süßer“ Dann dreht sie sich um und schiebt von dannen. Ich schüttle, während ich ihr hinterher schaue, belustigt den Kopf und setze meinen Weg fort.

Jetzt stehe ich vor dem Waschbecken, vergewissere mich, dass ich auch wirklich allein bin und hole ein kleines Röhrchen aus meiner Jeanstasche hervor. Ich drehe das Wasser an, lasse mir die zwei Tabletten direkt in den Mund fallen, spüle sie herunter und warte einen Moment. Warte, bis ein Hauch von Wirkung einsetzt. Dann wische ich mir noch mit dem kühlen Nass durchs Gesicht und begebe mich wieder zu den anderen.

„Ich habe eine Überraschung für dich, Johnny“ sagt Nick zu mir, während ich mich hinsetze „Hm?“ mache ich, hebe ich die Augenbrauen. Bruce grinst vielsagend, deutet mit seinem Zeigefinger auf sich und dann auf mich „Was?...nein“ entfährt es mir „Doch, du und ich gleich auf der Bühne. Gitarre und so.... Hat Nick gerade bei Marc eingestielt. „Neeee“ ich hebe abwehrend die Hände „Nein, ich kann nicht“ „Oh doch, du kannst Johnny“ ich schüttle den Kopf „Nein“ greife den Tabak. Bruce beugt sich über den Tisch, fasst meine Hand und hält sie fest „Doch, ganz wie in alten Zeiten, Johnny“ In dem Augenblick sehe ich auf und dem netten Ding ins Gesicht. Sie lächelt, ich erwidere kurz, blicke dann aber wieder Bruce an. „Mann, ich bin doch gar nicht in Übung“ „Ach scheiß drauf...wir machen das schon, wirst sehen, dass macht Spaß“ „Komm gib dir einen Ruck, Hasenfuß“ klopft mir Nicolas lachend auf den Rücken. Da höre ich auch schon die Ansage „Ich habe heute Abend die Ehre, euch ganz besondere Gäste anzusagen. Sie werden jetzt die Bühne rocken. Johnny Depp und sein Rockkumpel Bruce Witkin“ ein tosender Beifall und ein Gröhlen erfüllt das kleine Lokal. Ich seufze, verdrehe die Augen „Ihr seid gemein. Das kriegt ihr wieder, das schwöre ich“ murmle ich Bruce und Nick böse anfunkelnd zu „Egal, mach was du willst, aber wir gehen jetzt da rauf“ erwidert Bruce nur und zieht mich vom Stuhl, auf die winzige Bühne.

Was soll ich sagen? Ich bin in meinem Element, blende alles um mich herum aus, fühle mich sauwohl hier oben und haue in die Saiten was das Zeug hält. Bruce und ich liefern uns Gitarren-Duelle und spielen zwei, drei alte Songs aus unserem damaligen Kids-Repertoire. Völlig verschwitzt, aber glücklich verlasse ich die Bühne und muss erst einmal Feuchtigkeit in Form von ein paar Whiskey aufnehmen. Bin verflucht locker und lasse mich sogar auf heiße Flirts mit netten Mädels ein, wie mir später irgendwann Nick einmal erzählen wird. Denn ich habe einen Filmriss.


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#15

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 20.12.2012 19:29
von Andy (gelöscht)
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Frau Sonne, will mich ärgern. Sie versucht die ganze Zeit, den schwarzen Schutz meiner Augenlider zu durchdringen. Trotz das ich mich hin und her wälze, mich drehe, versuche der Helligkeit aus zu weichen, hat mich der abscheuliche Bastard gefunden. Dann klopft es auch noch an der Tür, „Ich sollte sie wecken, Mr. Depp. Sie haben heute einen Termin.“ „Nicht so laut, verdammt“ brumme ich. Vorsichtig öffne ich meine schweren Lider und richte meinen müden Blick direkt in das tierisch helle Licht. „Mmmm“ knurre ich, wende missmutig meinen Kopf ab und versuche mir einen Eindruck zu verschaffen, wie spät es eigentlich ist. Mann, fällt es mir schwer die Augen offen zu halten. Ich gebe das Vorhaben auf und reibe mir gähnend über die Brust. „Oh Fuck, ich bin ja noch komplett angezogen. Wie bin ich denn...Na egal“ stelle ich befremdlich fest und ziehe am Kragen meines T-shirts herum. „Mister Depp?“. „Ja..bin schon...“ oh Jesus, meine Stimme, brüchig kommen die Töne hervor. Ich fasse mir an den Hals und krächze „....Ähähäm..ich komme gleich, Suzie. Wie spät ist es denn?“ „Halb elf, Mister Depp. Sie haben doch um zwei das Interview“ „Shit, auch das noch“ fluche ich leise, bewege mich auf die Seite und wühle, mit halbgeschlossenen Augen, in meinen Haaren. „Okay, Danke. Ich bin gleich da!“ So langsam richte ich mich auf und rutsche zum Rand des Bettes, setze mich hin, lasse meinen Kopf auf meine Hand sinken und gähne erst mal eine Runde. Boah, was habe ich nur für einen abgestandenen Geschmack im Hals? Ich greife die Wasserflasche und ziehe sie leer. Schon etwas besser. Dann höre ich in mich hinein. Irgendwo Schmerzen, Magen, Kopf? Hm, Magen geht, Kopf brummt ein wenig, ist aber auszuhalten, aber die Blase drückt. Das muss noch warten. Rauchen wäre jetzt gut, hole eine Zigarette aus der Schachtel, die auf dem Nachttisch liegt und zünde sie an. Dann ziehe ich meine Boots aus, stehe gemächlich...nur keine hastigen Bewegungen.... auf und verschwinde im Bad.

Geduscht und in frischen Klamotten, komme ich in die Küche. „Bin einkaufen“ liegt ein Zettel auf dem Tisch, ich blicke mich gähnend um und entdecke den frisch gebrühten Kaffee in der Kanne. „Oh das ist fein. Du bist die Beste, Suzie“ flüstere ich, hole mir eine große Tasse aus dem Schrank und gieße mir ein. Hunger habe ich keinen, lasse die Bagels liegen. Dann nehme ich die Zeitung vom Buffet, schlurfe zum Tisch, setze mich hin und tauche mein Gesicht in den Pott Kaffee. Somit beginnt mein Tag. Habe ja noch einiges zu tun...auf! Wach, vorwärts!

Das Interview mit der Cosmopolitan, habe ich dann mit einer Stunde Verspätung, da Kate am Telefon kein Ende fand, und mit Hängen und Würgen, hinter mich gebracht. Oh Mann, wie die Journalisten nerven können, mit ihren ewig gleichen Fragen. Ob und wann Kate und ich heiraten wollen...Ob Kinder geplant sind...Wer denn nun in wem seinem Schatten steht....blahblah. Kein Wort zu meiner Arbeit. Wundert mich, dass die nicht nach der Farbe meiner Boxershorts gefragt haben. Nicht mal rauchen durfte man da. So schnell sehen die mich nicht wieder. Das muss ich Christie sagen, bevor sie dort das nächste einstielt. Das Photoshooting ist dann für nächste Woche geplant. Ist auch besser so, denn fotogen würde ich mich, in meinem heutigen Zustand, nun wirklich nicht nennen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich es eh hasse und eher als lästiges, aber leider unumgängliches Übel meiner Branche ansehe.

Ein Fahrer der Cosmo, bringt mich zurück in die Stadt. Im Auto wäre ich schon fast eingenickt. Die Nacht und der wenige Schlaf, hängen mir noch in den Knochen. Doch ich will noch einiges erledigen, also lässt er mich am Rodeo Drive raus. Gut getarnt und in der Hoffnung nicht entdeckt zu werden, ziehe ich los, um in einigen Bücherläden und Platten Geschäften zu stöbern und meine Liste abzuarbeiten. Zum Juwelier muss ich auch noch, das Weihnachtsgeschenk, für meine süße Kate, abholen und zu dem Musikstore von Mike, mich erkundigen, wie weit er mit der Reparatur meiner alten Fender, meinem Baby, ist.

Ich komme gut und von fremden, aufdringlichen Freaks weitestgehend unbehelligt, zu Hause an. Es ist nach sechs und Suzie hat längst Feierabend. Ich schmeiße die Schlüssel auf den Schrank in der Eingangshalle und stelle die paar Tüten in der Küche ab. Dann gehe ich ins Wohnzimmer und höre den Anrufbeantworter ab, während ich meine Post durchschaue. Meine allerliebste Schwester und Agentin Christie hat drauf gesprochen und erinnert mich an ein Event, das nächste Woche stattfindet. Eine Wohltätigkeitsveranstaltung, bei der auch mein Freund Tim Burton anwesend sein wird. „Als ob ich das vergessen würde“ sage ich zu mir, wippe mit dem Kopf hin und her und blättere weiter in den verschiedenen Umschlägen herum. „Ah, da sind sie ja..die Skripts zu The Astronauts Wife. Dann kann ich mich endlich an die Arbeit machen“ meine ich höchst erfreut und fische das dickere Päckchen heraus. Nachdem ich es auf den Wohnzimmertisch gelegt habe, meldet sich mein Magen. Ich haue mir schnell ein Steak in die Pfanne und mache mich nach meinem üppigen Mahl an die Arbeit.


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#16

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 23.12.2012 23:13
von Andy (gelöscht)
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Es ist 7.30 pm. Tracy war heute hier, um noch einmal mit mir die Termine der Drehs, die in Planung sind, zu koordinieren. Sie schaute sich auch die eingetroffenen Skripts an, hat die Stirn gerunzelt und meinte „Na, ob das wirklich etwas für dich ist...ich habe da so meine Bedenken. Aber warten wir es ab.“ Ich erklärte ihr, dass ich einiges geändert hätte und ganz zuversichtlich sei.

