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#1

Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 06.04.2013 00:30
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Hallo ihr Lieben ,
ich hab seit längerem eine zweite Fanfiktion in meinem Geschichten-Ordner Zuhause,in der es sich um den Film "Finding Neverland-Wenn Träume fliegen lernen" handelt,bei der ich mir aber nicht so sicher war ob ich sie posten soll. Ich hab mich nun aber doch entschieden sie auf meinen Laptop zu tippen und da es einiges zu lesen ist,dachte ich mir diesmal das ich es auch mal mit dem "täglichen" Abschnitten posten,anstatt gleich alles auf einmal rein zu knallen versuchen sollte. (Fall´s ihr sie aber komplett lieber hättet,schreibt´s grad dann stell ich´s im Ganzen rein) Ich würde mich wirklich sehr über Kommentare,Kritik,Gedanken und über sonstig erdenkliches Feedback freuen! Ich hoffe ihr habt Spaß am lesen und schreibt mir wie ihr sie findet

So dann kommen hier mal die ersten zwei Kapitel,die sind zwar noch etwas "trocken",aber macht euch selbst ein "Bild"

"Heute spielt für Sie - Die Fantasie"

Kapitel 1:

Langsam schreiten wir hinter vier Gusseisenrollen her,die im Kieselsandmatsch monotone quick-Geräusche verursachen. Unsre Blicke sind zu Boden gesenkt,dass Geläut welches ich schon mit meinem eigenen Herzschlagen verglich,dumpft Schritt für Schritt gemächlich ab. Ich vernehme das laute Regenbrasseln auf meinem Hut und das leise Schlurzen links und rechts an meiner Seite. Das Sarggeleit ist zu Ende,wir stehen nun an der Grabstätte. Hier unter einer großen Trauerweide,deren langen Seitenzweige schleppartig herabhängen,leicht vom Regen getroffen und vom Wind hin und her bewegt,etwas abgelegen aber in der Nähe eines kleinen Brunnen´s findet nun Emma ihre letzte Ruhe. Meine Hände ruhen noch immer auf den Schultern der Jungen. Ich atme tief durch während ich die mitleidigen Blicke der Anwesenden hinter uns in meinem Nacken spüre. Ein kurzer,eiskalter Schauer jagt mir über den Rücken die Arme hinunter. Jetzt erst realisiere ich wie kalt mir meine Finger geworden sind und ziehe sie behutsam zurück,richte meinen Kragen etwas höher und stecke sie in meine Manteltaschen. Ich beobachte wie Vater Clifton die Weinrote mit Plattgold verzierte Bibel vor dem Regen schützend unter einem violetten Samttuch mit goldenen Fransen an den Ecken vergräbt,während sich die Sargträger mühsam daran zu schaffen machen,den sichtbar schweren Eichenholzsarg mit langsamer Geschwindigkeit sachte in die ausgehobene Erde zu betten. Ein letztes mal überfliege ich die Schrift auf dem Sargdeckel: "Emma Du Maurier 1847-1908". Ich wage einen flüchtigen Blick nach beider Seiten zu den Jungs. Vier bleiche Gesichter,ihre glasigen Augen starren leer und abwesend dem Geschehen entgegen. Ich könnte förmlich ihre zerstreuten Gedanken lesen,bin aber noch am sortieren meiner eigenen. Der Regen wurde stärker, nach den abschließenden Worten gefolgt vom Schlusssegen verließ ich schweigend mit den Knaben den Ort der Ruhe.


Kapitel 2:

,,Charles ja,ja-nein,nein....ich nein du weisst doch,nein Charles....,was heute,nun gleich am Abend,ich kann nicht....Charles,Charles bitte hör....,hör mir mal einen Moment zu,ich kann nicht ich müsste Jack mitnehmen und für die restlichen drei nun zum zweiten Mal diese Woche Mrs.Krarem bitten auf die Jungs auzupassen ,was mir offen gestanden ziemlich unangenehm wäre,da sie auch nicht mehr die Jüngste ist und sie die Probleme mit ihrer Hüfte immer weniger in den Griff bekommt"! ,,Charles ja,ja verdammt ja ich weiss das dieser Abend von Wichtigkeit zeugt,aber was soll ich denn machen,ich kann sie auf keinen Fall sich selbst überlassen....ich..ja ja..ja doch,ich weiss das,dass nicht funktioniert..nein....nein ich überlege mir etwas,mir wird zukünftig schon etwas einfallen"! ,,Ja ich weiss doch das es um meine Arbeit geht,bitte....bitte Charles....,nein ich lasse mich nicht....,nein ich brauche auch keine Beurlaubung,ich komm schon zurecht,ich finde eine Lösung....Charles..Charles"? Ein laut durchdringender Piepton unterbricht meine Redeflut. Er hat einfach aufgelegt! Seufzend lege ich den Höhrer auf die Gabel. Auch das noch,jetzt bin ich also beurlaubt,zumindest bis ich hier alles wieder ins Lot gebracht hab und alles unter einen Hut bringe. Fünf Monate sind nun seit Emma´s Tod vergangen und ich seitdem hier alleine mit den Jungs und versuche ihnen den Alltag so normal wie es nur geht zu bereiten und gleichzeitig die Stellung im Theater und vorallem bei Charles zu halten,was sich als sehr schwierig erweist,da mir so ein Spagat viel abverlangt! ,,Wenigstens haben sich die vier vom Verlust ihrer Großmutter einigermaßen erholt"! ,dachte ich laut,als ich mich mit einem Ruck nach hinten auf den Küchenstuhl niederließ und dabei immernoch mit meinen erschöpften Augen den Telefonaperat fixierte.



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#2

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 07.04.2013 20:36
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 3:

Noch etwas benommen trotte ich den Flur entlang und steure geradewegs zur Treppe. Meine halb geöffneten Augen blinzeln verschlafen in einen grellen Sonnenstrahl der gebrochen vom Spiegel,direkt in mein Gesicht reflektiert. Mir entfährt ein kurzes ,,Aahh hmm" und greife nach dem Handlauf. ,,Verdächtig ruhig heute Morgen"! ,schießt es mir durch den Kopf. ,,Zu ruhig"! Ich bleibe wie angewurzelt auf der dritten Stufe der Wedeltreppe stehen,halte kurz inne. Ich bücke mich ein klein wenig schräg nach vorn und schiele zur Seite nach unten. Mit einem leichten Stich drückt sich mein linkes Knie durch die Mintgrün lackierten Stacheten. Mein Blick schweift über den Flur und den Eingangsbereich. Panoramablick über Wohnzimmer,Essbereich bis hin zur Küche,keiner zu sehen. ,,Niemand wach"? Kleine Fältchen runzeln fragend meine Stirn,mein Griff verhärtet sich um das Geländer. ,,Gibt´s ja nicht". ,murmle ich ungläubig und springe die wenigen Stufen wieder zurück nach oben. Mit schnellen Schritten geradewegs zurück ins Schlafgemach. Topfit wie ich nun bin,prüfe ich nochmals die Uhrzeit-inzwischen 07.30Uhr. Ich knalle den Wecker zurück auf die Nachtkonsole und stampfe hinaus,als mir ein Klimpern aus der zweiten Türe links neben meinem Arbeitszimmer auffällt. Ich streiche mir die braune Haarsträhne hinter mein Ohr,welche mir vor die Augen fiel und riss die Badezimmertür auf,hinter der sich´s eben muckste. ,,Herrje Dad,musst du mich so erschrecken"? Mit weit aufgerissenen Augen und einer Körperhaltung wie frisch eingefrohren stand mir Peter gegenüber,in der rechten Hand einen Kamm haltend,die linke umklammerte ein rosa Stück Seife. ,,Wie....bist du etwa der Einzigste der sich hier weggeh fertig macht"? Nervös nickt er mir zu. Diese Info genügt mir,ich weiss Bescheid was hier wieder los ist. Mit einemal reisse ich die Zimmertür von Michael und George auf. ,,Hoch mit euch ihr beiden,habt ihr mal nen´ Blick auf die Uhr geworfen,wie spät wollt ihr denn noch dran sein"? Ich stürmte hinein öffne die Fenster und klappe die Läden zur Seite. ,,Paahh....bei euch riecht´s ja wie im Raubtierkäfig"! ,merke ich Nase rümpfend an und sehe in die schon fast Schmerz verzerrten Gesichter der beiden Teenager die schnell ihre lichtempfindlichen Augen stöhnend in ihren Armbeugen vergraben. ,,Boooaaahhh....muss das sein,für was denn überhaupt schon wieder zu spät"? ,lallt es mir entgegen. ,,Na für die Schule meine Herren,der Ort an dem ihr 50% eurer Freizeit verbringt und Zuhause nochmal 30% dafür investiert"! ,fahre ich spöttisch aber bestimmend fort. George schreckt kurz auf,zieht Michael´s Arm weg und lacht: ,,Oder opfert"! Beide finden sich urkomisch und schlagen darauf ein. ,,Ja rießig-Schluss jetzt,es läuft nun folgendermaßen ab,zugehört: Einer von euch Komikern löst jetzt Peter im Bad ab,waschen,Zähne putzen,Haare kämmen und der andere geht rüber und hilft Jack beim anziehen,sonst trägt er seine Hosenträger noch über den Ohren-hopp Attacke"! Entnervt kommandiere ich die zwei Bengel aus ihrem Zimmer und höre noch sowas wie: ,,Oh Mann,der moralapostelt ja genauso wie der alte Mr. McClensey im Geschichtsunterricht"! Ich atme hörbar tief durch,bin aber beruhigt da ich weiss,dass es ihnen gut geht-so lang sie frech sind,geht´s denen doch ganz gut,dass muss das Alter sein!? Ein Blick auf die Uhr verrät mir,keine Zeit zum großartig darüber nach denken,geschweigeden ärgern,ich muss ja selbst noch genug tun. ,,Peter mein Junge komm her tu mir den Gefallen und schau bitte das dein kleiner Bruder anständig angezogen ist und er alles was er benötigt in der Schultasche hat"! ,halte ich Peter hektisch an der rechten Schulter fest,der etwas verdutzt drein blickt. ,,Ich fahr euch vier dann,sonst schafft ihr´s garnicht mehr zum Schulhaus heute"! ,,Ja..ja in Ordnung Dad"! ,stotterte er mir entgegen und bog zügig in Jack´s Zimmer. Ich eilte die Treppen hinunter und scheitelte mir an der Garderobe hastig meine Haare zurecht,für alles weitere war nun wirklich keine Zeit mehr. Ich griff meinen Mantel und die Schlüssel,als Peter mit Jack auf dem Arm,beladen mit zwei Schultaschen und den hinterher trödelnden Knaben die Stufen herunter kamen. ,,Auf kommt schon,ihr habt keine Zeit zu bummeln"! ,,Ja,ja". ,kam es augenrollend von Michael,als er vor mir aus der Haustür trat. ,,Glaube du ja nicht,ich hätte das übersehen junger Mann! Du kannst deine Augen jetzt erst mal ganz schnell in den Wagen rollen"! Mit bös funkelnden Augen schaute ich hinter ihm her. Die Fahrt zur Schule erfolgte stillschweigend,es war so leise auf der Rückbank,dass ich dachte sie wären schön wieder eingeschlafen,bis wir am Ziel waren und George planlos in seiner ledernen Schultasche kramte. ,,Was suchst du,steig aus wir sind da"?! ,ich schenkte ihm einen genervten Blick über den Rückspiegel. Er schaute nicht auf und wühlte weiter wild in den verschiedenen Fächern seiner Tasche. Ich sah im Augenwinkel das sich keiner mehr auf dem Vorhof der Schule tummelte und wagte den Blick auf die Uhr in meinem Mantel-08.20Uhr. ,,Was ist jetzt,kommst du"? ,,Ja ja gleich Peter". Ein weiterer Blick zum ihm über den Spiegel,meine anderen Sprösslinge standen schon ungeduldig draussen,Peter beobachtete George,Jack tippelte von einem Fuß auf den anderen und Michael starrte nur gelangweilt Löcher in die Luft. Jetzt reicht´s mir aber,ich wirbelte auf meinem Sitz herum,schnappte mir den Lederriehmen der Schultasche,ziehe heftig daran zurück,sodass er aufschrecken muss. ,,Es ist bereits 08.20Uhr! 08.20Uhr George,kannst du mir verraten wieso du die letzten paar Meter in den Unterricht nicht schaffst"? ,,Wo sind die Brote,oder wenigstens ein saftiger roter Apfel zum essen für die Pause"? ,fuhr er mich lautstark an und entzog mir den Riehmen an seiner Tasche. Ich wollte Wort ergreifen um zu erklären. ,,Ach weisst du was,bei Mutter und Großmutter hätte es das nicht gegeben,da waren die Mägen voll und wir auch in der Schule satt,ich geh jetzt,bis heut Mittag"! Mit diesen Worten sprang er aus dem Auto. ,,Hab dich lieb Daddy"! ,,Ich dich auch Jacky"! Dann knallte Peter die Autotür zu. Ich saß da wie versteinert,wie in Trance oder hypnotisiert. Konnte seine Worte,seine Vorwürfe noch nicht greifen,beide Hände fest am Lenker,mein Mund halb offen,nicht blinzelnd starrte ich ihnen hinterher,Peter und Jack waren schon im Schulhaus verschwunden,George und Michael schlurften die rötlichen Sandsteintreppenstufen hinauf. Ich schaute noch ca. weitere zwei Minuten hin. Ich musste schlucken,gluckste auf weil mein Hals so trocken war. Meine Muskeln an Bauch und Oberschenkel waren noch angespannt. Langsam löste sich mein strenger Griff um´s Steuer und ich bemerkte meine Schweiß nassen Hände. Die Sprachlosigkeit verwandelte sich in leichte Wut und ich brummte: ,,Damals wart ihr auch noch nicht so aufsässig wie heute und man hatte Zeit in Ruhe Pausenessen zu richten"! Verärgert mit einem Hauch Verletzung,startete ich den Wagen und wendete in die entgegengesetzte Richtung,woher wir kamen nachhause.


