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#1

Wenigstens ein Anfang , Teil 2

in Fanfiktion 25.03.2012 07:23
von Sabine | 6.230 Beiträge | 18261 Punkte

Wie in einem Nebel ………

Man fühlt sich einfach so . Dabei möchte man den Zustand so gerne ändern , etwas dagegen tun , versucht es verzweifelt . Ohne Erfolg .




Kleinigkeiten .

Es sind die Kleinigkeiten die mich an dich erinnern . Winzige Dinge die so nie auffallen würden . Kann dein Parfum nicht mehr riechen , diese unendliche Leere auf deiner Seite des Bettes , dein Lieblingskaffeebecher steht seit Tagen im Schrank , scheint mich biestig an zu grinsen wenn ich ihn öffne .

Lächerlich .



Im Bad herrscht Ordnung .

So lange wollte ich das , redete immer und immer auf dich ein es doch bitte sauber zu machen , umsonst .
Jetzt wo die Handtücher fein säuberlich hängen , die Zahnpaste an ihrem Platz ist , die Seife nicht mehr am Waschbecken klebt , fehlt es ! Hätte nie gedacht das ich dein Chaos vermissen würde .




27 SMS

So viele hast du mir geschrieben . Dich entschuldigt , mich angefleht , mich gebeten dich an zu hören .



„Bitte lass uns treffen , bitte , du fehlst mir so sehr . „



Worte die mich nicht kalt ließen , Worte die mich ins Grübeln brachten . Das zwischen ihr und dir sei unwichtig , belanglos gewesen , sie könnte mir doch nicht das Wasser reichen , ich sei viel mehr für dich , so viel mehr ………..



Warum nicht vorher !?



Warum fiel dir das nicht auf bevor du deine schönen Hände über ihren Körper streichen hast lassen , bevor deine so unglaublich sinnlichen Lippen sich mit ihren vereinten und vor allem , bevor du deine unbändige , fesselnde , kaum zu beschreibende Leidenschaft mit ihr ausgelebt hast !

Wieso ??

Ich zermarterte mir mein Hirn ob es meine Schuld war . Sicher , wir standen beide im Berufsleben , es gab Stress , Konflikte , Auseinandersetzungen , ist doch normal . Ich meine nach so vielen Jahren , man kennt sich , ja und man geht sich auch mal auf die Nerven .
Dann haben wir uns angeschrien , angebrüllt , diskutierten über ohnehin unwichtiges , ich kann mich noch nicht einmal erinnern um was . Denn danach versöhnten wir uns , dann hieltst du mich ewig lange im Arm , wir haben uns entschuldigt . Klar , manchmal auch geliebt .

Was machte ich falsch ?

Gab ich dir nicht mehr was du brauchtest ? Haben wir zu zu wenig geredet , zu wenig gehandelt ? Uns verloren in der Verwirrung des Alltags ?
Liebte ich dich nicht mehr genug ?
WAS ? Verdammt , was war mein Fehler ?!




Antworten .




Man sucht automatisch nach Antworten . Natürlich möchte man dahinter kommen um es zu verstehen , begreifen zu können , einsehen was falsch lief .

Zwischen uns lief nichts falsch .

Weil man in der Liebe nichts falsch machen KANN . Man gibt und nimmt . Ich hätte dir alles gegeben ……………. Alles ………….




27 SMS



Nicht eine habe ich beantwortet . Alle gelesen . Aufmerksam . Aber ich konnte nicht zurück schreiben . Was hätte ich sagen sollen ?

Das ich dich nicht mehr will ?
Nein , eine Lüge !
Das ich dich nicht mehr liebe ?
Nein , eine Lüge !
Das ich dich nie mehr sehen möchte ?
Nein , eine Lüge !

Warum ?

Weil sich wirklich alles in mir drin nach dir sehnt , nach dir schreit , dich braucht !




Lösung ?

Wenn ich sie wüsste würde ich nicht seit zwei Wochen wie ein Gespenst durch die Welt geistern , traurig , hilflos , gequält . Nein , dann hätte ich deine restlichen Sachen gepackt und sie dir ins Hotel geschickt , mit all den Erinnerungsstücken von dir und dem Verlobungsring , der sich noch immer glänzend an meinem Finger befindet . Unfähig ihn abzustreifen .



Die Sonne lacht .

So hell und strahlend durch die spärlich schließenden Jalousien , draußen Menschen die im Park sitzen , Eis essen gegenüber im Café , amüsieren , sich am Brunnen abkühlen , fröhlich , ohne Probleme . Keiner leidet so wie ich ! Nein , es scheint als wäre ich die einzige die sich in der Wohnung verkriecht . Seufzend sinke ich auf das Sofa .