Jetzt sitze ich hier, klimpere etwas herum und warte darauf, dass Vanessa mich anruft, damit ich mich auf den Weg machen kann, um sie zu treffen. Ich habe mit Kate gesprochen. Sie hat mich unter anderem erinnert, was ich doch noch alles für Weihnachten zu erledigen hätte. Ich habe nur die Augen verdreht und genickt, aber gedacht „Von mir aus braucht es kein Weihnachten geben“ „Du...ich werde mich heute mit einer Freundin aus Paris treffen“ habe ich ihren schier unendlichen Redefluss, dann plötzlich unterbrochen. Es kam so über mich, wollte ihr schon mal reinen Wein einschenken, bevor ihr was von anderen zugetragen würde. „Ach ja?“ dann eine längere Pause ihrerseits. „Komisch, du hast mir nichts von einer französischen Bekanntschaft erzählt“ kam es dann etwas seltsam von ihr. „Habs nicht für nötig gehalten, da ich dachte, ich sehe sie nicht wieder...so einfach ist das. Hat sich nun doch anders ergeben“ nuschelte ich in den Hörer. „Bitte?“ „Ähm..Ich glaube du kennst sie. Sie war mal mit Lenny zusammen, haben sie auch dort vor längerer Zeit kennengelernt“

Sie hat seltsamerweise kein großes Aufhebens darum gemacht, so wie ich eigentlich befürchtet hatte, doch ihre Liebesbekundung, am Ende unseres Gesprächs, war dafür umso intensiver und vor allem anturnender als sonst, wie mir jetzt so, wo ich hier rumsitze, wieder bewusst wird. „Ja, ja. Darin war sie schon immer sehr gut, meine kleine Kate“ denke ich mit einem versonnen Lächeln auf dem Gesicht. Ich nehme mein Glas und trinke einen Schluck Wein. Denke darüber nach, was ich mit Vanessa unternehmen kann. Da läutet auch schon das Telefon.

Eine Stunde später bin ich in ihrem Hotel. Man sagte mir, dass Vanessa sofort herunter kommen würde und so warte ich nun, mit brennender Zigarette, vor den Aufzügen. Ich ziehe nervös den Rauch ein....kann kaum ruhig stehen, rücke sekündlich, meine Brille grade, starre ungeduldig auf die Etagenanzeige, deren Lichter mir zu langsam umspringen, als endlich das erlösende E aufleuchtet und sich die Tür des Aufzuges öffnet.......stehen ein recht korpulenter Mann und seine ebenso korpulente Begleiterin von mir. Keine Vanessa. „Shit“ brumme ich, mit zusammengezogenen Augenbrauen, leise in mich hinein und kloppe die Zigarette enttäuscht in den Aschenbecher. Sie müssen meinen Unmut bemerkt haben, denn sie werfen mir einen fragenden Blick zu, als sie an mir vorbei drängen. Ich versuche mich an einem freundlichem Nicken und stopfe meine Hände in die Jackentasche. Dann höre ich an meiner Seite ein Räuspern. Ich wirble herum und zucke kurz erschrocken zusammen. Fasse mir dann ans Herz und sage, tief Luft holend „Mann, hast du mich erschreckt. Das darfst du nicht öfter mit mir machen Vanessa. Ich bin nicht mehr der Jüngste“ Sie steht da, lacht und sagt „Salut Johnny“. Ich habe mich so langsam wieder gefangen, kichere verlegen und greife ihre Hände, um sie näher heran zu ziehen und ihr, links und rechts, einen Kuss auf die Wange zu drücken. „Hey Vanessa“ meine ich, lasse sie ein Stück zurück treten und betrachte sie eingehend.

Sie hat eine helle, enge Jeans und eine leichte Jacke an. Ihr Haar fällt offen auf ihre Schultern und dann dieses unbeschreibliche Lächeln, welches mir wieder ihre entzückende Zahnlücke offenbart. „Du siehst verdammt gut aus, Vanessa“ bemerke ich anerkennend und sehe, dass auch sie mich anschaut. „Merci beaucoup, Johnny. Ich kann das Kompliment nur zurück geben. „Nur....“ sie stockt und überlegt. „Nur was?“ hake ich nach, und neige meinen Kopf zur Seite. „Nur...hattest du beim letzten mal auch schon eine Brille?“ Ich fasse ans Gestell „Ach...ach so...nein, du hast Recht. Ich hatte in Paris Kontaktlinsen drin“ dann nehme ich die Brille ab und blinzle sie an „Und...besser so?“ sie grinst „Ja, viel besser. Jetzt erkenne ich dich. ...nein, quatsch. Viel mir nur auf.“ „Also darf ich sie wieder aufsetzen? Ich will dich ja sehen können und nicht nur hören. Nicht das mir deine Stimme nicht gefällt. Nur das ich gerne das angenehm Akustische auch mit dem angenehmen Visuellen verbinde.“ dabei setze ich die Brille wieder auf und lache. Vanessa wird etwas rot und sieht zur Seite. Diese Natürlichkeit gefällt mir einfach und grinse, während meine Augen sie forschend ansehen, wechsle aber das Thema „Komm, wir gehen. Ich habe bei Jacques einen Tisch bestellt. Ich hoffe, du hast Hunger“ „Ehrlich gesagt, nein“ entgegnet sie aufrichtig „Macht nichts, wir können dort auch nur etwas trinken“


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#17

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 28.12.2012 19:15
von Andy (gelöscht)
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Unser Tisch liegt abseits vom üblichen Trubel. Der Kellner steht bei uns und nimmt die Bestellung auf. „Doch eine Kleinigkeit zu Essen?“ frage ich zu Vanessa herüber. Sie blickt von der Karte auf und schüttelt den Kopf „Erst mal nicht, danke. Vielleicht später“ Ich nicke „Okay, dann bleibt es erst einmal bei der Flasche Wein“ wende ich mich an den Kellner und reiche ihm die Karten zurück. „Und wie war dein Flug?“ frage ich, während ich meine Zigaretten aus der Brusttasche meines Hemdes hole und ihr eine anbiete „Lang“ antwortet sie keck und nimmt sich eine aus der Schachtel. „Oh Wow, ehrlich? Das wusste ich nicht“ meine ich übertrieben erstaunt. Da höre ich hinter mir, dass es im Restaurant etwas lauter wird, drehe mich um und sehe durch die großen Pflanzen hindurch, dass gerade eine etwas größere Gruppe von Leuten herein kommt. Der Laden ist voll und die Kellner bemühen sich redlich, den großen Trupp unter zu bringen. „Sehen aus, als wären es Touristen“ wende ich mich wieder um. Vanessa verfolgt das Schauspiel mit stummen Interesse.

Nicht weit von uns, werden auch Leute an die Tische gesetzt. Ich hoffe, dass sie nicht auf uns aufmerksam werden, rücke vorsichtshalber noch ein wenig um den Tisch herum und nehme die Hand etwas schützend vor mein Gesicht. Vanessa scheint irritiert zu sein. Sie beugt sich zu mir und fragt mich leise „Was ist denn?“ „Eigentlich nichts“ antworte ich verhalten „Nur habe ich heute überhaupt keine Lust darauf, beobachtet oder gar angequatscht zu werden“ verstohlen schiele ich an ihr vorbei und flüstere „Ich habe nicht damit gerechnet, dass es hier so voll wird“ sie blickt sich um und meint „Ich denke, sie werden uns nicht sehen. Ist noch genug Abstand.“ Ich bleibe skeptisch und ziehe an meiner Marlboro.

Wir unterhalten uns weiter, trinken unseren Wein und doch spüre ich förmlich, dass wir nicht unentdeckt geblieben sind. An dem Tisch, der unserem am nächsten ist, wird die Unterhaltung leiser, bis sie gänzlich verstummt. Dann höre ich leises Tuscheln und wie der Auslöser eines Fotoapparates klickt. Ich fühle, dass ich allmählich unruhig werde und mich beherrschen muss. Vanessa schaut an mir vorbei und flüstert „Da kommt jemand“ Ich drehe mich um und sehe, wie zwei junge Mädchen auf uns zu kommen. „Sorry! Sie sind doch Johnny Depp....würden sie uns bitte ein Autogramm geben?“ Ich atme tief durch und bemühe mich freundlich zu sein „Ja, habt ihr was zu schreiben?“ „Ja, hier“ strahlend halten sie mir Zettel und Stifte hin. Ich unterschreibe und gebe sie ihnen zurück „Oh, danke schön“ kommt es wie aus einem Mund, als sie die Papierstücke entgegen nehmen „Gern geschehen“ meine ich nach aussen hin lässig und lächle sogar. Dann wünschen sie uns einen schönen Abend und verschwinden jubelnd, wieder an ihren Tisch. Vanessa schüttelt grinsend den Kopf. „Das geht ja schnell....die haben ja keine Skrupel hier“ Ich seufze „Nein, leider nicht. Du bist hier öffentliches Gut, wenn du auch nur annähernd bekannt bist“ Eine Zeit lang, können wir noch ungestört reden. Zwischendurch kommen zwei Autogrammwünsche, die ich erfülle. Doch als dann wieder das Geräusch des Auslösers ertönt, kneife ich entnervt die Augen zu, wende zornig meinen Kopf und sehe, wie ein Typ eine kleine Kamera in der Hand hält und unverhohlen auf mich richtet. Jetzt reicht es mir, ich bin auf 180 und dabei, aufzuspringen, um dem kleinen Scheißkerl, das verfluchte Ding aus den Händen zu reißen. Doch der hat Glück, dass ihn einer der Kellner vor mir erreicht und ihn freundlich, aber mit Nachdruck bittet, das fotografieren zu unterlassen.

