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#26

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 10.01.2013 17:09
von Andy (gelöscht)
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In der ersten Maiwoche sind die Dreharbeiten beendet. Ich stehe morgens, nach durchzechter Nacht, da die ganze Filmcrew noch ein bisschen gefeiert hat, in meinem Trailer und packe meine Sachen zusammen. Es klopft an der Tür. Unschlüssig blicke ich mich um. „Wer ist das denn?“ denke ich müde, da klopft es abermals. Mit einem Seufzer lasse ich die Klamotten fallen, begebe mich in den vorderen Teil meines Trailers. „Kate“ rufe ich erstaunt, als ich die Tür öffne und sie vor mir steht. „Ja, ich bin's mein Schatz. Ich war doch in der Nähe und da dachte ich, ich hole dich gleich ab“ sie kommt die wenigen Stufen herauf und küsst mich stürmisch. Ich löse den Kuss und schiebe sich vorsichtig zurück. „Ähm, tolle Idee“ meine ich, fühle mich etwas überrumpelt, mustere sie dann aber lächelnd und fahre fort „Ich freue mich. Die Überraschung ist dir echt gelungen, Süße“ Ich deute ins Innere „Willst du nicht rein kommen?“ Sie schaut mich ein bisschen skeptisch an „Komme ich ungelegen? Seid ihr noch nicht soweit?“ fragt sie mich. „Nein, alles bestens“ antworte ich sofort „Ich packe gerade. Komm rein“ ich greife ihre Hand und ziehe sie zu mir hoch und in den Trailer. Nachdem ich die Tür geschlossen habe, sage ich „Ich freue mich wirklich, Kate. Ich bin nur etwas fertig. Wir haben die Nacht gefeiert...wenn du verstehst“ dann umfasse ich ihre Hüften und küsse sie.

Da klopft es wieder an der Tür. Ich hebe den Kopf und sage „Moment Kate“ lasse sie los und öffne. April kommt herein gestürzt und umarmt mich, gibt mir einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange, lässt mir keine Zeit zu reagieren und es sprudelt aus ihr heraus „Ich wollte mich von dir verabschieden, Johnny. Danke für die tolle Zeit und....ich lasse mir dein Angebot noch einmal durch den Kopf gehen“ „Ähm April“ komme ich endlich dazwischen, drücke sie von mir weg und schaue zu Kate, die mit versteinerter Mine dasteht und uns ansieht.

Erst jetzt bemerkt April, dass wir nicht alleine sind. „Oops...ich ….ich wusste nicht...“ beginnt sie zu stottern und lässt mich sofort los. „Nein, ist mir schon klar“ sagt Kate in einem Ton, der mir gar nicht gefällt. „Wer ist das? Was für ein Angebot, hm?“ herrscht sie mich an. „Kate, April ist nur eine Freundin“ versuche ich sie zu beruhigen und gehe auf sie zu. Doch sie drängt sich an mir vorbei und kreischt „Du brauchst mir nichts zu erklären, du Arsch. Ich war so blöd und habe dir wieder vertraut“ dann stürmt sie zur Tür, bleibt kurz stehen, schaut April herablassend an und faucht „Er ist mein Mann, lass die Finger von ihm, sonst...“ dann sieht sie mich hasserfüllt an „Passiert was“ Sie dreht sich um und verschwindet. Ohne zu überlegen, renne ich hinter Kate her und erwische sie, bevor sie in den Wagen steigt. Ich packe sie am Arm und reiße sie wutschnaubend herum. „Du machst mir nicht noch einmal solch eine Szene“ zische ich sie leise durch meine Zähne an, blicke mich vorsichtig um. „Ach was, hast du etwa Angst?“ entgegnet sie verächtlich, entwendet mir ihren Arm und mustert mich von oben bis unten. „Angst davor dein Gesicht zu verlieren?“ fährt sie aufgebracht fort. „Lass uns woanders darüber reden, ja!?“ bitte ich sie nachdrücklich, während ich weiterhin die Umgebung abchecke, um mich zu vergewissern, dass nicht alle etwas hiervon mitbekommen. Inzwischen hat April meinen Trailer verlassen und geht, ohne uns zu beachten, direkt zu den Studios herüber. Es ist mir so unsagbar peinlich und senke für einen Augenblick den Kopf. „Nein, ich will jetzt nicht mit dir reden“ höre ich Kate's Stimmt, die mir schrill in den Ohren klingt. Ich werde auf einmal ganz ruhig, weil mir endlich klar wird, dass alles keinen Sinn mehr macht, dass ich innerlich mit unserer Geschichte abgeschlossen habe und ihr nicht weiterhin unnötig wehtun möchte. Schmerzvoll sehe ich sie an und flüstere „Aber ich, Kate..ich muss dir was sagen, was ich schon längst hätte tun sollen.“

Plötzlich verwandelt sich ihr Gesicht. Von zornig, springt es in ängstlich um. „Was?“ fragt sie heiser. „Nicht hier. Komm wir gehen in meinen Trailer“ Ich lege ihr meinen Arm um ihre Schulter, den sie aber herunter schiebt, doch sie folgt mir wortlos in den Wohnwagen.

„Kate“ so fange ich an, nachdem ich ihr und mir einen Whiskey einschenkte, mich hingesetzt habe und wieder aufgestanden bin, mich wieder hingesetzt und an meinen Knien herumgeknetet habe. „Also doch“ funkelt sie mich an „Also hattest du doch was mit dieser...dieser...“ „Sprich es nicht aus, Kate“ fahre ich dazwischen. „April hat überhaupt nichts damit zu tun. Und nein, ich hatte nichts mit ihr. Ich habe ihr lediglich einen Job angeboten.“ Ich beuge mich vor, nehme meinen Tabak und beginne, mir eine Zigarette zu drehen. „Ich glaube, ich will dir jetzt nicht zuhören, John“ sagt Kate plötzlich und springt hastig auf. „Doch, du wirst mir jetzt zuhören, Kate. Es ist vorbei. Ich mache Schluss“ Ich erhebe mich ebenfalls und stelle mich vor sie, will sie zurückhalten. „Lass mich, fass mich nicht an, du Scheißkerl“ schreit sie mich an und hebt abwehrend die Arme. Dann treten Tränen in ihre Augen. „Du beschissener, verlogener Dreckskerl“ Ihre Stimme ist leise, ein unterdrücktes Schluchzen steigt in ihr hoch, ich spüre einen kräftigen Schlag in meinem Gesicht und den Windhauch, als sie fluchtartig an mir vorbei prescht und meinen Trailer verlässt. Ich stehe da, blicke ihr nach und fühle mich seltsam leer....keine Empfindung, spüre keine Befreiung, aber auch nichts, das mir sagt „Geh ihr hinterher. Halte sie auf“ Wie automatisiert, gehe ich zur Sitzgruppe zurück, schnappe mir die Flasche und setze sie an.


zuletzt bearbeitet 10.01.2013 17:09 | nach oben springen

#27

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 11.01.2013 22:23
von Andy (gelöscht)
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Die freundliche Stewardess, ist wirklich sehr um mich und mein Wohlergehen bemüht. Geduldig besorgt sie mir Nachschub an Betäubungsmittel in flüssiger Form, von dem ich immer wieder verlange, um meine Gefühle gleich im Keim zu ersticken, ja regelrecht im Alkohol zu ertränken. Keinen Gedanken daran verschwenden, was mich nachher erwartet, wenn ich meine Villa betrete...ob mich überhaupt was oder jemand erwartet. „Am Allerbesten, gar nicht dort ankommen“ seufze ich, blicke aus dem Fenster auf die Wolken hinaus, „Wenigstens werde ich recht bald Ablenkung bekommen. Übermorgen bin ich schon wieder unterwegs, um bei The Source mit zu wirken. Auf diese wenigen Tage, freue ich mich besonders.....freue ich mich wirklich drauf?“ überlege ich müde und unschlüssig, während ich nun das bernsteinfarbene Gesöff in meiner Hand anstarre, bis ich zu Schielen beginne. Langsam schüttle ich den Kopf, ziehe an meiner Zigarette, blicke zur Seite und hinter mich...zum Glück sitze ich alleine, wollte zur Zeit niemandem meine Whiskey-Tabakfahne zumuten, die vor mir her flattert, ganz zu schweigen von meinem derzeitigen Unterhaltungswert, der wohl eher gegen null geht.


„Mister. Depp“ ruft mich jemand und rüttelt zaghaft an meiner Schulter. Das Sonnenlicht dringt in rotem Licht durch meine Lider, die sich nicht heben wollen. Was zum Teufel?...ich drehe meinen Kopf weg und reagiere nicht. „Mister. Depp...sie müssen..“ Nein, verflucht noch mal, ich muss gar nichts. Ich will nicht aufwachen. Mein Kopf geht hin und her. „Wir sind gelandet. Sie müssen jetzt wach werden. So Leid es mir auch tut...Mister Depp, hören sie mich...“ wird die Stimme jetzt energischer und penetranter, das Rütteln heftiger „Ja doch“ brumme ich genervt und versuche meinen Augen zu befehlen, sich zu öffnen. Einen kleinen Spalt bekomme ich auch gerade so hin. Die Stewardess steht vor mir und sieht mich trotz allem, mit einem netten Grinsen an. „Wir sind da“ „Wir sind da“ wiederhole ich in Gedanken. „Fuck! Kann der Pilot nicht wieder starten und die Erde noch ein paar Mal umrunden?“ denke ich, während so langsam aber sicher, meine Lebensgeister zurück kehren. Ich fahre mir durchs Haar und richte mich auf. „Ja, Danke, Miss. Ich komme sofort“ Sie nickt freundlich und geht. Ich stehe von meinem Sitz auf. Der Schlaf hat mich wieder ein bisschen nüchterner gemacht, was ich mit bedauern feststelle, schnappe mir meine Utensilien, setze meine Sonnenbrille auf und begebe mich widerstrebend, in die Höhle des Löwen.

