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#26

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 23.08.2012 09:32
von Andy (gelöscht)
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Der Weihnachtstag geht zu Ende. Nachdem Familie und Freunde gegangen sind und ich Lily und Jack, die natürlich gaaaar nicht müde waren, ins Bett gebracht habe, gehe ich noch einmal in die Küche, um mir eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Betty ist gerade dabei ihre Jacke anzuziehen und greift ihre Tasche. "Es ist alles fertig. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Weihnachtsabend, Mister Depp" "Ich ihnen auch. Machen sie sich morgen einen schönen Tag. "Bis dann" hebe ich die Hand, als sie zur Tür hinaus geht "Ach ja und danke für ihre Hilfe" meine ich noch und sie ruft "Gern geschehen". Dann öffne ich die Flasche und blicke mich um, weil ich meinen Tabak suche. "Shit, ich hatte ihn doch vorhin noch" flüstere ich und denke nach "Aah" meine Hand fasst an meine Gesäßtasche und ertastet das Päckchen. "Ich wieder" murmle ich, ziehe ihn heraus und mache mich dran eine Zigarette zu drehen. Dabei gehe ich durchs Wohnzimmer "Vanessa?" "Ich bin hier" wehen ihre Worte durch die offene Terrassentür herein. Ich trete hinaus, stelle die Flasche auf den Tisch und lecke an meiner Kippe. "Wir müssen es ihnen jetzt sagen, Johnny" ich drehe mich suchend um. Vanessa sitzt unter der Pergola, eine Kerze erhellt spärlich ihr Gesicht, Zigarettenglut glimmt auf. "Hm, was?" frage ich stirnrunzelnd, lasse das Zippo aufschnappen und entzünde meine Gedrehte. "Den Kindern...wir müssen es ihnen sagen" höre ich ihre Worte "Johnny....ich glaube, ich bin mir sicher, dass es wirklich keinen Zweck mehr mit uns hat" sie stockt, nimmt den Blick von mir, steht aus dem Korbstuhl auf und geht zum Rand unserer Terrasse. Sie schlingt die Arme um ihren Oberkörper und blickt zum Horizont, an dem sich bereits die Dunkelheit ausgebreitet hat. "Bitte?" frage ich erstaunt, obwohl es nicht richtig unverhofft kommt. Ich sehe ihr verständnislos hinterher, schiebe meine Hand in die Hosentasche und ziehe an meiner Zigarette, zupfe an meinem Bart und frage "Warum hast du mich dann überhaupt gebeten wieder herzukommen? Wolltest du...." "Hauptsächlich wegen der Kinder, wegen Weihnachten. Das hatte ich dir doch gesagt und...naja, ich hatte auch irgendwie gehofft, es hätte sich in der Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben, etwas geändert" unterbricht sie mich, ohne sich zu mir umzudrehen. "Doch eigentlich war das eine bescheuerte Annahme. Eigentlich war es ja so wie immer...wir haben uns nicht gesehen. Nichts Besonderes" Ich höre ein abfälliges Schnauben sehe, dass sich ihr Kopf leicht bewegt. Ich schaue unsicher zur Seite, beiße mir auf die Unterlippe, mein Daumen spielt mit dem Ende der Zigarette. "Und?" frage ich, blicke wieder zu Vanessa herüber. Sie hat sich nicht bewegt. "Ich will kein Apartment in Paris zu Weihnachten..." "Ich...ich dachte, dann hättest du eine adäquate Bleibe dort, wo du doch gedenkst nun öfter dort zu..." "Nein" dreht sich Vanessa jetzt um "Ich bin es Leid, Johnny" ihre Augen betrachten mich, als ob sie einen Fremden ansehen würde "Ich möchte nicht mehr hier in LA bleiben. Ich will wieder dauerhafter nach Frankreich" "Aber ich kann nicht wieder zurück..." hebe ich die Arme "Genau, du kannst nicht mehr zurück...Du bist nicht mehr der den ich einmal liebte, der alles für uns, seine Familie, getan hat. Das ist mir jetzt noch klarer geworden." "Moment mal" haue ich dazwischen "Ich liebe meine Kinder über alles...ich würde für sie töten..." "Jaaaaaa, für die Kinder...Mensch, hörst du dir eigentlich auch mal selbst zu? ICH....ich spiele kaum noch eine Rolle in deinem Leben" Ich schüttle den Kopf "Du bist..." doch sie lässt mich nicht weiter ausführen "Ja ich! Vanessa Paradis, die Frau ohne Persönlichkeit, an der Seite, des allseits beliebten, wunderbaren Johnny Depp." sie macht eine abfällige Geste an mir rauf und wieder runter. "Habe ich dir jemals das Gefühl gegeben, nichts wert zu sein?" frage ich sie, drücke die Zigarette aus und greife die Bierflasche. Sie schmälert die Augen "Ja, verdammt noch mal. Das tust du immer wieder seit wir hier leben, indem du mich ständig allein lässt, nicht mit mir sprichst. Du bist mir fremd geworden. Selbst auf meinem Geburtstag, hast du mehr Zeit unten in deinen Räumen verbracht, als mit uns....mit mir und das, nachdem du einige Wochen nicht hier gewohnt hast. Du hast nichts dazugelernt. Ich kann mir den Mund fransig reden. Es kommt nichts bei dir an." ihre Hände wirbeln wild gestikulierend durch die Luft "Ich habe keine Lust mehr, für die Öffentlichkeit eine Lüge aufrechtzuerhalten....diese Lüge von wegen....Es klappt so gut bei uns, weil wir uns die nötige Freiheiten geben, weil, weil" sie sucht nach Worten "Weil wir uns so selten sehen.... Einen Scheiß klappt es bei uns, Johnny. Ich fühle nur noch Schmerz und Wut. Verstehst du das? Nein, ich glaube nicht, ansonsten hätten meine längst gesprochenen Worte etwas bewirkt." ihre feuchten Augen sehen mich eindringlich an, dann dreht sie sich wieder um und fährt aufgebracht fort "Ich bin eifersüchtig....sooo eifersüchtig, auf deine Kolleginnen, die oft mehr von dir haben, als ich." Sie presst sich die Hand vor den Mund, versucht ihre Gefühle zu unterdrücken, doch auch ich kann nichts gegen meinen Unmut machen, der mich herausplatzen lässt "Oh Fuck, es muss die Hölle sein, mit so einem Arsch, wie mich, leben zu müssen. Frohe Weihnachten, Schätzchen" dabei schüttle ich ironisch grinsend den Kopf, trinke vom Bier und blicke auf den Horizont. "Ich glaube, du gehst jetzt besser" flüstert Vanessa, ein paar Tränen laufen an ihren Wangen hinab. Betroffen lasse ich die Flasche sinken....ich weiß, dass ich einen großen Fehler begangen habe... und gehe auf sie zu, um sie in den Arm zu nehme, doch sie weist mich zurück "Ich brauche dich nicht mehr, Johnny. Ich habe mittlerweile mein Selbstwertgefühl wiedererlangt und auch ich habe jemanden, der mich mit bestärkt und unterstützt." "Und AUCH du hast...was...was soll das? Was willst du damit wieder andeuten?" werde ich jetzt laut und gehe auf Abstand, knalle die Flasche auf den Tisch und mustere Vanessa mit verengten Augen. Meine Kiefer mahlen aufeinander. Vanessa senkt den Blick und murmelt. "Ich habe vor zwei Tagen die E-mail von Amber gelesen" Dann schaut sie mich fest an "Sie freut sich schon sehr auf euer geplantes Neujahrestreffen und noch mehr auf dich" "Ach sooo! Du hast meine E-mails einfach mal gelesen, ja!?....Fuck...ich sagte doch bereits, dass Bruce dazu eingeladen hat." schreie ich ausser mir, ich streiche meine Haare zurück und schaue, auf meiner Lippe kauend, an Vanessa, die stumm vor mir steht, die noch nicht einmal einen Versuch, sich zu verteidigen vornimmt, vorbei. Ich fasse es grade nicht, ich.... "Weißt du was?" zische ich dann, deute auf sie "Du hast verdammt noch mal Recht. Ich habe jetzt geschnallt, dass ich hier unerwünscht und..." Ich spüre den leisen Schmerz und....und ja, Verflucht, auch meine verletzte, männliche Eitelkeit.... wende mich von ihr ab und fahre fort "...und wohl auch überflüssig bin. Es ist wirklich besser, wenn ich jetzt gehe" Während ich mich umdrehe, fällt mein Blick auf den Maklervertrag, der auf dem Gartentisch liegt. Ich hebe die Hand und stoße die halbvolle Bierflasche um. Ihr Inhalt ergießt sich über das Schriftstück. Ich wende meinen Kopf und knurre über meine Schulter "Nächste Woche sagen wir es den Kiddies. Wenn das überhaupt noch nötig ist" Dann gehe ich und höre ihre weinerliche Stimme "Johnny...verzeih mir...ICH LIEBE DICH"


zuletzt bearbeitet 23.08.2012 17:37 | nach oben springen

#27

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 29.08.2012 10:13
von Andy (gelöscht)
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"Ja Mom...ja ja....das ist...das ist richtig. Ma Ma....du hast das richtig verstanden.....ja, ich feire hier im Hotel." ich beuge mich vor, nehme die Brille ab, schiebe sie auf den Tisch und reibe mir über die Augen, die ich jetzt verdrehe "Sag mal, Ma, Christie hat dir doch sicher schon erzählt, dass ich.....Was? Ja!...es hat sich nichts daran....nein, nichts daran geändert." nicke ich "Ich wohne immer noch..." ich setze mich in den Schneidersitz und spiele gedankenverloren am Saum meiner Jeans herum und murmle "Oder viel mehr, wieder, im Hyatt....ich wohne WIEDER im Hyatt" wiederhole ich lauter, klopfe jetzt mit meinem Daumen auf meinem Oberschenkel. "Kannst du dein Hörgerät nicht etwas lauter...Oh Gott!" seufze ich, fahre mir durchs Haar, blicke beschwörend zur Zimmerdecke und lasse mich an die Lehne der Couch zurückfallen. "Nein, Vanessa wird nicht dabei sein." ich komme wieder hoch und greife die Bierflasche, welche ich jetzt ansetze, aber wieder herunternehme "Ich will aber versuchen, Lily und Jack wenigstens für ein, zwei Stündchen dabei zuhaben" dann trinke ich, lehne mich wieder zurück und senke den Blick, starre auf die Flasche. "Ach Ma. Nein, Vanessa und ich...nein, wir haben Meinungsverschiedenheiten. Deshalb bin ich doch im Hotel, Mensch! Ja genau...Sie wohnt mit den Kiddies im Haus." ich trinke wieder einen Schluck, höre mir ihre unterschwelligen Vorhaltungen an, setze hastig die Flasche von meinen Lippen ab "M M M M...du Mom, es hat geklopft. Ich muss Schluss machen" lüge ich, weil ich jetzt einfach mal nicht mehr die Nerven habe, mir Mutters Bedenken etc anzuhören. Das alles Scheiße ist, weiß ich selbst...."...Debbie bringt euch dann mit, okay!?...Jaja, ich freue mich auch schon auf euch. Bye-bye. Ja, grüß alle herzlich von mir und du weißt, dass ich dich lieb habe...ja, du ich muss jetzt wirklich. Byhye!" KLICK! "Puh" lasse ich das Handy sinken und gönne mir noch den letzten Schluck warmes Bier. "Baahh!" verziehe ich das Gesicht, blicke auf die Flasche. "Lecker ist was anderes" murmle ich, stehe auf und marschiere in die Küche, um mir ein kaltes Bier zu holen. "Shit, Shit, Shit...gone!" verheißt mir der Blick in den Kühlschrank. "Why's the cold beer always gone?" seufze ich, schiebe mir eine Haarsträhne hinters Ohr, trommle mit den Fingern auf der Kühlschranktür herum und schaue auf die Arbeitsfläche, auf der noch ein Sixpack Corona steht "Neeee, warm" brumme ich angewidert und nehme stattdessen eine gekühlte Dose Cola. Doch als ich den Ring ziehe..."Ohohohoh neeiiin...Fuuuck!!!"...benetzt mich eine Cola-Fontäne, die Hängeschränke und die Fliesen. Sauer pfeffere ich die sich ergießende Dose in die Spüle. "Oh Fuck ey! Ich könnte kotzen!" schreie ich und blicke mit erhobenen Händen an mir herunter. "Jeeeesus, was habe ich verbrochen?" rufe ich aus, schnappe mir einen Lappen und versuche zu retten, was noch zu retten ist. "Scheiße, ich packe heute besser nichts mehr an" brumme ich, während ich die Schränke abwische und dann bei mir weiter mache. Dabei ziehe ich die Ringe von meinen Fingern und halte plötzlich inne und Vanessas Geschenk in meiner Hand. Ich starre ihn an, als ob ich ihn zum ersten mal sehen würde und drehe ihn zwischen meinen Fingern hin und her. Unwillkürlich kommen die Erinnerungen, an den Moment, als Vanessa ihn mir geschenkt hat. Ich sah diesen Ring an einem Stand, auf dem Markt von Plan de la Tour und er gefiel mir, habe ihn aber nicht gekauft. Drei Tage später überreichte mir Vanessa freudestrahlend, ein kleines, hübsch eingepacktes Schächtelchen. Ich öffnete es und war erstaunt, dass ausgerechnet dieser Ring darin lag...ich hatte nicht ein Wort darüber verloren, dass er mir gefiel. "Ich habe es an deinen Augen gesehen" hatte sie mir erklärt... Tja, seitdem war er für mich, ein Symbol für Vanessas Liebe. Doch ich denke auch daran, wie sie mir meinen vor die Füsse geworfen hat "Sie hat ihn seitdem tatsächlich nicht wieder getragen" überlege ich, nicht ohne Traurigkeit und sage dann zu mir selbst. "Nein, der bleibt" und schiebe ihn mir wieder über den Finger.

Ich habe mir dann doch einen Kaffee gekocht, alles andere erschien mir zu gefährlich und bin wieder ins Wohnzimmer zurück.

Ich greife mir meine Gitarre vom Sessel, mache es mir auf der Couch gemütlich und beginne "You're so vein" zu klimpern, da Brian (MM) vor hat, den Song zu covern und wir aus einer Laune heraus, beschlossen hatten, ein gemeinsames Projekt daraus zu machen. Also experimentiere ich jetzt ein wenig damit herum. Es soll noch die nächsten Wochen ins Studio gehen. Da meldet sich erneut mein Handy.


zuletzt bearbeitet 29.08.2012 10:14 | nach oben springen

#28

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 06.09.2012 13:50
von Andy (gelöscht)
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Es ist Bill. Ich freue mich, von ihm zu hören. Zunächst tauschen wir die üblichen Floskeln aus, dann meint er direkt "Sag mal, was macht ihr denn für Sachen? Da sieht und hört man sich ein paar Wochen nicht und schon hängt bei euch der Haussegen gewaltig schief" Ich horche auf und schüttle leicht mit dem Kopf "Ahm...ich...ahm....eigentlich" stammle ich "Vanessa hat es Ruth erzählt." "Ah ja. Hat sie" murmle ich und kratze mich dabei an der Stirn. "Komm schon, Johnny alter Knabe. Wie lange sind wir jetzt befreundet? 20, 22 Jahre?" "Ich weiiiiß" entgegne ich schnell und schnaufe aus, lasse meine Hand dabei über die Polster streichen. "Ja...es ist echt unschön geworden, zwischen Vanessa und mir. Ich mein..." ich schaue auf und überlege, kratze mich am Bart und fahre fort "Es lief ja schon seit einiger Zeit nicht mehr so richtig gut, wenn ich ehrlich bin." "Hmm" macht Bill "Den Eindruck hatten Ruth und ich ab und zu auch, doch es ist ja normal, dass es in Beziehungen manchmal kracht. Das berühmte reinigende Gewitter" ich höre sein leises Lachen "Und doch hatten wir nicht das Empfinden, bei euch Zweien, dass es so Ernst ist" "Tja, stetes Wasser höhlt den Stein" sage ich traurig, meine Finger streifen flüchtig die Saiten meiner Gitarre, die ich noch auf meinem Schoß habe. "Vanessa hat Ruth erzählt, dass du einfach ausgezogen bist...." "Nananana, so ganz so war es ja nun nicht. Sie hat mir zuletzt oft genug, zu verstehen gegeben, dass ich nicht mehr erwünscht bin...." werfe ich gereizt ein "Wie jetzt?" "Tja, wenn du aus dem gemeinsamen Schlafzimmer verbannt wirst, dir der Ring vor die Füße geworfen wird..." schüttle ich den Kopf, lege die Gitarre beiseite und richte mich auf. Dann erzähle ich ihm, was abgelaufen ist. Meine Sorgen "Ich will meine Kinder nicht verlieren, Bill...verstehst du!? Alles...aber auch alles andere könnte ich ertragen, nur nicht, dass mich meine Lily und Jack eines Tages hassen könnten, dafür das ich ihnen kein guter Vater war, weil ICH" meine Faust presst sich vor meine Brust "Einen Fehler gemacht habe" will ich heraus schreien, sage aber stattdessen "...zugelassen habe, dass unsere Familie zerbrochen ist. Meine Familie, mein Heim....alles für den Arsch" zische ich erbost über mich selbst, doch dann treten mir Tränen in die Augen. Ich drücke meine Finger vor die Lider, schlucke hart und sage "Ich scheue mich so sehr, ihnen die verdammte Wahrheit zu sagen, Bill" Ich erfahre, dass es Vanessa nicht anders geht und das sie sich absolut mies fühlt. Ich räume ein, auch einen großen Teil Schuld an unserer Lage zu tragen, da ich weiß, dass sie in vielen Punkten Recht hat. "Was soll ich bloß machen, Bill? Soll es das gewesen sein? Ich weiß ja nicht einmal mehr, ob ich sie wirklich noch liebe" flüstere ich in den Hörer, greife mir dabei ins Haar. "Reden, Johnny." "Ach, was meinst du, was wir seit Jahren, beinahe endlos gemacht haben? Und...wo bin ich jetzt? Ich denke, es ist wirklich besser...wenn ich jetzt Schluss mache, Bill" "Okay, Johnny...du kannst mich jeder Zeit anrufen, wenn dir danach ist." "Ja, mache ich. Danke" höre ich mich sagen und starre dabei zum Fenster.