„Hier war ich das letzte Mal“ zische ich wütend, schnappe unsere Jacken, werfe 50 Dollar auf den Tisch und greife Vanessas Hand „Komm, lass uns verschwinden“ Sie steht auf und folgt mir. Laut fluchend und nicht nach Links und nicht nach Rechts schauend, bahne ich mir, mit Vanessa an der Hand, den Weg nach draußen. Höre noch wie jemand „Es tut mir so Leid, Mister Depp“ sagt, aber das interessiert mich nicht mehr. „Nobelrestaurant....pah, das ich nicht lache“ knurre ich stinksauer, als wir dann auf die Straße treten und auf mein Auto warten, dass vom Parkservice geholt wird.

Auf einmal ein Blitz, dann ein Grollen. In einem Bruchteil von Sekunden stehen wir in einer Sintflut, die sich gewaschen hat....besser gesagt, die jetzt uns wäscht. Wir hatten noch nicht einmal den Hauch einer Chance zu reagieren und uns unter das Vordach zu flüchten. Ich blinzle verzweifelt zum schwarzen Himmel, fühle das harte Prasseln der Regentropfen auf meinem Gesicht und murmle „Nein, auch das noch“ breite meine Jacke über Vanessa und mir aus und fasse sie bei der Schulter, um sie näher an mich heran zu holen, als endlich mein Wagen vorfährt und wir beide klatschnass hinein springen können. Ich haue auf das Lenkrad und brumme „Fuck...Heute geht aber auch alles schief“ Vanessa legt beruhigend ihre Hand auf meinen Arm und ihre großen Augen mustern mich nur still. Nun fällt mir auf, dass sie bis jetzt nichts gesagt hat. Ich nicke ihr aufmunternd zu und starte den Wagen.


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#18

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 29.12.2012 14:46
von Andy (gelöscht)
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Ich nehme meine Brille ab, um sie trocken zu machen und setze sie wieder auf, dann fahre ich los. Vanessa streicht ihre nassen Haare zurück und wischt sich die Hände an der Jeans ab. Mir laufen die Tropfen in die Augen und in den Nacken, während ich meinen feuchten Pony aus meiner Stirn wische. Der Regen trommelt auf das Autodach und es zucken weiterhin Blitze am Himmel. Die Scheibenwischer werden kaum der Wassermassen Herr, die auf die Scheibe herunterprasseln. „Mistwetter“ grummle ich und schaue verhalten zur Seite. „Musik?“ frage ich. „Ja gern“ antwortet sie mit einem Lächeln. Ich nicke und drücke das Knöpfchen.

„Es tut mir Leid“ höre ich mich sagen, als ich zu Vanessa herüberblicke. Sie lächelt sanft und erwidert „Du kannst doch nichts dafür. Ich wusste nicht, wie schlimm es in Hollywood ist. Man hat ja kaum Privatsphäre. Geht das immer so?“ Ich schaue wieder auf die Straße und nicke „Meistens....die Leute meinen, dass man ihnen gehört, dass sie in unsere Leben eindringen können...nur weil wir sie auf der Leinwand oder auf der Bühne unterhalten...unseren Job machen“ Ich sehe sie wieder mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Sie betrachtet mich nachdenklich und meint dann „Schrecklich....so extrem kenne ich das nicht. Sicher hier und da, kommen die Menschen auch bei uns in Frankreich, auf mich zu und bitten mich um Autogramme und Fotos....aber solche Frechheiten sind mir noch nie untergekommen. Schon gar nicht, wenn man privat in einem Restaurant sitzt.“ „Nun ja, normalerweise, macht es mir ja auch nichts aus, für die Fans da zu sein, aber alles hat seine Grenzen......denke ich. Schlimmer sind da natürlich die Paparazzi.....echte Schmeißfliegen, Aasgeier, die den Hals nie vollkriegen, sich für deeeeeen Abschuss ihres Lebens, sogar oft strafbar machen und auf Privatgelände dringen. Die dich regelrecht ausweiden“ ich schüttle meinen Kopf und sehe wieder auf den Verkehr und führe weiter aus „Ich kann's echt nicht verstehen....Wenn Kate und ich dann auch noch zusammen irgendwo in der Öffentlichkeit auftauchen....“ meine Finger schließen sich fester um das Lenkrad “Naja, man denkt, man könnte sich irgendwann daran gewöhnen. Doch man irrt sich gewaltig. Es ist ein Trugschluss, den man mit seiner Identität bezahlt“ „Ich verstehe dich. Diese Monster haben mir auch schon oft genug zugesetzt. Vor allem zu Lenny's Zeiten“ sagt Vanessa nun traurig und blickt aus dem Fenster.

„Ey“ wende ich mich an sie „Komm. Wir wollen uns doch nicht den ganzen Abend gegenseitig bemitleiden. Ich habe mich auf dich gefreut. Lassen wir uns das Treffen und unsere Laune nicht von solchen Idioten.....“ ich schaue aus dem Fenster, deute mit dem Kopf nach draußen und fahre fort „...und diesem Sauwetter da, verhageln. Ich bringe dich jetzt erst einmal ins Hotel, damit du dir etwas Trockenes anziehen kannst. Okay?“ Ich habe plötzlich das Verlangen, sie zu berühren, hebe meinen Arm und lasse meinen Daumen kurz über ihre Wange gleiten, nehme aber schnell die Hand wieder weg, da ich merke, dass sie mich ein wenig irritiert anschaut „Oui. Du hast Recht“ erwidert sie mit einem verlegenen Lächeln und schaut an sich herab. „Alles klar“ meine ich und atme leise auf. Dann sehe ich zu, dass mein Porsche uns so schnell wie möglich zum Hotel bringt.

„Kommst du mit hoch?“ fragt mich Vanessa, als ich in der Tiefgarage des Hotels den Motor abstelle. Ich drehe mich zu ihr um „Wenn ich darf?“ „Hätte ich sonst gefragt? Na, komm schon“ sie zwinkert mir zu und steigt aus. Ich ziehe den Schlüssel ab und folge ihr.

Sie hat ein kleines Apartment, dass sie sich mit einer Freundin teilt. Als wir den Wohnraum betreten, blicke ich mich um. Vanessa wirft ihre feuchte Jacke auf die Garderobe und zieht die Schuhe aus. „Ist deine Freundin nicht da?“„Non, sie ist auch unterwegs. Machs dir doch solange bequem, ich bin gleich wieder da“ Ich nicke „Lass dir ruhig Zeit“ und schaue ihr hinterher, wie sie im Bad verschwindet. Dann setze ich mich auf das kleine Sofa und blättere ein paar Illustrierten durch. Alles in französisch. Ich lege sie hin und schalte den Fernseher ein, lehne mich zurück und zappe durch die Programme. Auf einmal fliegt mir ein Handtuch ins Gesicht. Erschrocken fahre ich hoch und höre wie Vanessa lacht. „Excuse moi. Ich dachte, du wolltest dich vielleicht auch ein bisschen abtrocknen“ Ich schnippe mit den Fingern „Eine verdammt gute Idee“ entgegne ich grinsend und ziehe meine Jacke aus. „Ich bin dann mal wieder weg“ sagt sie und schließt die Badezimmertür. Ich nehme die Brille ab und rubble mir über den Kopf. Das Hemd klebt an meinem Oberkörper. Ich öffne die Knöpfe, löse es von meiner Haut und trockne mich notdürftig darunter ab. Dann stehe ich auf und suche einen Spiegel, damit ich meine Haare wieder ein wenig in Ordnung bringen kann und werde in dem kleinen Flur fündig.

Aus dem Bad ruft Vanessa's Stimme „Da ist auch etwas zu Trinken in der Minibar. Wenn du möchtest, kannst du dich ja bedienen“ „Okay“ rufe ich über meine Schulter, gehe mir noch einmal mit der Hand durch meine Haare und begebe mich wieder zurück, in den Wohnraum. „Mal sehen, was die so zu bieten haben“ murmle ich, als ich zu dem Kühlschrank gehe und einen Blick hinein werfe. „Na, was haben wir denn da“ überlege ich. Meine Entscheidung fällt auf den Jim Beam in kleinerer Ausführung, nehme zwei Gläser und marschiere wieder zurück zur Couch. Ich schenke ein und als ich meine Brille wieder aufsetzte, erscheint Vanessa in der Tür „Et voila, fertig, monsieur“ dabei macht sie eine übertriebene Modelpose und hebt ihre Arme über den Kopf „Olala, Vanessa“ meine ich, als ich aufblicke und sie aufmerksam betrachte. Ihre Haare sind hoch gesteckt und ein verführerisches Rot, lenkt meine Aufmerksamkeit auf ihren wunderschönen Mund. Die Bluse, die sie trägt, lässt erahnen, welch zierlicher Körper in ihr steckt. „Ausgesprochen schick“ sage ich erfreut, greife nach einem der Gläser und halte es ihr hin. Sie senkt für einen Moment den Blick und beißt sich, mit einem verschämten Grinsen, auf die Unterlippe, kommt aber zu mir und fragt „Wollen wir gehen?“ „Gleich“ erwidere ich, schaue auf meine Armbanduhr, dann zu ihr und sage „Es ist noch früh und ich habe gerade eingeschenkt. Ausserdem möchte ich dir meinen Club zeigen und der öffnet erst in zwei Stunden“ Halte ihr immer noch das Glas entgegen und schaue sie über den Brillenrand hinweg an „Na gut, wenn das so ist, können wir uns auch hier noch ein bisschen unterhalten“ sie nimmt den, von mir, angebotenen Drink und setzt sich neben mich. Ihr amüsierter Blick fällt auf mein offenes Hemd. „Und das muss ja auch noch trocknen“ „Wie?“ Ich runzle meine Stirn und schiele auf meine Brust „Ähm ...Sorry....ganz vergessen“ grinse ich verlegen, beuge mich vor, ziehe es vor meinem Bauch zusammen und beginne es eiligst zu zuknöpfen. „Also mich stört's nicht“ sagt sie Achsel zuckend, trinkt einen Schluck und schaut mir dabei zu, wie ich an den kleinen Dingern, die sich Knöpfe schimpfen, herumfummle. „Soll ich etwas zu Essen bestellen?“ fragt sie so nebenbei, während ich immer noch peinlich berührt, versuche mein Hemd zu schließen. „Hm, was?“ „Mensch, lass doch“ sagt sie, lacht und deutet auf meine Finger. „Ich werde bestimmt kein Trauma, vom Anblick eines nackten, männlichen Oberkörpers, davon tragen“ Ich hebe sofort meine Hände, sehe Vanessa mit großen Augen an „Zu Befehl!“ brülle ich lachend in bester Militär Manier „Lassen wir das. Sind eh nur noch zwei Knöpfe“ greife mein Glas und lehne mich zurück. „Was hattest du mich noch mal gefragt?“ meine ich lässig grinsend und trinke vom Whiskey. „Ob du etwas essen möchtest? Ich könnte was vom Zimmerservice bringen lassen“ „Ich würde nicht nein sagen“ entgegne ich, stelle das Glas ab, drehe mich um und suche in meiner Jackentasche nach meinen Zigaretten. Zwischenzeitlich steht Vanessa auf und holt die Speisekarte. „Shit, ich glaube, ich habe meine Zigaretten im Auto vergessen“ fluche ich leise, taste weiter die Taschen ab. „Macht nichts...ich habe Tabak“ sagt Vanessa, während sie die Karte im Stehen studiert. „Liegt beim Telefon“ „Oh, das ist ja noch besser“ Ich schaue mich um und entdecke das gesuchte Suchtobjekt, neben mir auf einem Tischchen, lehne mich zur Seite, mache einen langen Arm und angle nach dem Päckchen. „Was möchtest du?“ „Mir...reicht ...ein Sandwich“ sage ich stockend, weil ich das verfluchte Teil nicht erreichen kann „Ja, komm zu Papa“ setzte ich dann triumphierend hinzu, als ich endlich den Tabak zwischen die Finger bekomme und zu mir holen kann. „Was für eins?“ kommt ihre Frage „Mit Tunfisch, bitte“ antworte ich, während ich den Tabak auf das Blättchen streue und zusammenrolle. „Okay. Zweimal Tunfisch“ sagt sie und wählt die Nummer.