Am Flughafen treffe ich auf Klatschreporter und Fotografen. Sie stellen mir schon von Weitem Fragen. „Wo ist Kate?“ „Allein?“ Ich schüttle nur unwirsch meinen Kopf und zeige ihnen, auf bekannte Art und Weise, dass ich keinen Bock auf sie habe, dränge, mit Hilfe des Flughafenpersonals und engagierten Bodygards, an ihnen vorbei ins Freie, werde sofort zu meinem Auto geführt und nach Hause gebracht.

Hier stehe ich nun. Es ist niemand da, so dachte ich zumindest im ersten Augenblick, bis ich von oben, ein lautes Poltern vernehme und zwei Stufen auf einmal nehmend, ins nächste Stockwerk haste. Unvermittelt bleibe ich in der Schlafzimmertür stehen, nehme meine Sonnenbrille ab und starre auf den Boden, wo sämtliche Kleidungsstücke wahllos verstreut herum liegen. Auf dem Bett liegt ein kleiner Spiegel und ein Tütchen mit dem weißen Pulver, was ich nur allzu gut kenne. Aus dem Ankleidezimmer dringen Geräusche zu mir, also bewege ich mich ganz langsam auf die Tür zu und spähe um die Ecke. Da sitzt Kate in mitten von einem Berg von Schuhen und heult.

Sie muss mich gehört haben, denn sie schaut plötzlich zu mir hoch und springt auf. Sie kreischt mich an „Scheiße, ich habe gehofft, ich wäre hier fertig, bevor du kommst“ und wischt sich mit den Handrücken über ihre rot geweinten Augen. Dann stürzt sie wie eine Furie auf mich zu und fängt an, auf mich ein zu prügeln. „Kate, Kate“ rufe ich, versuche sie zurück zu drängen und auf Abstand zu mir zu halten, doch sie zetert „Du Scheißkerl wirst mich noch kennenlernen...mich einfach so abservieren“ und boxt mir vor die Brust. Ich greife nach ihren Armen, um sie abzuwehren, dabei bekomme ich einen echt heftigen Hieb ins Gesicht. Nun sehe ich Rot, kann nicht mehr an mich halten und schubse sie kräftig zurück. Sie taumelt rückwärts gegen den Schrank, doch anstatt auf zu hören, kommt sie wieder auf mich zu und schlägt wie wild um sich. Stärker werdender Zorn lässt mich jetzt richtig ausholen und ihr einmal links und rechts, was um die Ohren hauen. Endlich steht sie wie vom Donner gerührt vor mir und scheint allmählich klar im Kopf zu werden. Ihre Augen füllen sich wieder mit Tränen und während sie sich die Wange reibt, wandert ihr Blick ziellos durch den Raum. Sofort meldet sich mein schlechtes Gewissen, atme tief durch, beiße mir auf meine Unterlippe und trete auf sie zu. Sie rührt sich nicht, schaut mich einfach nur an. „Wie ein trauriges kleines Mädchen“ denke ich und nehme sie in meine Arme. Ich spüre, wie sich die ihren um meine Taille schlingen, ihren Kopf, der sich an meine Schulter schmiegt und höre ihre leise Stimme. „Ich weiß gar nicht, wo ich so schnell hin soll“ Ich schließe die Augen und entgegne dann. „Scht, scht...Ist schon gut. Du kannst erst einmal hier bleiben“


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#28

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 12.01.2013 19:43
von Andy (gelöscht)
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„Mister Depp macht einen auf gnädig“ fängt sie wieder an hysterisch zu werden und schiebt mich weg. Perplex starre ich sie an, hebe die Hände und gebe ärgerlich von mir „Ey, du kannst dich auch gleich verpfeifen. Ich habe schon lange keinen Bock mehr auf dich und den Scheiß, der da drüben...“ mein Finger deutet ins Schlafzimmer „..auf dem Bett liegt und auf das, was es aus dir gemacht hat, schon gar nicht“ „Du Arschloch besäufst dich und betrügst mich mit anderen Weibern...und du willst hier den Moralapostel spielen? Pah, du widerst mich an“ wirft sie mir verächtlich an den Kopf und verschränkt die Arme vor ihrer Brust. „Frag dich doch einfach einmal...“ „Halt die Klappe, John....ich wusste da steckt eine andere Frau dahinter“ unterbricht sie mich lautstark. Ich verenge meine Augen und fahre sie durch meine Zähne zischend an „Du weißt gar nichts, Kate“ ich schüttle den Kopf „Du weißt doch absolut nichts mehr über mich. Sieh dich doch an, deine ewigen Anfälle, deine Eifersuchtsszenen“ ich stocke, fixiere sie ganz genau „Meinst du etwa, dass ich es immer toll gefunden habe, dich und die schmierigen Typen, beim Flirten und Knutschen ...deinem, so genannten, bisschen Spaß...“ dabei zeichne ich Anführungsstriche in die Luft „..zu beobachten? Deine ewigen Beteuerungen, damit aufzuhören, hängen mir zum Hals raus, gehen da rein und dort wieder raus, weil nie etwas geschehen ist. Werde doch endlich mal erwachsen, Kate. Übernehme Verantwortung, Kate“ „Du sprichst von Verantwortung, du Heuchler. Deine Sauferei wird dich doch in naher Zukunft verrecken lassen“ keift sie mich an. „Und da will ich raus. Verstehst du? Mir ist einfach aufgegangen, dass ich das mit dir nicht schaffen kann....verdammt“ Ich presse meine Lippen aufeinander, sehe an die Zimmerdecke. „Fuck“ fluche ich, dann geht mein Blick wieder zu ihr „Ich habe es mir wahrlich nicht leicht gemacht, Kate. Tief in meinem Innern empfinde ich noch so viel für dich, doch...“ ich fahre mir durch die Haare „Doch ich bin jetzt an einem Punkt angelangt, wo ich leider sagen muss...wir schaffen das niemals zusammen“ „Ich kann mich ändern, Johnny!“ beteuert sie und will mich plötzlich wieder umarmen „Lass es mich beweisen, dass ich das kann. Bitte!“ Ich halte sie aber vor mir fest und schüttle den Kopf „Mach dir nichts vor. Das klappt nicht...oder sagen wir mal so, es würde mich sehr Wundern. Du brauchst einfach diese Scheinwelt und weil ich das weiß, ist es auch besser, dass wir erst einmal Abstand von einander nehmen“ dann nehme ich meine Hände von ihren Schultern und meine trocken „Also das Angebot steht.....du kannst es halten wie du willst. Bleib oder geh. Ab Übermorgen bin ich eh für ein paar Tage eingespannt und nicht da. Da hast du Zeit, mal nachzudenken.“

Ich warte morgens im Wohnzimmer darauf, dass ich abgeholt werde. Dabei verinnerliche ich noch einmal meinen Part, den des Jack Kerouac. Bin schon sehr gespannt, was bei diesem, wirklich interessanten, Projekt heraus kommt. Ich war sofort begeistert, als sie an mich heran getreten sind und gefragt haben, ob ich dabei bin, da ich schon immer ein großer Verehrer dieses genialen Schriftstellers war. Er war seiner Zeit weit voraus und beschrieb den American dream und way of live, wie kein anderer. Ich habe das Gefühl, als seien wir Seelenverwandte, weil ich genauso empfinde...so wie er es auf's Papier gebracht. Für mich ist es eine große Ehre, mit von der Partie sein zu können, dreien, unserer besten Autoren, ein Denkmal zu setzen.