Zwei Tage später. Silvester. So wie mit Vanessa vereinbart, möchte ich unsere Kinder abholen. Schon beim Empfang spüre ich.... Da stimmt etwas nicht. "Wo sind Lily und Jack?" frage ich, nachdem mich Vanessa recht gleichgültig begrüßt und ich die Halle betreten habe. Vanessa dreht sich um und sagt "Ahm...die kommen gleich von ihren Freunden zurück" "Wie, was?" ziehe ich fragend die Augenbrauen zusammen und entledige mich meiner Jacke "Ich wollte sie jetzt mitnehmen." "Ich weiß" meint sie bloß und macht sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Ich dackle hinterher und frage "Ja und warum sind sie nicht hier, damit wir los können?" "Weil ich mit dir reden muss und das könnte unschön werden" antwortet sie trocken, ohne sich mir zuzuwenden. Ich verdrehe genervt die Augen und atme hörbar ein "Ach, mal was anderes" brumme ich und folge ihr zur Sitzgruppe. Da fällt mein Blick auf das Handy, welches mitten auf dem Tisch liegt. Mein altes I-phone, wie ich schnell registriere. Ich schaue zu Vanessa, die mit verschränkten Armen, vor der Terrassentür steht und mir den Rücken zudreht. "Was soll das denn jetzt?" frage ich wieder und betrachte das kleine Telefon. "Ich habe noch einige deiner gewünschten Sachen, aus deinem Büro unten zusammen gesucht, um sie dir zukommen zu lassen. Da fiel mir dein altes Handy in die Hände" sie dreht sich um und deutet mit einem Nicken auf den Tisch. Ich greife es, betrachte es genau und schüttle mit dem Kopf "Ja und?" "Da ist eine SMS von ihr drauf, Johnny....!" zischt sie nun, kommt schnell auf mich zu und reißt mir das I-phone aus der Hand. "Da...da...."Es war ein wundervoller Abend, auch wenn ich weiß, dass wir schon zu weit gegangen sind.....Danke für alles! Amber." Das ist doch wohl eindeutig, Johnny....Als hätte ich's nicht geahnt, du...tu salaud!" schleudert sie mir entgegen, hält mir das Ding vor die Nase und knallt es wieder auf den Tisch. Ich räuspere mich, starre mich am Kopf kratzend, auf das Display, schließe einen Moment die Augen, fluche innerlich...Shit, Shit, Shit.... fixiere dann Vanessa und frage stockend "Macht es noch einen Sinn, zu sagen, dass damals nichts passiert ist, was mir wirklich Leid tun müsste?"


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#29

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 03.10.2012 17:52
von Andy (gelöscht)
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"Nein...es macht keinen Sinn mehr, mir irgendetwas zu versichern. Ob es nun Lüge oder die Wahrheit ist...heute nicht mehr" faucht sie, ihre Augen funkeln, sie verschränkt wütend die Arme "....damals hätte ich dich getötet....heute ist es mir nur noch egal" aber trotz ihrer Worte, bemerke ich, dass sie lügt. "Wenn es dir so egal wäre, dann würdest du mich hier" mein Zeigefinger deutet energisch auf den Fußboden "...nicht so anschreien" kontere ich zurück, mache hastige Schritte auf sie zu, fasse sie bei ihren Schultern und sehe sie intensiv an. Ich bemerke, dass für einen Moment, die Wut aus ihren Augen weicht und das ihr Blick wieder vertraut warm wird. "Sag, es ist dir nicht egal, stimmts!?" bohre ich leise nach. Während sie mich ansieht und den Kopf schüttelt, festigt sich ihr Blick wieder und sie sagt tonlos "Doch, ich habe mich innerlich von dir gelöst...du bist nicht mehr die Nummer eins" unmerklich bewegt sich mein Kopf hin und her und ich schaue wie durch sie hindurch. Das hat getroffen, obwohl ich es eigentlich längst ahnte. Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen und ich flüstere "Wusste ich es doch" Sie packt meine Hände und zerrt sie von sich herunter. Plötzlich hören wir Schritte und die Stimmen unserer Kinder hinter uns. Vanessa lässt meine Hände los und lächelt ihnen zu. "Daddy, du bist ja schon da" ruft Jack erfreut. Ich blicke erst auf den Boden, dann drehe ich mich zu meinem Sohn um "Jaaa, ich warte hier schon sehnsüchtig auf euch" Jack umarmt mich. Dabei fällt mein Blick auf Lily, die stehen geblieben ist und mich abschätzend ansieht. Sie streift ihre Haare hinters Ohr und fragt etwas skeptisch "Und bleibst du jetzt bei uns, oder musst du hinterher wieder arbeiten?" Ich fasse Jack bei den Schultern und schiebe ihn ein wenig zurück, streichle ihn aber weiter, während ich meinen Kopf wende und Vanessa hilfesuchend anblicke, die schaut zu Lily, dann zu mir. Sie hebt die Augenbrauen und wiegt mit dem Kopf hin und her. "Also nicht" stellt Lily etwas trotzig fest, macht einen Schritt zurück. Ich schnaufe aus, lasse Jack los "Lily" fange ich an, gehe dabei zur Couch, setze mich hin und deute an, dass sie sich zu mir setzen möchte. Nach einigem Zögern und wechselnden Blicken zwischen Vanessa und mir, verdreht sie die Augen, löst ihre Arme vor der Brust und begibt sich schlurfend zu mir herüber.

Wir haben unseren Kindern versucht zu erklären, dass wir uns zur Zeit nicht wirklich gut verstehen und das wir uns für eine kurze Zeit eine kleine Auszeit von einander nehmen wollen, damit wir vielleicht wieder zueinander finden könnten. Das Ergebnis....ich nahm nur Jack zur Silvesterparty mit.

Ich starre nachdenklich ins Dunkel des Schlafzimmers meiner Hotelsuite, setze mich auf, streife meinen Pony zurück, schlage die Bettdecke zurück, rutsche zur Bettkante und greife meinen Boxershort vom Boden. "Johnny?" höre ich Ambers Stimme hinter mir und spüre ihre Hand an meinem Rücken.


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#30

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 07.10.2012 21:38
von Andy (gelöscht)
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Seit Vanessas und meinem letzten unschönen Aufeinandertreffen, sind gut anderthalb Wochen vergangen. Wir haben uns seitdem nicht mehr gesehen und gesprochen. Als ich Jack nach der Silvesterfeier mit meiner Familie, zurück nach Hause gebracht habe, waren sie und Lily nicht anwesend. Einen Tag später, rief mich Lily an und teilte mir mit, dass Vanessa mit ihr und Jack nach Paris fliegen wollten. Ich war schon gut ansäuert, dass Vanessa nicht in Betracht zog, dies mir selbst mitzuteilen und Lily vorschickte. In diesen Wochen versuchte ich alles, um einen einigermaßen normalen Alltag zu leben. Ich prüfte die Drehangebote, die mir das Büro ins Hotel schickte, oder fuhr gleich selbst vorbei, um nach dem Rechten zu sehen und einige Projekte vor Ort zu besprechen. Also füllte ich meine Tage so gut es ging mit allem möglichen aus, um ja nicht alleine in meiner Suite sitzen zu müssen und über mich, meine abgefuckte Situation und meine ungewissen, mich quälenden Gefühle, nachdenken zu müssen. Es reichte mir, wenn ich mich nachts hin und her wälzte und nicht schlafen konnte, weil ich versuchte mein, auf Hochtouren arbeitendes Gehirn auszuschalten. So häufig, wie in diesen miesen Nächten, habe ich schon lange nicht mehr mit Bill und meinen anderen Freunde gesprochen. Der Abend mit Bruce, Amber und noch einigen andren aus unserem ehemaligen Rum Diary-Team, rückte immer näher und ich freute mich darauf...fuck yeah, ich freute mich wahnsinnig, diesen verrückten Regisseur und guten Freund wieder zusehen.

Jetzt sitze ich, nach einem feuchtfröhlichen, unglaublich lustigen Abend, hier nackt auf dem Bett und bin nicht allein, fühlte nach langer Zeit wieder Zärtlichkeit, Leidenschaft...nichts war geplant, nein, wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon ein wenig Angst vor dem Zusammentreffen, mit Amber, weil sie ja nun mit ein Grund war, warum es so schlecht um Vanessa und mich stand..."Ey, sie ist lesbisch, was nicht heißt, dass sie weniger anziehend ist, nein...Hallo, sie ist in festen Händen, liebt Frauen....aber damals, in Puerto Rico, am Strand, als sie mir ihr Herz ausgeschüttet hatte, weil sie Beziehungsprobleme hatte, da...ach Quatsch, das hatte nichts zu sagen, sie konnte und kann mir nicht gefährlich werden. Doch Vanessa hat etwas Gespürt...Einbildung, sie hatte sich in irgendetwas hineingesteigert"....Ich habe vielleicht etwas zu viel getrunken. Bruce verträgt aber auch ne Menge, verdammt, ein Teufelskerl. Amber und ich, wir haben uns den ganzen Abend nur freundschaftlich unterhalten...ich wollte es nicht, Shit. Ich....ich kann es mir nicht erklären. Ich sitze hier und es hat sich ergeben, ich hatte Sex mit der Frau, die Vanessa bis dato, zu unrecht, als unseren Trennungsgrund ansah. Und...und was jetzt? Ich weiß es nicht...Fuck, Fuck, Fuck...ich müsste lügen, wenn ich einfach sagen würde "Ich bin auch nur ein Mann und brauchte einfach meine Befriedigung.". Vanessa hat mich vor die Tür gesetzt und mir zu verstehen gegeben, dass sie kein Interesse mehr an mir hat, also, was soll das jetzt!? Nimm ohne schlechtes Gewissen und gestehe dir ein....du empfindest etwas für diese Frau, die dich gerade streichelt, die dich gerade alles hat vergessen lassen und mich in höhere Sphären geschickt hat, die seit längerem vermisst habe. Und dennoch, ich sitze hier auf dem Bett und ich fühle mich unheimlich unsicher, was meine Gefühle betrifft.

"Ja?" antworte ich leise und beuge mich hinunter, um mich anzuziehen. Doch ich komme nicht weit, weil Amber ihre Arme von hinten um meinen Hals schlingt und mich zurück auf den Rücken zieht. "Hast du damals eigentlich unseren Kuss am Strand bereut?" mit diesen Worten erscheint ihr Gesicht über mir. Ich sehe sie schweigend an. "Ich weiß es nicht." geht es mir währenddessen durch den Kopf. "Sag was" meint sie, legt sich mit ihrem Oberkörper quer über meinen Bauch und schaut mich erwartungsvoll an. Ich sage immer noch nichts, kämpfe immer noch gegen meine Bedenken an, verschränke meine Arme unter meinem Kopf, starre an die dunkle Zimmerdecke und überlege "Eigentlich war dieser Kuss, für mich ausschlaggebend, eigentlich war er damals schon für mich ein Zeichen dafür, dass es mit Vanessa nicht mehr so wie früher war." Amber krault meine Brust. Dann hebe ich den Kopf, stütze mich auf den Ellenbogen und sage leise und wahrheitsgemäß "Ich weiß es nicht, Amber. Wir haben es damals beide bei diesem Kuss belassen, weil wir wussten, dass es noch andere Menschen gab, die uns etwas bedeuteten, denen wir weh tun würden. Ich zumindest, war mir wirklich sicher, richtig entschieden zu haben. Ich wollte meine Familie nicht auf's Spiel setzen. Doch...." meine Stimme bricht.


zuletzt bearbeitet 22.10.2012 16:18 | nach oben springen

#31

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 22.10.2012 18:37
von Andy (gelöscht)
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Ich lasse meinen Kopf wieder auf das Bett sinken und starre an die dunkle Zimmerdecke. Ich spüre, dass sich Amber auf mir bewegt, ihr Gewicht verlagert und sich von meinem Bauch erhebt. "Doch?" fragt sie. Ich schüttle unmerklich den Kopf, während ich weiterhin nachdenklich auf einen Punkt über mir blicke. Ich bin wieder nüchtern...leider... "Ach nichts." sage ich, richte mich dabei auf und setze mich an die Bettkante, schiebe meine Haare hinter meine Ohren, greife meinen Shorts und ziehe ihn an. Dann nehme ich den Tabak vom Nachttisch und hole das Zigarettenpapier heraus. "Hmm" macht Amber und rutscht zu mir herüber, kniet sich neben mich und fasst mir an die Schulter. Ich atme hörbar aus, wende meinen Blick zur Seite und meine "Sei mir nicht böse, Süße. Es ist alles zu frisch und neu für mich...ich möchte dich nicht rausschmeißen, aber..." ich verteile den Tabak auf dem Papierchen und merke, dass meine Hände ein wenig dabei zittern. Ich weiß nicht ob dies hier richtig war. Ich weiß eigentlich gar nichts...Ich habe nur das beschissene Gefühl, meine Mitte verloren zu haben...Meine Gedanken sind wieder bei Vanessa. Stelle sie mir in der gleichen Situation vor, wie sie mit wem auch immer.... es tut auf einmal weh und ich fühle mich nicht wohl, weil ich hier eine Art Revanche betreibe!? "Du möchtest alleine sein, stimmt's" höre ich Amber. Ich nicke und rolle das Papier zusammen. "Ja" sage ich und lecke über den Klebestreifen. "Ich verstehe dich, Johnny." sie kniet sich auf die Matratze und senkt den Blick."Ich konnte es nicht glauben, als du es mir bei unserem letzten Telefonat im Dezember erzählt hast. Ihr ward das perfekte Paar...tja und dann die Presse." "Die interessiert mich nicht" zische ich mit einen kurzem Anflug von Wut, wende mich wieder meiner Zigarette zu. "Du hast Recht...diese Aasgeier...Ich werde dir auf jeden Fall alle Zeit der Welt geben, dich zu sammeln und für dich zu entscheiden, was das Beste für dich ist. Du hast es verdient, glücklich zu sein, Honey. Und ich will dir dabei helfen, wenn du mich lässt. Egal wie du dich entscheidest" entgegnet sie verständnisvoll, gibt mir einen Kuss auf die Wange und lächelt mich an, erhebt sich dann vom Bett und betrachtet mich für einen Moment. Ich versuche mich auch an einem Lächeln "Danke, Sweetheart. Ich werde vielleicht auf dein Angebot zurückkommen" streiche meine Haare zurück und schiebe mir die fertige Zigarette zwischen meine Lippen, entzünde sie und beobachte Amber wie sie ihre Jeans überstreift und ihre Bluse schließt. Sie ist schön, zweifellos, doch ob es richtig war..."Der Alkohol war Schuld" schlappe Ausrede, Johnny und das weißt du. Mein Daumen drückt meine Unterlippe gegen meine Zähne. Ich schaue Amber durch den Schleier des aufsteigenden Qualmes meiner Zigarette weiterhin beim Anziehen zu. Dann greift sie ihre Tasche, sieht mich an und sagt "Es war ein toller Abend und eine noch tollere Nacht, Johnny" Dann lächelt sie, streift ihr blondes Haar hinter's Ohr und blickt zur Zimmerdecke "Oh Mann...was ist nur mit mir los? Ich wollte nie wieder mit einem Mann in die Kiste steigen. Oh Gott, Tasya" Ich hebe die Augenbrauen und schnaube kurz, nehme meine Hand herunter und sage kopfschüttelnd "Es war unüberlegt, machen wir uns nichts vor. Wir müssen abwarten, was kommt. Ich bin und du bist...wir sind uns beide unserer Gefühle nicht sicher..." "Scht...ich gehe jetzt." kommt sie auf mich zu "Diese Nacht bleibt da wo sie hingehört...unter uns" sagt sie verschwörerisch, während ihre wundervollen grünen Augen mich mustern. Dann küsst sie ihren Zeigefinger und legt ihn auf meine Lippen, dreht sich um und verlässt das Zimmer. Mein Blick fällt müde auf die Koffer, die neben der Tür stehen. Morgen geht es nach New Mexico für erste Kostümproben und Probeshoots. Vormittags bevor der Flug geht, werde ich aber noch bei meinen Kiddies vorbeisehen. Ich vermisse sie so sehr. "Hoffentlich treffe ich nicht auf Vanessa" flüstere ich. Ziehe noch einmal an meiner Zigarette, lasse meine Finger über meinen Bart streichen und verliere mich mal wieder in Gedanken, anstatt endlich zu schlafen.