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#19

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 30.12.2012 16:42
von Andy (gelöscht)
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Nachdem wir die Sandwiches verspeist und einen guten Burgunder getrunken haben, sitzen wir auf der Couch beisammen und diskutieren über Mode. „Also ich habe nichts für diesen ganzen Schnickschnack übrig“ betone ich locker und lasse Rauch aus meinem Mund entweichen „Ich ziehe meine Klamotten an, bis sie mir vom Arsch fallen“ „So...nie mal was Schickes?“ fragt mich Vanessa mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich klemme mein Bein unter den Oberschenkel meines anderen Beines, stütze meinen Arm auf die Rückenlehne der Couch und kratze mich an der Stirn „Mhm...Ich war nie und werde wohl auch nie ein Modefutzi“ ich blicke auf meine Jeans und stecke einen Finger in das größere Loch, welches auf meinem Oberschenkel prangt. Ich grinse in mich hinein „Ne ne...so fühle ich mich wohl. Reicht mir schon wenn ich diese Designerfummel auf dem roten Teppich tragen muss....selbst dafür habe ich höchstens drei Stück zur Auswahl in meinem Kleiderschrank.“ Dann ziehe ich noch einmal an der Zigarette und drücke sie dann aus. „Was sagt denn Kate dazu? Ich meine, sie ist doch in der Modebranche und...“ Ich unterbreche Vanessa „Sie muss mich halt so nehmen, wie ich bin...basta...hat ja bis jetzt geklappt.....sehe ich denn so Scheiße aus?“ Ich stütze meinen Kopf auf meine Hand, streiche mir über den Bart und grinse sie herausfordernd an. „Hmmm“ macht Vanessa. Sie stopft ihre Kippe in den Aschenbecher, dreht sich zu mir um und begutachtet mich. Wieder ein „Hmmmm. Soll ich ganz ehrlich sein?“ Ich hebe warnend den Finger „Sag jetzt bloß nichts Falsches“ Sie lacht auf, schiebt sich eine Haarsträhne hinters Ohr und wird dann ernst. Ihr Blick nimmt meinen gefangen „Mir gefällt was ich sehe“ mehr sagt sie nicht, dreht sich schnell weg und nimmt das Weinglas.

Meine Augen folgen ihren hektischen Bewegungen. Ich hebe meinen Kopf von der Hand, greife nach ihrem Arm, drücke das Glas herunter und meine „Dafür bekommst du jetzt einen Kuss“. Sie blickt sich erschrocken nach mir um und schon sind meine Lippen, auf den ihren. Ich spüre wie ihre Hand in meinen Nacken fasst. Dann weiche ich erschrocken zurück. „Entschuldige...ich weiß, ich weiß...“ äussert sie verwirrt und schaut betreten zu Boden,.....nur nicht mich ansehen, sagt mir ihre Haltung..... spielt nervös mit ihren Fingern herum. „Was weißt du?“ frage ich leise, betrachte ihr Profil, sehe die leichte Rötung ihrer Wangen. „Ach nichts“ entgegnet sie, mit verzerrtem Gesicht und nimmt einen Schluck Wein. Ich schnappe die Flasche schütte mein Glas voll und lasse mich wortlos auf die Rückenlehne fallen „Ich Idiot“ denke ich bei mir, wische mir übers Gesicht, starre in die rote Flüssigkeit „Ich dummer, blöder Idiot“ sage ich wieder stumm. Ich schüttle meinen Kopf und trinke das Glas mit einem Zug leer. Richte mich auf und fülle es erneut und trinke es ebenfalls auf Ex.

„Es war nicht deine Schuld, Vanessa.....Ich habe einen großen Fehler gemacht.....ich glaube, es ist besser wenn ich gehe“ flüstere ich, mit nicht mehr unbemerkbar schwerer Zunge und will aufstehen. „Nein“ wendet sie mir ihr Gesicht zu. Ich halte inne „Bitte, Johnny. Bleib! Ich möchte jetzt nicht allein sein“ Ihre Hand legt sich auf meinen Oberschenkel, ihre feuchten grünen Augen sehen mich fast flehend an. Automatisch geht mein Blick zu meinem Bein. Sie zieht ihre Hand zurück. Ich greife unwillkürlich zu und halte sie fest. In meinem Kopf wirbelt es nun heftig durcheinander.

„Es ist falsch...es ist sooo falsch“ doch ein Blick in ihr Gesicht, sagt mir, dass ich das jetzt will. Im nächsten Augenblick habe ich sie an mich gezogen und meinen Mund, wieder auf ihrem. Dieses mal fasse ich sie im Nacken und presse meine Lippen immer fordernder auf ihre. Schließlich öffne ich sie, lasse meine Zunge ihren Weg durch ihre Zähne suchen und forschend in ihrer Mundhöhle herum wandern. Vanessa erwidert aufs heftigste, meine Augen schließen sich und wir sinken der Couchlehne entgegen. Ich spüre ihre Wärme, rieche ihren betörenden Duft. „Oh Mann, verflucht, was macht sie mit mir? Ich werde es bereuen....sowas von bereuen....nein, ich scheiß drauf...fuck!“ schließe ich jetzt meine Gedanken aus und gebe mich nur noch meinen Emotionen hin, die nur noch eines wollen....Vanessa! Ich fühle, wie Ihre Hand zaghaft unter mein Hemd wandert und sanft meine Haut streichelt. Meine Finger berühren ihre zarten Wangen und während wir uns begierig küssen, knöpft sie ihre Bluse auf. Nimmt meine Hand von ihrer Wange und führt sie zu ihren Brüsten. Durch den seidenen Stoff ihres BH's spüre ich ihre Erregung, was nun auch mein Verlangen noch stärker auflodern lässt. Ich keuche, von ihren Lippen abgeschwächt auf, als ihre Fingerspitzen meine empfindlichen Brustwarzen verspielt umkreisen und schließlich richtig streicheln.

Doch plötzlich höre ich ein Klicken. Ich löse den Kuss und horche. „Was ist?“ fragt Vanessa Luft holend. „Scht“. Zu spät! Janine, ihre Freundin, steht in der Tür und wirft uns einen ungläubigen Blick zu.


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#20

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 31.12.2012 09:37
von Andy (gelöscht)
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„Oh, störe ich?“ kommt die übliche Frage, die immer dann gestellt wird, wenn irgendjemand von irgendjemandem, bei irgendetwas Peinlichem erwischt wird. Zuerst starre ich sie mit offenem Mund an und denke „Was für eine bescheuerte Frage? Sicher störst du!“ sehe dann zu Vanessa, die wild herum fuchtelnd, was auf französisch erzählt... neee eher meckert ...und dabei die Bluse schließt. „Ja, gibs ihr“ denke ich und setze mich richtig hin, um mir meine Brille auf zu setzen und mir meine Schuhe anzuziehen, denn ich habe das unbestimmte Gefühl, das war's. „Pardon, pardon“ hebt ihre Freundin abwehrend die Arme und grinst mich an. Ich hebe die Augenbrauen, schüttle meinen Kopf und klemme mir die Haarsträhnen hinters Ohr, bevor ich den zweiten Schuh anziehe. Jetzt steht Vanessa auf und geht fluchend auf Janine zu. Ihre Hände fliegen durch die Luft und ich bekomme nur „Merde, zut alors“ mit. „Wow“ überlege ich „Nix mehr von schüchtern und so....eine kleine Wildkatze, kann sie sein“ bemerke ich still grinsend, doch ich fühle mich auf einmal sehr unwohl. Teils macht's der Alkohol, teils das mir die Situation so aus dem Ruder gelaufen ist. Während die beiden diskutieren, fahre ich mir noch einmal durch's Haar, verweile einen Moment so, um zu überlegen und entscheide mich, dass es Zeit für mich ist, zu gehen. Ich nehme meine Jacke und stehe auf.