Ich bin in die Manuskripte vertieft. Ein Geräusch lässt mich aufschauen. Kate steht im Jogginganzug in der Tür, taucht ihr Croissant in die Kaffeetasse und sieht mich an. „Schon so früh auf?“ fragt sie und beißt in das Croissant. „Ja, ich werde gleich abgeholt. Hast das Reich die nächsten 3-4 Tage für dich. Kannst dich frei bewegen und brauchst keine Angst zu haben, irgendwo auf mich zu treffen“ antworte ich mit einem Grinsen und lege meine Unterlagen zusammen, um sie in meine Tasche zu packen. „Mhm“ murmelt sie und grinst mich kauend an. Ich nicke ihr zu, stehe von der Couch auf, nehme meine Brille ab, stecke sie an meinen T-shirtausschnitt. Der restliche Kaffee landet in meinem Magen und der Tabak in der Gesäßtasche meiner Jeans. „So, habe ich alles?“ frage ich mich leise, sehe dabei noch einmal in die Tasche, hänge sie mir über die Schulter, taste meine Jeans ab und stelle beruhigt fest, dass dem so ist. Dann gehe ich zur Tür, Kate tritt bei Seite und lässt mich durch. „Ich wünsche dir ein gutes Gelingen“ sagt sie, während ich an ihr vorbei gehe. „Danke“ gebe ich zurück und stelle die Tasche zu den Koffern, in der Halle. Ich drehe mich zu ihr um und höre im selben Augenblick, den Wagen, der vors Haus fährt. „Ah da ist er ja“ meine ich, mit Blick zum Fenster und wende mich dann wieder an Kate „Ich bitte dich inständig, die Zeit zu nutzen, um zu überlegen, wie es mit uns...dir weiter gehen soll. Bis spätestens nach Cannes müssen wir die Situation geklärt haben“ Kate trinkt vom Kaffee, sieht mich ein bisschen traurig an, doch sie nickt, als sie die Tasse herunter nimmt. „Okay. Machs gut, Johnny.“ entgegnet sie und blickt bedrückt auf ihre Tasse. Am liebsten würde ich sie umarmen, kann mich aber so gerade eben bremsen und zum Glück geht jetzt auch die Türglocke. Ich atme tief ein, greife meine Jacke und Tasche. „Bis dann, Kate“


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#29

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 14.01.2013 18:37
von Andy (gelöscht)
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Kate und ich sind in Cannes. Als wir angekommen sind, hatte uns die Welt des Glamours und der Schönen wieder. Horden von aasfressenden Reportern und sensationsgierenden Kameras beherrschten die Szene. Ohrenbetäubendes Gekreische von tausenden von Fans erfüllte die Luft. Wir wurden von einem Interview zum nächsten herum gereicht und man machte seinen verdammten Job... Kate und ich funktionierten.

Die letzten vierzehn Tage habe ich mich mit Kate ausgesöhnt. Wir redeten über unsere Belange und ich merkte, dass sie tatsächlich meine Abwesenheit, während des Drehs, zum nachdenken genutzt hatte und sie schwor mir, mit dem Koksen aufzuhören und gemeinsame Kinder schloss sie auch nicht mehr rigoros aus, nachdem ich ihr meinen Standpunkt darlegte. Ich war bereit noch abzuwarten, bis ihr jetziger Vertrag ausgelaufen ist und sie frei für eigene Entscheidungen, was ihre Lebensplanung betrifft, ist.

Doch jetzt kommt alles anders.

„Fuck, was ...was ist los?“ mit diesen Worten schrecke ich, von lautem Gezeter geweckt, hoch und blinzle zu Kate auf, die wie eine wild gewordene Tarantel vor mir am Bett steht und mich beschimpft „Du dummes Arschloch. Du egoistisches, versoffenes Schwein.“ „Ey ey, Moment mal“ gebe ich verstört von mir, drücke mich von der Matratze hoch und drehe mich auf den Rücken. „Aaaah“ kreischt Kate, ihre Augen sprühen Funken. Ich versuche mich zu sammeln, streiche meine Haare zurück und über mein müdes Gesicht. „Fuck, ich weiß nicht was du jetzt von mir willst. Was soll das werden?“ „Erklär du es mir“ funkelt mich Kate an „Wer war die Frau bei der Gala vorhin, hä? Wer war sie.....duuuu hast dich ja prächtig amüsiert...hast mich stehen lassen, wie einen alten Schuh“ Ihre Stimme ist laut und schrill. Ich kneife meine Augen zu und fasse mir an den Kopf, den ich jetzt langsam schüttle. „Oh, nicht doch, du weckst ja das ganze Hotel und nimm mal ein bisschen Rücksicht auf meinen Schädel, außerdem ….wie kommst du denn auf diesen Scheiß?habe ich keine Frau angemacht“ versuche ich sie ein bisschen herunter zu bekommen und mich zu verteidigen, mir dämmert nämlich, dass sie nur meine Unterhaltung mit Emmanuelle, der Frau von Roman, meinen kann. „Du und nicht angemacht? Den ganzen Abend hast du mit ihr gequatscht.“ Schreit Kate, während sie mit ihren Armen herumfuchtelt und mich nicht aus dem Blick lässt. „Du sollst nicht so laut sein. Es ist doch erst....“ ich schaue auf den Wecker, doch da wird mir allmählich einiges klar. Vorhin haben wir uns noch im Bett herumgewälzt und geliebt und jetzt aus heiterem Himmel, dieses Drama hier....Auf dem Nachttisch liegt ihr Suchtmittel, was all meine Hoffnung zu Nichte macht. „Kate, es hat keinen Sinn mehr, dir noch irgendetwas zu erklären....es würde ja gar nicht bis zu deinem zugekoksten Hirn dringen“ Ich setze mich nun aufrecht hin und fixiere sie zornig „Ach nein?“ kommt es aufgebracht von ihr „Nein“ brülle ich jetzt auch und springe auf „Pack deine Koffer. Ich habe jetzt endgültig die Schnauze voll. Geh Kate“ Ich stürme um das Bett herum, greife das Päckchen und schleudere es ihr entgegen, was sie auch auffängt „Und vergiss das hier nicht, es scheint dir ja wichtiger, als unsere Beziehung zu sein. Und jetzt raus hier“ Meine Augen haben sich geschmälert, mein Zeigefinger schnellt durch die Luft und deutet auf die Tür. Sie schreit noch „Du Mistkerl...ich habe auch keinen Bock mehr auf dich...du kannst jetzt mit jeder ins Bett steigen, es interessiert mich nicht mehr“ zieht sich an und packt ein paar Sachen zusammen. Ich sehe ihr dabei zu und meine „Du verstehst es nicht...es geht hier nicht um andere...ach Fuck! Geh einfach“ „Das mache ich und du brauchst nicht mehr zu mir angekrochen zu kommen“ „Das wird ganz bestimmt nicht passieren, das verspreche ich dir“ Sie nimmt ihre Tasche, wirft mir noch einen verächtlichen Blick zu, verschwindet dann durch die Tür und aus meinem Leben.

Am nächsten Tag, lasse ich alles absagen, bleibe nur in meiner Suite, will nichts und niemanden sehen. Lediglich ein paar Gläser werden Opfer meiner maßlosen Wut und Trauer.

Auch die darauf folgenden Tage, die ich nun in Paris verbringe, sehen nicht besser aus. Ich habe zwischendurch gehört, dass Kate ihre Sachen aus unserer gemeinsamen Villa in LA hat abholen lassen. Eigentlich müsste ich doch froh und erleichtert darüber sein....endlich hat das ganze Hin und Her ein Ende, das ganze auf und ab der Gefühle ist vorbei, doch stattdessen macht sich nur eine unendliche, beschissene Leere in mir breit....Ich habe Kate geliebt und wie ich das habe....ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht und auch daran geglaubt, dass dieses Gefühl für sie ewig anhalten würde, wir für ein gemeinsame Leben geschaffen wären...doch ich musste mir eingestehen, dass ich nur einem Traum hinterher gehechtet bin, einem Trugschluss und das tut einfach nur weh und ich versuche nun diesen Schmerz mit Heulen, Grübeln und Alkohol zu ersticken.

Eine Woche lang lasse ich mich gehen, verlasse mein Zimmer nicht, spreche mit niemanden...Jim Beam ist mein bester Freund.... will nur noch sterben. Doch jetzt holt mich der Anruf von Roman aus meiner Lethargie.

Das Telefon schrillt, ich öffne meine Augen und bemühe mich um Orientierung. Meine Hand greift ins Leere. Vorsichtig drehe ich mich auf dem Sofa um, höre und spüre, dass eine Flasche von meinem Bauch, auf den Boden rutscht. Das Telefon gibt keine Ruhe. „Ja Moment“ murmle ich sauer, lasse mein Bein von der Rückenlehne herunter gleiten und versuche langsam eine sitzende Position einzunehmen. Mein müder Blick schweift dabei über den, von Kippen übersäten, Tisch. „Ah, da“ brumme ich und bekomme den Hörer zu fassen. „Ja?“ ich räuspere mich, schlucke den Kloß, der in meiner Kehle steckt, herunter und bekomme ein klareres „Ja?“ hin. „Polanski hier, John?“ „Ja, ich bin's“ Mein Oberkörper richtet sich nun allmählich auf und ich lausche mit geschlossenen Augen weiter. „Ähm...geht's gut? Soll ich später noch einmal anrufen?“ „Nein, ist alles okay“ lüge ich schnell und öffne die Augen, reibe mir über die Stirn „Ich habe etwas geschlafen...was gibt es?“ „Ich habe gehört, dass du in Paris bist und nächste Woche beginnen ja die Dreharbeiten....da dachte ich, wir könnten uns doch sicher vorher noch einmal treffen.“ Ich mache mir gerade eine Zigarette an, lasse mich nach hinten fallen „Gerne“ erwidere ich „Wann und wo?“ „Wieder im Costes Hotel, morgen Abend?“ Ich spüre einen Ruck, der mich automatisch durchfährt, kneife meine Augen zu, weil ich den Qualm hinein bekommen habe, schlucke einmal kurz und antworte „Ich bin dabei“


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#30

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 16.01.2013 20:05
von Andy (gelöscht)
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Ich lege auf, falte meine Hände und stütze vor mich hinträumend mein Kinn darauf. „Das Leben geht weiter“ denke ich und starre an die Wand, während ich mich im Moment fühle, als wäre ich 100. „Costes....Costes“ flüstere ich und grinse unvermittelt. „Erhoff dir jetzt nichts Unmögliches, Johnny. Das wäre ein Zufall zu viel“ Ich schüttle meinen Kopf und lasse den Blick an mir herab wandern. Das T-shirt und die Jeans habe ich seit Tagen nicht mehr gewechselt und eine Dusche wird mich wieder ins Leben zurück holen. Seufzend stehe ich auf, blicke mich um. Der Wohnraum der Suite sieht alles andere als einladend aus, seit ich hier bin. „So geht das nicht“ stelle ich missbilligend fest und beginne einige Flaschen und Gläser beiseite zu räumen.