Kapitel 4:

Zuhause angekommen verschwand ich zuerst einmal im Bad,waschen,umziehen,Zähne putzen,dass volle Programm war nun bei mir dran. Danach sammelte ich seufzend und kopfschüttelnd die Schmutzwäsche der Jungs zusammen. Während diese in der dampfenden Wanne einweichte,fegte ich das Haus durch und begann mit dem Mittagessen. Ich bin immernoch nicht geübt in der ganzen Hausfrauenarbeit und auch das kochen habert noch stark. Ich wälze mich durch Sylvia´s Kochbücher,die sie selbst nie zur Hand nehmen musste,da ihre Köstlichkeiten die sie uns auftischte vorzüglich waren. Ach, ich habe jetzt noch den Truthahnbraten Geschmack auf meiner Zunge,den sie uns mit ihren selbstgebackenen Brötchen aus Sauerteig und der sahnig-fruchtigen Currysoße zum Erntedankfest serviert hat,was ein Gaumenschmaus. Und wie festlich alles geschmückt und hergerichtet war. Doch jetzt,ich gebe mir ja die größe Mühe,nur klappen möchte es nicht. Da steh ich,mit dem Kochlöffel in der einen und dem Rezeptebuch in der anderen Hand,dem Handtuch über dem Arm und mit den ehrgeizigsten Gedanken im Kopf. Wenn sie wüsste wie ihr Zuhause nun aussieht und welch Bengel die Knaben doch geworden sind und es hier vorne und hinten nicht funktioniert,würde sie sich im Grabe umdrehen. Schnell überfliege ich noch einige der über Generationen weiter gereichte,handgeschriebenen und stet´s streng geheim gehüteten Rezepte von Emma,die ich ganz oben im Schubfach der Anrichte fand,als ich auch schon das Geräusch eines sich drehenden Schlüssels im Haustürschloss vernahm. Da ich die Stimmen und Schritte der vier kannte musste ich nicht neugierig um die Ecke spitzeln,doch diesesmal erklang noch eine andere Stimme und so legte ich das Buch zur Seite,trocknete mir die Hände und trat in den Flur.



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#3

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 08.04.2013 21:29
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 5:

,,Daddy,Daddy schau mal wen wir mitgebracht haben,dass ist Maureen"! Ich sah einen fröhlich zappelig herum hüpfenden Jack,an der Hand einer mir zuvor noch nie begegneten jungen Frau,die mich mit großen grünen Augen leicht verschüchtert anlächelte. ,,Ähm ja ähm,guten Tag hallo,mein Name ist James Barrie"! ,stotterte ich merklich überrumpelt von der Situation und streckte ihr die rechte Hand zum Gruß entgegen. Sie strich sich eine ihrer Strähnen aus dem Gesicht und gab mir die Hand. ,,Nun Sie können mich ruhig Maureen nennen und hinein bitten müssen Sie mich auch schon nicht mehr,dass taten die Jungs bereits wie Sie sehen,was hoffentlich in Ordnung für Sie ist"!? ,entgegnete sie mir nun etwas selbstsicherer,als ihr Lächeln verriet. ,,Ja ja natürlich,um Gottes Willen,kommen Sie nur herein,wir schätzen solch netten Besuch in unserem Haus"! Sie nickte mir dankend zu,während ich kurz in die Gesichter der drei anderen Knaben,die dicht neben der dunkelhaarigen Fremden standen blickte,wie sie,sie mit einem äußerst zufriedenen Blick fixierten. ,,Maureen hätten Sie vielleicht Lust mit uns am Mittagstisch zu speisen,Sie könnten mir eventuell berichten wie Sie die Jungs gefunden haben,wenn Sie möchten -ausserdem gibt es Suppe"! Vielen Dank Mr.Barrie,sehr gern". Ich hörte noch das jubelnde ,,Jaaaa" von klein Jacky und winkte alle samt zum bereits gedeckten Tisch. ,,Ich hole noch schnell ein Gedeck für Maureen,ja Dad"? ,rief mir Peter zu,während er sich dessen schon klappernd und klimpernd am Schrank bediente. ,,Ist gut,vergiss mir das Besteck nicht"! ,,Nein Dad"! Die kleinen Hände vollbepackt und den Suppenteller mit dem Kinn stützend drängelte er behutsam an mir vorbei. Schmunzelnd lief ich ihm mit dem großen Suppentopf hinterher. Nun saßen alle am Tisch,man hörte nur das gleichmäßige Klimpern des Löffels,sie schmatzen nicht einmal. Was so eine Frau am Tisch doch ausmacht! Und aufrecht sitzen sie auch noch,na sie haben ihre Manieren also doch nicht ganz verlernt. ,fuhr es mir durch den Kopf. ,,Es schmeckt wirklich vorzüglich,Mr.Barrie". ,riss mich Maureen plötzlich aus meinen Gedanken. ,,Das freut mich sehr zu hören,denn ich war mir nicht sehr sicher,da ich im Zubereiten von Essen noch nicht sehr viel Übung habe,doch die Jungs sind meine Speisen mehr oder weniger glücklich bereits gewohnt"! Sie lächelte mich nur an,senkte den Kopf und aß weiter an ihrer Suppe. Ich betrachte sie noch eine kurze Weile wobei mir ihr wunderschöner und doch sehr ausßergewöhnliche rot-gold funkelnder Halskettenanhänger ins Auge stach. Es war ein kleiner Schlüssel der einen Herz-förmigen Schlüsselkopf besaß,sowas hatte ich bisher bei keinem Juwelier der Stadt gesehen,wollte aber nicht unhöflich erscheinen und aß ebenfalls weiter. ,,Sagen Sie Maureen,aus welcher Ecke London´s kommen Sie denn,wenn ich fragen darf"? Ich musste nun einfach nachfragen. ,,Oh ich bin nicht direkt aus dieser Gegend Mr.Barrie,habe aber schon sehr viel über ihre Werke gehört,sie gefallen mir äußerst gut"! ,wich sie mir gekonnt aus,während die Knaben das benutzte Geschirr für den Abwasch zurück in die Küche trugen. ,,Oh meine Werke also". ,hob ich die Augenbrauen und lehnte mich leicht zurück,sie nickte lächelnd. ,,Sie gefallen Ihnen also,woher kennen Sie sie"? ,,Ich bitte Sie Mr.Barrie,Ihre Werke sind sensationell und in aller Munde,besonders Peter Pan! Man merkt sofort diese Liebe die darin steckt,umhüllt von Kreativität"! ,fuhr sie fort. ,,Vielen Dank dankeschön Maureen,Sie scheinen ja sehr vertraut mit meinen Arbeiten"! ,,Ihr größter Fan"! ,strahlte sie mich an. Wow,es tut wahnsinnig gut ihren Worten zu lauschen,gerade in der derzeitigen Situation in der meine Arbeit sowie meine Präsenz am Theater leider dem Zufall überlassen ist. Obwohl ich diese Frau nicht kannte,schenkte ich ihr vollen Glauben,sie hat sowas ehrliches,offenes und dennoch etwas geheimnissvolles,ihr Wesen erweckt eine große Portion Neugierde in mir,die stetig wächst. ,,Daddy der Abwasch ist erledigt,können wir etwas nach draußen gehn,bitte"? ,unterbricht uns Peter der am Türrahmen lehnt. ,,Sofern ihr keine Schulaufgaben oder zu lernen habt,könnt ihr gern nach draußen,die frische Luft wird euch sicher gut tun"! ,,Heute zum Glück nicht". Ich nickte ihm zu und widmete mich wieder Maureen,die mich mit großen Augen ansah. ,,Toll,einfach nur toll wie Sie sich um Sylvia´s Söhne kümmern und wie anständig sie doch sind,Sie haben wirklich nicht´s falsch gemacht"! ,,Ja finden Sie"? ,musste ich etwas auflachen. ,,Da müssten Sie aber mal die restlichen sechs Tage der Woche hier sein,wenn es nur annähernd so leicht wäre wie heut Nachmittag dann....ähm entschuldige sagten Sie Sylvia´s Söhne"? Mein Lachen verstummte für einen Moment,jedoch nicht ihres. ,,Ja und sie hatte Recht,Sie sind nicht nur ein Künstler,sondern auch ein ganz warmherziger Mann,so wie Sie mit den vieren umgehen jetzt weiss ich was Sylvia meinte,wenn sie sagte Sie seien jemand ganz besonderes für sie"! ,,Ähm ja vielen Dank,aber woher kennen Sie Sylvia"? ,druckste ich. Ich war wirklich sprachlos,was man an meinem verblüfften Gesichtsausdruck wohl sehr gut erkennen konnte. Sie stellte das Glas aus dem sie trank links an ihrer Seite zurück auf den Tisch,machte eine schnelle Handbewegung und entgegnete mir: ,,Ich war eine ihrer Freundinnen,wir sind zusammen zur Schule gegangen"! Ich fasste mich zügig wieder. ,,Maureen das tut mir schrecklich Leid,dass Sie durch ihren Tod eine Freundin verloren haben,ich wusste ja nicht´s! Ich möchte nicht unhöflich klingen,aber sie hat Sie mir gegenüber mit keinem Wort erwähnt"! Maureen´s Lächeln verschwand,sie senkte ihren Blick und verschränkte die Arme auf dem Tisch. Ich war mir sicher das sich in ihr ein ebenso unangenehmes Gefühl breit machte,wie in mir,nur unterschiedlicher Sorte. ,,Nein nein Mr.Barrie,dass ist schon völlig in Ordnung so"! ,immernoch den Kopf nach unten geneigt,antwortete sie ganz ruhig:,,Sie war schon eine gute Seele,leider hatten wir über ein paar jahre hinweg keinen Kontakt,ich erfuhr durch die Annonce im Tagesblatt von ihrem Ableben"! Bei ihren letzten Worten hob sie den Kopf und schaute mit leerem Blick an mir vorbei. Man sah Maureen´s Betroffenheit,aber auch die Zweifel diese zu überpielen,weil ich ihr fremd war,sie wollte sich in meiner Gegenwart nicht "unpassend" verhalten,sie neigte den Blick erneut. Einen Augenblick lang sagte niemand ein Wort,ich bemerkte wie sie nervös mit dem Zeigefinger über die Holztischplatte strich. Ich musste das unangenehme Schweigen unterbrechen und ergriff Wort: ,,Maureen,wie Sie sehen haben wir für zwei völlig fremde doch sehr vieles gemeinsam,Sylvia war uns beiden eine liebe Freundin,wenn auch nicht zur gleichen Zeit,wir haben die vier Rabauken in unser Herz geschlossen und dann mögen Sie auch noch meine Werke,sollten wir da nicht zum "Du" übergehn"? Aufmunternd erhob ich das Wasserglas,streckte es ihr "brüderlich" entgegen um mit ihr anzustoßen. Ich wusste ja,dass dies nun eine etwas mutige Reaktion meinerseits war,aber bei mir müsse sich niemand verstellen,also tat ich das auch nicht,nur die sich damals anbahnende Liaison zwischen Sylvia und mir erwähnte ich zu diesem Zeitpunkt noch ungern! Strahlend schoss ihr Arm in die Luft,streckte mir ihr Glas entgegen und prostete mir mit lautem Erklingen zu.