Vanessa registriert mich anfangs überhaupt nicht und als ich mich an ihnen vorbei schiebe, um zur Tür zu gelangen, hält Janine inne und schaut mich an. Vanessa folgt ihrem Blick. Ihre Augen weiten sich „Non, mon dieux. Was soll das? Warum willst du gehen?“ sie kommt zu mir, will mich am Arm festhalten. Ich schnappe sie, grinse süffisant zu Janine rüber und ziehe Vanessa mit mir in den kleinen Flur. Ich senke den Blick, streiche mir den Pony aus meinem Gesicht...ich weiß nicht wie ich es anfangen soll, drugse herum...Vanessa steht stumm vor mir und sieht mich nur an. „Vanessa“ versuche ich zu beginnen und sie anzuschauen, was mir nicht wirklich gelingt, denn mein Blick schweift zur Zimmerdecke und ich stoße einen tiefen Seufzer aus, dann kommt noch dazu, dass ich nicht weiß, wohin mit meinen Händen, stecke sie besser in meine Hosentaschen, blicke wieder auf den Boden und dann endlich mit gesenktem Kopf, sie an „Vanessa....ich war gerade dabei, einen wirklich schlimmen Fehler zu begehen...ich bin Janine schon fast dankbar, dass sie gekommen ist“ „Vous dites? Wie bitte?“ ist das einzige, was sie hervorbringt „Ja....ich will nichts bereuen müssen...bitte versteh...schon gar nicht etwas, das mit dir zu tun hat, dafür mag ich dich zu sehr“ wieder senke ich den Blick „Viel zu sehr und mehr, als ich mir erlauben kann, zu tun“ Sie dreht ihren Kopf zur Seite. „Okay, dann geh“ Ich nicke „Ja, ist wohl das Beste. Für dich und für mich“ sage ich nur noch, wende mich um und nehme die Klinke in die Hand, sehe noch einmal über meine Schulter zurück, sehe wie sie mit Tränen in den Augen dasteht, die mich anstarren „Es tut mir Leid“ flüstere ich und schließe hinter mir die Tür.

Im Auto, lasse ich meinen Tränen freien Lauf und hämmere, mit der flachen Hand, auf dem Lenkrad herum. Ich bin so wütend, so wütend auf mich selbst. „Du bist so ein Arschloch, John-Christopher Depp. So ein dämlicher Vollidiot“ brülle ich laut durch den Wagen „Warum hast du es soweit kommen lassen? Warum nur?“ Ich nehme die Hand vor meinem Mund und beiße mir auf die Unterlippe, sehe zum Seitenfenster heraus und bemerke verschwommen, dass ein Pärchen stehen geblieben ist und neugierig zu mir herein guckt. Ich greife den Schlüssel und drehe ihn im Schloss herum. Der Motor heult auf. Die beiden gehen erschrocken zur Seite. Dann lege ich den Rückwärtsgang ein, trete das Gaspedal durch und verlasse mit quietschenden Reifen die Garage, das Hotel, das Apartment, das Zimmer....Vanessa!

Zu Hause, schmeiße ich meine Klamotten in die Ecke und steure sofort die kleine Bar im Wohnzimmer an, greife mir die Bourbonflasche vom Regal, knalle mich auf die Couch und lasse mir deren Inhalt die Kehle hinunter laufen. Der Anrufbeantworter blinkt. Ich setze die Flasche ab, stehe wieder auf und gehe zu dem Tisch auf dem er steht, drücke das Knöpfchen und höre Kates Stimme. Sie klingt gut gelaunt. „Hey mein Schatz, ich hoffe.....“ „Neeein!!! Ich will nicht...du hast einen Mistkerl, Kate“ schreie ich den kleinen Kasten, mit verengten Augen, an und fege ihn herunter. Meine Finger krallen sich um den Flaschenhals, wenn ich könnte würde ich sie zerbrechen, doch ich nehme die Flasche hoch und trinke weiter. Dann torkle ich hoch ins Bad und schmeiße mir ein paar winzige Helfer ein, sie sollen mir mein mieses Gefühl nehmen....mich vergessend machen, was ich für einen Scheiß gebaut habe, doch.....ach, Fuck! Schreit mich mein Spiegelbild an. Ich drehe mich um, versuche halbwegs gerade und mit Flasche in der Hand, ins Schlafzimmer zu kommen. Dort breche ich dann heulend auf dem Bett zusammen und ich brülle meine Wut heraus, bis mich endlich der Schlaf übermannt und ich nichts mehr fühle.


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#21

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 02.01.2013 17:03
von Andy (gelöscht)
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Der nächste Tag verläuft verkatert, spreche kaum ein Wort mit meinen Hausangestellten, schließe mich in meinem Musikzimmer ein und versuche mich mit meinen Gitarren abzulenken. Doch meine Gedanken lassen sich nicht so einfach abschalten und ich stelle meine geliebte Fender, resigniert in ihren Halter zurück. Ich sitze hier oben und gewinne immer mehr an Klarheit darüber, dass mir Kate, nicht das geben kann, wonach ich mich sehne. Nämlich Halt und Geborgenheit, eine Familie. Sie ist ein Society-Girl und wird wohl auch nie etwas anderes sein können. Sie meint, sie wäre sooo stark und frei, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Sie ist abhängig....abhängig von allem. Vom Ruhm, ihrem Ansehen, dem Glamour, den Drogen...da passe ich einfach nicht mehr rein. Ich ….der 34 jährige, der langsam an Kinder denkt und dem ganzen Rummel entfliehen möchte. Sicher ich habe noch Gefühle für sie, doch ist es wirklich noch Liebe? „Ich weiß es nicht“ seufze ich auf, sehe zur Wanduhr und bemerke traurig, dass Vanessa jetzt, in diesem Augenblick, wieder in ihrem Flieger nach Hause sitzt. Kein klärendes Gespräch mehr, kein Blick in ihre wunderschönen Augen, die mir sagen, „Ich verzeihe dir“. Ich war zu feige, bei ihr anzurufen und kann ja wohl auch kaum von ihr erwarten, mir hinterher zu laufen, nachdem, was ich ihr angetan habe.

Seitdem Kate zurück ist, versuche ich, mich so wie immer zu geben. Sie hat mir eine seltene Cd von den Pogues mitgebracht, auf die ich schon lange scharf war. Sie entdeckte sie wohl in einem kleinen Laden, in Malé. Das freudige Funkeln, ihrer Augen, versetzte mir einen Stich, denn ich empfand keine Emotion, keine Spur von Freude. als sie sie, geheimnisvoll schauend, aus der Tasche hervorholte. Früher wäre ich ihr, bildlich gesprochen, um den Hals gefallen. Natürlich habe ich mich überschwänglich bei ihr bedankt und ihr vermittelt, dass ich mich freue, doch es war nicht aufrichtig, was mich erschreckte. Doch was mich noch mehr ins Grübeln brachte, war die Tatsache, dass sie es noch nicht einmal bemerkte.

Es ist Weihnachten. Wir sind in London, bei Kate's Eltern zu Besuch. Ich versuche ein wenig abzuschalten und genieße die paar Tage ohne Publicity. Mir reichte schon wieder diese Wohltätigkeitsveranstaltung, auf der wir noch kurz zuvor waren. Ich habe mich darauf gefreut, Tim wiederzusehen, doch die Fragen der Reporter nach Kate's und meiner Zukunft wurden mir zu viel und verleideten mir den Abend ein wenig. „Wir werden sehen...und ja sicher wünsche ich mir eine Familie mit Johnny“ oder ähnliche Antworten kamen von ihr, während sie sich immer an mich drückte und breit in die Kamera lächelte.... und ich hätte so kotzen können, weil ich die Wahrheit kenne, habe aber meine Klappe gehalten und ihr den Vortritt gelassen. Was sollte ich auch dazu äussern? Wäre doch alles wieder verdreht in der Presse erschienen und einen Krach wollte ich auch nicht heraufbeschwören. Also habe ich meinen Unmut wieder einmal heruntergespült, um mich abzustumpfen und das ganze beschissene Elend nicht weiter mitzubekommen.

Jetzt liege ich im Bett. Kate hat heimlich wieder gekokst und denkt wohl, ich hätte es nicht mitbekommen. Ihren Eltern kann sie ja was vormachen, aber mir nicht. Zornig starre ich die Decke an, höre, dass sie ins Zimmer kommt, bewege mich aber nicht. Sie zieht sich aus und kuschelt sich zu mir und beginnt mich zu streicheln. Eindeutiger Weise, meine untere Körperregion. Ich packe ihre Hand und schiebe sie weg. „Ich habe keinen Bock“ sage ich bestimmt und drehe mich von ihr abgewandt um. Sie legt sich an meinen Rücken und lässt ihre Finger abermals an mir nach unten wandern. „Was gibt es da nicht zu verstehen, Kate? Ich will nicht.“ brumme ich zur Seite. Ich spüre, dass sie sich hinter mir aufrichtet und höre den vorwurfsvollen Ton in ihrer Stimme. „Seit ich von den Malediven zurück bin, hatten wir kaum Sex...Was, weiß Gott, nicht an mir liegt ….was ist los, John? Bin ich nicht mehr attraktiv genug?“ „Ach, red doch nicht son Blödsinn, Kate“ Sie boxt mich in den Rücken. „Was ist es dann?“ „Nichts, ich bin einfach müde“ „So, die ganze Zeit einfach müde....bist du, so quasi über Nacht um Jahre gealtert?“ „Kann schon sein“ murmle ich und schließe meine Augen. „Schlaf gut Kate“. Ich höre ihr Seufzen, fühle, dass sie sich hinlegt. Dann löscht sie das Licht. Meine Augen öffnen sich wieder und ich stiere in die Dunkelheit. Ich bin so verdammt ungerecht und ich weiß das.