Am nächsten Morgen, bin ich schon früh auf Achse, schlendere durch Paris' Straßen und sehe auf einmal alles in einem anderen Licht. Die Sonne scheint, spendet jetzt schon Wärme, die Vögel zwitschern, die Marktleute bauen, fröhlich miteinander plauschend, ihre Stände auf. Alles um mich herum, hat den grauen Schleier in den vieles, für mich die letzten Monate, gehüllt war, abgestreift und scheint zu strahlen. Ich habe die Tür hinter mir abgeschlossen und bin bereit, neue Herausforderungen anzunehmen. Ich bleibe vor einem kleinen Straßencafè, das schon geöffnet hat, stehen. Betrachte mein Spiegelbild und sehe einen Menschen, ja einen Menschen, keinen Schauspieler, keinen Womanizer, keine erfundene Figur....ich sehe nur mich, einfach einen Menschen. Ich lasse die Zigarette vor meine Füße fallen und trete sie aus, streiche mein Haar zurück und gehe mit einem tiefen Atemzug, der Erleichterung in das Cafe, um den schönen Tag nun mit einem guten Frühstück richtig zu beginnen.


Abends kommt es ja wie es kommen muss. Ich stehe mit klopfendem Herzen vor der Bar des Hotels. Ich nehme meine Brille ab und starre auf den Punkt, wo Vanessa und ich zuletzt, vor Monaten, standen und uns verabschiedet haben. Schlagartig ist sie in meinem Hirn präsent. „Mach dich nicht lächerlich. Sie wird nicht da sein“ mahne ich mich, sehe aber doch durchs Fenster, ins Innerer der Lokalität. Erkenne aber nicht allzu viel...“Naja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt“ flüstere ich und mach mich auf den Weg hinein. Verstohlen wandert mein Blick durch den Raum und muss enttäuscht feststellen, dass sie nicht hier ist. „Wäre auch zu viel des Guten gewesen“ murmle ich etwas traurig, freue mich aber dennoch, als ich die mir vertrauten Gesichter der Crew entdecke, als sie mir zu winken und mich freundlich begrüßen.

Es ist ein feucht-fröhlicher Abend, der eigentlich ein schöner Ausklang, eines ebenso schönen Tages, hätte werden können. Aber auch wenn ich mir schon bewusst darüber war, dass Vanessa nicht auftauchen würde, nahm ich meine Augen nicht vom Eingang, bis sich der Letzte von unserem Tisch verabschiedete.

Roman legt mir seine Hand auf die Schulter. „So, dann wären wohl jetzt auch die letzten Unklarheiten beseitigt“ „Ja...“ ich lasse das Glas sinken und blicke zu ihm hoch „Ja, ich weiß jetzt Bescheid und ich freue mich schon richtig auf nächste Woche.“ dann senke ich den Kopf, leere mein Glas und schaue wieder zur Tür, durch die bis jetzt alle möglichen Leute gekommen sind, nur nicht die, auf die ich warte.

Roman hat mich zum Hotel gebracht. Jetzt sitze ich auf der Couch, rauche noch eine Zigarette und stiere nachdenklich in die Dunkelheit. Das Handy mit ihrer Nummer in meiner Hand. Ich drücke das Knöpfchen.


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#31

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 22.01.2013 09:43
von Andy (gelöscht)
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Um es sofort erneut zu drücken, bevor überhaupt ein Freizeichen ertönt. Ich kaue an meinem Daumennagel, lege meine Stirn in Falten, rauche weiter. „Warum bin ich so feige?“ frage ich mich stumm, „Ich will sie doch sehen“ Immer noch halte ich das kleine Ding in meiner Hand. „Ach Shit“ brumme ich, schiebe es auf den Tisch und bleibe einfach so sitzen, bis ich müde genug bin, um ins Bett zu gehen.


Die Dreharbeiten zu „The ninth Gate“ sind nicht so befriedigend, wie ich es mir gedacht hatte. Es stellt sich heraus, dass Polanski ein unnachgiebiger Regisseur ist, der kaum Spielraum für andere Ideen lässt. Sehr oft geraten wir aneinander, wenn ich versuche meinen Stil einfließen zu lassen. Dann betont er, dass er diesen Job lange genug machen würde und sich nicht ins Handwerk pfuschen lassen wolle. „Es ist nun einmal so, dass einer die Richtung angeben muss und alle anderen haben sich daran zu halten, sonst verkommen wir im Chaos“ so seine Worte. Ich versuchte es sehr häufig ihm im ruhigen und freundlichem Ton, zu erklären, dass auch ich im Laufe meiner Karriere, einiges an Erfahrungen gesammelt hätte und das er doch durchaus auch davon profitieren könne. Doch meist, bis auf wenige Ausnahmen, stieß ich bei ihm auf taube Ohren, er zog gnadenlos sein Ding durch. Mittlerweile verlasse ich des Öfteren wutentbrannt die Szene, weil ich mich einfach eingeengt fühle, mir fehlt das Experimentelle.

So wie heute wieder. Polanski war die ganze Zeit am Fluchen, weil es ihm nicht passte, wie ich eine Hotelzimmerszene mit Emmanuelle spielte. „Da liegt ständig zu viel Gefühl in deinem Gesichtsausdruck“ „Ey, ich empfinde es aber so“ entgegnete ich „Also zeige ich das auch“ „Corso ist gerade von dem Typen verprügelt worden...da passt das nicht...mach doch einfach mal das, was ich sage“ da ergab dann ein Wort das andere. Nach einer kurzen Zwangspause, wegen erhitzter Gemüter, habe ich mich zähneknirschend gefügt und die beschissene Szene, dann so gestaltet wie er es wollte. „Das Drehbuch ist Gesetz“ hat er mir noch mit auf den Weg zur Maske gegeben. Ich habe nur abgewunken und bin gegangen.

„Zum Glück sind es nur noch ein paar Tage“ brumme ich, während ich mich abschminke. Pierre stellt mir einen Kaffee hin. „So schlimm?“ fragt er. „So etwas Stures ist mir noch nicht untergekommen...“ fluche ich, greife die Tasse und genehmige mir einen großen Schluck. Pierre nickt „Ich verstehe“ er sieht mich über den Spiegel an „Ist doch jetzt Feierabend...Lust noch mit ins Costes zu kommen?“ Er nimmt die Make up verschmutzten Papiertücher und wirft sie in den Mülleimer. Ich überlege kurz, wische mir noch einmal über das Gesicht und antworte „Ich könnte auf jeden Fall etwas zu Trinken gebrauchen...ich komme mit“

Die Bar des Hotels, ist inzwischen unsere Stammlokalität geworden. Hier kennt man uns mittlerweile und es tut gut, ab und an bei einem gepflegten Wein abschalten zu können oder sich mit den Kollegen, mal ausserhalb des Sets, zu unterhalten.

Die Hoffnung, hier noch einmal auf Vanessa zu treffen, ist gestorben. Ich muss auch zugeben, dass ich nicht mehr so häufig einen Gedanken daran verschwendet habe. Der Job nimmt einen doch sehr in Anspruch und man hat andere Probleme.

Also betrete ich mit Pierre, dem Visagisten und zwei weiteren Kollegen, die Bar. Ich nehme Frauenstimmen wahr und blicke zur Theke herüber. Im ersten Augenblick sehe ich erneut einen wunderschönen Rücken, dessen Besitzerin an der Ecke vom Tresen sitzt und sich mit einem Mann und einer Frau unterhält, und stutze, automatisch beschleunigt sich mein Herzschlag...versuche in einem Bruchteil von Sekunden diese Rückansicht zuzuordnen „Nein“ denke ich mit grübelnder Mine „Ist nicht Vanessa“ Ihre Haare sind kurz und zu dunkel. „Kommst du?“ fragt Pierre. Ich nicke stumm und bemühe mich ihr Gesicht sehen zu können, während ich mich auf den Tisch zu bewege, doch sie dreht sich zum Barkeeper herum, so dass ich keine Möglichkeit habe, einen genaueren Eindruck zu bekommen. Ich setze mich hin und bestelle mir einen Rotwein...beobachte weiterhin den reizvollen Rücken, den das schwarze Neckholder Top freigibt. „Dreh dich doch nur einmal um“ flüstere ich schon fast flehend. „Was ist?“ fragt Miles neben mir und folgt meinem Blick. Er pfeift leise durch die Zähne „Hübsch, hübsch“ meint er grinsend. Ich drehe mich zu ihm um und sehe ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an, doch höre ich in diesem Moment ihr Lachen....mein Kopf schnellt herum, mein Herz macht einen Hopser. „Vanessa“ entfährt es mir, die Frau wendet sich mir zu.