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#4

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 09.04.2013 23:44
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 6:

Einige Zeit ist vergangen,es hat sich viel verändert im Hause Llewelyn Davies/Barrie. Positiv verändert,ich kann mich nicht beschweren. Maureen ist ein gern gesehener Dauergast,der sich tagsüber rührend um die Jungs und den Haushalt kümmert,sie strotzt förmlich vor Energie und Lebensfreude. Sie hat wirklich frischen Wind hinein gebracht und die bedrückende Alltagssituation gehört der Vergangenheit an. Die Knaben haben sie sehr in ihr Herz geschlossen,aber sie mochten sie ja von Anfang an. Michael´s Schulzensuren haben sich neuerlich gebessert-ein Glück,der Junge lernt wieder. George musste in der Schule nicht mehr hungern,Jacky hatte Nachmittag´s eine tolle Spielkameradin und Peter konnte endlich mal wieder Kind sein. Und was mich angeht,ich habe meine Arbeit beim Theater von neuem aufgegriffen und gehe an Charles Seite auch ganz in ihr auf. Alles ist schön,jeder ist zufrieden es könnte wirklich nicht besser laufen,wenn ich bedenke wir haben Maureen wirklich einiges zu verdanken,sie war unsre Retterin in der Not,manchmal habe ich das Gefühl die Engel hätten sie uns geschickt. Kindlich gesprochen kam sie auch dem Nicht´s und machte alles wieder gut,doch dies ist auch das Stichwort,so wie sie erschienen ist,so verschwand sie Abend´s meist recht bald nachdem die Jungs in ihren Betten lagen. Des öfteren bot ich ihr an sie Nachhause zu begleiten,von dem ich immer noch nicht wusste wo sich dieses befand. Sie gab so gut wie nicht´s von sich preis,nicht´s konnte man ihr entlocken. Bis auf ihr Äußeres,die Liebe zu Kindern,ihren Faible für meine Werke sowie Literatur und die Tatsache das sie einst eine Freundin von Sylvia war,wusste ich rein garnicht´s über diese Frau,die ich zwischen Mitte und Ende 30 schätze,dennoch vertraute ich ihr. Irgendwas in mir beruhigte mich,sagte mir das ich ihr vertrauen kann,dass ihre geheimnissvolle Art die sie umgibt,keine schlechte ist. Vielleicht der Jungs wegen,sie würden sie nicht so gerne haben,wenn sie verkehrt wäre,Kinder spüren das schließich,da bin ich mir sicher!


Kapitel 7:

,,James"? ,dass sachte anklopfen lies mich aufschauen. ,,Darf ich kurz eintreten,ich wollte mich für heute verabschieden,die Jungs sind im Bett und ich würde dann auch so langsam".... Sie stand lächelnd im Türrahmen,spitzte die Lippen in Form eines Vogelschnabels und wippte ihren Kopf leicht hin und her. Ich musste schmunzeln. ,,Oh ähm ja Maureen,warte bevor du gehst".... ,ich winkte sie hastig herein und kramte ein Blatt unter meiner ganzen Zettelwirtschaft hervor und streckte es ihr entgegen. ,,Schau dir das bitte mal an". Sie blickte mich etwas unsicher an,trat neben mich an den Pult und nahm das Papier. Ich lehnte mich nach hinten,faltete meine Hände und beobachtete sie beim lesen. Ihre Augen wurden etwas größer und man sah genau wie ihre Pupillen von Zeile zu Zeile sprangen. ,,James". Sie schaute immernoch mit diesen aufgerissenen Augen,ließ das Blatt in ihrer rechten Hand langsam nieder,in ihrem Blick lag ehrliche Begeisterung. ,,Das ist ja sensationell"! ,,Das ist mein neues Skript,freut mich wenn´s dir gefällt"! Ich beugte mich nach vorn und legte meine Hände auf die Armlehnen meines Stuhl´s. ,,Gefallen? Es ist mehr als gefallen,dass sind grandiose Ideen"! Sie gab mir meinen Schrieb und ich bemerkte jetzt erst dieses Funkeln in ihren Augen. ,,Hast du noch ein wenig Zeit,denn wenn du magst kannst du die zweite Seite dazu auch noch lesen"?! Sie beaugapfelte mich kurz. Im gedämpften Licht meiner Tischlampe und dem fahlen Flurlicht,dass Keil-förmig durch den Türspalt fiel,sah ich ihre wunderschönen fraulichen Umrisse. Sie lächelte,ihr Lächeln ist stets ansteckend. ,,Na komm setz dich". ,lächelte ich ihr entgegen und legte den ganzen Papierkram behutam auf die andere Seite des Tisches. ,,Danke". ,hauchte sie schüchtern,senkte den Kopf und strich sich eine ihrer langen schwarzen Haarsträhnen hinter´s Ohr. Sie nahm Platz und rückte ihren Po bequem auf meinem Pult zurecht. Wir blätterten noch eine gefühlte Ewigkeit in meinen Skripten herum,sie verschlang sie förmlich. Ich zeigte ihr meine Ideen für zukünftige Aufführungen,erklärte ihr die Charaktere,Figuren und Handlungen,warum ich wie was darstellen wollte. Ich offenbarte ihr Geschriebenes,dass noch nicht mal Charles kannte,Mitschriften die ich eventuell nie veröffentliche. Sie war begeistert,wissbegierig,neugierig und interessiert. Maureen warf Vorschläge,Ideen,ganz neue "Wege",Blickpunkte und Ansichten hinein die- wenn ich ehrlich bin -garnicht übel waren! Wir schrieben einiges zusammen auf,drehten und tricksten,entwarfen Optik und Charakterzüge für neu auftauchende Gestalten,alberten jede Menge herum und leerten dabei zwei Flaschen Chateau Margaux. Es war wahnsinnig faszinierend mit ihr,sie ist unglaublich gebildet,ich dachte am darauffolgenden Morgen,als ich noch im Bett lag,meine Augen öffnete,die Geräusche des klappernden Geschirr´s unten aus der Küche hörte und ganz genau wusste das sie von Maureen kamen wie sehr doch ihre Intelligenz ihre Schönheit untermalt,dabei führte ich mir in Gedanken ihr Gesicht vor Augen. Mir fiel sofort ihr Lachen ein,die süssen Grübchen und ihre hübschen tief grünen Augen,nie zuvor hatte ich ein intensiveres Grün in einem menschlichen Auge wahrgenommen als bei Maureen,ein wahrlich schöner Kontrast zu ihrem langen schwarzen Haar. Ähnlich dachte ich damals von Sylvia´s wunderschönen Augen,als ich sie traf und sie mir den ersten Blick schenkte,dieses kräftige Blau als wären sie "The Lakes" entsprungen,hat mich sofort umgehauen. Ich vermisse meine Sylvia wirklich sehr!