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#22

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 04.01.2013 18:33
von Andy (gelöscht)
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Zwischen den Feiertagen fliegen wir wieder nach LA zurück. „Warum bist du so abweisend, Johnny?“ bricht Kate auf einmal das lange Schweigen und holt mich so aus meinem Dösen, als wir den Atlantik überqueren. Sie sitzt neben mir und schaut mich mit traurigen Augen an. Ihre Hand ruht auf meinem Arm. Meine Hand legt sich auf ihre. Ich hebe meinen Kopf von der Nackenstütze und ich blicke sie an. Ihr Gesicht kann engelsgleich sein und so kommt es mir jetzt vor, weil ich mich ihr gegenüber schlecht fühle. „Findest du, dass ich abweisend bin?“ sie nickt „Ja, und ich versteh's nicht. Ich liebe dich doch:“ „Dann zeig es mir doch einfach mal, verdammt! Hör mit dem Koks und der ganzen anderen Scheiße auf. Du weißt wie ich das hasse. Konzentrier dich doch einfach nur mal auf uns, Kate.“ Sie senkt den Blick. Na, toll...jetzt fühle ich mich noch schlechter....schiebe ihr den schwarzen Peter zu, dabei weiß ich ganz genau, dass ich meinen Teil dazu beitrage und das es das nicht allein ist.

Seufzend lasse ich meinen Kopf wieder zurück an das Polster fallen. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, dass sie ihr Gesicht verzieht, schnell zu mir blickt und etwas loslassen will „Ich weiß......ich werde auch versuchen, meine Sucht in den Griff zu bekommen.“ gebe ich schnell zu, um einen Teil meiner Schuld einzuräumen. Ich wende ihr mein Gesicht zu und sehe sie intensiv an. Sie schaut jetzt wieder nachgiebiger „Eeja. Das wollte ich dir sowieso noch sagen. Ich möchte eine Entziehungskur machen.“ „Das ist doch eine super Idee“ entgegne ich lächelnd, fasse ihre Wange, beuge mich zu ihr herüber und beginne sie zu küssen. Was soll ich sagen....der Sex über den Wolken ist himmlisch.

Wir haben uns wieder etwas angenähert. Die letzten beiden Tage sitze ich in meinem Arbeitszimmer und arbeite die neuen Skripts durch, lerne auswendig und versetze mich mental, in die Rolle des, als Astronaut getarnten, Aliens. der nichts anderes im Sinn hat, als sich zu vermehren. Kate muss leider leiden und sich die ganze Zeit anhören und ansehen, wie ich die Rolle ausarbeite. Ab und an steht sie in der Tür und lacht los, wenn ich vor dem Spiegel stehe und wieder und wieder eine neue Mimik oder Grimasse ausprobiere. In solchen Momenten, könnte ich sie einfach nehmen und knuddeln. Dann erwacht wieder meine Zuneigung zu ihr, doch es ist bei Weitem nicht mehr so, wie es einmal war. Ihre ewige Absage, mit mir eine Familie zu gründen, hat eine Kluft zwischen uns entstehen lassen, die zu überwinden, fast unmöglich für mich ist.

Es ist Silvestermorgen und ich sitze über den Büchern. Kate kommt zu mir, tritt hinter meinen Stuhl und nimmt mich in den Arm. Ohne aufzublicken, streichle ich gedankenverloren ihren Arm. „Was ist?“ murmle ich. „Du sitzt die ganze Zeit hier in deinem Zimmer und arbeitest. Kannst du nicht mal eine Pause machen, Honey?“ höre ich sie sagen, während sie ihr Gesicht auf meinem Haar bettet. „Wozu?“ kommt meine Gegenfrage. „Ich wüsste da etwas ganz Entspannendes.“ Sie dreht den Bürostuhl, auf dem ich sitze, zu sich herum. „Ey, was soll das?“ protestiere ich und spüre sofort ihre Hand in meinem Schritt. Ich blicke an mir herab und lasse es zu. Unsere Münder vereinen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss, aus dem ich mich wieder löse und mir auf die Unterlippe beiße, da sie nun den Druck verstärkt. Zufällig fällt mein Blick auf ihre Hand, mit der sie sich auf der Stuhllehne stützt. „Kate....Kate, hör auf“ sie reagiert nicht und macht weiter „KATE, hör sofort auf“ brülle ich wütend und schlage ihre Hand dort unten weg. Sie zuckt zusammen, kniet sich hin und blinzelt mich an „Was ist das, Kate?“ schreie ich sie an, nehme ihre andere Hand von der Lehne und halte sie ihr vor die Augen. Kate schüttelt den Kopf, als würde sie das weiße Pulver an ihrem Daumen gar nicht wahrnehmen. Ich packe sie bei den Schultern und beginne sie zu schütteln „Fuck, Kate....warum....warum? Du hast gesagt, du willst damit aufhören.“ Erst schaut sie mich verständnislos an, dann lacht sie wie irre geworden auf, um im nächsten Moment, die Hände vor's Gesicht zu schlagen und einen Heulkrampf zu bekommen. Ich lasse sie los, fahre mir verzweifelt durch die Haare, sehe ein paar Sekunden auf das Häufchen Elend herab und stehe auf, ziehe sie auf die Beine und drücke sie an mich. „Ich...ich“ schluchzt sie nun an meiner Schulter „Ich schaff's nicht“ Ich streiche über ihr Haar und sage „Na, klar schaffst du das. Ich habe jetzt drei Tage ohne Pillen hinter mir und ich wette, dass du das auch hinbekommst“ Dann hebe ich ihren Kopf, sehe sie eindringlich an und flüstere „Nächste Woche bringe ich dich in die Klinik.“


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#23

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 04.01.2013 23:04
von Andy (gelöscht)
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Kate lässt sich nicht beruhigen. „Was mache ich nur?“ überlege ich, auf meinen Lippen kauend, als sie auch noch zu hyperventilieren beginnt. Ich drücke sie zurück und rufe „Kate, hey Kate, komm wieder runter!“ klopfe an ihre Wange. Sie sieht mich mit verheulten und glasigen Augen an und atmet ganz hektisch. Ich packe sie unter ihre Arme und führe sie zum Badezimmer. Dort stelle ich die Dusche an, das Wasser auf kalt „Tut mir Leid, Liebling“ flüstere ich und schiebe sie mit samt Klamotten unter den kühlen Strahl. Ein Ruck geht durch ihren Körper, sie schnappt nach Luft und schlägt nach mir. „Scht, scht. Ganz ruhig, Süße“ wehre ich sie ab, greife sie mir dann und drücke sie an mich. Jetzt beruhigt sie sich allmählich und kommt wieder zu Besinnung. Ich stelle die Dusche ab, ziehe sie heraus und greife nach einem Badetuch, das ich um ihre Schultern lege. Sie zittert und hält den Kopf gesenkt. Ich meine „Komm schon...ich helfe dir, aus den nassen Sachen rauszukommen“ Kate nickt nur und lässt sich alles gefallen. Als ich sie entkleidet habe, streife ich ihr einen Bademantel über und lege sie ins Bett. „Danke Johnny. Ich liebe dich!“ flüstert sie als sie mich ansieht. „Ich weiß Kate. Ich …..ich dich auch.“ sage ich stockend „ Aber jetzt versuch ein bisschen zu schlafen.“ Meine Hand gleitet über ihr feuchtes Haar. Sie lächelt und schließt die Augen. Ich bleibe solange bei ihr, bis sie eingeschlafen ist und schleiche mich dann ins Bad, schließe die Tür ab und stelle mich vor den Spiegel. Ich greife dahinter, öffne das Schränkchen und schaue auf die bunten Verpackungen, die mich hämisch angrinsen, mich magisch anziehen. Meine Hand, die jetzt wieder zittert, geht zu einer ganz Bestimmten, doch kurz bevor sie sie erreicht, balle ich sie zu einer Faust, lasse sie auf das Waschbecken sinken und knalle die Schranktür zu. „Es hat keinen Sinn“ flüstere ich und gehe in mein Arbeitszimmer, wo ich mir ein oder zwei Whiskey genehmige, um etwas abschalten zu können.

Abends ist eine große Promi Silvesterparty im Ritz Carlton angesagt. Kate hat sich wieder gefangen und macht sich gerade fertig. „Bye, Mister Depp. Ich geh dann mal“ ruft Suzie zu mir ins Wohnzimmer, während sie sich die Jacke überzieht und ein paar Tüten an die Hand nimmt. Ich blicke von meinem Buch auf und winke „Ja, bis übermorgen dann. Kommen sie gut ins neue Jahr!“ „Ja, sie auch und grüssen sie auch Miss Moss von mir. Sie ist noch mit ihrer Kosmetikerin im Bad beschäftig“ „Mach ich, Suzie. Bye!“ Ich höre die Tür ins Schloss fallen und lege meine Brille und das Buch zur Seite. Mit einem tiefen Atemzug erhebe ich mich von der Couch und gehe in den großen Flur, zur Treppe „Wie lange braucht ihr noch?“ rufe ich hoch „Wir sind gleich soweit“ kommt ihre Antwort. Ich sehe auf die Uhr. „Na, dann werde ich mich auch mal fertig machen“ sage ich leise zu mir, hole meinen Tabak und drehe mir auf dem Weg ins obere Geschoss eine Zigarette. Jetzt stehe ich verloren in meinem Ankleidezimmer, ich weiß nicht was ich anziehen soll. Da fällt mein Blick auf die Jacke, die ich zuletzt bei Vanessa an hatte und hole sie zum Vorschein, schaue in ihre Taschen und finde das Päckchen mit ihrer Tabaksorte. „Das muss ich wohl aus versehen eingesteckt haben“ schießt es mir durch den Kopf , drehe es in meiner Hand hin und her und betrachte es traurig. Dann schüttle ich meinen Kopf. „Es hilft alles nichts. Wer weiß wofür es gut ist, dass es so gekommen ist?“ sage ich mir selbst „Hätte vielleicht auch gar nicht gepasst. Sie als Europäerin...“ versuche ich mir selbst einzureden und mich zu beruhigen, während ich den Tabak wieder zurück in die Jackentasche packe, doch ich spüre, dass es nicht viel bringt, dass meine Gedanken abschweifen, doch ich muss sie vertreiben. Ich bin hier in LA, in der Realität und bei Kate, mit der ich schon recht lang zusammen bin, die mir viel bedeutet. Sicher wir haben eine Krise, aber wir werden das schon überstehen. Ich schaue mit gerunzelter Stirn zur Tür. „Ist es nicht vielmehr so, dass ich die Krise habe?“ Ein leichter Schmerz, beginnt sich nun, in meinem Kopf auszubreiten. Ich schließe die Augen, fasse mir an die Schläfen „Nein, bitte nicht jetzt“ flüstere ich und mache die Zigarette aus.