zuletzt bearbeitet 22.10.2012 18:38 | nach oben springen

#32

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 02.11.2012 15:52
von Andy (gelöscht)
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"Gib mir den toten Vogel, Johnny" ruft Liz, unsere Aushilfe für die Kostüme. Ich halte im Schritt inne und rufe Joe hinterher "Wärest du so lieb und bringst mir einen Kaffee mit?" "Yep!" hebt er die Hand und marschiert weiter. Dann drehe ich mich um. Liz steht vor der Garderobe, hält mir ihre Hand entgegen und schaut mich gespielt genervt an. Ich hebe die Augenbrauen "Welchen toten Vogel? Ich habe keinen gesehen." "Krähe...na, klingelt's?" fragt sie und verschränkt die Arme, wedelt dann aber doch wieder mit der Hand herum. "HM? Krähe? Wo?" entgegne ich erschrocken und blicke mich um "Josh, hast du hier irgendwo Krähen gesehen?" der dreht sich um und grinst nur kopfschüttelnd, wickelt weiter an seinem Kabel herum. "Siehst du, Josh hat auch keine Krähe gesehen." "Tot, Johnny, eine tote Krähe" seufzt Liz und zeigt mir die Zähne. "Jetzt auch noch eine tote Krähe? Meinst du nicht du solltest besser..." meine ich mit mitleidvoller Mine und wische mir die langen Haare, der Perücke, vom Kinn weg. Ihr unterdrückt amüsierter Blick, dem meine Augen folgen, wandert zu meinem Kopf. "Ach" mache ich "Du meinst..." greife nach oben, ziehe den Vogel von dem Gestänge ab und nehme ihn in beide Hände "Sag Hallo zu meinem Freund Harvey." grinse ich und beginne das Federkleid zu streicheln und schmolle "Den wollte ich eigentlich mit nach Hause nehmen und Lily und Jack..." "Hier dein Tabak" unterbricht mich Susan und reicht von hinten das Päckchen. Ich nehme es an mich "Ich danke dir" streiche meine Wallemähne über meine Schulter und blicke zur Seite. "Ach ja, du möchtest doch bitte Vanessa zurückrufen. Sie rief während des Photoshootings an." sagt Susan dann noch und geht weiter. Ich reiche "Harvey" an Liz weiter, "Pass gut auf ihn auf" zwinkere ich, begebe mich in die Maske und öffne die Schnüre von dem Perlenschmuck, der sich vor meiner Brust befindet, um ihn abzulegen. "Deine Bestellung, Johnny" Joe kommt herein. "Danke" nehme ich den Pappbecher entgegen, setze mich hin und trinke einen Schluck. Liz erscheint, um mir die Perücke abzunehmen, während ich schon einmal selbst damit beginne, mir das bröckelige Zeug aus meinem Gesicht zu entfernen.

Nachdem mir dann auch noch Jerry Bruckheimer, das Foto, welches er als erstes Promotionfoto nutzen möchte, gezeigt hat und ich endlich meine eigenen Klamotten an habe, rufe ich zu Hause an.

"Ah schön, dass du zurückrufst, Johnny. Ich wollte nur fragen, ob du wirklich morgen wiederkommst. Ich muss schon früh los und die Kinder freuen sich auf die Tage mit dir." "Ja sicher komme ich morgen. Hier ist alles gelaufen....Du kannst ganz in Ruhe die Premiere durchziehen...aber warum musst du denn schon so früh nach Paris?" frage ich nachdenklich, ziehe an meiner Zigarette und kratze mich an der Stirn. "Ich brauche einige Sachen, die ich hier nicht bekomme...ausserdem..." Vanessa macht eine kurze Pause, ich höre, dass sie den Hörer vom Ohr zieht und mit jemand anderem spricht "Moment, dein Dad ist dran" "Hallo!" rufe ich "Ausserdem was?" "Ach nichts. Beruflich" "So beruflich" knurre ich "Bin es ja nicht mehr wert, dass man mit mir darüber spricht." "Lass uns bitte nicht wieder streiten, Johnny...bitte. Okay, ich treffe vorher noch Matthieu, weil ich doch einige Songs mit ihm aufnehmen werde. Ich brauche die Zeit einfach, Johnny" "Jaaaa, um mit ihm zu..." will ich spontan antworten, verkneife es mir aber lieber und gehe nicht weiter darauf ein, ziehe stattdessen noch einmal an meiner Zigarette, stopfe den Rest hastig in den Ascher und sage ganz ruhig "Na dann...ich wünsche dir schöne Tage und viel Erfolg bei deiner Premiere. Sag Lily und Jack, dass ich morgen Abend bei ihnen sein werde." "Da ist noch etwas, Johnny" "Was?" "Das People-Magazin hat über unsere Beziehungskrise geschrieben. Ich habe keine Ahnung..." Vanessa hört sich unschlüssig an. "Verdammt...woher..." fluche ich, boxe mir auf den Oberschenkel, stehe auf und eile aus der Garderobe "Ich weiß es nicht, Johnny...was soll ich denn sagen, wenn man darauf zu sprechen kommt?" Ich bleibe stehen, wische meine Haare zurück und überlege fieberhaft. "Dementieren, Vanessa" sage ich leise, suche mir eine Ecke, wo ich mich ungestört fühle. "Es geht niemanden etwas an. Wenn ich rausbekomme, wer uns schon die ganze Zeit da reinreitet...ich schwöre" "Aber..." "Vanessa, denk an die Kinder...dementiere" "Johnny?" "Ja?" "Johnny....es ist schon lange her, dass ich das gesagt habe, aber...aber ich...ich wünschte du wärest jetzt hier. Ich habe Angst!" Es liegt soviel Traurigkeit in ihrer Stimme, ich senke betroffen den Blick, gehe in die Hocke, stütze meine Stirn auf meine Hand, greife in meinen Pony. "Es tut mir alles so unendlich Leid, Vanessa. Bitte glaub mir! Es tut mir so verflucht Leid...ich wollte nicht, dass es soweit kommt. Ich wünschte, wir könnten uns wieder zusammenraufen, aber ich befürchte..." "Es ist schon gut" höre ich sie leise sprechen "Wir sind beide nicht unschuldig an dieser Entwicklung. Ich habe auch meinen Teil dazu beigetragen, dass weiß ich. Tja, jetzt stehen wir vor den Scherben und müssen verhindern, dass alle Welt daran teil hat. Johnny?" ich blicke auf "Ja?" "Johnny. Ich werde dich im Grunde meines Herzens immer lieben....meine Gefühle haben sich dahingehend nie geändert." "Aber trotzdem hast du mit jemand anderen...." unterbreche ich sie und könnte mir dafür auf die Zunge beißen "Was? Wie kommst du denn darauf? Ich habe mit keinem anderen...du weißt, dass ich dich nie betrogen habe" erwidert Vanessa aufgeregt. "Aber du hast mir doch deutlich zu verstehen gegeben, dass da jemand wäre..." "Der mich unterstützt, ja. Aber doch nicht..." "Okay, vergiss es." sage ich resigniert und kopfschüttelnd, weil ich mir wie ein Idiot vorkomme und mein schlechtes Gewissen, wegen der Nacht mit Amber, an meine Tür pocht. "Ich drücke dir die Daumen" flüstere ich und presse meine Faust vor meine Stirn. Dann versuche ich den Kloß in meinem Hals los zu werden und sage ehrlich "Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann. Ruf mich an, wenn es soweit ist. Ich werde dir beistehen, so gut ich kann, Vanessa. Das verspreche ich dir."


zuletzt bearbeitet 02.11.2012 17:06 | nach oben springen

#33

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 07.11.2012 18:28
von Andy (gelöscht)
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"Ihre Freundin hätte einen Anspruch...." Ich höre kaum hin...man muss sich mal vorstellen, ich sitze vor einem meiner Anwälte, der mich mit Sicherheit mindestens 300$ die Stunde kostet, und höre ihm nur mit halben Ohr zu. Stattdessen beobachte ich meine Finger dabei, wie sie abwechselnd über meine Jeans streichen und dann wieder auf meinem Oberschenkel herum trommeln. Meine Augenbrauen ziehen sich verständnislos zusammen, genauso wie die dunklen Wolken in meinem Gehirn. Ich habe keine Lust, hier zu sitzen und mich mit diesen Zahlen auseinanderzusetzen, die er uns, Christie und mir, auf den Tisch legt. Ich wünschte, es wäre nie so weit gekommen. "Entschuldigt mich bitte. Ich muss mal raus an die frische Luft." stehe ich abrupt auf. Mr. Stan Peters sagt etwas erstaunt "Okay, wir können aber auch eine kleine Pause..." ich schüttle den Kopf "Zahlen und Mathematik sind eh nicht so mein Ding." Mein Blick fällt auf meine Schwester "Dafür ist Christie bei uns zuständig, Stan. Also sind sie bei ihr an der richtigen Adresse, das geht schon Okay!" Mein Anwalt nickt "Wie sie wollen, Mr. Depp" und lächelt mich verunsichert an, schaut dann zu Christie und fährt mit seinen Ausführungen fort.

Ich lasse mir einen Kaffee besorgen und marschiere mit Tabak und Becher bewaffnet, in den nahegelegenen Park. Ich muss meinen Kopf frei bekommen. "All diese trockenen Paragraphen und Zahlen, Fuck...darin endet also meine Beziehung, meine Liebe." denke ich traurig, während ich mir eine Zigarette drehe. Ich bin gestern erst aus New York zurückgekommen. Dort habe ich mit Paul ein Musikvideo abgedreht und mich mit Patty getroffen, nachdem nun alles endgültig den Bach runtergegangen ist, brauchte ich einfach Luftveränderung. Eigentlich sollte ich schon längst in New Mexico beim Dreh sein, doch ich habe mit Gore vereinbart, dass ich erst später zur Verfügung stehen kann, da ich noch einiges regeln muss. Ich ziehe an meiner Zigarette und schüttle leise den Kopf.

Die Kiddies waren bei mir im Hotel, während Vanessa in Paris ihren aktuellen Film promotet hat. Die beiden lagen schon im Bett, ich hatte extra einen französischen Sender eingeschaltet und wartete auf Le Grand Journal, wo sie ein Interview geben sollte. Als sie endlich auf dem Bildschirm auftauchte und mit Bravur auf die Frage nach den Gerüchten konterte, da überkam mich doch Stolz auf mein Mädchen und ich spürte seit langem wieder, ein wenig das Gefühl der inneren Verbundenheit. Als sie dann aus Europa zurück kam, brachte ich die Kinder nach Hause und ich erklärte ihr meine Gefühle, an jenem Abend. Wir haben lange gesprochen, was endlich mal nicht im Streit endete und wir versuchten die nächsten drei Wochen, noch einmal den Kiddies zu Liebe, hart an uns zu arbeiten. Ich schlief seitdem wieder öfter zu Hause, wir führten ein halbwegs normales Familienleben. Ich bemühte mich krampfhaft, meine verlorene Mitte wieder zu finden. Doch ich muss auch zugeben, dass dies schwerer war, als ich zunächst annahm und das ich während dieser Zeit auch ab und zu an Amber dachte, hoffte aber über sie hinweg zukommen, bis sie wieder Kontakt zu mir suchte und mich anrief, was mein schlechtes Gewissen erneut an die Oberfläche holte. Ich weiß verdammt noch mal, auch nicht, worauf ich eigentlich gehofft habe, als ich Vanessa an einem Abend gestand, dass ich mit Amber im Bett gelandet bin. Tja, zumindest war es raus und....Ihr Blick sagte alles. Enttäuschung, Wut, Trauer. Ich versuchte mich mit "Unsere Beziehung lag auf Eis, Vanessa! Und ich dachte, dass auch du jemanden hattest." herauszureden. Doch sie stand auf und schleuderte mir entgegen "Ich wusste es, ich habe es die ganze Zeit gewusst! Die kleine Schlampe spukte dir die letzten Jahre nur noch im Kopf herum und du hast nichts besseres zu tun, als keinen Augenblick zu vergeuden und gleich mit ihr ins Bett zu springen. Du bist ein dreckiger Lügner, Johnny. Ich habe deinen Beteuerungen geglaubt....Du hast alles kaputt gemacht, Johnny, alles...Geh!!! Verschwinde endlich und endgültig aus meinem Leben! Du wirst von meinem Anwalt hören!" Dann stürmte sie aus dem Zimmer. Im ersten Moment machte mir der Hass, den ich meinte aus ihrer Stimme heraus zu hören, Angst. Doch als ich das Haus verließ, musste ich mit Schrecken feststellen, dass ich mich seltsam erleichtert fühlte. Nicht das ich ihr meine Nacht mit Amber gestanden hatte, löste dieses Gefühl aus.... Fuck!Nein!... Das ich mir jetzt sicher war, dass es mit Vanessa ein für alle mal aus war, ließ mich aufatmen.

Jetzt stehe ich hier in diesem Park, trinke meinen Kaffee, rauche eine Zigarette, sehe alles mit einem gewissen Abstand. Es tut mir Leid...Leid für Lily und Jack, für die wir nicht mehr die intakte Familie sein können, wie sie es bisher gewohnt waren. Ich habe schon Magenschmerzen, wenn ich an den Tag denke, an dem wir ihnen die volle Wahrheit sagen müssen. Er wird noch früh genug kommen, doch bevor nicht alles wirklich klar ist, will ich sie nicht mehr als nötig belasten und sie noch ein wenig vor der Öffentlichkeit schützen.

Ich trinke noch einen Schluck, trete den Zigarettenstummel in den Kies und mache mich wieder auf den Weg, um meinem Anwalt mitzuteilen, dass Vanessa alles bekommen soll, was ihr zusteht.