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zuletzt bearbeitet 09.04.2013 23:45 | nach oben springen

#5

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 10.04.2013 22:44
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 8:

Nachdem ich mich mühsam aus dem Bett gekämpft hatte und Wasser,Seife und frische Kleidung einen halbwegs ansehlichen Menschen aus mir gemacht haben,begab ich mich runter in die Küche. Maureen strahlte mir schon auf dem Treppenabsatz entgegen. Ihre Grübchen,die grün schimmernden Augen,alles war da. ,,Wie ich´s mir vorgestellt hatte"! ,entfuhr es mir,als ich mich an den Tisch setzte. ,,Was sagtest du"? Maureen stapelte gerade die frisch gespülten Teller in die oberste Etage der Anrichte. ,,Oh,ähm du äh garnicht´s,nicht´s". ,,Naja auf jeden Fall wünsche ich dir einen guten Morgen"! Sie trocknete ihre Hände und sah mich an. ,,Oh ja entschuldige bitte,den wünsch ich dir natürlich auch"! Sie schmunzelte. ,,Du hast die vier gerade verpasst". Maureen setzte sich mir gegenüber,spielte mit dem rechten Zeigefinger an ihrem glitzernden Halskettchen und schob mir den kleinen Korb mit den frischen Teigwaren hin. ,,Hier nimm,hab ich heut Morgen frisch gebacken,wir hatten alle Zutaten noch im Haus und da dachte ich es kommt genug bei rum um den Jungs die Schultaschen mit zu füllen"! Schon wieder sprang sie auf und erneut kramte sie in der Schublade der Küchenanrichte herum. Ein Grinsen huschte mir über die Lippen als ich ihr zusah wie sie eilig etwas auf ein Stück Papier kritzelte. Sie machte nicht gerade den Anschein als hätte sie den Chateau der vergangenen Nacht noch im Blut,geschweigeden im Kopf. ,,Bemerkenswert"! ,stieß ich kopfschüttelnd hervor,als sich Maureen rasch zu mir um drehte und mich fragend ansah. ,,Das Brot schmeckt richtg gut,so nach frischem Brot....bemerkenswert"! ,nickte ich ihr eifrig zu und hob die noch nicht einmal angebissene Scheibe ihres Brotes in die Höhe,die ich gleich wieder zurück auf den Teller legte,als mir bewusst wurde wie blödsinnig ich mich gerade verhalten hatte. ,,Wenn wir das nächste Mal die Nacht durch philosophieren,bleiben wir lieber beim Wasser"! ,merkte sie nickend und mit hochgezogenen Augenbrauen an und widmete sich wieder ihrer Schreibarbeit. ,,Ich nehm dich beim Wort,Maureen"! ,witzelte ich und bestrich das Brot mit Schmalz.


Kapitel 9:

Und tatsächlich Maureen hielt Wort,ein paar Tage darauf verbrachten wir erneut einen langen Abend zusammen in meinem Arbeitszimmer,nur blieb es wie erwartet nicht bei Wasser- nicht nur zumindest- denn Maureen selbst brachte an diesem Tag ein edles Tröpfchen mit,dass man nicht ablehnen konnte. Zu später Stunde gaben wir uns einigen Denkrunden und Blödeleien hin,sodass wir um uns herum alles vergaßen,als gäbe es nur dieses Zimmer,diesen Abend,uns zwei und jede Menge Ideen die nur darauf warteten umgesetzt zu werden. Ich schätze das Miteinander mit ihr mehr und mehr und die Tatsache das sie mir- auch wenn ich nicht sonderlich viel über ihr früheres Leben wusste,oder wohin sie ging wenn sie am Abend das Haus verließ- nicht nur eine sehr große Stütze mit dem Haushalt und den Kindern,sondern auch eine liebenswerte offene und kreative Freundin geworden ist,auf deren Wort Verlass ist. ,,Schau dir bitte mal das an,es ist noch garnicht so alt und Charles meint es wäre unbrauchbar"! ,,Ich finde man könnte etwas daraus machen,zumindest herum probieren,der Grundgedanke ist nicht schlecht,aber du kennst Charles ja mittlerweile,der hat keine Grauzone". Ich zog ein Blatt aus dem grünlichen Pappe-Hefter der in einem meiner Pult Schubfächer lag,drehte mich zu ihr und hob ihr das Papier entgegen. ,,Ja gleich"! Maureen stand leicht nach vorn gebückt mit dem Rücken zu mir,mit der einen Hand ihr Glas haltend und mit der anderen interessiert in dem Sideboard links an der Wand kramend. Plötzlich stoppte sie ihre Tätigkeit und richtete sich wieder auf. ,,Was hast du denn da,der ist aber schön"! Sie wandt sich mir mit einem Malve farbenen Biefumschlag in den Fingern zu. Ich erschrak innerlich leicht,hielt für einen Moment inne und fixierte nur die Schrift auf dem Blatt das ich vor mir hatte. Ich wusste genau was sie da hatte und das ich dazu etwas sagen sollte. ,,Öffne ihn,ließ ihn und bei Bedarf können wir danach ein wenig ausführlicher darüber reden"! Maureen sah mich noch einen Moment an,stellte dann ihr Glas neben sich auf die Kommode und öffnete vorsichtig den Umschlag.



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#6

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 11.04.2013 21:10
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 10:

Ich traute mich garnicht aufzusehen und sie beim lesen des wohl intimsten,ehrlichsten und unkreativsten Schriftstück´s,dass ich je verfasst habe,zu beobachten. Im Augenwinkel bemerkte ich nach einigen Minuten konzentrierten lesens,dass sie mich ansah. Langsam schaute ich auf,direkt in ihre Augen. ,,Du hast sie sehr geliebt"! Maureen´s Arme sanken gemächlich mit dem Brief in beiden Händen vor ihr herab,ihr Blick wich nicht von mir. ,,Ich hatte keine Chance längere Zeit mit ihr zu verbringen,dennoch lang genug um zu wissen das ich sie von ganzem Herzen liebe"! Wortlos faltete sie das Papier zurück in den Umschlag. Ich drehte mich zum Pult zurück und legte mein Papier beiseite. ,,Er ist wunderschön"! ,,Sie hat ihn nie gesehen"! ,antwortete ich ihr reserviert um mich vor meinen eigenen Tränen zu schützen. Maureen trat hinter mich,ich spürte ihre warme Hand auf meiner Schulter. ,,Möchtest du mir eure Geschichte erzählen"? Ich wendete meinen Kopf,schaute in ihr Gesicht aber nicht in ihre Augen,erhob mich und ging zum Fenster,öffnete es und stierte in die Dunkelheit. Ein kalter Luftzug streifte meine Wangen und spielte mit den vorderen Strähnen meines Haar´s. Ich löste mich aus meiner Starre und verlegte mein Augenmerk Richtung Mond,der so grell schien das ich kurz blinzelte. Heute hatten wir einen blitz blank geputzten Sichelmond,der über alle Dächer strahlte. Man konnte die Geräusche der Nacht wahrnehmen und sich geradezu seinen Träumen hingeben,wenn man sich nur darauf ein ließe. Die Schönheit der Nacht genießen,sich fallen und mit ihr treiben lassen. Aber ich bin immernoch hier,hier in meinem Arbeitszimmer,in der Realität und nicht mal alleine. Ich fühlte den kalten Plastikriegel des Fensterrahmen´s zwischen Daumen und Zeigefinger,atme tief durch,drehte mich ins Raum Innere zurück und erwiederte gedrückt: ,,Ja....ja,sicher doch". Wir saßen uns schräg gegenüber jeder sein Glas in den Händen und ich berichtete ihr mit gedämpfter Stimme frei heraus wie alles geschah,wie es anfing,meine Gedanken,die schwierigen Situationen und Probleme die daraus einher gingen,meine Vorstellungen und Wünsche die ich hegte,einfach alles! Ich war ein sprechendes Tagebuch und Maureen hörte mir aufmerksam zu. Nachdem ich mir alles schmerzlichst von der Seele geredet hatte,saßen wir einfach nur noch schweigend da. Wir saßen uns nach wie vor gegenüber,hielten unsere Gläser fest in beiden Händen,dass kleine leicht orange farbene Licht warf unsre Silhouetten quer zwischen Wand und Decke. Gedanken versunken vernahm ich ihre leisen Atemgeräusche. Ein flüchtiger Blick links über meine Schulter verriet mir das der Morgen bald hereinbrach. Mein Blick schwiff ab,als Maureen ihr Glas zwischen uns auf dem runden Holztisch abstellte. ,,James,es ist spät,fast schon wieder früh".... Rundblick zur Standuhr und wieder zurück zu Maureen die sich schon aufrichtete. ,,Oh ja natürlich,Verzeihung heute ist es wahrlich etwas spät geworden,ich begleite dich zur Tür". ,,Ich werde heute nicht alleine gehen"! Ihre Miene wurde ernster,bevor ich etwas sagen konnte,fuhr sie fort: ,,Ich werde dich und die Jungs mitnehmen"! ,,Ähm bitte wie,was ich versteh nicht ganz"? ,,Was gibt´s da nicht zu verstehen,du weckst die Knaben,ihr zieht euch was über und ich warte derweil unten auf euch"! Mit diesen Worten ließ sie mich im Raum stehen und begab sich Richtung Treppe. Ich bin mir sicher das mir in diesem Augenblick die pure Verwunderung auf der Stirn abzulesen war und trotzdem folgte ich ihr nach draußen in den Flur. ,,Aber sie schlafen doch und in wenigen Stunden müssen sie doch".... Auf dem Treppenabsatz machte sie nocheinmal kehrt,grinste mir ins Gesicht und schnitt mir kess das Wort ab: ,,Unfug! Was ist denn aus deinem Satz geworden: "Man sollte Kinder nicht ins Bett schicken,wenn sie aufwachen sind sie einen Tag älter und eh man sich versieht sind sie erwachsen"? Nun,dass funktioniert doch auch andersrum,rüttle sie wach so lange sie noch mit Kinderaugen sehen können,sonst verschlafen sie das atemberaubende,dass Wichtigste was wirklich zählt! Also weck´ sie,oder willst du in ein paar Stündchen vier Männer,die zum träumen keine Zeit mehr haben"? Maureen stieg mit dem Grinsen auf ihren Lippen die Stufen hinunter. Ich schaute nun auf die Menschen leere Wendeltreppe,die Türklinke des Zimmer´s der Jungs fest umgriffen. Entgeistert folgte ich ihrer Aufforderung und drückte die Klinke.