Es piept auf dem Handy .



„ Schatz , ich halte das nicht mehr aus ! Bin nicht mehr fähig zu arbeiten . Ich möchte mit dir reden , muss mit dir reden . Bin in 10 Minuten da .“



Mein Herz rast .



Man kann leicht schweigen gegenüber eines kleinen Gerätes welches mit einem spricht , aber den Gedanken ihn zu sehen …….. Oh mein Gott , wie ! Wie soll ich das schaffen !



Nervosität !

Schwitzende Hände , rasender Puls , automatisch mein Blick in den Spiegel , wenn er mir so gegenüber steht wird er sich fragen wieso er zurück kam . Andererseits ………… ER will etwas von mir . Zur Hölle wozu mich stylen , er kennt alles von mir . Soweit kommt es noch , soll er doch sehen wie schlecht es mir geht , was er mir angetan hat !

Oder ….. Hmmmm ?

Wenn ich mich aber zurecht mache und mich so gebe als wäre mir alles egal , ich es locker überstanden hätte , vielleicht merkt er dann das er genauso ersetzbar ist !

Also schnell die Haare auf geföhnt , wenig Rougé , Lippenstift .




Kleidung ?


Was wählt man wenn man dem Mann beweisen will was er verloren hat ?
Das blaue Kleid !
Das , was ihn immer so wild machte , er so sexy fand , das ich nur tragen durfte wenn ich mit ihm aus ging .

Genau , auch ich kann gemein sein !



Nervöses warten .

Was wird er sagen ? Was soll ich antworten ? Ich kenne mich , brauche nun all meine Kraft wenn er mir gegenüber steht , mich ansieht , mich vielleicht sogar berühren will …..
Himmel , stark bleiben !




Es klingelt !



Als er mich verließ , legte er den Schlüssel auf die Kommode . Fast wie er mich ablegte ! Ja , werde wütend ! Wut kannst du jetzt gut gebrauchen . Sei Selbstsicher ! ER hat dich betrogen , nicht du ihn .

Durch atmen .

Ganz tief
Ruhig Blut , wird schon .

Ich öffne .

Meine Beine werden schwach , ich spüre wie sie unter mir zu versagen drohen , mein Herz klopft wie verrückt , nicht mehr ich selbst starre ich auf den Mann vor mir .



Warum sieht er so gut aus !!!??



“ Hallo Liebling “ Leise deine Worte , ich trete zur Seite , er kommt herein .

“ Mein Lieblingskleid ...... das sexy blaue , du bist bezaubernd schön . “ Blöder Anfang seinerseits . Pluspunkt : Er bemerkt es , er hat es registriert !

“ Danke . “ Warum bin ich nicht zu mehr fähig ? Trockener Mund , Sehnsucht , Liebe , soviel Liebe für ihn .

Nach kurzem Schweigen fängt er an , meint wie aussichtslos alles ohne mich ist , er vermisst mich nur noch , schläft kaum , kann sich nicht konzentrieren und er würde mich so sehr lieben .

“ Bitte gib uns noch eine Chance . “ Fügt er abschließend hinzu .






“ Du hast mir so weh getan !

“ Ja , oh ja ich weiß , es tut mir so leid !”

“ Ich kann das nicht einfach so vergessen .”

“ Das verstehe ich doch . Aber bitte lass mich nicht für diesen einen Fehler bezahlen . Ich schwöre , es kommt nie mehr vor !”

“ Wie soll ich dir je wieder vertrauen ?”

“ Das es viel Zeit braucht weiß ich auch , ich werde dich nicht drängen . “

“ Warum ? Wieso hast du mich betrogen ?

“ Weil ……. Ich weiß es doch auch nicht . Ich war dumm , habe das Neue gesucht , es war aufregend und auch wieder nicht . Als mir bewusst wurde das ich nie mehr zu dir zurück kann , tat es so unglaublich weh . Ich wollte sie danach nicht mehr sehen . “

“ Das beruhigt mich auch nicht gerade . “

“ Sie war nicht besser , sie war anders als du …. “

“ Komm mir jetzt nicht mit Einzelheiten !”

“ Nein ! ………. Nein , ich will nur erklären was es auslöste . “




Schweigen .




“ Ich kann es nie wieder gut machen das ist mir bewusst , aber ich werde auf keinen Fall aufhören dich zu lieben . Das wurde mir durch sie klar . Ich bin hergekommen um dir das persönlich zu sagen , du hast dich nie gemeldet , das machte mir Angst . “

“ Es gab keinen Grund mit dir zu reden . “




Betroffen steht er da , den Kopf gesenkt .