Ich bin eher fertig und warte unten in der Eingangshalle auf Kate. „Ich bin soweit, Johnny Schatz“ höre ich sie hinter mir, drehe mich um und blicke zum Treppenabsatz hoch. Sie sieht, in ihrem kleinen Schwarzen und wie sie so die Treppe herunter geschwebt kommt, atemberaubend gut aus. Ich fühle mich, aber nun im Gegensatz zu ihr, nicht so wohl. Meine innere Unruhe und der Kopfschmerz, machen mir jetzt zu schaffen, doch ich hoffe, das Ganze unbeschadet und ohne meinen Vorsatz, keine Pillen mehr zu nehmen, brechen zu müssen, zu überstehen. „Hast du alles? Der Fahrer wartet.“ frage ich mit belegter Stimme und vermeide es sie direkt anzusehen., denn ich will nicht, dass sie meine Unpässlichkeit bemerkt.... schüttle mir unauffällig ein paar Ponysträhnen ins Gesicht. Sie nimmt ihre Handtasche und antwortet „Ja, wir können.“ Ich nicke und halte ihr den Mantel hin. Sie schlüpft hinein und ich bemerke „Du siehst super aus, Süße“ Sie lächelt und kuschelt sich an meine Seite. Mit einem Arm um ihre Schulter und einem Kuss auf ihre Stirn, machen wir uns auf den Weg zur Party.

Als wir im Hotel ankommen, herrscht schon reger Betrieb. Es sind viele meiner Kollegen und Freunde anwesend. Hier und da erhellen Blitzgeräte, die Szene und ich sehe, dass Jack Nicholson mit Reportern spricht. An seiner Seite eine junge Brünette, die sich in seinem Ruhm sonnt. Ich ziehe Kate eilig mit mir, um unbehelligt in den großen Festsaal zu kommen. Auf die Presse habe ich nun wirklich keinen Bock. In meiner Verfassung, wäre ich ganz sicher kein guter Interviewpartner. Kurz nach dem Eingang, bleibe ich stehen und orientiere mich. Mein Blick sucht, die nächste Bar. Kate steht hinter mir und unterhält sich schon mit Richard Gere, der gerade winkend auf uns zu kam. Nach einem Smalltalk mit ihm, steuere ich mit Kate den Tresen an, damit ich mich gleich wieder ein bisschen besser fühlen und die Symptome abschwächen kann.

Zur vorgerückter Stunde, stehe ich, mit ein paar unwesentlichen Wahrnehmungsstörungen, bei Keith und Ron und ein paar netten Mädels, die sie hier wohl kennengelernt haben. Kate hat sich schon lange abgesetzt und vergnügt sich wohl anderweitig. Um 12 waren wir noch zusammen und haben uns ein frohes neues Jahr gewünscht. Ab da weiß ich nicht, wo sie abgeblieben ist. Ich mache mir keinen Kopf mehr darum und beobachte schon die ganze Zeit verhalten, die Kleine die bei Ron steht und mir von ihm als Julia vorgestellt wurde. Ich bin zwar schon nicht mehr ganz alleine, bekomme jedoch noch mit, dass sie, auf Teufel komm raus, mit mir flirtet. Ist wirklich niedlich....und jetzt kommt sie auch noch zu mir und bittet mit viel sagendem Augenaufschlag „Hast du Feuer?“ „Aber sicher“ murmle ich etwas schwerfällig und hole das Feuerzeug hervor. Während sie an ihrer Zigarette zieht, frage ich sie „Und woher kommst du?“ „Ich komme aus Pennsylvania“ antwortet sie mit einem Lächeln, das mich gefangen nimmt. „Und was machst du dann hier?“ „Ich versuche im Filmgeschäft Fuss zu fassen“ „Oh“ nicke ich „Sicher doch, was für eine blöde Frage“ und grinse sie verlegen an. „Ich hatte auch schon ein paar kleinere Rollen.....“ fängt sie dann an los zu plappern und scheint dann auch nicht gewillt zu sein, wieder auf zu hören. Irgendwann, als sie mir dann von ihren Brüdern und ihrem letzten Nachtisch, den sie noch in Pennsylvania bei ihrer Mom gegessen hat, erzählt, schalte ich auf Durchzug, kümmere mich lieber darum dass mein Glas nicht leer bleibt und erinnere mich erst wieder an etwas, als ich wild knutschend und fummelnd, mit ihr in einem Hotelzimmer am der Wand stehe und sie nehme.


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#24

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 07.01.2013 20:25
von Andy (gelöscht)
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Ich recke mich und öffne ganz zaghaft ein Auge. Doch was es erblickt, will ihm nicht so recht gefallen. „Wo bin ich denn jetzt gelandet?“ denke ich träge, als ich die Umrisse einer, mir unbekannten Deckenlampe erkenne. Langsam, ganz langsam gesellt sich mein zweites hinzu. „Das ist ein Hotelzimmer“ wird mir nun klarer „Fuck, was habe ich in einem Hotelzimmer zu suchen?“ flüstere ich. „Noch dazu im Bett“ In meinem schweren Schädel brummt es gewaltig. Ich rutsche etwas höher „Oh“ stöhne ich leise auf und schließe die Augen. Dann wage ich einen Blick zur Seite, denn mir schwant nichts Gutes. Ich soll Recht behalten. Da liegt nämlich ein Lockenkopf, der bis zum Haaransatz in eine Decke gehüllt ist und ruhig und gleichmäßig atmet. Entsetzt hebe ich meine Decke an und muss feststellen, dass ich unbekleidet neben einer, mir fremden, Frau liege. „Oh Gott“ schießt es mir durch den Kopf, bin auf einmal hellwach, reibe meine Augen, die sich jetzt ungläubig weiten und auf den schlafenden Körper starren. „Oh Gott. Ich fass es nicht“ Ich hebe meine Hand und boxe mir vor die Stirn. „Raus hier....du musst raus, Johnny. Bevor sie aufwacht“ ist mein nächster Gedanke, robbe zur Bettkante, lasse, ohne sie aus den Augen zu verlieren, meine Füße auf den Boden gleiten und gehe vor dem Bett in die Hocke. Ein leiser Schwindel, macht mich für einen Moment Handlungsunfähig. Ich stütze mich mit den Händen auf dem Boden ab, atme tief durch und sammle mich kurz. Dann suche ich meine Klamotten zusammen, husche ins Bad und ziehe mich hastig an. Als ich die Badezimmertür öffne, schaue ich zum Bett herüber, just in diesem Moment, dreht sie sich leise seufzend um. Ich halte die Luft an, bete, das sie nicht die Augen aufschlägt. Schwein gehabt, sie schläft weiter. Kann wieder atmen, beuge mich, ohne sie dabei aus dem Blick zu lassen, nach unten, um meine Schuhe zu schnappen und mich dann auf Zehenspitzen aus dem Zimmer zu stehlen.


Im Flur, lasse ich mich erschöpft gegen die Wand fallen und ich mache mich erst einmal kundig, wie spät es überhaupt ist. Meine Uhr zeigt Halbsieben. „Ey, worauf habe ich mich denn da eingelassen?“ denke ich nun laut und bemerke wieder den Druck in meinem Kopf. Ich sehe zu, dass ich das Hotel so schnell es nur geht verlasse und fahre nach Hause. Ich hoffe inständig, dass Kate noch nicht da ist. Als ich die Tür öffne, lausche ich erst einmal angestrengt ins Innere. Ich traue mich kaum zu atmen, trete ein und blicke die Treppe hinauf. Ich weiß nicht was ich dort eigentlich erwarte. Eine Kate mit Lockenwicklern, die Nudelholz schwingend auf dem Absatz steht und mich keifend anblögt? Ich weiß es einfach nicht. Ich wische mir nervös übers Gesicht und schließe leise die Haustür, ziehe die Schuhe aus und schleiche, mal wieder, die Treppenstufen hoch.

Mein Weg führt mich zuerst ins Bad, wo ich Tabletten gegen meine tierischen Kopfschmerzen nehme. Aber nicht nur gegen die Kopfschmerzen....es gibt auch welche gegen das schlechte Gewissen, die es zumindest in den Hintergrund drängen. Schnell und ohne weiter nachzudenken, sind sie in meinem Mund verschwunden.....vermeide es, dabei in den Spiegel zu sehen, da ich meinen Anblick nicht ertragen könnte. Trinke Unmengen an Wasser nach, um den schalen Geschmack dieser verfluchten Nacht los zu werden, ziehe mich aus und husche ins Schlafzimmer.