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#7

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 12.04.2013 14:28
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 11:

In der klirrenden Kälte,schnatternd und mit müden Augen standen wir wenig später vor einer ziemlich seltsam wirkenden Jugendstil Villa. Das Mondlicht schien auf die hohen Fenster,hinter denen man dicke,schwarze Gardinen wahrnehmen konnte. Ein Blick auf meine Taschenuhr verriet mir das es bereits 04.50Uhr am Morgen war. Trotz der Müdigkeit,wurden die Jungs allmählich unruhig,sie tänzelnden gähnend auf den Stufen die zur Eingangstür führten herum und Maureen kramte in ihrer Umhängetasche nach den Schlüsseln. Es war so eisig kalt,dass sich der Atem den man ausstieß in Form kleiner Wölkchen sichtbar machte. Als Maureen ihre Schlüssel endlich gefunden hatte und aufschloss,traten wir hinter ihr ein. Sofort stieg mir ein ungewöhnlicher Duft in die Nase,eine Mischung zwischen Lehm,Erde und Mottenkugeln. Maureen knipste eine der Stehlampen im Flur an. Im schummrigen Licht schaute ich mich um. Mein Blick fiel auf die in Sepia-Tönen gehaltenen Bilder an den Wänden und auf ein kleines Messingschild mit lateinischer Aufschrift: "nunquam domum intrare nigris cortinae"! Meine in der Schule erworbenen Lateinisch Kenntnisse -animiert dies auch gut zu erlernen durch meinen älteren Bruder David,dem ich im Nachhinein dafür immer sehr dankbar war- ließen mich auch jetzt nicht ganz im Stich und so wiederholte ich die Worte in Gedanken,übersetzte sie und hielt kurz inne. ,,Na,genug umgeschaut"? ,riss mich Maureen abermals grinsend aus meiner Starre. ,,Ach ja,ähm ja schöne Bilder hast du da und ähm".... ,weiter kam ich nicht mit meinem Herumgedruckse,sie legte mir ihre Hand auf meine Schulter,plötzlich überkam mich ein Kälteschauer,der mich bis zum kleinen Zeh durchzitterte. ,,Gut,wenn ihr mir nun bitte folgen möchtet"! ,hauchte sie uns gelassen entgegen,drehte sich Richtung Wohnstube und gab uns per Handzeichen zu verstehen dies auch zu tun. Ich schaute zu den Jungs herab,unsre Blicke trafen sich,dann setzten wir uns in Bewegung. Maureen beugte sich über eine antike Kirschbaumholz Kommode,griff einen kupfernen Kerzenhalter,der auf einem altrosa farbenen Strickdeckchen stand und ein Päckchen Streichhölzer aus der ersten Schublade,wand sich uns dann lächelnd zu und zündete die rote Kerze ,,Draußen ist es noch zu dunkel"! flüsternd an. Ich blickte durch´s Terrassentürglas in völlige Dunkelheit,ich sah nicht mal die Mondscheineinstrahlung,nur mich selbst. Das schummrige Licht vom Flur welches hinein fiel und nun der fahle Kerzenschein,warfen unsre Umrisse in die Scheiben. Maureen öffnete die Tür und trat raus ins Dunkel. Ein kalter Luftzug wirbelte durch die Stube und streifte mein Gesicht,ich kniff die Augen zusammen. ,,Na kommt schon,wir wollen doch keine kostbare Zeit verlieren"! Wir taten es ihr gleich und traten hinaus. Hinter mir vernahm ich das monotone Klangspiel ihrer Mahagoniehölzernen mit Plattgold verziehrten Standuhr,das zur vollen Stunde einsetzte- 05.00Uhr!



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#8

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 13.04.2013 21:50
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 12:

Wir folgten Maureen und ihrem Kerzenschein,der uns wage erkennen ließ wo und worauf wir uns befanden,durch die finstere Nacht. Wir liefen einige Minuten,die mir beinahe wie Stunden vor kamen,vielleicht der Ungewissheit was uns bevor steht wegen,vielleicht aber auch nur in Hinblick meiner langsam einsetzenden Müdigkeit? Wir passierten einen schmal gepflasterten Fußweg und Gras,bis wir schließlich stoppten. ,,Weswegen halten wir an,in welchem Teil deines Gartens sind wir denn hier"? ,fragte ich leicht spaßig und blinzelte von hinten direkt ins grell brennende Wachs. ,,Ssschttt....,nur Geduld,folgt mir,dort oben geht´s weiter"! ,,Dort oben"? Ich hob meinen Kopf und blickte mit zusammen gekniffenen Augen angestrengt nach vorn. Meine Pupillen arbeiteten schneller als mein Gehirn. Ich sah einen rießigen,man möchte schon sagen in den Himmel gewachsenen Baum,mit Ästen so breit wie die Oberarme eines Mienenarbeiters. Jacky stolperte fast über eine der dicken,aus der Erde ausschlagenden Wurzel des Baum´s. Nun erst fiel mir eine Stufe auf,eine weitere folgte darüber. Mein Kopf wanderte immer weiter nach oben,bis ich ihn in den Nacken legen konnte,doch mein Blick reichte noch weiter. Um den strammen Stamm schlängelte sich eine Treppe mit ungleichmäßig hohen Stufen,eine Art alte Burgruinen-Treppe,wenn man es vergleichen wolle. Diese reichte weit hinauf,bis in eine Blätter verdichtete Baumkrone. ,,Wir müssen da hoch-nach oben"! Drehte sich Maureen flüsternd zu uns um,schaute mir in die Augen und zeigte mit dem Zeigefinger ihrer freien Hand zuckend hoch. Ich schubste die vier Bengel an,die dicht hinter Maureen standen und mit offenen Mündern nach oben gafften. Erneut folgten wir dem Kerzenschein,der uns den ungewöhnlichen Weg um das gewaltige Gewächs erhellte. ,,Gleich haben wir es geschafft"! ,beruhigte uns ihre sanfte Stimme nachdem das Gekeuche und Geseufze der Jungs und das meine unüberhörbar geworden war. Wir stiegen jetzt die vermeintlich letzten Stufen empor,die von Blättern so verdichtet waren,dass man sie unten stehend nicht sehen konnte. Noch einmal um die Kurve in mitten der Baumkrone und schon hielten wir wieder. ,,James,halte das bitte einen kurzen Moment". Maureen hielt mir den Kerzenhalter entgegen,während ich mich vorsichtig an den Jungs vorbei drängelte. Die flackernde Flamme tanzte ungleich hin und her und verlor Tröpfchen-weiße heißes Wachs,dass dickflüssig in die Rinne des kleinen Halter´s lief. Vom Schein der Flamme geblendet,lenkte ich den Blick ins Grün der Blätter-was eine Erholung! Maureen griff sich mit beiden Händen in ihr volles schwarzes Haar und legte es streng nach vorn über die rechte Schulter. Ihr Blick war angestrengt zu Boden gerichtet,während sie am Verschluss ihrer Halskette in ihrem Nacken herum fuschelte. Ein leises Klicken,sie hob den Kopf und führte sich ihre Kette selbst vor Augen. Geschwind wand sie sich der Tür zu. ,,Wohin geht´s denn da"? ,rief Peter etwas misstrauisch und zeigte geradewegs auf eine schwarze Tür,deren Rahmen oben links und rechts mit jeweils einer weißen Engelsfigur verziert war. Auch ich war schon fast angespannt,was sich hier oben wohl verbirgt. Ich vernahm das Metallklackern eines sich drehenden Schlüssel´s im Schloss und sichtete neugierig wie Maureen den rot-gold schimmernden Herzschlüssel abzog. Sie schnellte herum und ich einen Schritt zurück. Unsre Blicke trafen sich,dann sah sie in die Runde. Sie hatte sowas lässiges in den Augen und holte tief Luft,als wolle sie uns nun etwas sagen,eventuell die Antwort auf die geheimnissvolle Tortur?! Sie gab mir nur per Handbewegung zu verstehen ihr den Kerzenhalter wieder zu geben,nachdem ich ihn ihr zurück reichte änderte sich auf einen Schlag ihre Mimik. Das lässige,ruhige verschwand vollständig aus ihren Gesichtszügen. Nun überzog ein warmes,ganz herzliches Strahlen ihr Gesicht und zeichnete ihre Grübchen. Schon lange hatte ich niemanden mehr so warmherzig strahlen sehen,als ob das Weihnachts-und ihr Wiegenfeste auf einen Tag fallen würde,oder ein lang gehegter Wunsch endlich in Erfüllung ging,ein aufrichtiges vom tiefstem Herzen kommendes Strahlen. Sie senkte den Kopf,ihr Strahlen ging in Lächeln über. Sie hob den Kopf und neigte ihn samt Blick zur Seite,ihr Lächeln wurde unsicherer,ich somit auch. Ich war mir unschlüssig nun irgendetwas zu sagen,gar zu fragen,wobei mich innerlich ständig etwas dazu aufforderte. ,,Ich..ich zeig´s euch einfach"! ,unterbrach sie meine Zweifel,mit einer ihrer Maureen typischen schlenkernden Handgestiken,ihren geschlossenen Augen und ihrem nicht entscheidungsfreudigen Kopf hin und her wippen,über das ich jedesmal auf´s Neue schmunzle. Zügig trat sie zurück zur Tür und stieß sie mit einem heftigen Ruck nach innen auf. Ich war mir sicher das,dass Quitschen der Schaniere bis nach unten durch drung.