Angefügte Bilder:
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#34

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 12.11.2012 18:45
von Andy (gelöscht)
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"Haben sich Damien oder Lorri schon bei dir gemeldet, Tracy? Aautsch! zzzz" Ich kneife die Augen zu "Würdest du bitte mal ruhig liegen bleiben?" Das Surren der Tattoomaschine verändert sich. "Wenn du mir noch ein bisschen Haut auf meinem Rücken lassen würdest, gerne." versuche ich mich zur Seite zu artikulieren. "Sorry Tracy. Moment" sage ich in mein I-Phone, halte meine Hand darüber, hebe meinen Kopf an und brülle "Hey! Wäre verflucht nett, wenn du auch mal eine andere Stelle nehmen würdest!" "Was denn, was denn? So empfindlich heute? Tja, telefonieren und sich gleichzeitig stechen lassen, passt irgendwie nicht wirklich gut zusammen" mahnt mich die dunkle Stimme, gefolgt von einem sympathischen Lachen. Ich spüre, dass der Schmerz ein wenig nachlässt und wie mit einem Papiertuch über meine Rippe gewischt wird. "Dann mach mal eine kleine Pause. Ich bin froh, dass ich sie endlich erreichen konnte." "Okay. Ich habe Zeit" meint mein Peiniger, Ben, ein guter Freund von Jonathan. Der Druck seiner Hände verschwindet von meinem Rücken und das Surren erstirbt. "Bitte schön der Herr" "Danke" stöhne ich, während ich mich abstütze, hinsetze und mich wieder meinem Handy zuwende. "Ja, Tracy entschuldige, ich wurde gerade gequält" sage ich, blicke dabei hinter mich und ernte ein breites Grinsen aus einem bärtigen Gesicht. Ich erwidere seine Mimik, höre dabei Tracy sagen, dass Damien sich noch nicht gemeldet hat. Ich stehe auf, um mir ein Becks aus dem Nebenraum, eine winzige Küche, zu holen. "Ja, dann ist wohl, seitens seines Verlages, noch nichts entschieden" meine ich, klemme mir das Handy ans Ohr und öffne die Flasche "Okay, dann werde ich ihn nächste Woche selbst kontaktieren......ja...nein, ich bin am Wochenende in Austin, bei Bill...ja Bill Carter." ich trinke einen Schluck und bekomme mit, dass nebenan jemand gekommen sein muss und mit Ben spricht. "Yep, Tracy, ich melde mich wieder bei dir, wenn....bitte?....ja, ich werde nächste Woche zum Dreh fliegen. Jerry weiß Bescheid. Till then...bye! Aach Moment...sag Robin bitte noch, dass sie die Presse ein bisschen im Auge behalten soll...nein. Ja, ich weiß nicht, ist mir suspekt...okay, okay...ciao!" "Hi, Johnny" höre ich auch schon eine vertraute Stimme hinter mir. Ich drehe mich um, während ich noch einen Blick auf das Display meines I-Phone's werfe und sehe, dass mir Amber eine SMS geschickt hat.


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#35

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 16.11.2012 18:23
von Andy (gelöscht)
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Ich poste erst noch ein Kapitel vorweg. Also bevor es das Versprochene gibt. Das würde jetzt zu lang. Ich hoffe, ihr habt noch ein bisschen Geduld. Ich beeile mich dann auch mit dem nächsten!!! I promise!

"Jonathan? Was machst du denn hier? Ich dachte..." hebe ich erfreut meine Augenbrauen, als ich vom Display aufblicke, ohne die SMS gelesen zu haben "Ich konnte früher weg...zum Glück, Mensch, ich habe mich genug über meinen abgefuckten, verblödeten Verleger geärgert. Zeig mal her, was Ben fabriziert hat" unterbricht mich mein Freund und Tätowierer knurrend und kommt zu mir. Ich drehe mich um. "Hast ja echt gute Laune" sage ich über meine Schulter und trinke einen Schluck von meinem Bier. "Der Typ kriegt nix auf die Reihe...er schafft es nicht einmal, die Übersetzungen pünktlich in Produktion zu bringen." "Kacke" nicke ich. Er fasst mich bei der Schulter inspiziert das Werk. "Sieht ja ganz gut aus" meint Jonathan "Was hat er jetzt weiter gestochen?" ich drehe mich wieder um "Den unteren Teil vom Skelett, denke ich" zucke ich mit den Achseln, stelle die Flasche beiseite, hole meinen Tabak hervor und beginne mir eine zu drehen. "Ich mache weiter. Ich muss mich ablenken, sonst fahre ich noch Retour und erschieße diesen nichtsnutzigen Idioten" knurrt Jonathan. "Das kann ich nicht verantworten" grinse ich, spucke, um die lästigen Tabakkrümmel von meiner Zunge zu bekommen. Schiebe meinen Pony zurück, halte Jonathan die Zigarette hin, weil er mir Feuer gibt. "Danke." nuschle ich "Ich rauche eben die eine, dann kannst du dich an mir auslassen. Ich hoffe, der Drang jemanden umbringen zu müssen, wirkt sich jetzt nicht allzu sehr auf deine sadistische Gefühlswelt aus. Ich musste schon genug leiden" dabei hebe ich die Bierflasche an und proste breit grinsend Ben zu, der uns amüsiert vom Nebenraum aus zuhört. "Du bist heute einfach nur zu überempfindlich" winkt er ab und widmet sich wieder seiner Maschine. Ich hebe warnend die Augenbrauen "Bist du denn einverstanden, dass ich Johnny-Meme übernehme?" fragt Jonathan sich an Ben wendend, wofür er von mir einen angedeuteten Schlag an den Hinterkopf bekommt. "Ey" protestiere ich lachend "Mach mal halblang, ja!?"

Ein paar Minuten und eine Zigarette später liege ich wieder auf dem Bauch, auf der Liege, knautsche das kleine Kissen unter mir zurecht und höre wie das Surren ertönt und Aerosmith lauter gemacht wird "Na, dann wollen wir mal. Ich hoffe Brian gefällt, was wir hier machen" erwähnt Jonathan, als er die Vaseline auf meine Haut schmiert und die Nadeln ansetzt. Eigentlich sollte er hier sein, konnte aber nicht, weil er noch an seinem neuen Album bastelt, für das wir bereits schon einen gemeinsamen Song eingespielt haben. Jack, mein kleiner Großer, ist auch mit von der Partie gewesen und hat sich, ganz zum Stolz meiner Wenigkeit, mit seiner Gitarre verewigt. "Er war ja bei dem großen Teil dabei" gebe ich zurück "Ich sehe da kein Problem. Du weißt, dass er uns da voll und ganz vertraut" Ich höre ein "Okay" dann legt Jonathan los. Ich mache es mir so gut es geht bequem, stütze mein Kinn auf meine Faust und öffne Amber's SMS. "Hi mein Schatz... Sie haben den Photoshooting-Termin leider auf heute Abend verlegt. Ich kann also nicht zu dir kommen. Verdammt! Ich habe mich so sehr auf dich gefreut..." "Ich mich auch auf dich" murmle ich, blicke auf, streife mir über den Bart und spüre die Enttäuschung in mir aufsteigen. Da...da ist wieder eine scheiß Stelle....Ich beiße die Zähne aufeinander, schließe kurz die Augen, zähle innerlich bis zehn und lese, als der Schmerz ein wenig nachlässt, weiter "Wir holen das schnellstens nach. Versprochen, Darling! Ich kann nicht ohne dich...Love and a million kisses Amber"

Nachdem ich dann noch ins Büro in der City gefahren bin, um einiges an Papierkram zu bearbeiten und besprechen und meine Post mitzunehmen, bin ich müde und leicht frustriert ins Hotel gefahren.

Ich betrete die Suite, nachdem ich mich von Joe verabschiedet habe, ziehe meine Boots aus und trete sie neben den Flurschrank, auf dem ich dann die Briefe werfe. Mein Hut und die Jacke landen auf einem der Esszimmerstühle, bevor ich in die Küche gehe und den Kühlschrank öffne. "Schön das wenigstens darauf verlass ist" denke ich missmutig, als ich sehe, dass er neu befüllt wurde und greife eine der Bierflaschen, setze den Weg dann ins Wohnzimmer fort und fletze mich, schön vorsichtig, auf's große Sofa. Ich bleibe eine Zeit lang einfach so sitzen, bis ich mich endlich bewege, um den Flaschenöffner zu nehmen und mit der Fernbedienung die Stereoanlage einzuschalten. Scheiße...Schön laut muss es jetzt sein, brauche ich einfach...drücke ein paar mal auf die kleine Taste... trinke und lasse mich wieder, ganz langsam, damit es nicht allzu sehr ziept, an die Lehne zurückfallen. Dann schließe ich geschafft die Augen und höre Johnny Cash zu. "War da ein Klopfen?" mein Kopf hebt sich von der Lehne, mein Finger bedient abermals den Knopf für die Lautstärke und ich lausche. Nein, ich habe mich nicht geirrt, es klopft tatsächlich. Also muss ich mich, wohl oder übel, aufraffen und zur Tür...Fuck, es war gerade so schön.


zuletzt bearbeitet 16.11.2012 18:26 | nach oben springen

#36

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 19.11.2012 20:22
von Andy (gelöscht)
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Ich öffne die Tür und...da steht SIE, mit einem Augenaufschlag und Lächeln...Oh Boy, ich kann es einfach nicht erklären. Ich starre sie bestimmt an, als sähe ich in der tiefsten Wüste, eine Fata Morgana. Sie senkt kurz den Blick, hält dann eine Flasche Champagner hoch und fragt "Darf ich reinkommen, schöner Mann?" Ich lächle, meine Finger suchen meinen Bart, trete zurück und deute mit der Hand in meine bescheidene Behausung. "Bitte schön, Madam" sage ich und beobachte wie sie an mir vorbei schwebt. Ein Hauch von Parfum erfüllt die Luft. Ihr blondes, hoch gestecktes Haar, schimmert in dem Licht, welches aus der Küche in den Korridor fällt. Ich atme tief ein, schließe die Tür, stopfe meine Hände in die Hosentaschen und folge ihr ins Wohnzimmer. Dort bleibe ich in der Tür stehen und lehne mich an den Rahmen. Wie ein kleiner Schuljunge verlegen, reibe ich mir über die Wange, als ich sie mustere, während sie die Flasche auf den Tisch stellt und sage "Ich dachte du hättest keine Zeit" sie dreht sich um und antwortet mit einem verschmitzten Grinsen "Das mit dem Shooting war eine kleine Notlüge, Johnny. Ich wollte dich überraschen. Ich hoffe, du bist mir nicht allzu böse" ich löse mich vom Türrahmen, gehe auf sie zu und entgegne mit erhobenem Finger "Das müsste ich dir auf ewig sein, du kleine Lügnerin. Aber..." ich nehme sie in den Arm, sehe sie von oben herab an und raune "Ich verzeihe dir...in meiner unermesslichen Güte, ich verzeihe dir alles, Kleines" unsere Lippen nähern sich, um miteinander zu verschmelzen. "Warte, ich helfe dir aus deiner Jacke" löse ich den Kuss und trete hinter sie, während sie die Knöpfe öffnet. Ich ziehe die Jacke von ihren Schultern und sage "Ich hänge sie eben in den Flur und besorge uns Gläser" dabei deutet mein Kopf zum Champagner. "Oh ja, gut" erwidert Amber. "Sag mal, möchtest du etwas essen?" rufe ich aus der Küche, während ich die Gläser aus dem Hängeschrank hole. "Eine gute Idee. Ich bin den ganzen Tag noch nicht zum Essen gekommen" ertönt es plötzlich dicht hinter mir, spüre ich eine Berührung an meinem Rücken, womit ich nicht gerechnet habe. "Ohohoh Vorsicht, Süße" drehe ich mich um "Da bin ich heute an manchen Stellen sehr empfindlich" "Ach ja, du warst ja heute im Studio. Ist es fertig?" fragt mich Amber, die jetzt vor mir steht und mich erwartungsvoll ansieht. "Yep" lächle ich und halte ihr die Gläser hin. "Ist es. Ich werde dir nachher das Ergebnis zeigen. Bringst du die, schon mal ins Wohnzimmer? Ich suche eben noch die Karte für den Zimmerservice raus, oder möchtest du lieber ausgehen?" Amber nimmt die Gläser an sich und schüttelt den Kopf "Nein. Ich will mit dir allein sein...oder warum meinst du, hätte ich den Champagner mitgebracht?" "Okay" sage ich, gebe ihr einen Kuss und gehe ins Schlafzimmer, wo die Karte noch irgendwo, unter irgendwelchen herumliegenden Bücher vergraben sein müsste.

Nach Caesar's Salad und Pasta, genießt sie noch ein Gläschen vom Champagner, während ich dann doch auf Bier umgestiegen bin. Wir haben es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht. Die Musik läuft leise im Hintergrund und wir amüsieren uns über kleine Anekdoten von ihrem letzten Dreh, die sie mir zum besten gibt. "Unfähig...absolut unfähig, sage ich dir. Dir wäre so etwas bestimmt nicht passiert" lacht sie und tätschelt meinen Oberschenkel. "Nach dem was du mir erzählt hast, glaube ich das unbesehen" sage ich kopfschüttelnd und lache auch. "Aber" hält sie plötzlich inne "Du wolltest mir doch das Tattoo zeigen". "Mhhh" ich ziehe die Zigarette zwischen meinen Lippen weg, deute nachdrücklich mit dem Zeigefinger auf sie "Richtig...Moment", stopfe den Glimmstängel in den Aschenbecher, welchen ich auf den Tisch schiebe, nehme die Brille ab und klemme sie auf meinen Oberschenkel. Während ich das Jeanshemd öffne, bemerke ich "Ich denke, es ist ganz gut geworden" ziehe es aus, zerre das T-shirt aus meinem Hosenbund, raffe es hinten bis zu den Schultern hoch und rutsche auf dem Polster herum, sodass sie einen Blick auf meinen Rücken werfen kann. "WOW!" höre ich Amber. Ich wende meinen Kopf und frage über die Schulter "Gefällt's dir?" "Oh ja. Das ist toll geworden" sagt Amber und berührt mich sachte. Ich spüre, wie ihre Finger die Linien des Tattoos nachziehen, was bei mir eine leichte Gänsehaut erzeugt. "Kann ich die Folie entfernen?" fragt sie, ich nicke "Ich denke, das müsste mittlerweile gehen" "Vorsicht, bist du soweit?" "Ja, mach schnell" bitte ich, spanne mich automatisch etwas an "Okay. Achtung, fertig und ..."..... nichts.... Ich hebe die Augenbrauen "Na, mach schon, du Hexe" wende ich mich zur Seite, sie lacht "Okay, jetzt aber" ich schaue wieder nach vorn "Mach" und schon fühle ich das heftige Ziepen, als mir die Klebestreifen von der Haut gerissen werden. Ich halte kurz die Luft an und verziehe das Gesicht. "Autsch" zische ich Mitleid erhaschend und werde auch gleich mit sanftem Streicheln belohnt. "Hmmm, das kannst du den ganzen Abend machen" raune ich, schließe genüsslich die Augen, lege in der Zeit meine Brille zur Seite. "Ich wüsste was besseres" bekomme ich zur Antwort, spüre, dass sich ihre Hände auf den Weg über meine Seiten, hin zu meiner Brust machen. "Ja... Ich glaube, ich auch" flüstere ich. Dann nimmt sie mir das T-shirt aus den Händen und streift es über meinen Kopf. Sie lehnt sich vorsichtig an meinen Rücken, während ich meine Arme von dem Shirt befreie. Ich spüre ihre Wärme, ihre Umarmung, ihre Berührungen an meiner Brust und lege meinen Kopf zurück. Ihr Mund an meinem Ohr, ihr Flüstern "Johnny...ich brauche dich, ich will dich" bereitet mir einen ein wohligen Schauer. Abermals schließen sich meine Augen, ich schlucke hart, neige meinen Kopf zur Seite und habe sogleich ihre Lippen auf den meinen. Meine Hand greift hinter mich und wühlt in ihrem Haar, zerstört damit ihre tolle Frisur, was aber nicht weiter interessiert. Mittlerweile spielen unsere Zungen fordernd in unseren Mundhöhlen, werden ihre Berührungen intensiver. Ihre Fingerspitzen streifen meine empfindlichen Brustwarzen, was mein Verlangen natürlich steigert und als ihre Hand während unseres Zungenspiels, in tiefere Regionen, Richtung meiner Jeans, wandert, legt mein Herz unwillkürlich an Schlägen zu. Ich löse den Kuss, blicke auf meinen Schoß, auf den sie nun Druck ausübt und flüstere "Du machst mich verrückt, aber hör nicht auf"
Sie schaut mich an "Schön das es dir gefällt. Ich lerne ja schließlich noch, was Männer betrifft" haucht sie mit breitem Grinsen. Ich verändere meine Position, so dass ich sie ansehen kann, nehme ihr Gesicht in die Hände, sehe sie intensiv an und sage lächelnd "Ich verspreche dir, ich werde dir ein guter Lehrer sein aber..." ich gebe ihr einen Kuss und fahre augenzwinkernd fort "bis jetzt gab es für mich noch keinen Grund, deine Fähigkeiten, Männer bezüglich, in Frage zu stellen"


zuletzt bearbeitet 19.11.2012 22:46 | nach oben springen

#37

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 28.11.2012 21:26
von Andy (gelöscht)
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Sie ist längst gegangen und ich sitze noch, um halb vier des nachts, im Schneidersitz in einem der großen Sessel, vor dem Panoramafenster meiner Suite... auf dem Schoß meine Gitarre, auf der ich leise spiele. Meine Finger zupfen die Saiten, entlocken ihnen die letzten Töne des Songs "Because the Night" von meiner Freundin Patti, die dann verklingen, bevor ich aufblicke, mir die Zigarette aus dem Mundwinkel ziehe, um sie abzuaschen, mich zurücklehne und über die dunkle Stadt schaue. Ich müsste schlafen, weil ich in wenigen Stunden wieder im Flugzeug sitzen werde, doch ich kann es nicht. Noch immer habe ich das Gefühl, dass ihr verführerischer Geruch an mir haftet, spüre ich ihre Hände, ihre Berührungen überall auf meinem Körper, meiner Haut....gedankenverloren inhaliere ich noch einmal den Rauch meiner Selbstgedrehten, lege meinen Kopf zurück, führe den Daumen an meinen Mund, lasse ihn sachte über meine Lippen streichen und träume versonnen vor mich hin... finde mich geistig auf dem Stuhl wieder, auf dem sie mir gezeigt hat, dass sie mich begehrt, das ich DER Mann für sie bin. Ich fühlte mich wieder frei, obwohl sie mich daran festband und die Führung übernommen hatte. Ich habe ihr blind vertrauen können, obwohl es mir anfangs schwer fiel, weil ich Angst hatte, mich vor ihr lächerlich zu machen. Sie so jung, ich der Alte, der ihr Vater sein könnte... kann das überhaupt funktionieren?..."Ja, kann es!" ich grinse leise vor mich hin, schüttle unmerklich den Kopf und blicke auf meine Gitarre, die auf meinen Beinen liegt. "Ich habe mich in dich verliebt" hat sie mir zugeflüstert, als wir gemeinsam Haut an Haut auf diesem Stuhl saßen, ich an ihn gefesselt, sie erschöpft auf meinem Schoß, nachdem wir zuvor unseren Höhepunkt empfangen hatten und ich habe gefühlt, dass uns mehr verbindet, als nur sexuelle Anziehungskraft...ja, eigentlich ist sie Vanessa...ich kann den Vergleich natürlich nicht verhindern...nicht unähnlich. Amber ist geistreich, intelligent, sehr belesen und vielseitig interessiert, sehr viel reifer, als man es von einer 26jährigen erwarten würde. Bei ihr brauche ich mich für nichts zu rechtfertigen, habe ich nicht das Gefühl des ewigen Drucks der Schuld, welcher zuletzt ständig auf mir lastete, wenn ich zu Hause war...ich kann wieder frei atmen und ich fühle mich durch Amber - ja, verflucht, warum soll ich es verleugnen - um einige Jahre jünger!