“ Ich verstehe …………. Soll ich die restlichen Sachen mitnehmen ? “

Mein Körper zerreißt fast bei diesem Satz , wenn er das tut bringt ihn nichts mehr zurück .

Ja will ich ihn denn zurück !? Ist er es wert ? Seine Hand streift sanft über meinen Arm , ich schließe leicht zitternd die Augen.

Dann begibt er sich zur Tür .



“ Warte !”




Nicht ich schrie das , nicht mein Bewusstsein rief dieses Wort laut und ängstlich aus , Angst alles zu verlieren ! Nein , nicht mein Bewusstsein .

Mein Herz legte es mir in den Mund , das , welches in mir wie wild nach ihm schlägt , noch immer , trotz allem .

“ Ja ? ” Hoffnungsvoll drehst du dich um .

“ Ich vermisse das Chaos in der Wohnung . “

“ Was ? …………. Das hast du doch immer gehasst . “ Ein leises lächeln huscht über deine Lippen . Ich gehe ein paar Schritte auf dich zu .

“ Nein , nicht gehasst , es hat genervt . “ Du legst deine Hände um mein Gesicht und siehst mich an mit einem Blick wie früher , bevor du die andere kanntest .

“ Ich kann nicht leben ohne dich . “ Flüsterst du mir zu , ich schaue dich aufrichtig an .

“ Ich wünsche es mir …........ mir erging es nicht anders . “ Deine Lippen treffen auf meine , sanft , weich . Ich fühle mich wie im Himmel .


Er soll sie bekommen . Ja , vielleicht hat er sie verdient , zumindest ist es einen Versuch wert . Ich gebe sie ihm .

Die letzte Chance ……….


ENDE


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#2

RE: Wenigstens ein Anfang , Teil 2

in Fanfiktion 25.03.2012 09:09
von Luzy (gelöscht)
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Auch den Teil finde ich wunderbar, wobei ich mir hier seine Sicht der Dinge gewünscht hätte.
Aber das könntest Du ja nachholen
Machst hier den Teil 3 draus und schiebst den Teil 2 nach, in dem man seine Gedanken erfährt *g* - gute Idee, oder??


zuletzt bearbeitet 25.03.2012 09:28 | nach oben springen

#3

RE: Wenigstens ein Anfang , Teil 2

in Fanfiktion 25.03.2012 09:33
von Andy (gelöscht)
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Ich denke mal, das alles soll auf Johnny abzielen...oder?

Mir gefällt es auch sehr gut. Sehr gefühlvoll. Aber ich muss mich Martina anschließen...Johnnys Part hätte jetzt gepasst. Würde mich interessieren, wie du seine Gedanken beschreibst.


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#4

RE: Wenigstens ein Anfang , Teil 2

in Fanfiktion 25.03.2012 12:33
von Sabine | 6.230 Beiträge | 18261 Punkte

Wirklich , soll ich noch einen dritten Teil anhängen ? Dachte aus ihrer Sicht sei es plausibel , sie lann ohne ihn nicht und will auch nicht ohne ihn . Aber Oki , ich überleg mir Teil 3


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#5

RE: Wenigstens ein Anfang , Teil 2

in Fanfiktion 25.03.2012 12:47
von Andy (gelöscht)
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Hey, ist doch kein Zwang, natürlich reicht das auch schon, wenn es für dich nicht passt, oder du nur ihre Gefühle beschreiben wolltest.


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#6

RE: Wenigstens ein Anfang , Teil 2

in Fanfiktion 25.03.2012 13:15
von Massie | 2.110 Beiträge | 11043 Punkte

Genauso schön wie der erste Teil! Mit so vielen Gefühlen drinnen, dass die Gefühle schon allein ein ganzes Meer ausfüllen würden!


"Ich glaube ganz fest daran, dass wir alle ziemlich verrückt sind. Jeder auf seine Art." ~by Johnny~

"Eine weitere Träne lief meine Wange hinunter. Ich liebte ihn immer noch sehr, aber würde ich ihm wirklich je wieder verzei­hen können?" ~by me aus meinem Buch~

"Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben ihnen zu folgen, egal wohin der Weg auch führt!" ~by me~
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#7

RE: Wenigstens ein Anfang , Teil 2

in Fanfiktion 25.03.2012 16:15
von Sabine | 6.230 Beiträge | 18261 Punkte

Nochmal Danke , mich freut es wenn es euch gefällt !


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