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#9

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 14.04.2013 21:58
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 13:

Ich konnte nicht´s mehr sehen,fasste mir automatisch an die Augen um sie leicht zu reiben. Hinter mir ertönten Ausrufe der Verwunderung. Als ich nach ein paar Sekunden meine Sehkraft wieder vollständig erlangt hatte,blinzelte ich auf einen grell beleuchteten Sandweg. Meine Augen schmerzten noch immer leicht von der unerwartet starken Helligkeit und ich spürte wie sich die vier Jungs neben mir zum Türrahmen vor drückten. Vor uns lag eine sonnige Palmenallee,ich hatte das Gefühl in eine andere Welt sehen zu können. ,,Keine Angst,geht ruhig durch"! Maureen löschte das Licht der Kerze stellte sie beiseite und bat uns mit ausgestrecktem Arm,lächelnd das vor uns liegende Land zu betreten. Die Jungs stolperten sofort hinein,als könnten sie es kaum erwarten. Offene Münder und weit aufgerissene Augen blickten planlos umher und verloren sich im bunten Farbenspiel dieses paradiesischen Plätzchens. Ein flüchtiger Blick zur Seite,Maureen nickte mir entschlossen und noch immer lächelnd zu. Ich bückte mich unter einem langen Palmenblatt,welches quer zur Tür hang durch und wagte ebenfalls den ersten Schritt nach vorn. Ich hörte das Krachen der Sandkörner unter meinen Sohlen und atmete den warmen Duft des Sommer´s ein. Ich spähte nach oben und sah über uns einen strahlend hellblauen Himmel und Palmen mit Meter langen Blättern die bis dort hinauf ragten. An den Seiten des Weg´s und zwischen den robusten Palmenstämmen,spriesten exotische Gewächse aller Art aus dem Boden,geschmückt mit verschieden farbigen Blüten. ,,Wo..wo sind wir hier"? ,brachte ich stockend hervor und richtete mich fragend an Maureen. ,,In meinem Zuhause"! ,antwortete sie mir,als sei dies nicht´s ausergewöhnliches. ,,Was? Hier wohnst du,wie heißt denn dieser Ort"? ,platzte George positiv empört dazwischen. ,,Das werdet ihr bald erfahren,kommt erstmal bitte mit mir mit"! Erneut folgten wir ihr immer geradeaus über den sandigen Weg. Man wusste garnicht wohin man zuerst schauen sollte,überall gab´s was zu sehen und auch die Geräuschkulisse hatte einiges zu bieten. Mir fielen Pflanzen und Büsche auf,die ich vorher nicht kannte,neugierig wanderte mein Blick umher. Exotische bunte Federtiere flogen über unseren Köpfen von Palmenblatt zu Palmenblatt und gaben Gesang ähnliche Laute von sich. Obwohl wir sechs die einzigen anwesenden waren,fühlte man sich nicht alleine,man spürte Leben! Noch immer nicht ganz realisierend was hier gerade geschieht,unwissend was noch geschehen wird und ohne jegliches Zeitgefühl (das habe ich nämlich beim Verlassen der Wohnstube wohl auch dort gelassen) schlenderte ich desorientiert hinter ihr her. Der Weg bog sich in eine Kurve,die Optik änderte sich nicht,es war immernoch die gleiche "aufgeräumte" Wildnis,die wir durchliefen. ,,Wir kommen gleich zu einem kleinen Abhang mit viel losen Steinen und Sand,wir sollten uns an den Händen halten,dass wir nicht abrutschen"! Am Abhang angelangt packte Maureen an der einen Hand Peter an der anderen Jack. Ich war in Michael´s und George´s Mitte. So stützten wir uns gegenseitig und stiegen vorsichtig den Hang hinab. Am Ende des Abhang´s kämpften wir uns noch durch kleinere Palmen und grünes Dickicht,bis wir wieder sicher auf festem aber sandigen Boden standen. ich bemerkte wie hell es hier unten nun wieder wurde,war aber noch damit beschäftigt den Ärmel meines Mantel´s aus den stacheligen Fängen einer mittelgroßen sehr breiten Kaktus ähnlichen Pflanze zu befreien,wobei ich seitlich neben mir ein flüsterndes ,,Wow" verstand. Nachdem ich meinen Ärmel aus der Gewalt des dornigen Gewächses wieder hatte,drehte ich mich immer noch missmutig auf mein leicht durchlöchertes Textil runter schauend der Gruppe zu. Ich kniff sofort wieder die Augen zu,die kräftigen Strahlen der Sonne belendeten mein Gesicht. Ich hob mir schützend die flache Hand vor die Augen,orientierte mich an den Blicken der anderen und blinzelte einem deutlich hörbaren Rauschen zu. Vor uns lag ein rießiger Strand,ich starrte einem traumhaft schönen Türkis farbenen Meer entgegen,dass rauschend weiß-bläuliche Wellen an den weiß-gelben Sandstrand spülte. Nun entfuhr mir das gleiche geplättete ,,Wow" wie den vieren neben mir. ,,Kommt" ,riss mich Maureen aus den Gedanken,die gerade total überfordert mit alldem waren und lief vor uns auf den gigantischen Strandabschnitt zu.



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#10

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 15.04.2013 21:29
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 14:

Die Jungs rannten gleich drauf los,besonders Jack stürzte sich sofort wild in die glitzernden Sandberge hinein. Wir stampften ein ganzes Stück den Sandstrand hinunter,die pralle Sonne knallte über uns nieder und brachte mich allmählich dazu meinen Mantel lieber über dem Arm zu tragen. Jeder Schatten,gespendet von gewaltigen Palmenblättern unter denen wir durchliefen,wurde zur kleinen Wohltat. Ich maschierte hinter ihr mit gesenktem Kopf und beobachtete die eigenen Spuren die ich im Sand hinterließ. Es war ein langer Marsch,wenn ich aufschaute sah ich die Jungs,wie sie voraus rannten und sich gegenseitig am Ufer nass spritzten. Es war toll sie so ausgelassen zu sehen,so fröhlich-fast frei! Sie lachten und glucksten laut und man sah das sie sich hier wohlfühlten-hier wo auch immer wir waren!? Mit einem Lächeln neigte ich den Kopf. Langsam taten sich ein paar Fragen in mir auf. Während ich so hinter der schweigenden Maureen her stiefelte und über Blödeleien der Knaben schmunzelte,fragte ich mich wann wir denn endlich an dem Punkt sind an den sie uns führen möchte wann wir dort ankommen werden und wieso wir hier bisher die einzigsten Menschen waren?! ,,Sagmal,kommen wir denn noch an,bevor hier die Sonne im Meer versinkt"? ,hakte ich leicht ironisch bei ihr nach. ,,So ein kleiner Spaziergang wird dir doch wohl nicht´s ausmachen"? ,dann pausierte sie kurz und fuhr fort: ,,Aber ich kann dich beruhigen James,denn wenn du nämlich mal geradeaus schaust...."! ,ich richtete ihr meinen Blick zu. Sie lächelte und lief ein paar Schritte rückwärts um mich ansehen zu können. Ich blinzelte an ihr vorbei und sah ein paar wenige Meter entfernt ein großes Haus. Neugierig behielt ich es im Blick,die Jungs rannten schon eifrig darauf zu und belustigten sich weiterhin an ihren Faxen. Mir fiel etwas Röhren-förmiges auf,dass an der Fassade ins Meer hinaus lief,es stach mir silber glitzernd in beide Pupillen,sodass ich gezwungen war mich mit zusammen gekniffenen Augen dem vor uns liegenden Objekt zu nähern. Wir kamen immer näher und langsam ergab sich mir ein Bild. Das Lachen und jauchzen der Vier verstummte,als sie vor der rot-bräunlich gemauerten Treppe standen. Maureen stellte sich hinter die Jungs und legte ihnen schweigend ihre Hände auf die Schultern. ,,Das gibt´s doch nicht"? ,hörte ich Peter flüstern. Selbst ich konnte es nicht fassen,wir standen vor einem Haus das unserem zum verwechseln ähnlich sah. Im Schatten,erschöpft an einem Palmenstamm lehnend,begutachtete ich sprachlos das "Zwilling´s-Bauwerk". Alles war identisch,die hölzerne Türverkleidung,die Rundbögen über den Fenstern,die Altrosa farbenen Vorhänge die sich hinter den Scheiben zeigten,ja sogar die Fußmatte vor der Haustür war die gleiche! Bis auf diese Röhre,die von der großen Terrasse hinunter führte-die ebenfalls gleiche Terrasse,wie wir sie an unserem Haus in London mit Blick in den Garten haben. Ich bin völlig sprachlos jedoch nicht klein Jacky,der sich schnell zu Maureen drehte,zu ihr hinauf schaute und laut fragte: ,,Ist unser Haus jetzt umgezogen"? Maureen musste auflachen und beugte sich zu ihm hinunter,als beide auf gleicher Augenhöhe waren,nahm sie seine kleinen Hände in ihre und schenkte ihm ein warmes Lächeln. ,,Nein mein Schatz,ihr seid mit eurem Haus jetzt umgezogen"! ,dabei hob sie den Kopf und betrachtete jeden einzelnen der erstaunten Knaben,dann auch mich. ,,Wie,wwww..wie bitte was"? ,stotterte ich ihr immer noch total perplex entgegen. Sie richtete sich auf und winkte mich zu sich und den Jungs vor die erste Treppenstufe. ,,Geht da jetzt hoch,klingelt und klopft was das Zeug hält"! Maureen schubste mich hinter die Buben und scheuchte uns mit wilder Handgestik die fünf Stufen hinauf,blieb aber unten stehen. Nun heftete auch ich meinen Blick gespannt zur Tür. Jack der ganz vorne war,erhob seine zu einer kleinen Faust geballten Hand um kräftig gegen die Tür klopfen zu können,Peter tat es ihm gleich und die beiden Großen,waren mit den Fingern schon auf dem Weg zur Klingel,als die Tür aufsprang und Jack sein Gleichgewicht verlor und geradewegs in zwei Arme stolperte. Zwei Hände fingen ihn behutsam auf. ,,Meine Schätze"! ,hörte ich eine mir vertraute Stimme weinerlich rufen und sah dabei zwei Arme die nach den anderen drei Jungs griffen. Ich schnellte aus meiner Starre hoch und blickte in zwei mir ebenfalls vertraute,wunderschöne See-blaue Augen,die sich gerade schlossen. Langes blond geflechtetes Haar fiel über die Schulter der Brust entgegen,ein adrettes Flieder farbenes Kleid,all das kannte ich,ich hatte schoneinmal Begegnung mit dem was ich sah-ein Deja vu? Ich schaute auf,vier Gesichter vergruben sich schlurzend im fliedernen Dekolleté,acht verschieden große Hände fest um ihren Hals geschlungen....Sylvia!
Ich stand nur da,auf der vierten Stufe des Vorgartentreppchens,hörte das weinen der fünf die ich vor langer Zeit zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben gemacht habe und griff mir gedanklich
abwesend an mein Herz. Es rast,ich schluckte.



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#11

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 16.04.2013 22:04
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Andy,Massie: Ich danke euch,ihr beiden!