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#32

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 22.01.2013 20:28
von Andy (gelöscht)
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Sie lächelt, doch als ihr suchender Blick auf mich fällt, erstirbt dieses Lächeln. Schnell wendet sie ihr Gesicht ab. „Sie ist es“ mein erster Gedankengang, sehe wie sie hektisch mit ihren Begleitern spricht. Deren Augen wandern nun unauffällig, so denken sie zumindest, zu mir herüber und reden, nachdem sie mich rasch gemustert haben, auf Vanessa ein. „Was ist denn da auf einmal los?“ fragt mich Pierre erstaunt und deutet zur Theke, ich schüttle nur mit dem Kopf, beobachte das Schauspiel weiter. Plötzlich nimmt Vanessa ihre Tasche und steigt vom Barhocker herunter. Sie schaut zu mir her, doch ihr Gesichtsausdruck verrät, dass sie alles andere als erfreut ist. Dann setzt sie sich in Richtung Ausgang in Bewegung.

„Fuck“ löse ich mich aus meiner Erstarrung und springe auf, eile ihr hinterher und erreiche sie, noch bevor die Tür ins Schloss fällt. „Vanessa“ rufe ich, während ich die Tür wieder aufreiße, sie dreht sich um und starrt mich kurz an. Ihr Körper jedoch, setzt den Weg fort. Ich mache einen Satz auf sie zu und bekomme sie am Arm zu fassen. „Lass mich los“ schreit sie, bleibt stehen und blickt auf meine Hand. „Ich lasse nur los, wenn du mir versprichst, nicht weg zu laufen“ sage ich fest, ebenfalls auf meine Hand schauend. Sie sieht zu mir hoch, wo sich nun unsere Blicke treffen und meint mit rollenden Augen „Okay“ nun lockere ich den Griff. „Was willst du von mir?“ verschränkt sie die Arme vor ihrer Brust. „Ich weiß, ich habe einiges zu erklären“ gebe ich verschämt von mir und spiele nervös mit dem Ring an meinem Finger. „Allerdings.“ kommt es kurz und knapp von ihr. „Oh Mann. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll“ Meine Augen suchen etwas, woran sie sich festklammern können, meine Hände vergraben sich in meinen Jeanstaschen. Sie neigt ihren Kopf zur Seite und versucht meinen Blick einzufangen. „Wie wärs mit..Entschuldiging, Vanessa..hm?...Entschuldigung dafür, dass du dich davon gestohlen hast und mich hast, wie ein Stück Müll, stehen lassen....irgendwo abgestellt und vergessen....Entschuldigung dafür, dass du dich nie wieder gemeldet hast...nicht mal einen Versuch der Erklärung gemacht hast“ Ihre Hände sprechen mit und ihre Stimme klingt verletzt und dennoch bestimmt. Mein Blick ist auf den Boden gerichtet. „Oh Fuck ja“ ich hole eine meiner Hände wieder aus der Tasche und fahre mir durchs Haar, lasse sie zu meinem Bart herunter gleiten und zupfe an einzelnen Strähnen herum, sehe sie jetzt direkt, mit schuldbewusstem Blick, an. „Vanessa...ich glaube...mit Entschuldigung ist meine Blödheit nicht abgetan“ sage ich stockend, lege meine Hand in meinen Nacken. „Ich war ein dämlich feiger Hund...ich....wollte so oft anrufen, dir erklären.... doch jedes mal hatte ich Angst vor der Konsequenz, mich dem stellen zu müssen, was ich für dich empfand“ mein Blick wird intensiver, meine Stimme tiefer „Nein, was ich für dich empfinde“

Ich spüre, dass mir das Herz bis zum Hals schlägt. Sie schweigt. Ich merke, dass sie überlegt. Ich sehe zur Seite. Die Dämmerung setzt ein und ich stehe hier vor der Frau, die ich liebe, begehre, bei der ich so sein darf, wie ich bin und fühle mich in diesem Augenblick doch wie ein unerfahrener Teenager, der Angst davor hat, seine erste Abfuhr zu bekommen. „Los, sag es ihr, verdammt. Sag ihr, dass du dich in sie verliebt hast....was hast du zu verlieren?“ geht es mir durch den Kopf. Ich beiße mir auf die Unterlippe. „Ey sag doch was“ wende ich mich wieder an sie. „Ich...ich habe Angst“ ist alles was sie sagt. Ich hebe die Augenbraue. „Ich will nicht wieder verletzt werden“ Ihr Blick so schmerzvoll. Sie schaut so klein, so zart aus. Alles in mir drängt danach, sie zu nehmen und fest an mich zu drücken. Doch ich kann nicht abschätzen, ob dies jetzt das Richtige wäre. Ich strecke meinen Arm aus und berühre sie an der Schulter. Vanessa zuckt erst ein wenig zurück, lässt aber dann doch meine Berührung zu, schaut zu mir auf und meint traurig „Du wirst dich wieder für Kate entscheiden“ „Da kann ich dich beruhigen“ entgegne ich schnell, lasse meine Hand an ihrem Arm herunter gleiten, lächle „Ich habe mit meinem alten Leben abgeschlossen“ Vanessa mustert mich skeptisch. „Hast du eine Zigarette für mich?“ ist ihre erste Reaktion. „Waahas?“ frage ich erstaunt lachend. „Ich muss mir jetzt eine rauchen“ „Soll das heißen...?“ „Das soll heißen, dass ich eine Zigarette möchte“ Ein Grinsen ihrerseits, lässt ihre Zahnlücke erscheinen, die mich jetzt genauso, wie damals, fasziniert. „Du bist unglaublich“ schüttle ich belustigt meinen Kopf. Ich ziehe den Tabak aus meiner Gesäßtasche und frage „Soll ich oder möchtest du selbst?“ „Mach mal“ antwortet sie. Ich halte inne, betrachte sie eingehend und dann kommt es einfach so über meine Lippen „Vanessa?....Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt“


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#33

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 23.01.2013 17:27
von Andy (gelöscht)
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Es sind nun drei Tage seit meinem plötzlichen Geständnis vergangen.

An jenem Abend habe ich mich wie ein vollkommener Idiot gefühlt. Vanessa hatte nichts darauf erwidert...als ob sie es einfach überhört hätte. Ich hätte mich ohrfeigen können. Wie konnte ich auch nur annehmen, dass sie mir glückselig um den Hals fällt und mir sofort alles verzeiht. Naja, gehofft hatte ich es ja schon irgendwie, wenn auch nur ein klitzekleines bisschen. Nun, sie ist zumindest nicht abgehauen und wir unterhielten uns bei ein paar guten Gläsern Wein. Vanessa wollte wissen, wie es zwischenzeitlich bei mir gelaufen und wie es zur Trennung von Kate gekommen ist und ich gab bereitwillig Auskunft. Von ihr erfuhr ich, dass sie in dieser Zeit eine kurze Beziehung hatte, die daran scheiterte, dass er zu besitzergreifend war und das er mit ihrer Popularität nicht zurecht kam. „Sieht ja recht gut für mich aus“ habe ich noch gedacht, doch sie verabschiedete sich dann mit den Worten „Schön das wir uns getroffen haben...Ich brauche Zeit, Johnny...ich werde mich bei dir melden“ Ihren Blick konnte ich nicht deuten. Ich blieb mit einem Kloß im Magen und mit der Angst, mich zum Narren gemacht zu haben, zurück.

Drehschluss. Endlich! Ich verlasse, in voller Montur, das Set und will nur noch in meinen Trailer, um die Beine hoch zulegen, ein gutes Buch zu lesen und ein wohlverdientes Feierabendcorona zu trinken, bevor ich dann etwas später ins Hotel fahre. Ich schaue nicht einmal mehr bei der Maske vorbei, um mich abschminken zu lassen, so fertig bin ich.

In meiner Behelfsbehausung, werfe ich erst einmal den Mantel und die Jacke in die Ecke, atme tief durch, gehe zum Kühlschrank und hole eine Flasche heraus. „Wo ist der verfluchte Öffner?“ murmle ich genervt, durchsuche sämtliche Schubladen, doch er bleibt unauffindbar. „Ach scheiß drauf“ fluche ich, nehme mein Feuerzeug vom Tisch und öffne die Flasche mit einem lauten Zischen.

Dann gehe ich zu meiner Stereoanlage, suche mir eine CD von REM heraus, lege sie ein und drehe die Lautstärke ein wenig höher. Während ich mir das Corona in den Mund laufen lasse, begebe ich mich zu der kleinen Sitzgruppe und werfe mich aufs Polster. Ich löse die Krawatte und öffne die obersten Knöpfe des Hemdes, lehne mich zurück, rutsche ein Stück tiefer und lausche, mit geschlossenen Augen, der Musik.

„Hm?“ ich hebe meinen Kopf und blicke unsicher zur Tür. Jetzt höre ich deutlicher, dass es klopft. „Habe ich mich doch nicht geirrt“ flüstere ich, stelle die Flasche auf den Tisch, erhebe mich von der Bank, mache die Musik leiser und öffne die Tür. Ein Paar grüne Augen schaut zu mir hoch, eine mir vertraute Stimme sagt „Bonsoir“ und ein bezauberndes Lächeln, legt ihre niedliche Zahnlücke frei. „Vanessa“ mehr bekomme ich nicht heraus...mein Herz pocht wie verrückt in meiner Brust.

