Ich versuche mich mal, nachdem Galadriel mich auf die Idee gebracht hat, an diesem schweren Thema...Dem fiktiven Dreh von "The Libertine". Ich hoffe, dass ich es einigermaßen hinbekomme, regelmäßig zu posten, weiß aber, dass ich es nicht so einfach sein wird und bitte jetzt schon um Vergebung und Geduld, da ich ja auch noch die anderen Stories zu Ende bringen will.


1.Kapitel

Es regnet. Falsch, es schüttet verdammte Bindfäden...seit 14 Tagen, am Stück! Das Set gleicht einem Sumpf. Die Aussenaufnahmen wurden unterbrochen....wieder einmal. Nasse Haare meiner Perücke, kleben mir im Gesicht, ich versuche sie mit meinen klammen Fingern, aus meinen Augen zu streichen. "Hier Johnny, eine dicke Jacke" kommt James, einer der Aufnahmeleiter, zu mir, hängt sie mir über die Schultern. Ich schlüpfe rein und nehme dankbar nickend, den Pappbecher mit heißem Kaffee entgegen, welchen mir mein Assistent reicht. Es tut einfach nur gut, die abgestorbenen Finger um das warme Behältnis zu legen. "Kommt, sie haben da hinten die Zelte aufgebaut" ruft Laurence Dunmore, unser Regisseur, und deutet zum Horizont. Der beschissene Nebel trübt die Sicht auf den Hügel, sodass man nur schemenhaft die Umrisse der Unterstände erkennen kann. "Das wird heute eh nichts mehr. Die Suppe wird immer dichter...ihr könnt einpacken" weist er resigniert die Kameraleute an, die sich auch gleich und ohne Umschweife, an die Arbeit begeben. Ich schüttle zum Himmel blickend den Kopf, nachdem ich einen Schluck getrunken habe und versuche, meine Füße, mit samt den Stiefeln an einem Stück, aus dem Morast zu ziehen, um irgendwie voranzukommen und fluche "Fuck....Da meint es jemand nicht gut mit uns" fühle die kalte Nässe, die sich über mein Gesicht zieht und höre Laurence hinter mir "Du sagst es. Wir haben erst...naja, vielleicht eine viertel Stunde im Kasten, wenn es hoch kommt." er hebt dabei mahnend den Zeigefinger. "Für fünf Stunden vollen Einsatz...nicht schlecht" meine ich ironisch grinsend und trinke wieder vom Kaffe, der mich langsam auftaut. Laurence nickt nur müde und klopft mir anerkennend auf den Rücken. Dann stapfen wir gemeinsam und schwerfällig den Hügel hinauf, um doch noch ein wenig der durchdringenden Feuchtigkeit zu entfliehen.