Kate liegt tatsächlich im Bett. Ich bleibe stehen, schlucke hart und zögere, bevor ich zu ihr unter die Decke krabbele und meine Arme hinter meinem Kopf verschränke. Sie öffnet kurz die Augen und fragt verschlafen „Wo warst du?“ Ich wende ihr mein Gesicht zu und antworte „Noch mit Freunden unterwegs. Schlaf ruhig weiter“ Sie schließt lächelnd, wieder ihre Augen und legt mir ihren Arm auf meine Hüften. Ich blicke traurig an mir herab. „Du musst es ihr sagen“ denke ich noch, bevor die Beruhigungstabletten wirken und ich meine Augen schließe.

Das Kate meine Beichte nicht freudestrahlend und euphorisch aufgenommen hat, ist klar. Sie hat mich angeschrien, mir sogar eine Ohrfeige verpasst und wollte schon ihre Koffer packen, doch ich bin reumütig ruhig geblieben, habe alle Eingeständnisse gemacht und da es das erste Mal war, dass ich sie mit allen Konsequenzen betrogen habe, hat sie mir verziehen. Den darauf folgenden Tag sind wir shoppen gegangen und es ist ein schöner Ring dabei für sie herausgesprungen.

Ich weiß nicht, warum ich an dieser Beziehung weiter festhalte. Vielleicht würde ich mich wie ein Schwein fühlen, wenn ich sie einfach so abserviere. Sie war sehr jung, als wir uns in New York kennen und lieben lernten. Die Jahre mit ihr waren wild und hemmungslos. Wir haben uns gegenseitig Horizonte eröffnet, von denen jeder von uns vorher nie geahnt hat, dass es sie gibt. Ich habe sie wahnsinnig geliebt und ich empfinde immer noch was für sie, nur überwiegen jetzt die Zweifel daran, mein zukünftiges Leben mit ihr verbringen zu wollen. Ein Leben weiter auf der Überholspur kann nicht das Ziel sein. Ich verlange langsam einfach mehr, doch sie kann es nicht verstehen, da sie noch sehr viel mehr Zeit als ich hat.

Die Wochen sind vergangen. Sie war zwischenzeitlich in der Entzugsklinik, doch nur für ein paar Tage, da musste ich sie wieder abholen, weil sie es nicht mehr aushielt.

Danach saß ich nur noch in meinem Arbeitszimmer, da einerseits der Drehbeginn im Februar immer näher rückte, andererseits die Zusammentreffen mit Kate, oft nur noch in Auseinandersetzungen endeten.

Es ist Februar und ich befinde mich in New York am Set von The Astronauts Wife. Es ist schweinekalt. April, die Regieassistentin, bringt mir in der Drehpause, einen heißen Kaffee, den ich dankbar annehme. „Ey, danke. Das ist aber lieb von dir“ zwinkere ich ihr zu „Gern geschehen“ erwidert sie „Es soll doch allen gut gehen. Und wenn der Hauptdarsteller, noch wegen einer Erkältung ausfallen würde....nein, das könnte ich mir nie verzeihen“ Sie lächelt mich an und wendet sich zum Gehen. Mein Blick folgt ihr, bis sie in der kleinen Ansammlung von Mitarbeitern verschwunden ist. Dann setze ich den Becher an und runzle nachdenklich meine Stirn.


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#25

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 09.01.2013 20:04
von Andy (gelöscht)
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Wir haben einige Szenen im Kasten. Der Regisseur läutet endlich, nach einem 11Stunden Tag, den Feierabend ein. „Alles super gelaufen Leute. Ihr könnt stolz auf euch sein. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend, bis morgen in alter Frische“

Der kleine Trupp löst sich allmählich auf. Ich genieße noch ein wenig die kalte Abendluft und drehe mir gerade eine Zigarette, da kommen Ben, James und April, vom Produktionsteam zu mir herüber. „Hast du noch Lust mit uns zu kommen? Das Cateringzelt bleibt heute länger auf, da wollten wir noch etwas trinken“ fragt mich James. April unterhält sich mit Ben und lacht. Ich schaue überlegend zu ihnen herüber und stecke mir die Zigarette zwischen meine Lippen, schüttle den Kopf „Danke, aber ich denke, nein. Ich bin fix und fertig.“ Dann zünde ich die Zigarette an. „Na, kommt schon Jungs. Mister Depp ist müde und braucht seinen Schönheitsschlaf.“ meint April keck, während sie sich bei den Beiden unterhakt, kneift mir aber ein Auge zu und grinst mich an. „Tja, so schaut's aus“ entgegne ich, blicke zu Boden, dann wieder sie an „Wir Stars sind schon ein besonderes Völkchen, mit besonderen Bedürfnissen“ jetzt grinse ich sie, fest fixierend, an und bemerke, dass sich ihre Wangen ein klitzekleines bisschen rötlich färben. „Ich wünsche euch noch viel Spaß. Bis morgen“ sage ich dann an alle gerichtet, drehe mich um und schlendere die Strasse zu den Parkplätzen hinunter, wo sich die Trailer der Crew befinden.

Ich habe es mir auf meinem Bett gemütlich gemacht, spiele etwas auf der Gitarre und überlege, ob ich Kate anrufen soll, blicke zu meinem Handy herüber, das ich dann nehme und mein Telefonbuch durch sehe. „Vanessa“ flüstere ich, als ich ihren Namen und ihre Nummer im Display lese. Mein Kopf sinkt zurück an die Wand und ich denke automatisch an unsere gemeinsame Zeit in Paris. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, bin drauf und dran nur noch auf das Knöpfchen zu drücken....“Nein, lass es.“ mahne ich mich stumm „Sie will wohl nichts mehr von mir wissen. Sonst hätte sie sich bestimmt gemeldet“ ich werfe das kleine Ding aufs Kissen, zupfe weiter an den Saiten herum und „Have You Ever Really Loved a Woman?“ kommt dabei heraus. Ich schaue auf die Uhr, 9.00 pm. „Ey, bevor ich hier noch sentimentaler werde, gehe ich doch noch mal lieber zu den anderen. Ein Gutenachttrunk, kann ja nichts schaden“ Gesagt, getan. Ich lege die Gitarre zur Seite, schnappe mir meine Jacke, fühle nach, ob ich den Tabak dabei habe und stehe auf.

In dem Zelt sitzen noch ein paar Leute in verschiedenen Gruppen, zusammen. Ich komme herein und halte Ausschau nach den dreien, entdecke sie neben der Theke und geselle mich hinzu. „Oh doch noch hergefunden“ begrüßt mich James und bietet mir einen Platz an ihrem Tisch an. „Ja, ich komme doch nicht zur Ruhe, kann wohl noch etwas zu Trinken vertragen“ meine ich, während ich den Stuhl zu mir herüber ziehe und mich setzen will „Oh Moment“ fällt mir ein, gehe zur Theke und bestelle mir erst einmal eine Cola und eine Kleinigkeit zu Essen.

„Wie lange haben die denn noch auf?“ frage ich, als ich mit Glas und Teller zurück komme und das Zeug auf den Tisch stelle. „Ich meine so bis 11“ antwortet Ben. Ich nicke und nehme Platz.

April sitzt mir gegenüber, nippt an ihrem Glas und blickt verträumt zu einem anderen Tisch herüber. Ich rücke meinen Stuhl gerade und frotzle an sie gewandt „Na, brauchst wohl auch deinen Schönheitsschlaf“ und grinse, als ich bemerke, dass sie ruckartig aus ihren Gedanken auftaucht. „Hm?“ jetzt schaut sie mich an und neigt den Kopf zur Seite. Ich meine „Ist doch schon spät und jemand müde“ „Wer ich?“ „Hm...Ja“ „Und woraus schließt du das?“ „Weil ich deinen Blick beobachtet habe...war nicht gerade hellwach“ Ich lache, greife mein Sandwich und beiße hinein. Sie zieht ihre Nase kraus und schüttelt den Kopf. „Danke für die Retourkutsche“ sagt sie lachend und wendet sich dann an Ben, der noch etwas zu Trinken besorgen will.

Etwas später, sitzen April und ich alleine am Tisch. Ben ist verschwunden und James noch zu anderen Kollegen gegangen. Sie hat mir erzählt, wie sie zum Film gekommen ist und das sie ihren Job liebt und sich über ihre Unabhängigkeit freut, die sie durch das gute Geld, das sie verdient genießen kann.

„Peter...mein Freund...schätzt das wohl nicht so sehr, weil er derjenige sein will, der für Frau und Kinder sorgen will.“ Ich runzle die Stirn und streiche mir mit der Hand über meinen Mund. Mir fehlt mein Bart, bemerke ich nebenbei. „Aber du willst das nicht“ stelle ich fest. Sie senkt den Blick, trinkt von ihrem Getränk und schaut mir dann fest in die Augen. „Nein...deshalb führe ich auch, für meinen Teil, eine eher lockerere Beziehung, was er nicht so sieht..oder wahr haben will. Ich nicke bedächtig und ziehe an meiner Zigarette. „Sag mal....was machst du, wenn dein Job hier erledigt ist?“ frage ich aus einer Laune heraus. Sie schaut zum Zeltdach und Überlegt. „Ich weiß es noch nicht so genau“ sagt sie und sieht mich wieder an. Das blonde Persönchen, imponiert mir „Ich könnte noch eine Mitarbeiterin gebrauchen....also wenn du Lust hast...“ biete ich ihr an, trinke meinen Rest Wein aus und sage „Du musst ja nicht sofort zusagen. Überleg es dir in aller Ruhe, hm“ dann erhebe ich mich.... in dem Moment kommt auch James wieder zu uns.... drücke die Zigarette aus und meine „So, jetzt wird aber Zeit, das Bett ruft. Wir sehen uns morgen“


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