Ich muss wohl irgendwann über meine Grübeleien eingeschlafen sein, denn ich schrecke im Sessel hoch, als es an der Tür klopft. "JA! Moment!!!" rufe ich, mich irritiert umblickend, bemerke im selben Augenblick, dass die Gitarre von meinem Schoß rutscht und versuche noch danach zu greifen, doch vergeblich "Oh Fuck.." fluche ich, beuge mich hinunter, um sie aufzuheben und stelle fest "Autsch! Shit...mein Nacken". Meine Hand fährt an die schmerzende Stelle, während ich das Gesicht verziehe und den Kopf hin und her bewege. "Mister Depp? Ihr Frühstück. Sie haben es für neun Uhr bestellt." "Ja doch, ich komme" rufe ich wieder und quäle mich aus dem Sessel hoch, schlurfe, weiterhin meinen Nacken massierend, zur Tür. Dort lasse ich den jungen Mann vom Zimmerservice herein und verschwinde unterdessen im Bad, um erst einmal wach zu werden und einen Menschen aus mir zu machen, bevor meine Assistenten Steve und Joe kommen, die mich das vorerst letzte freie Wochenende, nach Austin/Texas begleiten werden.


zuletzt bearbeitet 28.11.2012 21:42 | nach oben springen

#38

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 10.12.2012 16:10
von Andy (gelöscht)
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Noch eine halbe Stunde Flug, bevor ich meinen Freund Bill wieder sehe. Der sitzt wieder mal allein zu Hause, weil Ruth zwischendurch zu Vanessa und den Kiddies fährt, um sie ein wenig zu unterstützen. Meine Beiden lieben ihre Patentante heiß und innig und wenn Ruth etwas sagt, dann ist das Gesetz für sie und wird nicht in Frage gestellt. Ich weiß einfach nicht, wie sie das hinkriegt und bewundere das strenge, aber doch auch faire Regiment, welches sie führt. Ich schaffe es selten, wirklich konsequent zu bleiben..."Du bist einfach zu nachgiebig" ...wie oft musste ich mir diesen Satz von Vanessa anhören? Und "Du stehst dann wieder als ihr lieber Dad da, während ich alles ausbaden muss und als böse Mom beschimpft werde"...jaja, ich habe immer alles mit Berechnung gemacht.

Das Wochenende ist wie im Flug vergangen. Bill und ich haben nur Musik gemacht, abends waren wir mit Freunden und Kollegen im Continental Club, sonntags dann direkt zum Set nach New Mexico.

Jetzt sind mittlerweile zwei harte Arbeitswochen ins Land gezogen. Die Nachtdrehs machen mir schon zu schaffen, bringen meinen Biorhythmus ganz schön durcheinander. Manchmal schlafe ich höchstens drei bis vier Stunden am Tag und wenn Amber bei mir zu Besuch ist, dann noch nicht einmal die. Erschwerend kommt dann auch noch die Kälte, welche hier ab und zu noch im März/April Einzug hält, dazu. Ganz besonders gravierend ist es bei meinen Stuntszenen, die ich gedachte selbst zu meistern. Nun ja, das Reiten war noch nie so wirklich meine Stärke. Dies gepaart mit meinem Respekt vor relativ großen Pferden und aus dem Schlafmangel resultierenden Konzentrationsschwächen, trug mir schon mal diese oder jene kleinere Blessur bei Stürzen ein.

Dementsprechend nervös bin ich heute...es steht nämlich eine besonders wilde Verfolgungsjagd zu Pferden auf dem Programm und das wo ich schon seit drei Uhr morgens auf den Beinen bin, weil wir einige Einstellungen in die frühe Dämmerung hineindrehen drehen mussten, komme gerade zum zweiten mal aus der Maske, weil die Schminke noch einmal aufgefrischt werden musste, habe noch meinen Kaffeebecher am Mund, als Jerry, mein Bodyguard, und Mark, mein Stunt adviser auf mich zukommen. "Bist du dir sicher, dass du die Reitszenen heute selbst stehen willst?" "Ja, sicher bin ich mir sicher, war doch so abgemacht" blinzle ich Mark, wegen der tiefstehenden Sonne an. "Ich meine nur, weil die Tiere heute etwas unruhig zu sein scheinen" er dreht sich um und deutet zum Gatter, wo die Pferde vorbereitet werden. Ich führe meinen Kaffeebecher zum Mund und blicke an Mark vorbei, sehe, dass sich der Trainer und die Tierpflegerin gerade um Scout, mein Pony, kümmern. "Mhmh" murmle ich, während ich trinke. Jerry beobachtet ebenfalls sie Szenerie, sieht mich dann besorgt an und meint "Ohoh...Der ist anscheinend mit dem falschen Bein aufgestanden....der dreht sich ja nur im Kreis" "Okaaayy" brumme ich, hebe die Augenbrauen ohne den Blick vom Gatter zu nehmen "Ich gehe dann mal erst etwas Frühstücken" wende mich dann an Mark "Vielleicht beruhigt sich Scout in der Zeit noch ein bisschen"


zuletzt bearbeitet 17.01.2013 21:31 | nach oben springen

#39

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 16.12.2012 20:42
von Andy (gelöscht)
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"Die Pferde sind fertig" ruft Mark in den Trailer. Ich mache noch zwei Züge an der Zigarette, blicke in den Spiegel und murmle, während ich sie im Ascher ausdrücke "Na dann...Frisch ans Werk, Johnny" Jerry steht hinter mir vom Stuhl auf und wartet, bis ich es ihm gleich tue. Jenny hat noch einmal die Perücke gerichtet und tritt beiseite. "Okay" atme ich tief durch, nicke mit dem Kopf meinem Bodyguard zu und mache mich mit ihm auf den nach draußen. Dort wartet Mark und Jerry Bruckheimer schon auf uns. "Es steht schon alles" sagt Jerry und deutet zum Set, wo Armie bereits auf seinem Schimmel sitzt. "Alles klar" sage ich, mache mich Rückenhaltend und an einem imaginären Stock gehend, auf den Weg und höre noch das Lachen unseres Produzenten.

Es ist so weit...bis jetzt funktioniert alles bestens. Mein tierischer Partner ist die Ruhe selbst. Ich schwinge mich in den Sattel und höre Mark und dem Trainer zu, nehme ihre Anweisungen auf. Gore erklärt Armie wo wir unsere ersten Einstellungen haben, dann stößt er zu uns und erzählt mir noch einmal dasselbe. "Ihr werdet hinter dem Hügel dort" mein Blick folgt seiner Hand "gefolgt von euren Verfolgern, auftauchen und...." er dreht sich, zeigt eine Linie an den Felsen vorbei "bis zu den Gleisen da drüben und dann ein ganzes Stück an der Strecke entlang reiten. Okay?" schaut er zu mir hoch. Ich sehe noch in die Ferne, kämpfe mit den lästigen Haarsträhne, welche mir der kräftige Wind vor's Gesicht weht, senke dann meinen Kopf und nicke mit gehobenem Daumen "Okay. Ich denke, dass kann ich mir merken. Ansonsten halte ich mich an Kemosabe" dabei geht mein Blick zu Armie, der breit grinst.

Mittlerweile stehen wir am Startpunkt. Unter mir tänzelt Scout wieder ein wenig nervös herum. "Ohoh" brumme ich leise, schürze die Lippen, nehme die Zügel etwas fester in die Hand, beuge mich vor und tätschle seinen Hals. "Schtscht, ruhig mein Kleiner" flüstere ich, streichle das gefleckte Fell. Ben, sein Trainer, klopft ihm sanft auf die Schulter, um auch noch einmal beruhigend auf ihn einzuwirken. Derweil werden die Kameras auf der Hebebühne, in Position gebracht.... Gore gibt ein Zeichen, alle treten beiseite, dann folgt das Kommando "Und Action". Armie schnalzt mit der Zunge und gibt als erster seinem Pferd die Sporen...sein Schimmel prescht los. Dann tue ich es ihm gleich, presse meine Füße in die Flanken von Scout und lasse die Zügel etwas lockerer, woraufhin sich mein Pony in Bewegung setzt. Mein "Heya!" signalisiert ihm, dass er schneller werden soll und so jagt er Armie hinterher. Kurz bevor wir ihn erreichen, muss Scout irgendetwas erschreckt haben, denn plötzlich spüre ich, dass er abbremst und steigt. "Scheiße!" fluche ich überrumpelt, versuche mich krampfhaft an den Zügeln festzuhalten und presse meine Knie an den Sattel, doch nutzt das alles nichts. Ich verliere den Halt... fliege wieder einmal im hohen Bogen von meinem laut wiehernden Pferd und lande unsanft, auf meinem Rücken im Dreck. Ein stechender Schmerz durchzieht meinen Körper "Aaah...autsch....Fuck!" schreie ich, bemerke aber im selben Augenblick, dass ich mit meinem rechten Fuss noch im Bügel hänge und das Scout nicht im entferntesten daran denkt, stehen zu bleiben, sondern stattdessen mit mir, als Anhängsel, weiter galoppiert. Verzweifelt bemühe ich mich, wenigstens irgendwie meinen Kopf oben zu halten, während ich mich "Stop, Stop, Stop...." schreiend, innerlich schon darauf vorbereite, meinem Schöpfer entgegenzutreten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, wird Scout endlich langsamer, was mich schon ein Stoßgebet gen Himmel schicken lässt, doch als ich die Lider öffne, sehe ich mit Entsetzen, dass er sich umdreht....registriere ich, dass sich seine Hufe auf mich zubewegen. Meine Augen weiten sich, während ich laut "AAAAAH" heraus brülle und meine Arme schützend vor meinem Gesicht kreuze. Scout macht einen großen Satz über mich hinweg und ich spüre den leichten Luftzug, als seine Hufe dicht neben meinem Kopf aufkommen. Mit einem kurzen Ruck am Bein, werde ich dann noch auf den Bauch gezogen, bevor das Pferd nun endgültig zum Stillstand kommt. Wie betäubt bleibe ich erst einmal schwer atmend, mit meinem Gesicht, im Staub liegen. Lautes Stimmengewirr und aufgeregte Rufe, holen mich aus meiner Schockstarre...behutsam beginne ich mich zu bewegen und spüre auch schon Hände an mir, die meinen Fuss aus dem vermaledeiten Steigbügel befreien.


zuletzt bearbeitet 17.12.2012 07:43 | nach oben springen

#40

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 03.01.2013 21:52
von Andy (gelöscht)
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"Wow...Was war das denn?" ächze ich und winkle langsam die Arme an, wende meinen Kopf und versuche mich hoch zu drücken. "Hast du dich verletzt?" nehme ich Gore's besorgte Stimme wahr, spüre eine Berührung an meiner Schulter. "Ich...ich weiß nicht" antworte ich leise und bewege die Beine, um mich auf die Knie zu bewegen. "Bleib besser liegen. Wir haben schon den Arzt benachrichtigt." meint Jerry. Ich hebe den Kopf und schaue in die ängstlichen Gesichter der Crew. "Nee, lasst mal" keuche ich, huste den eingeatmeten Staub aus meiner Lunge, rapple mich währenddessen allmählich hoch und komme auf die Knie. Jerry hilft mir dabei, mich hinzusetzen und legt mir eine Decke über die Schultern. Ich blicke auf und nicke ihm dankend zu. "Was ist passiert?" ruft Armie und kommt auf uns zu gerannt. "Willst du dich nicht doch von einem Arzt untersuchen lassen?" fragt unterdessen Gore, der vor mir hockt und mich besorgt mustert. "Nein, nein. Ist Okay!" schüttle ich den Kopf. "Ich habe gar nichts mitbekommen" Armie ist mittlerweile auch zu uns gestoßen und beugt sich zu mir herunter. "Es ist schon gut. Sah schlimmer aus, als es war" sage ich "Hätte jemand mal Wasser für mich?" "Nana, als es war. Der Gaul hat dich bestimmt gute zwanzig Meter mitgeschleift" murmelt Gore und schaut mich skeptisch an. Ich hebe erstaunt die Brauen "Ehrlich?" blicke an ihm vorbei, zu dem Punkt, von wo aus alles losging. Zwischendurch reicht mir jemand eine Wasserflasche. "Oh WOW! Du könntest Recht haben" nicke ich anerkennend. "aber..." Ich schraube die Flasche auf, grinse "...ich lebe noch" und trinke, spüle meinen Mund damit und spucke den Schluck mit samt dem Dreck wieder aus. "Bäh! Ekelhaft" sage ich, strecke die Zunge raus und wiederhole die Prozedur. "Kannst du denn aufstehen?" "Ja sicher kann ich das" gebe ich Jerry Bruckheimer zurück, begebe mich langsam auf die Knie, richte mich auf und stehe dann, mit Unterstützung meines Bodyguards, auf meinen Füßen. Es knackt "Oops...Fuck" verziehe ich mein Gesicht, fasse mir an den Rücken. "Was ist?" fragt Gore, schaut mich ernst an. "Nichts, nichts" versuche ich mich an einem Lächeln "Denke ich zumindest." bewege meinen Kopf hin und her. Jerry, mein Beschützer, hält mich am Arm. "Bitte tu dir und uns den Gefallen und lass dich von unserem Arzt untersuchen, hm!?" meint dann der andere Jerry mit freundlichem Nachdruck in der Stimme und zwinkert mir zu. Ich atme ein, was schon schmerzt, blicke mit geschmälerten Lippen, zu Boden, dann unseren Produzenten wieder an, nicke "Okay, wird gemacht Boss" und humple, mein Gesäß haltend und von Jerry, dem nicht Produzenten, gestützt, zu meinem Trailer, wo mich der Set-Doktor hinterher untersucht.

Steißbein geprellt, zwei Rippen angeknackst, blaue Flecke und einige Schürfwunden am Rücken sind seine Bilanz....Shit, mindestens vier Tage pausieren.

Am späten Nachmittag ruft mich Vanessa an. Sie klingt ziemlich aufgeregt. "John, was ist denn passiert?" ""Woher weißt du?" verdrehe ich die Augen "Von Jerry. Er hatte mich kurz per SMS benachrichtigt" Ich seufze, versuche mich irgendwie bequem hinzusetzen. "Es ist nichts Schlimmes, Vani....hmmm, Mist" ich finde auf der Couch keine gescheite Sitzposition, lege mich auf die die Seite, stehe auf. "Hast aber Schmerzen" stellt sie fest. "Ja, etwas" da klopft es an der Tür meiner Suite. Joe öffnet die Tür "Du, Vanessa, der Doc. Können wir nachher skypen?"