Ich muss sie wohl anstarren, als ob ich schwachsinnig geworden wäre. Sie grinst und hält eine Plastiktüte hoch. „Ich habe mir erlaubt etwas beim Chinesen zu besorgen. Darf ich rein kommen oder sollen wir hier draußen essen?“ „Ähm...klar doch. Immer herein in die gute Stube“ finde ich endlich meine Sprache wieder und trete zur Seite. Sie geht an mir vorbei, bleibt stehen und sieht sich um. „Gefällt mir!“ bemerkt sie anerkennend, stellt die Tüte auf den Tisch und ich helfe ihr aus ihrer Jacke. „Setz dich doch“ mein Blick fällt auf das Chaos, auf meinen wenigen Sitzgelegenheiten. „Oh, Moment“ hastig sammle ich die Klamotten auf und verstaue sie im Schlafbereich. Sie hat schon das Essen ausgepackt und die kleinen Kartons auf dem Tisch verteilt. Ich komme zurück und sage verlegen grinsend „Sorry, ich bin wirklich nicht der Ordentlichste“ zucke mit den Schultern „Macht doch nichts...ich habe mich ja nicht angekündigt“ sie lächelt. Dann setzen wir uns hin. „Ach so“ fällt mir ein „möchtest du etwas trinken? Ich bin ein toller Gastgeber, oh Gott“ Ich verdrehe die Augen. Sie zeigt auf mein Bier. „Ja, ich möchte auch eins“ „Kommt sofort“ stehe auf und hole noch eine Flasche aus dem Kühlschrank.

„Vanessa“ bemerke ich, nachdem wir gegessen und uns über alles mögliche unterhalten und gelacht haben. Ich nehme nun all meinen Mut zusammen und lenke das Gespräch in eine andere Bahn. „Ich habe es vollkommen Ernst gemeint“ Sie schaut auf, sieht mich wissend an „Ich weiß, Johnny...ich sage jetzt auch die Wahrheit“ Ihr Blick wird sanft und doch habe ich das Gefühl er dringt tief in mich „Ich liebe dich, seit wir uns in Paris das erste Mal wieder trafen“ Mich befällt plötzlich eine Leichtigkeit, wie ich sie schon lange nicht mehr empfunden habe. Mein Herz macht einen Purzelbaum. Doch ich schüttle erstaunt meinen Kopf, hebe meine Augenbrauen „Oh WOW!“ kommt es über meine Lippen und wuschele mir durchs Haar. Dann tritt ein schelmisches Grinsen in ihr Gesicht sie stützt ihre Ellenbogen auf den Tisch und beugt sich zu mir herüber. „Ich wollte mich ein wenig rächen...dich ein wenig zappeln lassen....nicht so tun, als hätte ich nur auf dich gewartet“ Ich schmäler meine Augen und beuge mich ebenfalls vor „Du bist ein ganz böses Mädchen“ flüstere ich, komme noch ein Stücke vor, mustere ihr Gesicht nehme es in meine Hände und beginne sie zu küssen.


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#34

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 25.01.2013 18:39
von Andy (gelöscht)
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Ich spüre ihre Fingerspitzen, die meine Wange berühren. Ich löse den Kuss, sehe sie unter halbgeschlossenen Lidern an und hauche „Ich will dich und ich wollte dich schon immer...ich war ein Vollidiot“ sie schließt meinen Mund mit ihren Fingern, doch ich schüttle den Kopf „Nein, ich muss es dir sagen...ich wusste schon länger, dass es zwischen Kate und mir nichts mehr gab, was uns verband....ich war einfach nur zu feige es mir einzugestehen, den Schlussstrich zu ziehen, weil ja alles so bequem war“ halte immer noch ihre Hände auf dem Tisch fest „Ey...ey, es ist gut“ flüstert Vanessa „Johnny...ich will dich....auch wenn es sich jetzt abgedroschen und schmalzig anhört...ich will dich, mehr als mein Leben.“ Ich grinse „Egal wie schmalzig das klingt, ich höre es gerne“ ich lasse ihre Hände wieder los und stehe auf, gehe um den Tisch herum und ziehe sie sanft zu mir hoch. „Ich bin froh, Vanessa.....ich habe das Gefühl, dass das Schicksal es gut mit uns meint“

Dann treffen sich unsere Lippen erneut, diesmal aber intensiver. Ich schließe die Augen, spüre ihre Arme, die sich um meine Taille schmiegen, die Hände, die mein Hemd aus meinem Hosenbund ziehen und den Weg darunter suchen, an meinen Rücken entlang fahren....ich fasse sie in ihren Nacken, drücke sie fest an mich...mein Verlangen, nach ihren Berührungen wächst, mein Herzschlag legt zu...unsere Münder verschmelzen und meine Zunge fordert, durch ihre Lippen hindurch, Einlass.....fühle wie auch ihre in meine Mundhöhle gleitet, mit meiner spielt....während wir uns weiter küssen, drängen unsere Körper auf die Wand zu. Ich nehme ihren Geruch wahr, der sich tief in mir festsetzt....höre ihr leises Keuchen, als meine Hand unter ihr Top gleitet und ihre Brust umschließt.....fühle ihre Finger überall auf meiner Haut, wie sie sich nun zu meiner Vorderseite vorarbeiten und meine Brustwarzen spielerisch umkreisen.....ich löse den Kuss, lasse meinen Kopf in den Nacken fallen und ächze heiser auf.....versinke im Rausch fordernder Gefühle.

Früh am Morgen, wache ich durch die Sonnenstrahlen auf, die sich vorwitzig durch die kleinen Vorhänge meines Schlafraumfensters herein verirrt haben und blicke verschlafen auf. Vanessa hat ein für ihre Verhältnisse viel zu großes T-shirt von mir an und hockt vor dem Bett, auf einem Stuhl, ihre Arme um die Knie geschlungen und betrachtet mich stumm. Ich gähne und drehe mich vom Bauch auf die Seite. „Bonjour, mon amour“ flüstert sie und lächelt mich an. Ihre kurzen Haare stehen strubbelig in alle Himmelsrichtungen vom Kopf, was mich im ersten Augenblick zum Schmunzeln bringt. „Bonjour..Vanessa“ erwidere ich, zwinkere ihr zu und stütze mich auf den Arm. „Es riecht nach Kaffee, oder irre ich mich!?“ „Hier“ sie reicht mir einen Becher. „Oh, Merci beaucoup! Das nenne ich Service“ meine ich höchst erfreut und nehme die Tasse entgegen. „Ich mache heute mal eine Ausnahme...gewöhn dich nur nicht dran“ lacht sie auf und streicht sich dabei über den Kopf, um ihre Haare zu bändigen. „Nein, lass“ bitte ich sie „Das sieht so niedlich aus“ und trinke von meinem Kaffee, ohne sie aus den Blick zu lassen. „Neee, ich mag das aber nicht“ „Ich aber“ sage ich, als ich den Schluck unten habe, lasse die Tasse wieder sinken und klopfe auf die Matratze vor mich, rücke ein Stück zurück und warte.

Sie steht auf und kommt zu mir, gibt mir einen Kuss, meint aber „Sorry, Johnny. Ich muss los. Ich habe heute noch einiges zu erledigen.“ „Oh Fuck......ich habe ja ganz vergessen....wie spät...wie spät ist es denn?“ richte ich mich nun abrupt auf, wühle mir durch die Haare und suche meine Brille. „Kurz vor sieben“ antwortet Vanessa „Was suchst du denn?“ Ich stelle die Tasse auf die kleine Ablage neben dem Bett „Meine Brille....kurz vor sieben? Oh Mann, dann habe ich ja kaum noch Zeit mich fertig zu machen“ seufze ich, schlage die Decke zurück, angle nach meinem Boxershort, der auf dem Boden liegt und schlüpfe hinein. Vanessa hat mir inzwischen, die Brille vom Tisch geholt. Ich stehe vor ihr und umarme sie. „Ich liebe dich“ hauche ich in ihr Ohr und bemerke, dass sie am ganzen Körper eine Gänsehaut bekommt. Schnell sind wir wieder in einem innigen Kuss vereint. Doch die Pflicht ruft.

„Shit“ fluche ich noch an ihren Lippen hängend, löse mich dann aber schweren Herzens, das auch schon wieder verrückt spielt und brumme „Ich will nicht....verdammt nein, ich will nicht“ „Ist schon in Ordnung. Ich muss auch los“ meint Vanessa lächelnd zu mir und legt mir ihre Hand auf die Brust. „Termine mit meinem Agenten“ Ich nicke „Tja, dann müssen wir wohl“ „Wenn du willst....ich würde heute Abend wiederkommen“ „Ja“ hauche ich nur, küsse sie nochmals und lasse sie dann los. Sie holt ihre Jeans und ihr Top und verschwindet in der Nasszelle. Ich ziehe meine Jeans über und packe mein Kostüm zusammen. Danach setze ich mich ans Fenster und trinke meinen Kaffee, höre das Wasser rauschen, lächle in mich hinein und weiß, dass wird heute ein guter Tag, egal was Roman auch will und zu meckern hat, es wird an mir abprallen und ich werde mich gut fühlen, sehr gut.