Kapitel 14:

Als sich die Fünf nach Minuten aus ihrer innigen Umarmung lösten,flüsterte Sylvia den Knaben mit zerbrechlicher Stimme etwas zu,dass ich zwar hören konnte,aber immer noch zu sehr mit staunen beschäftigt war,sodass ich es inhaltlich garnicht wahr nahm. Die Jungs wischten sich ihre Tränen mit dem Handrücken aus dem Gesicht und rannten ins Haus Innere. Sylvia packte ihr Kleid seitlich an den Rockzipfeln und erhob sich. Da stand sie nun,emotional noch immer sehr angegriffen,unsre Blicke trafen sich,ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen,die so stark waren das sie sofort an den Wangen hinunter flossen,sie zitterte und hob sich beide Hände schinand vor Mund und Nase. Langsam kam sie auf mich zu,jetzt spürte ich auch meine Tränen,da ich nun begriff was hier geschah. Sie griff mich zaghaft am Arm,ich nahm ihre Hand und zog sie sanft an mich heran,ihre leicht rot geschwollenen Augen bohrten sich tief in meine. Ich war so auf sie fixiert das ich garnicht bemerkte wie wir Schritt für Schritt die Treppe hinunter traten. Nun standen wir voreinander,keiner von uns beiden ließ vom Blick des andern ab,dass wunderschöne Blau in ihren Augen war ganz Cyan farben vom vielen weinen,der V-Ausschnitt des Kleides noch ganz Tränen-nass von den Jungs. Ihre Pupillen wanderten immer schneller hin und her,ich hörte ihr Herz schlagen -es pochte hörbar,meine Sicht verschwamm im Tränenmeer. ,,James".... ,wisperte sie unter Tränen lächelnd und fiel mir in die Arme. Ich hatte für einen Moment lang das Gefühl die Welt stünde still,in diesem Augenblick gab es nicht´s und niemand anderes um uns herum und ich fühlte mich als Mann noch nie so traurig und unfassbar glücklich als jetzt gerade- es ist zum fühlen,nicht zum beschreiben! Nachdem wir uns Minuten lang fest im Arm hielten,schob ich sie sanft von mir. Meine Finger glitten zu ihren Hüften,umgriffen sie. ,,Sylvia,ich führe jetzt das fort,was der Tod beendet hatte! Ich liebe dich und zwar mehr als alles andere auf dieser Welt"! Strahlend liefen ihr die Tränen die Wangen hinunter. ,,Ich dich auch James,ich..ich liebe dich so sehr"! ,hauchte sie,ihre Stimme gezeichnet von Emotion -fast schon heiser. Ich konnte mein Glück kaum fassen,ich hob sie mit einem Ruck vor mir hoch und drehte mich mit ihr im Kreis. Im Rausch unseres Glück´s wirbelte ich sie ein paar Runden durch die Luft,bis wir beide schwindelig aber weich in den Sand fielen. Wir lachten beide über die Landung und Sylvia berührte zart meine Wange,streichelte darüber,unser Lachen verstummte. Sie sah mir tief in die Augen,die Pupillen kullerten im Wechsel langsam hoch und runter. ,,Ich liebe dich James,ich liebe dich so,so sehr"! Wir näherten uns,ich konnte ihren Atem spüren,ihren wundervollen Duft endlich wieder schmecken,wir schlossen die Augen,zärtlich berührten sich unsre Lippen. In einem innigen Kuss plumsten wir zurück in den Sand -dieser Moment gehörte nur uns!



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#12

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 17.04.2013 23:45
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 15:

,,Hey ihr zwei Turteltauben,ihr habt noch genug Zeit für euch"! Rasch lösten wir den intensiven Kuss und schwirrten erschrocken Richtung Treppe zurück,wo eine lachende Maureen winkend am Handlauf lehnte. ,,Fühlt euch ja nicht zu sehr alleine"! ,riss uns eine mir ebenfalls sehr vertraute Stimme mit den Köpfen nach oben. ,,Emma".... ,rief ich,verblüfft sie zu sehen. Sie stand über uns auf der großen Terrasse,in mitten der Jungs und grinste zu uns nieder,die Vier strahlten über´s ganze Gesicht,ihre Wangen schimmerten noch nass im Sonnenlicht. ,,Na kommt" ,rief uns Maureen zu und verschwand durch die Haustür hinein. Nachdem ich erst sprachlos darüber war das,dass Haus auch von innen unserem in London eins zu eins ähnelte und Emma herzlichst in die Arme schloss,kam mir der Gedanke das Zeit- wie von Maureen erwähnt -doch ein gutes Stichwort war und griff mir in die kleine Innentasche meiner Anzugsweste um die Zeit abzulesen. Doch die Zeiger meiner Taschenuhr sind auf 05.00Uhr stehen geblieben,dass war die Uhrzeit die ich zuletzt nach Verlassen von Maureen´s Wohnstube ablas. ,,Mmmhh..merkwürdig" ,nuschelte ich vor mich hin und musterte das kleine Schmuckstück. Während ich es noch prüfend begutachtete,hin und her bewegte,dass kleine Glas öffnete um die Zeiger auf dem Zifferblatt wieder richtig zu stellen und an dem dafür vorgesehenen kleinen Stöpsel drehte,stand auch schon wieder Maureen hinter mir,um mir neugierig über die Schulter zu spitzeln. ,,Die Uhren ticken hier anders"! ,grinste sie mir kess von der Seite zu. ,,Ohne dich hätte ich das nicht bemerkt"! ,witzelte ich ironisch und verpasste ihr einen freundschaftlichen Seitenhieb. ,,Daddy,Daddy du musst unbedingt mit hoch kommen,wir haben unser Zimmer gefunden und es ist genauso wie in London"! ,platzte Jack völlig aufgeregt in unser Lachen. ,,Na das muss ich mir ansehen"! ,beugte ich mich mit gestellten Augen runter zu Jacky. ,,Sind Sie denn startklar und bereit für diesen Flug,Captain Jack"? ,blödelte ich mit verstellter Stimme. ,,Jaaaa"! ,,Na dann kann´s losgehn"! Ruckzuck schmiss ich Jacky in die Luft und katapultierte ihn auf meine Schultern,er lachte und hopste hin und her. Ich sauste mit ihm zur Treppe. ,,Halten Sie sich gut fest Captain Jack,es befinden sich viele Luftpiraten auf unserer Route die uns den Weg kreuzen,ausserdem werden wir mit jeder Menge Luftlöcher zu kämpfen haben"! ,,Ai,ai Sir"! ,feixte er und streckte seine Arme seitlich wie Flügel aus. Als wir die Hälfte der Stufen hoch gejagt waren,packte ich ihn und hob ihn höher über meinen Kopf,als könne er fliegen,er kam aus dem Lachen nicht mehr raus. ,,Vorsicht"! ,brüllte ich und lies ihn vor mir hinunter brausen. ,,Sturzfluuug"! ,prustete er und wir flitzten weiter,bis ich ihn vor seinem Zimmer behutsam zurück auf den Boden stellte. ,,Super Landung"! ,rief er mit erhobenem Däumchen. ,,Niemand wäre besser geflogen"! ,zog ich die Brauen hoch und nickte ihm mit großen Augen zu. Er führte mich in das Kinderzimmer und die anderen kamen ebenfalls dazu. Tatsächlich,es ist alles so wie Zuhause -es ist unser Zuhause! Ich war fassungslos begeistert. Gemeinsam erkundeten wir noch all die anderen "original getreuen" Räume und die Jungs erklärten mir mit einer rießen Freude,dass die Röhre die,die Terrasse hinunter führte,eine lange steile Rutschbahn sei,die in den Ozean leitet,was natürlich genau das Richtige für die vier Chaoten war -ich musste schmunzeln.


Kapitel 16:

Sylvia und Emma wussten von unserer Ankunft und da bei der guten Emma niemand zu kurz kam und auch keiner verhungerte,lies sie es sich auch jetzt nicht nehmen und bat uns nach der Führung unten alle an den großen Tisch,um Platz für frisch gebackenen Kuchen und Heißgetränke zu nehmen. Das kam wie gerufen,nach dieser Reise sprach mein Magen nicht nur einmal mit mir,es wurde Zeit das er was bekam. Auch die Jungs griffen ordentlich zu,aber wer sagt bei Schokoladenkuchen mit Nugatfüllung und Schokostreuseln schon freiwillig nein?!



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#13

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 18.04.2013 22:19
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Kapitel 17:

,,So,nun wird es aber Zeit für mich"! Maureen spähte auf ihre Uhr und sah dann in die Runde. ,,Ich hoffe du kommst bald mal wieder runter,bei James hast du dir ja recht lang Zeit gelassen"! ,setzte Sylvia ihr lächelnd entgegen. ,,Was,wie wohin gehst du denn....was meint ihr denn"? ,warf ich unaufgeklärt hinein,entfernte mir mit der Serviertte Kuchenkrümel aus den Mundwinkeln und schaute im Wechsel Maureen und Sylvia an. ,,Na ich geh wieder hoch nach London,ich hab noch einiges zu tun,dort spielt sich für mich das meiste ab,ich muss immer präsent sein"! ,grinste sie und schob ihren Stuhl an den Tisch. ,,Keine Sorge du wirst sie wieder sehen,alle paar Wochen ist sie hier"! ,mischte sich nun auch Emma mit ihrer forschen aber liebenswerten Art ins Gespräch,während sie den Kindern Kakao nachschenkte. ,,Stimmt,so schnell seit ihr mich nicht los"! ,ergänzte Maureen keck,alle lachten.