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#41

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 09.01.2013 16:22
von Andy (gelöscht)
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"Geht es etwas besser, John?" Vanessa sieht mich über den Laptop-Bildschirm an und ich meine, wirklich Besorgnis in ihrem Blick zu deuten. "Ja, ein wenig. Nur weiß ich im Moment nicht, wie ich sitzen oder liegen soll. Deshalb stehe ich hier am Tresen der Suite-Küche" ich ziehe an meiner Zigarette und asche ab. Vanessa neigt den Kopf und erwidert "Das hört sich ja nicht gut an. Ist denn etwas gebrochen?" "Nein. Die Rippen und das Steißbein sind geprellt. Zum Glück nur geprellt" setze ich hinzu, hebe die Augenbrauen, lächle müde und wische mir über den Bart. "...In vier Tagen kann ich wieder arbeiten" Vanessa nickt "Ja, ist für dich immer wichtig. Mensch, schone dich doch ein bisschen...du wirst doch Schlafmangel haben, wenn du nicht liegen kannst" ich schnaube leise, blicke zur Seite, kratze mich an der Wange "Schlaf...was ist das?" sage ich leise, sehe wieder auf den Bildschirm und mache einen Zug an der Zigarette. Vanessa nickt abermals wissend und schaut nicht glücklich aus. "Komm lass uns nicht wieder streiten. Ich lebe noch und habe nicht die Absicht, dies in nächster Zukunft zu ändern" "Ist sie da?" fragt sie mich auf einmal. Ich drücke die Kippe in den Aschenbecher und antworte nur knapp "Nein" ziehe verständnislos die Augenbrauen zusammen und schüttle den Kopf. "Sie wird auch die nächsten Wochen nicht kommen. Ich bin mir nicht...ach" ich schaue zur Zimmerdecke "Was?" fragt Vanessa. Ich verändere meine Position, halte dabei meine linke Seite und presse meine Lippen aufeinander....es tut weh. Schaue dann wieder auf den Bildschirm, stütze mich mit den Händen an der hohen Theke ab "Nichts...nichts" "Sprich bloß nicht mit mir, John." Ich schließe kurz die Augen, schüttle unmerklich den Kopf. "Ach Vanessa...Ich habe jetzt keine Lu...." da höre ich Jack's Stimme im Hintergrund und plötzlich hebt sich mein Herz. "Ist das Daddy?" Vanessa dreht sich um und antwortet "Mais oui, mon coeur" sein Gesicht erscheint. "Hi Dad" er winkt und strahlt "Hi, mein Kleiner" strahle ich zurück. Vanessa steht auf und lässt Jack an den Mac "Wie geht's Dad? Hast du viel zu tun?" ich nicke "Ja, nur bin ich im Augenblick ausser Gefecht gesetzt" "Hat Mom mir schon erzählt. Ich hätte das gerne gesehen" Jack lacht herzhaft. Ich muss auch lachen, werde aber dafür bestraft und fasse mir an die schmerzende Rippe. "Hör auf. Ich darf nicht lachen" bitte ich ihn und versuche mich zusammenzureißen, huste..."Oh Fuck" fluche ich innerlich. "Sorry, ich wollte nicht..." "Ist doch schon gut, Süßer...da kannst du ja nichts dafür." lächle ich. Dann erzählt er mir von seinen Freunden, der Schule und das er mit der Gitarre große Fortschritte macht und als ich ihn so enthusiastisch sehe und ihm zuhöre, bemerke ich, wie sehr sie mir fehlen...registriere ich, dass es nie mehr so sein wird, wie noch vor einem Jahr, wo ich wusste, dass dies auch mein Zuhause war, in das ich zurückkehren konnte, wie mir beliebte. "Kommst du denn bald wieder nach Hause?" reißt Jack mich dann wieder ins Jetzt und Hier, als ob er meine Gedanken gelesen hätte. "Lily ärgert mich so arg, seitdem du nicht da bist" "Ich werde übernächstes Wochenende zu euch kommen, Jack. Du weißt doch..." sage ich verschwörerisch und zwinkere ihm mit einem Auge zu. Er grinst verschmitzt und nickt heftig. "Jaaaaa." "Also ich werde da sein und muss mich noch um etwas kümmern" tue ich geheimnisvoll. "So, nun muss du aber ins Bett, Jack" höre ich Vanessa. Ich sehe sie hinter unseren Sohn treten. "Schlaf gut, mein kleiner Pirat..." "Mmmmh, das sollst du doch nicht mehr zu mir sagen" unterbricht mich Jack mürrisch "Oh Pardon....ja, du hast Recht...mein großer Pirat" "Daaaaddyyy?" "Ja, ja, ja....einfach nur Jack" er nickt lachend. "Okay schlaf gut und hör auf deine Mutter und große Schwester. Wir sehen uns sehr bald"


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#42

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 17.01.2013 18:31
von Andy (gelöscht)
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Nachdem Vanessa und ich noch ein wenig über unseren Alltag gesprochen und wir uns schließlich verabschiedet haben, überkam ich ein wehmütiges Gefühl. Auch wenn es schon recht lange her ist, dass wir mal normal miteinander kommuniziert hatten, bemerkte ich jetzt doch, dass es einmal ganz anders zwischen uns war und das ich dieses "Ganz anders" wirklich vermisse. Aber weiß ich auch, dass wir es beide verspielt haben, ohne etwas zu gewinnen...das dieses "Ganz anders" nicht mehr zurückkommen wird. Und doch taten mir ihre besorgten und mahnenden Worte unendlich gut "Johnny, bitte pass demnächst besser auf dich auf. Wir haben Kinder, die dich brauchen" Die nächsten Tage haben wir wieder mehr miteinander kommuniziert, als es noch vor meinem Unfall möglich war. Was mich Vanessa wieder ein wenig näher brachte, weil Amber in dieser Zeit doch sehr sprunghaft wirkte und mir letztens am Telefon noch zu verstehen gab "Es ist toll mit dir, das weißt du, aber ich kann mich noch nicht entscheiden. Eine absolute Trennung von Tasya kommt aber für mich nicht in Frage...zur Zeit jedenfalls noch nicht" ....ich war mir in vielem nicht sicher. Ich fühlte mich zu dieser jungen intelligenten und ehrgeizigen Frau, die mich, ich muss es einfach zugeben, sexuell faszinierte, sehr nah...aber soll ich mich hinhalten lassen? Sehr wahrscheinlich dachte ich deshalb mittlerweile wieder öfter an Vanessa und vielleicht auch an eine Chance, etwas zu ändern.

Anderthalb Wochen später flog ich vom Dreh nach LA, um Jack's große Geburtstagsparty steigen zu lassen. Eigentlich hätte ich die wenigen Tage, gerne in meinem Haus gewohnt, um so viel Zeit wie möglich, mit meinen Kindern verbringen und mit ihr ruhige Gespräche führen zu können, doch Vanessa hat nicht zugestimmt. Also übernachtete ich schweren Herzens, weiterhin im Hotel, unternahm aber einiges, was in meiner Möglichkeit stand, mit den Kiddies, die schon wieder gewachsen...nein, ein Stück weit erwachsen geworden sind.....Mehr als mir lieb sein konnte....ich verpasste zu viel...es machte mich traurig...auch Angst...ich musste was ändern, das wusste ich. Vor allem Lily. Sie schaute mittlerweile wie eine kleine Lady aus. Bei Vanessa durfte sie anziehen, was sie wollte...ich jedoch, versuchte noch ein bisschen den Daumen drauf zuhalten. Bei mir gibt es keine High-Heels, das wusste meine Tochter...dementsprechend ihr Verhalten mir gegenüber....darf ich sagen "zickig"?...ja, das darf ich sagen. Mädchen in der Pubertät! Aber ich weiß genau, es ist nicht nur das, was sie erwachsener und nachdenklicher wirken ließ...doch sie hat nicht darüber gesprochen.

Die Fete für Jack war eine coole Überraschung, er hat sich gefreut wie ein kleiner Schneekönig. Er stand mit Steven, Brian, Perry und mir auf der Bühne und hat gerockt, wie ein Großer. Alle seine Freunde waren begeistert, was ihn natürlich mit Stolz erfüllte, nur eines trübte seinen Enthusiasmus ein wenig. Seine Mutter fehlte. Sie hatte mir von Anfang an gesagt, dass sie damit nicht einverstanden war, dass ich mit diesem ganzem Protz nur mein schlechtes Gewissen beruhigen wolle...ich habe es geschluckt, aber dennoch mein Ding durchgezogen, um einzig und alleine die strahlenden Augen meines Jungen zu sehen. Und das war ein voller Erfolg und das Unvergesslichste an diesem Tag für mich.

Der Tag danach. Vanessa steht vor meiner Tür. "John, ich muss mit dir reden."


zuletzt bearbeitet 17.01.2013 21:07 | nach oben springen

#43

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 19.01.2013 17:54
von Andy (gelöscht)
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Ich setze die Brille auf, mustere Vanessa sekundenlang, auf der Unterlippe kauend und nicke dann schließlich "Komm rein". Ich gehe vor und höre, dass sie die Tür schließt und hinter mir herkommt. Ich mache den Fernseher leiser, während ich mich hinsetze, doch sie bleibt stehen, als ob sie hier bei mir fremd wäre. Ich ziehe fragend die Augenbrauen zusammen...warum ist sie jetzt so distanziert? Beim Chat und am Telefon benimmt sie sich ganz anders..."Setz dich doch!" beuge ich mich vor und deute neben mich auf die Couch. Doch sie wendet sich zum Sessel "Ja...ähm" "Oh Sorry, ich habe noch gearbeitet" entschuldige ich mich, stehe auf, klappe den Laptop zu und nehme ihn von der Sitzfläche, um ihn auf den Tisch zu legen. "Möchtest du etwas trinken?" sie nimmt Platz und meint "Nein, Danke....jetzt nicht" "Okay" entgegne ich und setze mich wieder hin. Sie sieht sich kurz um, blickt dann zu mir und fragt "Wann musst du wieder zum Dreh?" ich räuspere mich, antworte "Morgen vormittag geht mein Flug" greife den Zigarettenstummel aus dem Aschenbecher und schiebe ihn mir zwischen die Lippen, um ihn anzuzünden. "Ah ja" nickt Vanessa, senkt den Blick. Ich stoße den Qualm aus, ziehe die Brille vor, fixiere sie und sage "Was ist? Du bist doch nicht hergekommen, nur um in Erfahrung zu bringen, wann ich wieder weg muss" "Nein" schüttelt sie langsam den Kopf, schaut mich wieder an "John" beginnt sie, nachdem sie sichtbar Luft geholt hat "Was sollen wir machen? Ich weiß nicht mehr wie lange wir...nein, ich...wie lange ich die Kinder hinhalten soll. Für sie, kommst du wieder....kommst du noch irgendwann zu uns zurück." "Tja" sage ich, kratze mich an der Stirn, die ich nun runzle, ziehe an der Zigarette. "Wir hatten vorübergehend gesagt, John. Weißt du noch?" erinnert sie mich. "Ja sicher weiß ich das noch, Vanessa" hebe ich die Augenbrauen, beuge mich zu ihr und fahre fort "Ich wollte ja auch diese Tage bei euch Zuhause verbringen, aber du hast mich nicht gelassen...schon vergessen?" "Ja, du hast Recht" sie lehnt sich zurück. "Ich...ich hatte Angst" "Angst?" frage ich erstaunt, nehme jetzt die Brille ab, lege sie neben mich, lehne mich ebenfalls zurück und bohre weiter "Wovor?" mache die Zigarette aus. Vanessa zuckt mit den Schultern "Ich weiß es nicht...vielleicht, dass" sie stockt "...das es zu sehr weh tut" "Hmm?" mache ich, hebe die Augenbrauen "Ich habe mich jetzt langsam aber sicher damit arrangiert, dass du, im gewissen Sinne, nicht mehr zu meinem Leben gehörst" dabei zeichnet sie Anführungsstriche in die Luft "...und wenn du und ich...ich meine, wenn wir wieder unter einem Dach....ich könnte das nicht ertragen" sie schaut weg. "Tja" murmle ich, richte den Blick auf den Tisch, meine Finger suchen meinen Bart. "Johnny, ich kann meine Gefühle für dich nicht gänzlich aus meinem Herzen verbannen...doch will ich auch nicht mehr mit dir und deinen Launen zusammen leben. Schon gar nicht, wo ich weiß, dass da eine andere existiert, mit der du..." Ich wende mich ihr wieder zu und sehe, dass sie schluckt. "Fickst....sprich es ruhig aus" zische ich ungehaltener, als ich wollte, fühle mich in die Ecke gedrängt, fahre durch meine Haare und murmle "Sorry" "Ja, ähm" höre ich von ihr, sie fährt herum, bleibt aber ruhig "Also habe ich beschlossen, mir ein anderes Haus zu suchen und aus unserem Schloss auszuziehen, damit du nicht weiterhin heimatlos bist, wenn du in LA weilst. Und ich will endlich einen endgültigen Schlussstrich ziehen" Ich lasse mich an die Lehne zurückfallen und sage "Nein" Vanessa schaut mich entgeistert an. "Wie, nein?" "Nein, ich will das noch nicht....ich kann das noch nicht...ich kann das unseren Kindern nicht antun." "Sie leiden, John" "Nein" bekräftige ich noch einmal vor mich hinstierend und kopfschüttelnd. "Nicht solange noch ein Fünkchen Hoffnung besteht" "Was für eine Hoffnung, John?" wird Vanessa nun laut "Du hast eine andere..." Das ignoriere ich und wehre ab "Nein...ich will euch noch nicht aufgeben...nicht endgültig. Ich habe die Kinder zu sehr vermisst. Scheiße noch mal" springe ich jetzt auf, weil ich die plötzlich aufkommende und mir unerklärliche Wut unter Kontrolle bringen will und gehe zum Fenster, starre hinaus. "Die verlierst du doch auch nicht" versucht Vanessa mich wieder runterzubringen. "Die würden doch bei dir bleiben" "Nein...könnten wir nicht versuchen..." fahre ich herum, sehe ihr in die Augen, die mir jetzt sagen "Nie mehr, John...nie mehr WIR" doch sie zuckt mit den Schultern und hebt die Hände "Ich wüsste nicht zu was das führen sollte. Sieh doch jetzt wieder deinen Ausbruch" "Ja, ich weiß" meine Hand krallt sich in meinen Nacken, während ich schuldbewusst den Blick senke "Und es tut mir Leid"


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#44

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 14.02.2013 16:36
von Andy (gelöscht)
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"Bist du bei ihr auch so?" fragt Vanessa und schaut mich unumwunden an. Ich schüttle stumm den Kopf, atme tief ein und verschränke die Arme vor meiner Brust, mein Daumen spielt mit dem Saum meines T-shirt-Ärmels. "Mit ihr ist es etwas anderes" murmle ich und begebe mich wieder zur Couch zurück um mich hinzusetzen. "Das war es bei uns auch einmal" kommt es leise von ihr, sie schaut auf ihre Hände, die in ihrem Schoß liegen "Ja" sage ich ein wenig resigniert, streife meine Haare aus meinem Gesicht und sehe zur Zimmerdecke, presse die Lippen zusammen, denke nach. "Du hast dich schnell getröstet John..oder..." sie blickt auf und meint dann bissig "Oder hatte ich damals doch den richtigen Riecher, bei ihr?" "WAS? Bitte nicht schon wieder, Vanessa!" ich lasse mich gegen die Rückenlehne fallen und die Hände auf meine Oberschenkel treffen, schüttle energisch mit dem Kopf "....bitte...ich will das nicht mehr...du glaubst wirklich, ich hätte alles so weggesteckt...du denkst tatsächlich, ich hätte nicht gelitten, unter alledem. Nein Vanessa, Fuck" meine Hand trifft auf meinen Brustkorb "ich habe gelitten wie ein Hund" sage ich heiser, bekräftige mit meinem Zeigefinger und schaue sie eindringlich an "Ich will mich nicht mehr rechtfertigen...ich bitte nur darum, uns noch ein bisschen Zeit zu geben. Ich bin einfach noch nicht so weit....ich habe Lily und Jack versprochen, dass sie mit mir zum MTV-Award kommen dürfen...ich will ihnen das noch nicht verderben." "John...deine Kinder bekommen genug mit...Hallo? Sie können mittlerweile mit PC's umgehen und googlen ist für auch kein Fremdbegriff mehr" hebt Vanessa die Augenbrauen. Ich seufze, senke den Blick "Ja, verdammt. Ich weiß" "Und? was sollen wir machen?" "Ich werde mit ihnen sprechen" sage ich und starre auf meine Beine, über die ich unentwegt streiche.