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#35

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 26.01.2013 23:22
von Andy (gelöscht)
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Ich stehe vor dem Haus und lasse meinen Blick an der Fassade empor schweifen. Ein schönes altes Gebäude, in dem ich mir gleich eine Wohnung ansehen werde. Ich bin nach dem Dreh, in Paris, bei Vanessa geblieben und wohne noch immer im Hotel. Doch das soll jetzt ein Ende haben. Es ist immerhin schon Mitte September und ich möchte vorerst hier in Paris bleiben. Also suche ich seit einer geraumen Zeit, hier in der Stadt der Liebe, einen weiteren Wohnsitz, damit ich bei ihr sein kann, denn es hat sich in den letzten Wochen, alles super zwischen uns entwickelt. Wir können uns über alles....wirklich alles, unterhalten....lachen über dieselben Dinge und haben zu vielem dieselbe Einstellung.

Vanessa wird ein wenig später hinzustoßen, hat wohl noch einen wichtigen Termin, wollte mir aber nicht verraten, um was es dabei geht. Ich ziehe nervös an meiner Zigarette, blicke auf meine Uhr. Diesmal ist der Makler unpünktlich „Komisch, dieses Privileg ist doch sonst nur mir vorbehalten“ denke ich noch grinsend, als ich hinter mir die Stimme eines Mannes höre „Monsieur Depp?“ Ich drehe mich um „Oui?“ Er gibt mir die Hand, stellt sich als Monsieur Martine vor und beginnt auf französisch zu erklären „Un moment, s'il vous plait“ unterbreche ich seinen Redefluss „Je ne compris pas....äh“ ich senke überlegend den Blick, versuche die paar Brocken Französisch, die ich mittlerweile gelernt habe, zusammen zu bekommen, hebe die Hände „Ahm..ahm...Pourriez vous parles....oh Gott“ seufze ich, kratze mich an der Stirn, grinse ihn entschuldigend an, ziehe die Schultern hoch und bemühe mich, mich weiter zu artikulieren „... anglais, un petit, peut-tetre?“ „Mais oui...aber ja, Monsieur Depp! Entschuldigen sie bitte. Mein Versehen“ Er lächelt mich verständnisvoll an und fährt fort „Ich bin der, für sie, zuständige Ansprechpartner. Wollen wir rauf gehen und uns die Wohnung ansehen?“ Ich nicke „Ja, gern“


Die geräumige Wohnung gefällt mir ausgesprochen gut. Ich blicke aus dem Fenster und schaue über die Dächer von Paris, sehe sogar den Eifelturm. „Wunderbar“ flüstere ich „Pardon?“ fragt der Makler, ich wiederhole lauter „Wunderbar“ dann wende ich mich ihm zu „Von mir aus brauchen sie mir keine andere Wohnung mehr zu zeigen. Aber ich warte mal noch die Meinung von Mademoiselle Paradis, meiner Freundin, ab. Sie müsste eigentlich gleich auftauchen“ ich sehe auf die Uhr, da schellt es auch schon. Monsieur Martine geht und öffnet. Ich schaue mich noch in den anderen Zimmern um und höre Vanessas Stimme. Dann erscheint sie in der Tür. „Hallo, Kleines“ winke ich ihr zu. Sie lächelt „Hallo, mon cher“ erwidert sie und kommt zu mir herüber. Ich nehme sie in die Arme und drücke ihr einen Kuss auf den Mund. „Wie war's?“ frage ich nachdem ich sie losgelassen habe. Ich merke, dass sie schluckt. „Sag mal, wo warst du eigentlich?“ „Erkläre ich dir nachher. Lass mich doch erst einmal die Wohnung anschauen“ „Okay“ gebe ich etwas unsicher von mir, blicke sie an, doch sie weicht aus und geht den großen Raum ab, bleibt vor der Tür, die zur Dachterrasse führt, stehen und meint „Ist das schön hier“ Ich drehe mich zu Monsieur Martine um „Ich nehme die Wohnung“

Wieder auf der Straße, lege ich meinen Arm um Vanessas Schulter und frage „Hast du Lust, mit mir essen zu gehen? Ich lade dich zur Feier des Tages ein, Hm!? Was hältst du davon?“ Sie zögert und hält den Blick gesenkt „Ja, von mir aus“ Ich bleibe stehen und halte sie fest. „Was ist?“ Sie sieht mich an und lächelt „Nichts, Johnny. Wirklich....ich würde gerne zum Italiener gehen“ Ich mustere ihr Gesicht, versuche daraus zu lesen, denn ich spüre, dass irgendetwas nicht stimmt, aber es gelingt mir nicht, zu erkennen, ob sie mir etwas vorspielt. Sie lächelt immer noch und sagt „Na, komm schon...ich kenne da ein ausgezeichnetes Restaurante“ nimmt mich an die Hand und zieht mich mit sich.

Wir haben gegessen. Das heißt, ich habe gegessen, sie nahm nur ein paar Happen zu sich, schaute oft gedankenverloren zum Fenster hinaus und nickte häufig nur, wenn ich mit ihr sprach.

„Willst du gehen?“ frage ich jetzt besorgt, weil mich immer mehr das ungute Gefühl beschleicht, dass sie etwas bedrückt und das es mit ihrem wichtigen Termin, von vorhin, zu tun hat. „Ja, bitte“ Ich betrachte sie und nicke „Okay, ich bezahle, dann können wir“

Unterwegs im Auto, versuche ich schon etwas aus ihr heraus zu kitzeln, doch sie blockt einfach ab und tut so, als sei alles in Ordnung, meint aber plötzlich „Lass uns bitte zu dir ins Hotel fahren. Ich möchte mit dir allein sein“ ich stutze, ziehe die Augenbrauen zusammen, wende den Blick von der Straße zu ihr herüber und entgegne „Ich habe nichts dagegen, das weißt du. Aber warum willst du nicht noch in die kleine Bar, wie wir gestern gesagt hatten. Pierre und Chantal warten...“ „Weil ich wirklich ganz allein mit dir sein möchte“ unterbricht sie mich. Ich schaue wieder auf die Straße und sage „Aber ich möchte dann wissen, was mit dir los ist...was das für ein Termin war“ schaue sie wieder an und setze nachdrücklich hinzu „Und keine Ausflüchte mehr. Okay?“ Sie versucht sich an einem Lächeln. Ich hebe den Zeigefinger „Keine Ausflüchte, Vanessa!“

Wir sind in meiner Suite. Vanessa setzt sich auf die Couch, während ich noch den Tabak hole. „Möchtest du was trinken?“ frage ich und werfe ihr das Tabakpäckchen zu. Sie schüttelt den Kopf. „Oder doch... ein Wasser“ überlegt sie es sich anders und macht sich daran, unsere Zigaretten zu drehen. Ich gehe in die kleine Küche und schütte ihr ein Glas Wasser und mir einen Whiskey ein. Als ich wieder zurück komme und die Gläser auf den Tisch stelle, frage ich direkt „Was hast du mir zu erzählen?“ sie zieht an ihrer Zigarette, stößt den Qualm aus, beugt sich vor und wühlt in ihren Haaren. „Vanessa, bitte!“ werde ich nun energischer. Endlich sieht sie mich an, Unsicherheit liegt in ihren Gesichtszügen. „Ich war heute beim Arzt, weil ich mich in letzter Zeit doch öfter unwohl fühlte.“ sie stoppt, sieht auf ihre Hände und spielt mit der Zigarette im Aschenbecher herum „Ja und? Ist etwas Schlimmes? Was hat er gesagt?“ frage ich nun höchst besorgt, gehe um den Tisch herum. Will sie halten, da flüstert sie leise „Johnny...du wirst Vater“


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#36

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 28.01.2013 16:28
von Andy (gelöscht)
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Stille. Ich stehe neben der Couch, mein Blick wandert unruhig durch den Raum. „Ähm...würdest du das bitte noch einmal wiederholen?“ bringe ich nun hervor und greife Halt suchend nach der Sessellehne, versuche die plötzliche Leere in meinem Kopf, die diese drei einfachen Worte verursacht haben, zu bekämpfen, damit ich wieder aufnahmefähig bin. Vanessas Augen mustern mich angestrengt, dann öffnet sie ihren Mund und wiederholt „Du wirst Vater...ja, ich bin Schwanger“ „Du bist....du bist“ Jetzt lasse ich mich auf den Sessel fallen, schüttle den Kopf und sehe sie ungläubig an, komme dann vor und sage „Ey...ey, ich fasse es gerade nicht. Wie...oh Shit“ Meine Ellenbogen bohren sich in meine Oberschenkel, als ich meine Stirn auf meinen Händen bette. „Wie konnte das passieren?“ Mit diesen Worten blicke ich sie wieder an. Kann leider meinen Unmut nicht verbergen, bin wie vor den Kopf geschlagen.