Kapitel 18:

Nachdem wir Maureen zum kurzzeitigen Abschied alle in die Arme nahmen,bedankte ich mich von ganzem Herzen bei ihr,dass sie uns hier her brachte und stellte ihr somit auch die brennende Frage,die mir nicht mehr aus dem Kopf ging: ,,Wie hast du das gemacht,wer bist du dass du so etwas vollbringen kannst"? Sie nahm mich bei der Hand,schaute mich eindringlich an und flüsterte: ,,James,erinnere dich wie du Neverland erschaffen hast,du bist ein Schöpfer genau wie ich. Ihr wart dort,in deiner wahren Welt,es gibt sie,sonst hättet ihr sie nicht betreten können,selbst Peter ist ein Junge aus Fleisch und Blut. Schau dich um,dass ist Sylvia´s Welt,die ich erschaffen habe,nun ist es eure Welt,ich hoffe ihr fühlt euch wohl"! Dann lies sie meine Hand los,drehte sich um und lief in die Richtung aus der wir kamen zurück. Ich hätte noch so viele Fragen gehabt,reglos sah ich ihr nach,wie sie immer weiter weg war und kleiner wurde. ,,Danke" ,schrie ich ihr nach,ich konnte sehen wie sie sich nocheinmal wendete und mir zuwinkend ein paar Schritte rückwärts ging. Als sie nicht mehr zu sehen war,drehte auch ich mich weg. Der Himmel färbte sich orange-rosa,die Abendsonne stand am Hochizont und verschaffte ihren letzten,ausklingenden Strahlen über uns Platz. Nur mit halbem Ohr schenkte ich Sylvia´s Versuchen die ausgelassen rumtobenden Buben liebevoll ins Bett zu scheuchen Gehör. ,,Man kann sie einfach nicht dafür begeistern,es hat sich nicht´s geändert"! ,schmunzelte sie kopfschüttelnd. ,,Wir wollen aber nicht einfach so ins Bett,wir wollen fliegen"! ,kam es aufgeregt von Jacky. ,,James,da hörst du es,ich bin schon wieder abgemeldet,für die Flugstunden bist eindeutig du zuständig"! ,scherzte sie neckisch. Mit weit aufgerissenen Augen und verstellter Stimme säuselte ich in die Knabenrunde: ,,Waaasss..ihr wollt nicht einfach so ins Bett? Na,ich bin auch kein Freund des "Matratzenball´s",aber nach dieser Reise braucht ihr doch euren Heldenschlaf! Also nun frage ich Sie Captain Jacky,wie lauten Ihre Verhandlungen"? ,dabei organisierte ich mir ein tief hängendes Palmenblatt und zeichnete mit den Schuhen ein Rechteck in den nassen Sand am Ufer und schenkte ihm ein aufgesetztes Wimpernklimpern. ,,Wir wollen einen Abenteuerfug und der Schatz soll eine laaaange Geschichte sein"! ,stieß er flachsend hervor und stämmte die Hände in die Hüften. ,,So soll es sein! Dafür brauche ich nur eine wasserdichte Unterschrift"! Ich verbeugte mich und reichte ihm das Palmenblatt mit der Stilspitze nach unten. ,,Jaaaaa" ,schrie er aus vollem Halse und kritzelte undeutlich seinen Namen ins Sandrechteck. ,,Dann kann´s los gehn"! Wir stürmten mit Kampfgeschrei ins Haus und hasteten zur Treppe. ,,Moment Männer,hört ihr das"? Alle wurden muksmäuschenstill und horchten auf. ,,Feindliche Geräusche aus der Küche lasst uns nachsehen"! Die ganze Truppe schlich sich durch den Essbereich hin zur Küche,in der Emma gerade die letzten Kuchengabeln spülte. ,,Captain Jacky,sie hat den Schatz,sie ist die Besitzerin des Gute Nacht Geschichten-Buches,wie gedenken Sie nun vor zu gehen"!? ,flüsterte ich ihm ins Ohr,während ich ihm eine zusammengerollte Zeitung reichte. Jacky grinste und pirschte sich leise an seine Großmutter heran. ,,Keine Bewegung,Sie sind umzingelt"! ,krakeelte er und schubste ihr die Zeitungsrolle in den Rücken. ,,Hhhh".... ,erschrak sie sich und schnellte herum,die Meute lachte,zugegeben ich auch,bei diesem Gesichtsausdruck konnte ich mir das nicht verkneifen. ,,Na wartet ihr Lausbuben,wenn ich euch in die Finger kriege"! ,entriss sie ihm das Papier,schmiss das Küchenhandtuch auf die Anrichte und hetzte hinter uns her. ,,Rückzug,feindliche Großmutter auf sechs Uhr"! ,alberten wir und rasten zur Treppe. Wieder packte ich Jacky auf meine Schultern und eilte mit den anderen hinauf. ,,Schnell verteilt euch in verschiedene Richtungen,einer nach "Bettingen",einer nach "Kissingen" und der nächste nach "Deckingen" "! ,brüllte ich und schubste die Jungs in ihre Betten und warf ihnen die Laken über. ,,Ich habe den Schatz"! ,,Und ich den Gute Nacht-Kuss"! ,,Wo sind die Räuber"? Im Türrahmen stand die nach Luft japsende Emma mit dem Gute Nacht Geschichten-Buch und hielt es vor uns nach oben,neben ihr die kichernde Sylvia. ,,Milady´s" ,gestikulierte ich die beiden vornehm hinein.



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#14

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 19.04.2013 21:57
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

@Corinna und Andy: Vielen Dank,ihr Lieben

Kapitel 19:

Die Gute Nacht-Küsschen waren verteilt und Oma Emma las aus dem dicken Buch der Bettgeschichten vor,nun konnte ich mich mit Sylvia zurück ziehen! Wir kuschelten uns in ein dünnes Betttuch und blickten schweigend dem Sonnenuntergang entgegen. Nur das Rauschen der Wellen und die kräftigen Flügelschläge der Scharlachsichler die mit ihren Federn und der wärmenden Strahlen-Farbe der versinkenden Sonne fast eins wurde. Ihr Kopf lag an meine Brust gelehnt,ihr wunderschönes gut duftendes Haar strich sanft meinen Hals. Fest umklammerte sie die Tasse Tee in ihren Händen. Ich spürte wie ihr Atem über meinen Arm kitzelte,wenn ich ihren Bauch streichelte. So fühlte es sich also an wenn alles perfekt ist,wenn man dort angekommen ist wo man immer sein wollte,mit den Menschen mit denen man ewig zusammen sein möchte -ein wahnsinn´s Gefühl! Ich schwelgte in romantischen Träumereien,als mich eine piepsige Stimme hinter uns aus den Gedanken riss: ,,Mommy,Daddy,Großmama ist jetzt eingeschlafen und die anderen ebenso,ich hab aber noch Durst"! Sylvia rutschte in Sitzposition. ,,Komm her mein Engel,hier". Sie reichte ihm den Tee und streichelte ihm behutsam über´s Haar. Wir mussten schmunzeln,wie er so vor uns stand und mit großen Augen den Inhalt der Tasse leerte und der Tatsache das Emma nun sitzend mit dem Buch auf dem Schoß schlief amüsierte uns. ,,Soll ich dich zurück ins Bett bringen,mein Schatz"? Sie wollte schon aufstehn. ,,Nein danke,ich muss doch ganz leise sein,sonst wird Oma wach"! ,,Oh ja,verstehe"! ,pflichtete sie ihm zwinkernd bei. Jack trottete wieder retour und Sylvia sank zurück in meine Arme. Bevor wir die Chance hatten uns aneinander gekuschelt wieder unseren Gedanken hin zu geben,hörten wir polternde,schnelle Schritte die immer näher kamen. ,,Mommy,du hustest ja garnicht mehr"! ,stieß ein völlig verdutzter Jack mit großen Äuglein hervor. ,,Ich muss nicht mehr husten mein Liebling,ich bin gesund"! Freudenstrahlend stolperte er zu uns und umarmte sie ganz fest. ,,Das muss ich schnell den anderen erzählen"! Er schoss in die Höhe und rannte durch die Tür. Wir tauschten verliebte Blicke aus. ,,Ich bin so froh"! ,,Ich auch"! ,hauchte sie -wir küssten uns. Als wir den Kuss langsam lösten,wurde ihre Miene ernster. ,,Hör mal".... ,fing sie plötzlich an und senkte den Blick. ,,Ich hatte bisher noch keine Zeit,oder die passende Gelegenheit mich richtig bei dir zu bedanken,für alles. Für alles was du bisher getan hast,ich meine wie du Mutter unterstützt hast und als sie dann auch ging,du warst immer da,dabei sind die Jungs nichtmal".... ,,Ssscht..sprich es bitte nicht aus. Du musst mir für garnicht´s danken,aber bitte glaub mir Liebling, "Dad" kam aus freien Stücken von ihnen,niemals hätte ich auch nur von ihnen verlangt mich so".... ,weiter kam ich nicht,sie unterbrach mich indem sie ihre Lippen auf meine presste und wir uns in der Fortsetzung des ersten Kusses wieder fanden.



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#15

RE: Heute spielt für Sie - Die Fantasie

in Fanfiktion 20.04.2013 23:09
von Linda Marie | 842 Beiträge | 4412 Punkte

Nun der letzte Teil - Kapitel 20:

Nach einer Weile lagen wir nebeneinander unter dem Sternen klaren Schwarz der Nacht,eingehüllt in das warme Leintuch,atmeten wir verträumt die frische Nachtluft. ,,Liebling,ich bin außerordentlich glücklich,ich fühle mich wirklich sorglos,doch eins fehlt mir doch noch"! Ihr Kopf drehte sich sofort zu mir,sie betrachtete mich. ,,Was fehlt dir"? ,ihre Pupillen konnten sich nicht für eines meiner Augen entscheiden und wanderten im Wechsel hin und her,ich lächelte. ,,Antworten,die Antworten auf die Fragen die ich Maureen noch stellen wollte,wer weiss wie lang wir sie nicht sehen werden,ich wollte noch so vieles erfahren"! ,,Was für Fragen beschäftigen dich denn"? ,hakte sie interessiert nach und strich mir verspielt durch die braunen Haarsträhnen. ,,Die erste Frage die mich brennend interessiert,wäre die Nachfrage ihrer Person,denn wer ist sie wirklich,ich konnte ihr nicht ganz folgen,oder bin mir nicht sicher ob ich es wirklich verstanden habe"? ,,Maureen ist der weiße Engel mit den schwarzen Haaren"! Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht,als sie mir antwortete,doch ich spürte sie meinte es ernst. ,,Sie hat diese Welt hier erschaffen,für mich-für uns,ich war zuerst auch orientierungslos,wusste nicht ob ich mich im Himmel,im Jenseits oder im Paradies befinde! Als ich das alles sah und jedes einzelne Fleckchen entdeckte und erkundete,dachte ich zurück an Neverland,doch das war es nicht,denn ich sah niemanden hier der zum Neverland gehörte -ihr wart nicht da! Aber trotz das ihr nun hier seit,bleibt es auch ein anderer wunderschöner Ort -mein Ort,in den ich euch mitnehmen kann"! Sylvia´s Augen füllten sich mit Tränen der Freude,sie strahlte. ,,Liebling,verrate mir,wie nennt sich dein wunderschöner Ort"? Wir saßen nun voreinander,ließen nicht von uns ab,ich hielt ihre Hände. Sie nahm mir eine ihrer Hände,führte sie zu meinem Mund,legte sachte ihren Zeigefinger auf meine Lippen und wisperte: ,,Pssst....,es gibt nicht für alles eine Antwort,aber einen Glauben,also lass ihn auf dich wirken den Ort -den Ort an dem der Himmel das Meer berührt"!



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