Unter dieser Voraussetzung hat sie zugestimmt, noch mit dem Unvermeidlichen zu warten. Ich bin am nächsten Tag wieder zurück zum Dreh nach Creed geflogen.

Seitdem sind die Wochen wie nichts vergangen. Die Arbeit, der Liebesrausch mit Amber, alles lief bis jetzt wie ein Film ab und ich habe alles Unangenehme vor mir hergeschoben...doch jetzt sitze ich vor dem endgültigen Aus meines bisherigen Lebens. Ich höre mich noch vor kurzem, bevor ich nach London, zur Premiere geflogen bin, mit meinen Kindern sprechen. "Ich möchte, dass ihr nicht alles glaubt, was ihr im Internet über uns, eure Mum und euren Dad, lest. Überhaupt ist es besser, wenn ihr einschlägige Seiten meidet. Die schreiben nur absoluten Dreck, weil wir berühmt sind....blahblahblah" Sie haben zwar genickt und gesagt, dass das alles wüssten und auch beherzigen wollten, doch ihre Gesichter, ihr zurückhaltendes Verhalten, insbesondere Lily's, zeigten mir, dass sie eigentlich schon die Wahrheit kannten und dies nicht aus dem WWW. Doch noch immer war ich damals zu feige, Klartext mit ihnen zu reden. Zu tief saßen meine schlechten Erfahrungen als Kind von geschiedenen Eltern, als mir selbst eingestehen zu können, dass ich, ihr Daddy, in dieser Hinsicht versagt habe. Mir graute schon vor den Interviews und den Fragen, die ich während der Promotion und am Red Carpet geben und beantworten musste...ich hielt Ausweichen für die beste Taktik...nichts Konkretes, denn im tiefsten meines Innern....ja, was überhaupt? Wollte ich uns wirklich endgültig aufgeben?

Doch jetzt hat Vanessa mich gedrängt, mit Lily und Jack zu sprechen. Der Druck für sie, wird einfach zu groß. "Ich weiß nicht, ob der Zeitpunkt richtig gewählt ist" habe ich noch auf dem Weg zu ihnen, um meine Kinder für die MTVAwards abzuholen, zu ihr am Handy gesagt. "Johnny....wann denn dann? Sie werden mit dir einen tollen unvergesslichen Abend verbringen..." "Ja eben...und dann? Dann werden sie mich hassen...Fuck" habe ich heiser in den Hörer gebrüllt, den Hut auf den Sitz geschleudert und unablässig über meinen Schnäutzer gestrichen. "Wir müssen es tun" hat sie nur geantwortet. Mein Blick schweifte zum Fenster, hat aber die vorbeiziehenden Häuser nicht wahrgenommen. Meine Hand presste sich vor meine Oberlippe, dann habe sie vor meine Augen gehoben, den Blick wieder gesenkt und geflüstert "Okay, Okay....es...es ist Okay"


zuletzt bearbeitet 14.02.2013 16:39 | nach oben springen

#45

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 27.02.2013 21:30
von Andy (gelöscht)
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"Daddy....das war ein cooler Abend. Danke, dass du uns mitgenommen hast" Ich spüre die Arme meiner Tochter um meinen Hals. Ich drücke sie, streichle ihr über den Rücken, gebe ihr einen Kuss auf die Wange. "Darf ich noch einmal deinen Preis, den Popkornbecher, sehen?" Jack zieht an meiner Jacke. Ich löse mich von Lily, sehe zur Seite "Hmhm..Moment...Jerry? Gibst du mir bitte mal das Ding?" neige mich zur Autotür, aus der mir mein Bodyguard, den Award reicht. "Danke" sage ich und drücke ihn meinem Sohn in die Hand. "Hier, Jack" "Danke....das sieht so echt zum Essen aus, wenn es nicht goldfarben wäre" meint mein Sprössling und grabbelt an den einzelnen Körnern herum. Ich lächle "Pass auf...sie sind nicht ganz fest...eines ist ja schon abgefallen" "So meine Süße..." wende ich mich an meine Tochter. "Es ist spät geworden. Ihr müsst jetzt rein...sonst bekomme ich noch Ärger mit eurer Mutter" "Kommst du denn nicht mit?" fragt mich Lily, sieht mich misstrauisch an. Ich sehe mit verkniffenen Augen schwermütig an unserem Haus empor, welches in das künstliches Licht der Laternen, die die Zufahrt und den Frontbereich erhellen, getaucht ist und schüttle den Kopf, während ich den Blick auf Lily richte "Nein...Ich schlafe wieder im Hotel. Morgen muss ich recht früh ins Büro und da ist es besser, wenn ich schon in der City bin" "Och Mann...Mal wieder" lässt sie die Schultern und den Kopf hängen. Ich atme schnaufend aus, sehe verzweifelt zum dunklen Himmel, fasse sie dann bei den Schulter, schiebe ihr meinen Zeigefinger unters Kinn, um ihr ins Gesicht schauen zu können "Ich komme morgen Mittag, bevor ich wieder zum Set fliege, zu euch" Lily zieht ihr Kinn von meinem Finger und blickt mich bockig an, will etwas erwidern, doch da fragt Jack "Darf ich den Becher behalten?" "Bis morgen" drehe ich mich zu ihm um "Geht das in Ordnung? Ich hole ihn dann morgen wieder ab" "Okay, Dad" meint er und begutachtet weiterhin das goldene Teil in seiner Hand "Also, geht jetzt bitte rein...ihr müsst ins Bett" streichle Jack übers Haar "Jaja" verschränkt Lily die Arme, sieht mich nicht an...sie wirkt in diesem Moment schon so erwachsen, was mich innerlich ein wenig schockiert. Ich senke den Blick, atme tief durch "Ich hoffe, ihr werdet die Nacht von dem tollen Abend...für den ich euch übrigens sehr danke..." hebe ich die Augenbrauen, lächle "...träumen" "Kommst du Lily?" ruft Jack, der mittlerweile an der Tür steht. Kurz dreht sich Lily um, meint dann aber wieder zu mir "Das kann dir doch egal sein" Ihre Augen blitzen mich einen kurzen Moment an "...ich weiß schon, warum du morgen kommen willst...ach, ist jetzt auch egal" sagt sie resigniert, was mir einen Stich versetzt. Ich versuche noch ihren Arm zu greifen, um sie an mich zu ziehen, doch sie wendet sich zum Gehen, ohne sich darum zu kümmern. "Bye, Jack" rufe ich noch, hebe die Hand. "Ja, bye Dad" winkt der Kleine, den Popkornbecher fest in seinem Arm haltend. "Es hat mir tierisch gut gefallen. Das können wir öfter machen" Ich lache "Ja, das können wir. Schlaft gut, ihr Beiden" "Du auch Dad" meint Jack, da öffnet sich die Tür und Vanessa tritt heraus, sieht mich an...ja, sie sieht mich an und ich kann in ihren Augen, Traurigkeit lesen. Ich presse die Lippen zusammen und nicke ein paar mal mit dem Kopf, schiebe meine Hände in die Gesäßtaschen, meiner Jeans und scharre leise mit dem Fuß im Kies. "Bye Vanessa...wir sehen uns morgen" sage ich dann, sie antwortet "Ja, Johnny bis morgen" Ich hebe noch meine Hand zum Gruß an den Hut und bewege mich rückwärts zum Auto, höre, wie sie die Kinder fragt "Und...wie war's?" während sie die Beiden zur Tür herein lässt und diese dann verschließt. Ich klettere in den Wagen und meine "Na, dann...zum Hotel. Die Nacht wird eh wieder zu kurz sein", weil ich weiß, dass ich kein Auge zubekommen werde.


zuletzt bearbeitet 27.02.2013 21:35 | nach oben springen

#46

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 07.03.2013 20:28
von Andy (gelöscht)
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Ich schiebe den Schlüssel ins Schloss und höre das leise Klicken, als ich ihn herumdrehe. Unsere große Eingangstür gibt nach und lässt sich von mir aufdrücken. Ich presse die Lippen aufeinander, atme dann noch einmal tief durch und betrete die Eingangshalle. "Hallo?" rufe ich, während ich stehen bleibe, den Hut abnehme und die Tür schließe. "Mister Depp?" vernehme ich Margerite's Stimme, drehe mich um und sehe, dass sie mit Blumen, aus dem Esszimmer kommt. "Ja?" antworte ich und lächle ihr entgegen. "Oh Mister Depp...es ist so schön, sie endlich hier wieder zusehen" sagt sie erfreut, kommt dabei auf mich zu und reicht mir ihre Hand. Ich ergreife sie und meine "Ich freue mich auch, Margerite. Aber ich war doch erst letzte Woche mit Bill und Matt da" lasse sie los und streiche mir nachdenklich über die Stirn, lege den Hut auf das Sideboard und stelle fest"....ach ne, stimmt. Sie waren ja gar nicht hier, weil Vanessa zu dem Zeitpunkt in Paris war." Margerite nickt. "Genau...ich hatte eine freie Woche" "Hallo Johnny" ich hebe den Blick und streiche meinen Pony zurück. Vanessa steht auf der Treppe, sieht mich an und setzt ein Lächeln auf. Ich hebe ebenfalls meine Mundwinkel und nicke "Hallo Vanessa" Sie kommt herunter "Du bist ein wenig zu früh dran. Die Kiddies sind noch in der Schule." als sie vor mir steht, nimmt sie mich bei den Schultern, sodass ich mich vorbeuge, sie bei den Ellenbogen packe und wir uns mit Küsschen links und rechts begrüssen können, doch ist eine Art von Kühle dabei, die mir sagt....zwischen uns ist wirklich alles abgehakt. Ich richte mich auf und entgegne "Ist nicht so schlimm. Dann kann ich noch einige Papiere sortieren und nachher mitnehmen...Du siehst gut aus, by the way" "Danke" antwortet sie und reibt sich etwas verlegen den Nacken. "Du auch. Hast einen neuen Hut, wie ich sehe" sie deutet zum Sideboard. Mein Blick folgt dem ihren zur Seite "Ja ja... ähm, ja der alte Fedora, du weißt, tja der ruht jetzt in Frieden, in meinem Schrank" hebe ich die Augenbrauen, grinse. "Ach, jetzt auf einmal?" verschränkt Vanessa die Arme und sieht mich bedeutungsschwanger an. "Als ich dich gebeten habe, endlich das alte, speckige Ding..." Ich verdrehe gedanklich die Augen "Ich bringe eben die Blumen in die Küche, um sie in eine Vase zu stellen. Wenn sie mich brauchen..." meldet sich Margerite hinter mir "Ist Okay" sagt Vanessa, zu unserer Hausangestellten. "Willst du mitessen?" wendet sie sich an mich. "Ich...ich glaube" ich senke den Blick "Die Kinder werden sich freuen" unterbricht sie mich. Dann nicke ich "Okay". "Legen sie dann bitte ein Gedeck mehr auf?" "Ja sicher" antwortet Margerite, lächelt mich noch einmal an und geht dann in den hinteren Teil des Hauses. "Wie geht es Amber?" wendet sich Vanessa zum Gehen. Ich höre genau den gewissen Unterton in ihrer Stimme "Das interessiert dich doch eigentlich gar nicht" geben ich gereizt zurück. Sie dreht sich zu mir um "Du hast Recht...tut's mich auch nicht" Ich schnaufe aus, zähle innerlich bis zehn und frage "Warum? Ich dachte, wir könnten allmählich normal miteinander umgehen" Sie senkt schuldbewusst den Kopf und flüstert "Ich weiß es nicht." sie sieht mich wieder an "Komm, lass uns nicht mehr streiten...wir haben eine beschissene Situation vor uns."

Ich sitze an meinem Schreibtisch, nachdem Vanessa und ich uns überlegt haben, wie wir nachher den Kindern unsere Trennung beibringen wollen...ob sich unser Schlachtplan auszahlt, wird sich...ich blicke zur Uhr...in ungefähr einer halben Stunde bewahrheiten.... und sie mir dann auch eröffnet hat, dass sie jemanden auf einem Flug nach Paris kennengelernt hat, der ihr gefällt. In meinem Kopf dreht sich alles, kann keinen klaren Gedanken fassen, blättere unkoordiniert in dem Ordner herum. Die Vorstellung, dass Vanessa einen anderen...Shit ja, es nagt ein wenig an meinem Ego, doch will ich auch nicht ungerecht sein. Ich erwische mich dabei, wie ich "Ich wünsche ihr alles Glück der Welt" murmle und gedankenverloren über meinen Schnäutzer streiche, greife die brennende Zigarette, aus den Ascher und ziehe daran, stütze meine Stirn auf meine Finger, blättere weiter, da öffnet sich die Tür meines Büros.


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#47

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 13.03.2013 11:37
von Andy (gelöscht)
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Jack kommt herein. "Hi Dad...ich soll dir Bescheid geben. Das Essen ist fertig" "Und ihr schon da" grinse ich, nehme die Brille ab und stehe auf. In der Mitte des Zimmers treffen wir uns. Eine kurze Umarmung, ein Zauseln durch Jack's Haare "Na, mein Großer...wie war die Schule?" "Oooch wie immer Dad....langweilig" kriege ich zur Antwort, während er seinen Arm um meine Hüfte legt, ich meinen auf seine Schulter und wir so gemeinsam aus meinem Büro spazieren.

"Misses Adams hat mir zu unrecht ein D gegeben" höre ich Lily's empörte Stimme aus dem Esszimmer, als ich mit Jack, die Treppe aus dem Untergeschoss hochkomme. "Ich weiß, ich weiß....es liegt ja nie daran, dass du nicht genug übst" Vanessa....Lily "Ich habe ja geübt. Aber die hat uns die falschen Aufgaben gegeben." "Ach Lily" Vanessa...Lily "Ach Lily, ach Lily....ich habe keinen Bock mehr. Wenn die meinen..." ich verdrehe die Augen und denke "Das kann ja nachher heiter werden" Jack sieht mich an, zuckt mit den Achseln und grinst, als ob er meine Gedanken gelesen hätte. "Und? Hast du auch noch etwas zu beichten?" blicke ich ihn mahnend, mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Er schüttelt den Kopf. "Nöööö, alles bestens" "Okay" seufze ich, schaue und deute in die Richtung, aus der die Stimmen kommen "Dann lass uns jetzt da rein gehen und so tun, als ob wir nichts davon mitbekommen haben.... stellen uns ganz dumm!" Gesagt getan....Lily steht vor ihrer Mutter und ist am Herumlamentieren "Hallo Lily" sage ich in einer Lautstärke, die sie aufhorchen und sich umdrehen lässt. "Ja...Hi Dad" nuschelt meine Tochter, verschränkt sie die Arme vor der Brust und schaut angepisst einen anderen Weg. "Ich freue mich auch sehr, dich zu sehen, Liebes" grinse ich und gehe um den Tisch herum. Vanessa schüttelt nur mit dem Kopf, holt tief Luft und zieht einen Stuhl vom Tisch, um Platz zunehmen. "Würdest du dich bitte auch hinsetzen, Lily? Ich meine nur, falls es dir noch genehm ist, mit uns zusammen zu speisen" mit diesen Worten deute ich auf den Platz mir gegenüber. "Wer isst denn nicht mehr mit uns? Wem ist es denn nicht mehr genehm bei uns zu sein? Das bin ganz bestimmt nicht ich" zischt Lily plötzlich. "Das ist was anderes..." sage ich hart und blicke sie durchdringend an "Ach ja?" gibt sie patzig zurück. Ich sehe aus dem Augenwinkel, dass Jack leise zu seinem Stuhl schleicht und sich daraufsetzt. "Wir brauchen diesen ganzen Schnickschnack hier nicht, Mummy." wendet sich Lily nun Vanessa zu, gestikuliert und schaut sie mit verzerrtem Gesicht an "Von wegen "Schön harmonisch miteinander essen"...könnt ihr euch alles sparen...Ich weiß auch so, was gleich kommt. Warum sagt ihr es nicht einfach gradeheraus, hm?" "OKAAYYY, dann setzt dich jetzt bitte hin" mahne ich nun eindringlich, sehe meine Tochter fest an, was mir in Anbetracht der momentanen Situation, nicht leicht fällt. Widerwillig folgt sie meiner Aufforderung, setzt sich, schaut mich aber nicht an. Ich lasse mich gegen die Stuhllehne fallen und presse die Lippen aufeinander, während ich meine Tochter mustere. Meine Finger spielen mit der Serviette vor mir. Dann ein Seitenblick zu Vanessa, die auch nicht glücklich mit der ganzen Sache zu sein scheint, ratlos die Hand hebt. Alles schön Zurechtgelegte, fällt jetzt wie ein Kartenhaus in sich zusammen...Tja, das wahre Leben ist eben kein Set, kein Film, der nach Drehbuch abläuft. "Ich bin ganz Ohr" holt mich Lily's Stimme aus meinen Gedanken. Ich beuge mich wieder vor, atme hörbar ein, schaue auf meine Finger, die ich auf dem Tisch zusammenfüge und beginne "Du hast Recht, Lily...Jack..." Mein Blick schweift zu meinem Jungen, der nur dasitzt und mich anstarrt, ich versuche den Kloß in meinem Hals los zu werden, räuspere mich "Ja, ähm...eure Mutter und ich, wir verstehen uns nicht mehr und ich und...und nein, wir beide" ich schaue wieder zur Seite, Vanessa sieht mich an "wir sind uns sicher, dass wir das nicht mehr hinbekommen werden, mit dem...mit dem. Oh Mann" ich senke den Blick auf meine Hände, die sich nun spreizen, den Weg durch meine Haare suchen, sich darin verkrallen "Euer Dad will damit sagen, dass wir uns...." wirft Vanessa ein und wird dabei von Lily unterbrochen "Trennen werden.... Ich wusste es doch" setzt sie dann noch flüsternd hinzu und senkt den Kopf.


zuletzt bearbeitet 13.03.2013 20:59 | nach oben springen

#48

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 08.04.2013 17:46
von Andy (gelöscht)
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"Warum hast du immer Recht, Lily?" ist die erste Reaktion meines Sohnes. Verwundert wende ich meinen Kopf und sehe Jack, der mit vor der Brust verschränkten Armen und wütenden Augen seine Schwester fixiert. "Du kapierst aber auch gar nichts, du Blödmann. Ist doch scheißegal, wer Recht hat...wir sind keine Familie mehr" zischt Lily ihren Bruder an. "Doch, das habe ich verstanden...ich bin nicht doof!" kontert Jack, hat aber Tränen in den Augen. Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Es kommen meine eigenen Erfahrungen hoch.