Sie presst die Lippen zusammen, wendet ihr Gesicht ab und drückt hastig die Zigarette aus, starrt auf ihre Hände. „Wie das passiert ist, willst du wissen?“ fragt sie nun ironisch. „Ich denke, dass zwei dazugehören, dürfte selbst dir klar sein....den Rest brauche ich wohl nicht erklären“ „Darum geht es ja auch nicht“ kontere ich nun sauer, verenge meine Augen „Du weißt genau was ich meine...wir haben verhütet“ ich schnappe mir mein Glas und trinke es in einem Zug leer. „Ja...ja, ich weiß auch nicht“ stottert Vanessa „Hat halt irgendwie versagt“ setzt sie noch leise hinzu. Ich drehe das Glas in meiner Hand. „Heh....versagt... irgendwie“ wiederhole ich leicht sarkastisch.

Es spielt sich alles mögliche in meinem Kopf ab. Sicher, ich wollte, will Kinder...war ja immer ein Streitpunkt zwischen Kate und mir....aber das jetzt...ich sehe Vanessa an, die stumm und auf der Unterlippe kauend, vor mir sitzt, ihre Augen blicken stur geradeaus.....das geht mir nun doch ein wenig zu schnell. Klar, ich liebe sie, soweit man von richtiger Liebe, nach einer dreimonatigen Beziehung sprechen kann. Aber gleich mit einem Kind anfangen? Ich schüttle den Kopf, nehme mir die Zigarette, schiebe sie mir zwischen die Lippen und zünde sie an. Stehe auf und gehe in die Küche, um die Whiskeyflasche zu holen. Stütze mich hier aber auf die Arbeitsfläche, fluche „Fuck, was mache ich denn jetzt?“ und trete vor die Schranktür.

Kurz darauf, kommt Vanessa in die Küche „Du brauchst gar nichts zu machen“ schleudert sie mir nun wütend entgegen, die Tränen laufen an ihren Wangen hinab. „Ich schaffe das auch ohne dich“ Dann dreht sie sich um und geht. Ich werfe die Zigarette in die Spüle und laufe ihr nach, stelle mich im Türrahmen vor sie und versperre ihr den Weg. „Lass mich durch, John....ich habe hier nichts mehr verloren, wenn du das Kind nicht willst“ meint sie ganz aufgebracht und versucht mich weg zu schieben „Nein, du bleibst hier“ „Ganz bestimmt nicht“ funkelt sie mich nun mit ihren feuchten Augen an und stemmt sich gegen mich. Ich muss unwillkürlich grinsen, muss mir einfach meine ungeheure Zuneigung zu diesem zarten und doch so couragierten Persönchen eingestehen. Immer noch quetscht und schiebt sie an mir herum und merkt gar nicht, dass ich sie schon längst ein Stück zurück gedrängt habe. „Hallo, beruhigst du dich mal wieder? Ich habe gesagt, du bleibst hier“ sage ich, halte nun ihre Arme fest und fasse ihr unters Kinn, zwinge sie mich an zu sehen. „Warum sollte ich denn?“ gibt sie patzig von sich „Ich bin doch mit dem Kind nur ein Klotz am Bein“ und schluchzt auf. Ich schüttle mit dem Kopf „Nein, ich werde zu dem Kind stehen“ „Okay, dann gebe ich dir in den nächsten Tagen meine Kontonummer“ stichelt sie weiter. „Ey, du scheinst was nicht zu verstehen....ich will dich und….unser Kind. Komm!“ Ich umarme sie nun ganz fest. In meinen Gedanken, sehe ich mich schon mit diesem kleinen Wurm auf meinen Armen und spüre intuitiv, dass alles gut wird und dies der Anfang eines ganz neuen Lebens für mich bedeutet.


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#37

RE: Ein neuer Anfang

in Fanfiktion 31.01.2013 21:22
von Andy (gelöscht)
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Ich lächle sie aufrichtig an, als sie zu mir aufblickt und mich eine Zeit lang nur ansieht. „Johnny, ich liebe dich!“ flüstert sie. Ich nicke „Ich dich auch. Du bist mein Mädchen und daran wird sich nichts ändern. Es tut mir Leid, dass ich so schroff reagiert habe....Es...“ ich lasse sie los und nehme sie mit mir zur Couch „es war nur so unverhofft...So plötzlich“ versuche ich mit wirbelnden Händen zu erklären, während ich mich hinsetze und sie zu mir herunter ziehe. Vanessa bettet ihren Kopf an meiner Schulter, hört zu. „So abstrakt...weißt du? Ich wünsche mir Kinder, schon immer.... aber auf einmal wirklich damit konfrontiert zu werden...zu hören: Ey, du wirst Vater!“ ich stocke, spiele mir gedankenverloren am Bart, lächle versonnen in mich hinein. „Ey, du wirst Vater!“ flüstere ich nun eindrücklich, neige meinen Kopf zur Seite „Fuck...ICH...ICH werde Papa, Daddy, Dad....Pa!“ Ich spüre Vanessas Hand an meiner Wange und mich überflutet auf einmal eine Woge des Glücks. Ich sehe sie an, streichle sie über ihr Haar. „Ich verstehe dich, mon amour....mir ging es nicht gut, als mir der Arzt das offenbarte. Glaub mir“ Jetzt richtet sie sich ein wenig auf, nimmt mein Gesicht in ihre Hände und schaut mich direkt an „Glaub mir...ich wäre am liebsten tot umgekippt, wollte es nicht glauben“ Doch ich unterbreche sie, indem ich ihre Lippen mit meinem Finger schließe, meine Augen mustern sie eingehend „Scht, scht.......scheißegal, Kleines. Ich will mit dir und dem kleinen Wesen da drin“ dabei fasse ich sanft an ihren Unterleib „in die Zukunft sehen und meine abgefuckte Vergangenheit hinter mir lassen und ich weiß, dass ich das mit euch beiden schaffen kann“ Ich lächle und blicke auf ihren Bauch. Dann nehme ich sie stürmisch in den Arm „Vanessa, ich liebe dich“ und wir versinken in einem langen, leidenschaftlichen Kuss.

In den nächsten Tage wird geplant, nur allzu viel Zeit bleibt mir nicht mehr. Ich werde im November nach London müssen, um mit Tim Sleepy Hollow zu drehen. Auch dafür geht jetzt schon einiges an Zeit drauf, da ich mich ja auch auf die Rolle vorbereiten muss. Wir haben beschlossen, dass wir während der Schwangerschaft, nicht in der Wohnung am Montmatre, sondern bei ihren Eltern wohnen wollen, weil ich ja nicht die ganze Zeit für sie da sein kann. Nur nur gibt es da ein kleines, unbedeutendes Problem und das wäre, dass ich ihre Eltern noch gar nicht kennengelernt habe. Wir hielten es noch nicht für nötig, mich ihnen vorzustellen, da wir schließlich erst drei Monate zusammen sind. Doch ändert ihre Schwangerschaft die Situation natürlich, sodass es allmählich Zeit wird, ihnen reinen Wein einzuschenken. Wohl ist mir sicherlich nicht bei dem Gedanken „Hallo! Ich bin John-Christopher Depp, seit drei Monaten der Freund ihrer Tochter...ach ja, by the way...sie erwartet ein Kind von mir“. Wie werden ihre Eltern auf mich reagieren? Wird mich ihr Vater achtkantig hinausbefördern? Einen Amerikaner und dann auch noch ein Hollywood-Schauspieler und ihre Tochter schon geschwängert noch als Sahnehäubchen und Cocktailkirsche oben drauf....Fuck neee, ich fühle mich wirklich nicht wohl. „Keine Angst. Glaub mir, mein Schatz. Meine Eltern sind echt locker“ Ich drehe mich vor dem Spiegel um, habe mittlerweile drei Outfits ausprobiert. „Jaha...das glaube ich dir“ sage ich nicht wirklich überzeugt, sehe sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, öffne den obersten Knopf meines Hemdes wieder „Hast du ihnen schon öfter eröffnet, dass du in freudiger Erwartung bist?“ „Nein, natürlich nicht“ erwidert sie schelmisch grinsend, kommt mit gesenktem Kopf auf mich zu und umarmt mich. „Na siehst du“ sage ich, streichle ihr über den Rücken. „Das ist für mich auch das erste mal und wenn ich mich in deinen Vater hineinversetze...ohoh“ Sie lacht leise, schaut zu mir auf „Dann warten wir es doch einfach mal ab. Vielleicht setzt er dich ja direkt vor die Tür, dann weißt du wenigstens wo du dran bist“ ich nicke „Oder mir fehlen hinterher ein paar Zähne“ „Non“ meint sie entschieden „Du wirst sehen, mein Herr Papa...“ sie schweigt plötzlich nimmt Abstand zu mir und mustert mich „Was?“ neige ich meinen Kopf zur Seite „Ich will mir noch dein schönes Gesicht einprägen, bevor mein Papa mit dir fertig ist“ dann lacht sie wieder „Komm, wir müssen los. Sind eh schon zu spät“ „Kann ich denn so gehen?“ ich breite meine Arme aus „Immer“ säuselt Vanessa nun, nähert sich meinem Gesicht und gibt mir einen innigen Kuss. Dann löst sie ihn wieder und fordert mich mit ihrer Hand auf „Ab jetzt, du Angsthase“ „Hallo...du wirst immer frecher, du Biest“ hebe ich den Zeigefinger, den sie packt, um mich an meiner Hand mit sich zuziehen. Ich schnappe noch schnell meine Jacke und muss, ob ich nun will oder nicht, mit ihr gehen.


zuletzt bearbeitet 31.01.2013 21:24 | nach oben springen


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