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#1

Schwestern

in Martina und Sabine Thread 11.07.2013 08:13
von ichbinich | 15 Beiträge | 90 Punkte

Schwestern:
Natürlich will ich meiner Schwester nicht ernsthaft wehtun. Schließlich liebe ich sie….. Es ist mehr so ein Spiel zwischen uns, das wir von klein auf spielten. Ich war zwei als Lisa zur Welt kam. Aber noch heute kann ich mich erinnern, dass ich sie sofort als Konkurrenz sah. Als Konkurrenz in der Liebe unseres Vaters. Seine zweite Frau ist Lisa’s Mutter. Meine Mom ist abgehauen, als ich drei Monate alt war, ihr war das ganze Familienleben, das Mutter sein zu viel. Luisa – Lisa’s Mutter – war eine gute Stiefmutter, wir hatten eine schöne Kindheit und Jugend. Trotzdem fühlte ich mich immer irgendwie wie ein Fremdkörper in meiner eigenen Familie, als ob ich nicht dazu gehören würde. Und dieses Gefühl begleitet mich bis heute, ich habe immer noch das Gefühl, nirgendwo zugehörig zu sein.

Lisa wuchs zu einem wunderschönen Mädchen heran, sie glich ihrer Mutter fast aufs Haar und sie entwickelte sich zu der klassischen Schönheit. Groß, blond, wunderschöne warme braune Augen, hohe Wangenknochen und fast knabenhaft schlank. Sie hat eine wunderbare Stimme und ein glockenhelles Lachen.

Ich hingegen bin nur knapp 1,70, fast 10 Zentimeter kleiner, dafür habe ich eine ausgesprochen weibliche Figur. Wofür ich sehr dankbar bin. Es ist keineswegs so, dass ich mich verstecken müsste. Wir sind nur zwei total unterschiedliche Frauentypen. Mein Haar ist dunkelbraun und hat Wellen, während Lisa’s ihr glatt über die Schultern fällt. Obwohl ich der dunkle Typ bin, wurde witzigerweise ich mit den blauen Augen gesegnet. Als Kinder dachten wir oft, der liebe Gott hat unsere Augen verwechselt. Ich hätte Lisa’s eigentliche bekommen und sie meine.

Nun steh ich nach zwei langen Monaten Australien, meine beste Freundin hat doch tatsächlich in diese Einöde – nicht mal in eine Stadt – geheiratet, vor meinem Schrank und frage mich was ich anziehen soll. Schließlich werde ich dem Verlobten meiner kleinen Schwester vorgestellt. Tja, was sich in zwei Monaten alles so tun kann.

Ich wusste zwar, dass sie sich regelmäßig mit einem gutsituierten Geschäftsmann traf, aber dass das so ernst ist. Und dann so schnell geht, sie ist doch erst 25! Aber für Lisa ist das typisch. Sie wusste von klein an was sie wollte und setzte es auch durch. Ich hingegen bin jetzt 27 und war noch nicht einmal richtig verliebt, obwohl ich Freunde genug hatte und ich weiß noch nicht was ich beruflich machen möchte. Unser Vater verzweifelt mit mir, weil ich schon das zweite Studium angefangen habe.

Die Tür wird aufgerissen. Lisa platzt rein. „Wo bleibst Du so lange?“, strahlt sie mich an und umarmt mich. Was für eine Begrüßung nach 2 Monaten. „Ich weiß nicht was ich anziehen soll.“, maule ich und küsse sie schnell auf die Wange, bevor ich mich wieder zu meinem Schrank drehe. „Es ist doch nur ein Barbecue! Zieh deine kurze Jeans-Shirt und das Spagetthi-Shirt an.“, zieht sie schon die besagten Klamotten aus meinem Schrank. Ja das gelbe Shirt sieht bestimmt gut aus, wo ich so braungebrannt bin.

Sie sieht mir zu wie ich mich umziehe. „Ist Dein Tom schon da?“, frage ich sie grinsend. „Ja natürlich! Oh Gracie er ist ein Traum!! Ich hab so ein Glück. Er ist galant, weltgewannt, charmant, im Bett ist er der Wahnsinn!!!! Er ist nicht grade arm und er hat nur Augen für mich. Für mich!!“, ruft sie verzückt und dreht sich im Kreis. Ich schmunzle nur: „Na dann ist es klar, dass Du ihn Dir gleich ganz packen willst und Dich gleich verlobst – habt Ihr schon einen Hochzeitstermin?“

Jetzt wird sie leise: „Verrat es Mom und Dad nicht, ich bin schwanger.“ „Lisa! Du wirst doch hoffentlich nicht nur wegen des Kindes heiraten wollen.“, bin ich entsetzt. Wie wird man außerdem heutzutage noch ungewollt schwanger frag ich mich. „Nein, natürlich nicht. Wir hätten sowieso geheiratet, da bin ich sicher. Und Tom ist ein Ehrenmann.“ Skeptisch runzle ich die Stirn, Ehrenmann hin oder her, ein Baby ist ein denkbar schlechter Grund um jemanden zu heiraten. Aber ich weiß ja wie stur Lisa sein kann und wenn sie was will…………

Ich kämme noch schnell mein Haar, trage Lipgloss auf und wir gehen runter zu unseren Eltern und diesem ehrenhaften Verlobten meiner Schwester. Sie sind auf der Terrasse. Ich sehe meinen Vater am Grill stehen und sich mit einem großen, dunkelhaarigen Mann in Jeans unterhalten. Ich sehe auch wie gut diese Jeans an diesem Po sitzen. Das ist ja mal ein Knackarsch…… yammi.

„Tom, ich möchte Dir meine Schwester vorstellen.“, trällert Barbie – so hab ich sie früher oft genannt, weil sie so perfekt ist – neben mir. Der Mann dreht sich um und lächelt mich an. Es ist als ob mich ein Blitz treffen würde. Noch nie ist mir so etwas passiert, mein Herz rast, ich spüre wie sich meine Wangen röten, weil mir so plötzlich ganz heiß wird. Meine Lippen werden trocken, schnell befeuchte ich sie mit meiner Zunge.

„Ha………. Hallo.“, stammle ich nur dämlich, während wir uns die Hände reichen. Was ist los mit mir? Es ist nur ein Mann, ich spiele mit Männern! Sein Lächeln wird breiter, ich sehe seine weißen, makellosen Zähne. „Sehr erfreut Dich endlich kennenzulernen, Grace.“ Wie er meinen Namen ausspricht. Seine Stimme…… jetzt lächle ich auch und schau in seine Augen. Ein Blick dahinein und ich weiß ich bin angekommen, da bin ich Zuhause.



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#2

RE: Schwestern

in Martina und Sabine Thread 12.07.2013 17:13
von Caroline | 964 Beiträge | 5007 Punkte

Das ist eine schöne Geschichte, ichbinich. Danke für das Posten.


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