Wir wurden nicht groß vorbereitet....mein Dad war von einem auf den anderen Tag einfach verschwunden, bis meine Mutter uns dann irgendwann eröffnete, dass der Mistkerl uns verlassen und somit nie wiederkommen würde, waren wir ahnungslos. Danach war sie nur noch krank und für uns Kinder nicht mehr erreichbar, wir doch relativ auf uns allein gestellt.... Ich schüttle den Kopf, raufe mir die Haare, wünsche mich woanders hin.

"Das sieht aber so aus" keift Lily und holt mich damit aus meinen Gedanken. "Bin ich aber nicht" verzieht Jack sein Gesicht. "Lily, Jack...Verdammt noch mal!" werde ich plötzlich laut, meine Hand fährt auf das dunkle Mahagoni Holz unseres Esstisches nieder. "Es reicht jetzt, okay!?" "Ist doch wahr" brummt Lily und schaut beleidigt auf den Tisch, den sie mit ihren Fingern bearbeitet. Ich weiß, dass mein Ton zu heftig war...leider konnte ich mich nicht zurückhalten...bemühe mich aber jetzt wieder um ruhiger zu sprechen, sehe Lily aber direkt an "Lass deinen Unmut bitte nicht an deinem Bruder aus. Ihn trifft ebenso wenig Schuld, wie dich, hörst du!?" sie blickt auf, ich fahre fort, hebe beschwörend die Hände, suche nach Worten "es....es...es ist nun einmal so, dass sich Eltern auseinanderleben können. Ihr habt doch mitbekommen, dass wir uns häufig nur noch gestritten haben. WIR als Eltern, WIR verstehen uns einfach nicht mehr" "Das heißt aber nicht, dass wir keine Familie mehr sind" wirft nun Vanessa ein, sie sieht zu mir her "Euer Dad und ich....wir werden immer für euch da sein. Euch immer lieb haben" Ich verspüre den Drang, mir eine Zigarette rauchen zu wollen, doch ich unterdrücke ihn. "Natürlich werden wir das" nicke ich stattdessen aufmunternd "Wir sind und bleiben eure Eltern. Nur werden sich die häuslichen Dinge ändern." "Es sind so viele Kinder in meiner Klasse, von denen sich die Eltern getrennt haben" sagt Lily traurig "Na, siehst du. Es kommt immer wieder vor" beuge ich mich auf meinem Stuhl vor "Aber deren Eltern verstehen sich meist auch nach der Trennung nicht...da gibt es immer wieder Streit..." Lily hebt die Hände, schüttelt den Kopf "Einfach um alles....Chrissy hat mir so viel erzählt...ihr Dad lässt sich überhaupt nicht mehr bei ihnen blicken" "Bin ich Chrissy's Dad?" frage ich, meine Augenbrauen zucken nach oben. "Nein" antwortet Lily, verdreht die Augen "Aber ich habe Angst" "Ich auch" ruft Jack. "Und wovor?" frage ich meine Kinder. "Das du uns vergisst" meint Lily leise. "Und wie kommst du darauf?" schüttle verständnislos mit dem Kopf "Du hast doch eine neue Freundin" kommt zur Antwort. Meine Finger greifen ineinander, ich lasse den Kopf sinken. Ich spüre Vanessas Blick von der Seite.


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#49

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 10.04.2013 16:25
von Andy (gelöscht)
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"Ich habe nichts gesagt" murmelt Vanessa abwehrend, als ich ihr meinen Kopf zuwende und sie fragend ansehe. "Brauchte Mommy auch nicht. Es gibt genug zu lesen" meint Lily schnippisch. Ich seufze und sehe meine Tochter an. "Ich hatte euch doch gesagt, ihr sollt nicht so viel im Internet über uns suchen und schon gar nicht alles für bare Münze nehmen, was da an Geschmiere steht." "Ich denke, es ist nicht mehr zu retten. Du kannst aufhören..... mit dem Versteckspiel, John." mahnt mich Vanessa traurig. "Ich weiß doch noch nicht einmal, was da drin steht. Ich habe seit Monaten nicht diese einschlägigen Seiten aufgesucht." "Verdrängung?" wirft Vanessa ein. "Ach, Quatsch" gebe ich ein wenig genervt zurück, winke ab. "Du weißt ganz genau, dass ich den Scheiß verabscheue, dass es mich nicht im Geringsten interessiert" und stehe auf, weil ich nicht mehr ruhig sitzen kann. Es ist mir unangenehm, dass die Kinder im Grunde darüber Bescheid wissen, bevor ich es ihnen eröffnen konnte. Was sollen sie denken? Ich umfasse meinen Nacken, schiebe die andere Hand in meine Hosentasche, laufe im Zimmer auf und ab und erkläre meinen Kindern dabei, wie es sich wirklich bei mir verhält, dass ich mich inzwischen in Amber verliebt habe und wie es dazu kam....dass sie, also mein Sohn und meine Tochter, für mich aber immer an erster Stelle stehen werden und das sie sich immer auf mich, als ihren Dad, verlassen können. Dann haben Vanessa und ich ihnen unsere weiteren Pläne beschrieben. Das ich in nächster Zukunft wieder einziehen werde und ihre Mom ein Haus in der Nähe bekommt, weil es einfach das beste in der momentanen Situation ist, da die Kinder weiterhin hier in LA, ihrem vertrauten Umfeld, bleiben und zur Schule gehen sollen. Vanessa wird demnächst aber viel öfter in Paris und Europa sein, weil sie mehr für ihre Karriere tun will. Tja, jeder lebt von nun an wirklich sein eigenes Leben. Die Trennung ist von jetzt an endgültig vollzogen....worüber ich zwei Tage später Robin unterrichte und sie bitte, eine kurze Pressemitteilung an die Medien zu schicken, damit ein für allemal sämtliche Spekulationen ein Ende haben und man uns, aber vor allem die Kinder, in Ruhe lässt.

Ihre Finger spielen mit meinen Haaren, bevor sie über meinem Schlüsselbein, bis zu meiner Brust streifen. "Das war himmlisch, Johnny" haucht sie. Ich ziehe an meiner Zigarette, streichle gedankenverloren ihre Schulter. "Naja, hätte besser sein können" flüstere ich, versuche eine ernste Miene zu bewahren, bekomme einen Boxhieb in die Rippen, verschlucke mich am Rauch und huste. Entrüstet richtet sich Amber auf und stützt sich auf's Kissen. "Was soll das denn jetzt heißen, Mister Depp?" Ohne den Kopf zu bewegen, richte ich den Blick zur Seite und grinse breit, hebe meinen Kopf an und gebe ihr einfach einen Kuss. Auf einmal der Klingelton ihres Handy's. Ich schiebe die Zigarette zwischen meine Lippen, greife das kleine Ding von meinem Nachttisch....Tasya. Ich stutze "Ich dachte, du hättest es ihr gesagt" nuschle ich, ziehe ich ein wenig verstört die Augenbrauen zusammen, reiche Amber das Handy. "Wir reden gleich, Okay!?" legt sie beruhigend ihre Hand auf meine Brust, nimmt das Telefon entgegen, steht auf und verlässt das Zimmer. Ich bleibe liegen, schiebe meinen Arm unter den Kopf und rauche zu Ende....Amber ist gestern zu mir ans Set gekommen, weil ich jetzt zwei drehfreie Tage habe. Wir waren in Creed ein bisschen Shoppen, hatten schöne Stunden....die Tür zum Schlafzimmer springt plötzlich, durch einen Luftzug, auf und ich kann ihre verhaltene Stimme hören. Doch das was ich gerade ungewollt von dem Gespräch mitbekomme, gefällt mir irgendwie überhaupt nicht.


zuletzt bearbeitet 10.04.2013 16:28 | nach oben springen

#50

RE: Gedanken, Gefühle...Realität?

in Fanfiktion 13.04.2013 17:07
von Andy (gelöscht)
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"Ich habe letzte Woche mit einem Reporter der...." den Namen verstehe ich nicht. "....Und nur etwas angedeutet" Ich wende meinen Kopf, runzle die Stirn und stütze mich auf meine Ellbogen. "Ja...ja genau. Der war sehr dankbar für die Info....könntest du bitte...ja, hat mir heute ein Pferd gekauft, ist das nicht süüüß?" Leise und langsam richte ich mich gänzlich auf. Meine Augenbrauen ziehen sich wie ein Unwetter über Nevada zusammen. Ich setze mich an die Bettkante, streife mein Haar zurück und lausche weiter, während ich meine Shorts anziehe. "Ja...nein! Wir haben uns heute welche angese....Was?....Eben. Wenn es so weit ist, sage ich dir Bescheid. Vielleicht triffst du ja reeeiiin zufällig Preston, ja richtig, meinen Presseagenten, hm!? Ich meine ja nur" Amber lacht leise. Jetzt reicht's, Fuck!....ich schüttle den Kopf, springe zornig auf und stürme zur Tür. Amber erschrickt, als ich ins Wohnzimmer meiner Suite, trete und dreht sich zu mir um. Ich fixiere sie mit geschmälerten Augen und deute mit meinem Kinn zu ihrem Handy und zeige ihr mit einem Handstreich, an meinem Hals entlang, das sie auflegen soll "Ähm, Tasya...ich...ich muss Schluss machen. Ich rufe dich morgen an, ja.? Bye!" "Was war das?" zische ich durch die Zähne. "Was?" tut sie unwissend. "Ich frage dich noch einmal...Was WAR DAS?" Zeige auf das Handy. Sie blickt auf das Telefon in ihrer Hand "Nichts...ich" schaut mich wieder an "ich habe mich nur mit Tasya unterhal..." "Das weiß ich" ...fahre ich dazwischen "Ich will wissen, über was ihr euch unterhalten habt, verdammt noch mal....und lüg mich jetzt jaaaaa nicht an" mein Finger zeigt auf ihr verstörtes Gesicht. Sie rutscht nervös auf dem roten Polster, der großen Couch herum und legt das Handy auf den Tisch, als ob sie sich daran verbrannt hätte. "Über belanglose Sachen...ehrlich Johnny" Ich schürze die Lippen und schüttle bedächtig den Kopf, kratze mich an der Stirn. "Ich lasse mich nicht für blöd verkaufen, Amber....Wir haben uns doch lang und breit darüber unterhalten...hin und her besprochen....rauf und runter. Und jetzt..." ich lasse langsam meine Hand sinken, gehe zum Sessel und lasse mich darauf fallen, nehme meinen Tabak vom Tisch und hole mir eine fertig gedrehte Zigarette heraus, stecke diese zwischen meine Lippen und sehe sie intensiv an "Ich verstehe es nicht, Amber." "Ja aber was denn, Johnny?" bekomme ich zu hören. "Ich habe nichts Schlimmes gemacht. Es wissen doch eh schon alle" hebt sie ihre Hände und zuckt mit den Schultern. "Ich will das aber nicht, Fuck" nehme ich die Zigarette unangezündet aus meinem Mund. Dann schlage ich vor meine Stirn "Ist das denn so schwer zu kapieren?....es geht niemanden auf dieser gottverdammten Welt etwas an, wen ich, wann ich, noch wo und warum ich jemanden liebe." dabei beschreibe ich eine ausladende Geste mit den Händen. "Und das es jetzt jeder weiß...habe ich wohl dir zu verdanken, wie ich gerade vernehmen musste...verdammt....verdammt!" Ich springe wieder auf und gehe zur großen Fensterfront, zünde endlich meine Zigarette an und starre in die Dunkelheit hinaus. "Ich verstehe die ganze Aufregung nicht, Johnny. Ich liebe dich, du liebst mich...warum muss ich das Geheim halten?" Ich wirble herum "Noch einmal zum Mitschreiben, Amber! Weil ich nicht Hans und Franz bin. Weil ich in der Öffentlichkeit stehe. Weil ich Kinder habe, die es zu schützen gilt. Oder meinst du etwa, dass es toll für sie ist, wenn sie irgendwo lesen, dass ihr Daddy angeblich ihre Mom betrogen hat? Oder wenn sie von den Paparazzi gejagt werden, damit bewiesen wird, wie schlecht es ihnen geht?....Ach ja und wenn du mich liebst, warum das mit Tasya, wo du mir gesagt hast, dass du einen Schlussstrich ziehen wolltest. Warum hältst du dich nicht an unsere Abmachungen und mich zum Narren?" werde ich immer ungehaltener, weil sie einfach meine Wünsche ignoriert und sich auch noch im Recht fühlt "Weil ich immer noch ein freier Mensch bin und meine Entscheidungen so für mich treffe, wie ich meine, dass sie gut für mich sind!? Ich habe dir gesagt, dass ich mich nicht verändern und verbiegen lasse. Auch nicht der Liebe wegen. Du vergisst, dass auch ich in der Branche unterwegs bin, mein Lieber. Und ich will endlich Fuss fassen." blufft sie zurück. Ich fasse es grade nicht, fixiere sie zornig, während ich auf sie zugehen "Ach, daher weht der Wind...du, du nutzt mich nur aus, richtig!? Deine Karriere...jaaa und ich Trottel. Komm zieh dich an und verschwinde...aber ganz schnell!" Mein Zeigefinger zischt durch die Luft und deutet zur Tür, als ich vor der Couch und ihr stehe, stopfe die halbgerauchte Zigarette in den Aschenbecher und knurre "Das habe ich nicht nötig". "Entschuldige, Johnny" fleht sie auf einmal, als sie merkt, dass sie zu weit gegangen ist und das es mir verdammt ernst ist. Sie steht auf, senkt schuldbewusst den Kopf und will mir ihre Hände auf meine Brust legen. "Ich habe nicht überlegt, als ich den ganzen Blödsinn gemacht habe...wirklich. Das kommt nie wieder vor" Ich greife ihre Arme und weise sie zurück. "Das kommt ein bisschen zu spät, Amber" sage ich heiser. "Ich kann ungemütlich werden, wenn ich merke, dass man versucht, mich zu hintergehen. Und das es gerade von dir kommt..." Ich spreche nicht weiter, weil es weh tut, lasse sie los, wische meine Haare aus der Stirn und und gebe stumm den Weg zum Schlafzimmer frei. "Es tut mir unendlich Leid. Vielleicht kannst du mir irgendwann verzeihen, Johnny" sagt sie leise und geht, um sich fertig zu machen. Ich bleibe im Wohnzimmer, blicke wieder aus dem Fenster und drehe mich nicht um, als sie meine Suite verlässt.


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